„Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden - darum geht es.“

Auch, wenn bei der Arbeit der Schulpsychologen die Frage nach der Ausbildungswahl nur selten im Mittelpunkt steht, haben sie bei der Vorbereitung doch eine wichtige Funktion. Dr. Jutta Padberg, seit 2014 Leiterin der Regionalen Schulberatungsstelle für den Hochsauerlandkreis, hat uns von ihren Erfahrungen berichtet.

Text: Paul Senske
Fotos: Vanessa Schulte


„Schulpsychologische Beratung ist nicht Berufsberatung“, stellt die Schulpsychologin denn auch gleich zu Beginn klar. „Wir Schulpsychologen beraten gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern eher über Fragen wie: Wie können Schülerinnen und Schüler gestärkt und unterstützt werden? Wie können hilfreiche Bedingungen für eine möglichst gesunde Entwicklung geschaffen werden? Wie helfen wir jungen Menschen dabei, Lernmotivation beizubehalten und die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zu bewältigen? Was braucht es, wenn der Prozess der Berufsfindung in einer Sackgasse gelandet ist? Mit „wir“ schließt Dr. Jutta Padberg die Fachkräfte der Schulsozialarbeit ein, die an vielen Schulen tätig sind und die die Schüler nicht benoten müssen. In der Beratungsstelle steht nur selten die konkrete Frage nach einer bestimmten Ausbildungswahl im Mittelpunkt. „Hier sind andere Akteure gefragt und auch näher an der Thematik. Schülerinnen und Schüler finden in ihren Schulen in der Regel gute Angebote und Ansprechpartner, z. B. auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Berufliche Orientierung, die an jeder Schule benannt sind.“

„Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche darin, eine Art ‘Wissen über sich selbst’ zu gewinnen“

„Der schulische Unterstützungsbeitrag zur Berufswahl hat sich in den vergangenen Jahren systematisch weiterentwickelt“, so Dr. Padberg. „Das Ziel ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’ wird durch das landesweite Übergangssystem Schule-Beruf flächendeckend verfolgt. Schüler aller Schulformen und Schulen in NRW können somit durch Potentialanalysen, Berufsfelderkundung und Praktika Schritt für Schritt herausfinden, worin die eigenen Stärken und Neigungen bestehen und in welchen Berufsbereich diese Stärken möglicherweise besonders gut eingesetzt werden können.“ Zunächst einmal geht es allerdings oft darum, die Lust der Jugendlichen an der Berufsorientierung zu wecken und ihre Berufswahlkompetenz zu fördern: „Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche auch unabhängig von konkreten Berufswahlprojekten und schon früh im schulischen Alltag durch persönliche, stärkenorientierte Rückmeldungen darin, eine Art ‚Wissen über sich selbst’ zu gewinnen und zu erkennen, wo andere sie als kompetent und bereichernd wahrnehmen.“

Damit sie dies später mit dem Wissen über bestimmte Berufe zusammenbringen können, ist es wichtig, so die Schulpsychologin, „dass die Jugendlichen sich als selbstwirksam erleben, also grundsätzlich die Erfahrung machen, handlungsfähig zu sein, gute Entscheidungen treffen und auch mit kleinen Rückschlägen umgehen zu können. Diese Erfahrungen w e r d e n gleichermaßen über Kindheit und Jugend hinweg in Schule und Elternhaus gemacht.“ Grundsätzlich ergänzen sich dabei zwei „Expertensysteme“: „Lehrkräfte bringen ihr pädagogisches Wissen und ihre Erfahrung mit vielen Jugendlichen in Gruppen- und Leistungssituationen in die Begleitung der Schülerinnen und Schüler ein. Zusammengeführt wird dies mit den Beobachtungen und Einschätzungen der Eltern, die immer Experten für ihr eigenes Kind sind. Beides zusammen kann eine hilfreiche Ausgangsbasis für die Jugendlichen sein, sich mit den nicht immer einfach zu überblickenden Möglichkeiten auf dem Berufs-und Ausbildungsmarkt auseinanderzusetzen.“

Eltern als „Expertinnen und Experten für ihr Kind“

Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft.

Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft. Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“ 

„Der Druck, die beste Entscheidung treffen zu müssen, kann Unsicherheit auslösen“

Eltern sind also wichtige Akteure in diesen Fragen. Dr. Padberg weiß, dass das Thema Berufswahl auch häufig eher von den Eltern als von den Jugendlichen angestoßen wird. Und zwar meistens dann, wenn die Kinder 14 bis 15 Jahre alt sind: „Für viele Jugendliche scheint das Berufsleben dann noch weit entfernt zu sein. Die nächste Klassenarbeit ist konkret und drängend, die Frage, welchen der vielen potenziell zur Auswahl stehenden Berufe man in einigen Jahren oder einem Jahr ergreifen möchte, erscheint unkonkreter und schwerer zu greifen zu sein. Insbesondere dann, wenn viele Optionen offenzustehen scheinen, kann der Druck, „die beste Entscheidung“ treffen zu müssen, Unsicherheit auslösen. Oft ist auch die Selbsteinschätzung darüber schwierig, welcher Beruf wirklich zu einem passt. Allerdings können wir hierbei nicht von „den“ Jugendlichen allgemein sprechen, denn unterschiedliche Jugendliche gehen den Prozess der Berufswahl selbstverständlich auch unterschiedlich an. Studien zu den Lebenswelten von Jugendlichen (wie die Sinus-Studie, 2020) zeigen aber, dass es der Mehrzahl der Jugendlichen wichtig ist, einen Beruf zu haben, der Spaß macht und abgesicherte Lebensverhältnisse sowie Gesundheit und die Vereinbarkeit mit dem Privatleben ermöglicht – das ist den meisten Jugendlichen heute wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg.

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„Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden - darum geht es.“

Auch, wenn bei der Arbeit der Schulpsychologen die Frage nach der Ausbildungswahl nur selten im Mittelpunkt steht, haben sie bei der Vorbereitung doch eine wichtige Funktion. Dr. Jutta Padberg, seit 2014 Leiterin der Regionalen Schulberatungsstelle für den Hochsauerlandkreis, hat uns von ihren Erfahrungen berichtet.

Text: Paul Senske
Fotos: Vanessa Schulte


„Schulpsychologische Beratung ist nicht Berufsberatung“, stellt die Schulpsychologin denn auch gleich zu Beginn klar. „Wir Schulpsychologen beraten gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern eher über Fragen wie: Wie können Schülerinnen und Schüler gestärkt und unterstützt werden? Wie können hilfreiche Bedingungen für eine möglichst gesunde Entwicklung geschaffen werden? Wie helfen wir jungen Menschen dabei, Lernmotivation beizubehalten und die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zu bewältigen? Was braucht es, wenn der Prozess der Berufsfindung in einer Sackgasse gelandet ist? Mit „wir“ schließt Dr. Jutta Padberg die Fachkräfte der Schulsozialarbeit ein, die an vielen Schulen tätig sind und die die Schüler nicht benoten müssen. In der Beratungsstelle steht nur selten die konkrete Frage nach einer bestimmten Ausbildungswahl im Mittelpunkt. „Hier sind andere Akteure gefragt und auch näher an der Thematik. Schülerinnen und Schüler finden in ihren Schulen in der Regel gute Angebote und Ansprechpartner, z. B. auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Berufliche Orientierung, die an jeder Schule benannt sind.“

„Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche darin, eine Art ‘Wissen über sich selbst’ zu gewinnen“

„Der schulische Unterstützungsbeitrag zur Berufswahl hat sich in den vergangenen Jahren systematisch weiterentwickelt“, so Dr. Padberg. „Das Ziel ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’ wird durch das landesweite Übergangssystem Schule-Beruf flächendeckend verfolgt. Schüler aller Schulformen und Schulen in NRW können somit durch Potentialanalysen, Berufsfelderkundung und Praktika Schritt für Schritt herausfinden, worin die eigenen Stärken und Neigungen bestehen und in welchen Berufsbereich diese Stärken möglicherweise besonders gut eingesetzt werden können.“ Zunächst einmal geht es allerdings oft darum, die Lust der Jugendlichen an der Berufsorientierung zu wecken und ihre Berufswahlkompetenz zu fördern: „Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche auch unabhängig von konkreten Berufswahlprojekten und schon früh im schulischen Alltag durch persönliche, stärkenorientierte Rückmeldungen darin, eine Art ‚Wissen über sich selbst’ zu gewinnen und zu erkennen, wo andere sie als kompetent und bereichernd wahrnehmen.“

Damit sie dies später mit dem Wissen über bestimmte Berufe zusammenbringen können, ist es wichtig, so die Schulpsychologin, „dass die Jugendlichen sich als selbstwirksam erleben, also grundsätzlich die Erfahrung machen, handlungsfähig zu sein, gute Entscheidungen treffen und auch mit kleinen Rückschlägen umgehen zu können. Diese Erfahrungen w e r d e n gleichermaßen über Kindheit und Jugend hinweg in Schule und Elternhaus gemacht.“ Grundsätzlich ergänzen sich dabei zwei „Expertensysteme“: „Lehrkräfte bringen ihr pädagogisches Wissen und ihre Erfahrung mit vielen Jugendlichen in Gruppen- und Leistungssituationen in die Begleitung der Schülerinnen und Schüler ein. Zusammengeführt wird dies mit den Beobachtungen und Einschätzungen der Eltern, die immer Experten für ihr eigenes Kind sind. Beides zusammen kann eine hilfreiche Ausgangsbasis für die Jugendlichen sein, sich mit den nicht immer einfach zu überblickenden Möglichkeiten auf dem Berufs-und Ausbildungsmarkt auseinanderzusetzen.“

Eltern als „Expertinnen und Experten für ihr Kind“

Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft.

Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft. Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“ 

„Der Druck, die beste Entscheidung treffen zu müssen, kann Unsicherheit auslösen“

Eltern sind also wichtige Akteure in diesen Fragen. Dr. Padberg weiß, dass das Thema Berufswahl auch häufig eher von den Eltern als von den Jugendlichen angestoßen wird. Und zwar meistens dann, wenn die Kinder 14 bis 15 Jahre alt sind: „Für viele Jugendliche scheint das Berufsleben dann noch weit entfernt zu sein. Die nächste Klassenarbeit ist konkret und drängend, die Frage, welchen der vielen potenziell zur Auswahl stehenden Berufe man in einigen Jahren oder einem Jahr ergreifen möchte, erscheint unkonkreter und schwerer zu greifen zu sein. Insbesondere dann, wenn viele Optionen offenzustehen scheinen, kann der Druck, „die beste Entscheidung“ treffen zu müssen, Unsicherheit auslösen. Oft ist auch die Selbsteinschätzung darüber schwierig, welcher Beruf wirklich zu einem passt. Allerdings können wir hierbei nicht von „den“ Jugendlichen allgemein sprechen, denn unterschiedliche Jugendliche gehen den Prozess der Berufswahl selbstverständlich auch unterschiedlich an. Studien zu den Lebenswelten von Jugendlichen (wie die Sinus-Studie, 2020) zeigen aber, dass es der Mehrzahl der Jugendlichen wichtig ist, einen Beruf zu haben, der Spaß macht und abgesicherte Lebensverhältnisse sowie Gesundheit und die Vereinbarkeit mit dem Privatleben ermöglicht – das ist den meisten Jugendlichen heute wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg.

„Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden - darum geht es.“

Auch, wenn bei der Arbeit der Schulpsychologen die Frage nach der Ausbildungswahl nur selten im Mittelpunkt steht, haben sie bei der Vorbereitung doch eine wichtige Funktion. Dr. Jutta Padberg, seit 2014 Leiterin der Regionalen Schulberatungsstelle für den Hochsauerlandkreis, hat uns von ihren Erfahrungen berichtet.

Text: Paul Senske
Fotos: Vanessa Schulte


„Schulpsychologische Beratung ist nicht Berufsberatung“, stellt die Schulpsychologin denn auch gleich zu Beginn klar. „Wir Schulpsychologen beraten gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern eher über Fragen wie: Wie können Schülerinnen und Schüler gestärkt und unterstützt werden? Wie können hilfreiche Bedingungen für eine möglichst gesunde Entwicklung geschaffen werden? Wie helfen wir jungen Menschen dabei, Lernmotivation beizubehalten und die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zu bewältigen? Was braucht es, wenn der Prozess der Berufsfindung in einer Sackgasse gelandet ist? Mit „wir“ schließt Dr. Jutta Padberg die Fachkräfte der Schulsozialarbeit ein, die an vielen Schulen tätig sind und die die Schüler nicht benoten müssen. In der Beratungsstelle steht nur selten die konkrete Frage nach einer bestimmten Ausbildungswahl im Mittelpunkt. „Hier sind andere Akteure gefragt und auch näher an der Thematik. Schülerinnen und Schüler finden in ihren Schulen in der Regel gute Angebote und Ansprechpartner, z. B. auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Berufliche Orientierung, die an jeder Schule benannt sind.“

„Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche darin, eine Art ‘Wissen über sich selbst’ zu gewinnen“

„Der schulische Unterstützungsbeitrag zur Berufswahl hat sich in den vergangenen Jahren systematisch weiterentwickelt“, so Dr. Padberg. „Das Ziel ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’ wird durch das landesweite Übergangssystem Schule-Beruf flächendeckend verfolgt. Schüler aller Schulformen und Schulen in NRW können somit durch Potentialanalysen, Berufsfelderkundung und Praktika Schritt für Schritt herausfinden, worin die eigenen Stärken und Neigungen bestehen und in welchen Berufsbereich diese Stärken möglicherweise besonders gut eingesetzt werden können.“ Zunächst einmal geht es allerdings oft darum, die Lust der Jugendlichen an der Berufsorientierung zu wecken und ihre Berufswahlkompetenz zu fördern: „Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche auch unabhängig von konkreten Berufswahlprojekten und schon früh im schulischen Alltag durch persönliche, stärkenorientierte Rückmeldungen darin, eine Art ‚Wissen über sich selbst’ zu gewinnen und zu erkennen, wo andere sie als kompetent und bereichernd wahrnehmen.“

Damit sie dies später mit dem Wissen über bestimmte Berufe zusammenbringen können, ist es wichtig, so die Schulpsychologin, „dass die Jugendlichen sich als selbstwirksam erleben, also grundsätzlich die Erfahrung machen, handlungsfähig zu sein, gute Entscheidungen treffen und auch mit kleinen Rückschlägen umgehen zu können. Diese Erfahrungen w e r d e n gleichermaßen über Kindheit und Jugend hinweg in Schule und Elternhaus gemacht.“ Grundsätzlich ergänzen sich dabei zwei „Expertensysteme“: „Lehrkräfte bringen ihr pädagogisches Wissen und ihre Erfahrung mit vielen Jugendlichen in Gruppen- und Leistungssituationen in die Begleitung der Schülerinnen und Schüler ein. Zusammengeführt wird dies mit den Beobachtungen und Einschätzungen der Eltern, die immer Experten für ihr eigenes Kind sind. Beides zusammen kann eine hilfreiche Ausgangsbasis für die Jugendlichen sein, sich mit den nicht immer einfach zu überblickenden Möglichkeiten auf dem Berufs-und Ausbildungsmarkt auseinanderzusetzen.“

Eltern als „Expertinnen und Experten für ihr Kind“

Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft.

Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft. Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“ 

„Der Druck, die beste Entscheidung treffen zu müssen, kann Unsicherheit auslösen“

Eltern sind also wichtige Akteure in diesen Fragen. Dr. Padberg weiß, dass das Thema Berufswahl auch häufig eher von den Eltern als von den Jugendlichen angestoßen wird. Und zwar meistens dann, wenn die Kinder 14 bis 15 Jahre alt sind: „Für viele Jugendliche scheint das Berufsleben dann noch weit entfernt zu sein. Die nächste Klassenarbeit ist konkret und drängend, die Frage, welchen der vielen potenziell zur Auswahl stehenden Berufe man in einigen Jahren oder einem Jahr ergreifen möchte, erscheint unkonkreter und schwerer zu greifen zu sein. Insbesondere dann, wenn viele Optionen offenzustehen scheinen, kann der Druck, „die beste Entscheidung“ treffen zu müssen, Unsicherheit auslösen. Oft ist auch die Selbsteinschätzung darüber schwierig, welcher Beruf wirklich zu einem passt. Allerdings können wir hierbei nicht von „den“ Jugendlichen allgemein sprechen, denn unterschiedliche Jugendliche gehen den Prozess der Berufswahl selbstverständlich auch unterschiedlich an. Studien zu den Lebenswelten von Jugendlichen (wie die Sinus-Studie, 2020) zeigen aber, dass es der Mehrzahl der Jugendlichen wichtig ist, einen Beruf zu haben, der Spaß macht und abgesicherte Lebensverhältnisse sowie Gesundheit und die Vereinbarkeit mit dem Privatleben ermöglicht – das ist den meisten Jugendlichen heute wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg.

„Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden - darum geht es.“

Auch, wenn bei der Arbeit der Schulpsychologen die Frage nach der Ausbildungswahl nur selten im Mittelpunkt steht, haben sie bei der Vorbereitung doch eine wichtige Funktion. Dr. Jutta Padberg, seit 2014 Leiterin der Regionalen Schulberatungsstelle für den Hochsauerlandkreis, hat uns von ihren Erfahrungen berichtet.

Text: Paul Senske
Fotos: Vanessa Schulte


„Schulpsychologische Beratung ist nicht Berufsberatung“, stellt die Schulpsychologin denn auch gleich zu Beginn klar. „Wir Schulpsychologen beraten gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern eher über Fragen wie: Wie können Schülerinnen und Schüler gestärkt und unterstützt werden? Wie können hilfreiche Bedingungen für eine möglichst gesunde Entwicklung geschaffen werden? Wie helfen wir jungen Menschen dabei, Lernmotivation beizubehalten und die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zu bewältigen? Was braucht es, wenn der Prozess der Berufsfindung in einer Sackgasse gelandet ist? Mit „wir“ schließt Dr. Jutta Padberg die Fachkräfte der Schulsozialarbeit ein, die an vielen Schulen tätig sind und die die Schüler nicht benoten müssen. In der Beratungsstelle steht nur selten die konkrete Frage nach einer bestimmten Ausbildungswahl im Mittelpunkt. „Hier sind andere Akteure gefragt und auch näher an der Thematik. Schülerinnen und Schüler finden in ihren Schulen in der Regel gute Angebote und Ansprechpartner, z. B. auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Berufliche Orientierung, die an jeder Schule benannt sind.“

„Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche darin, eine Art ‘Wissen über sich selbst’ zu gewinnen“

„Der schulische Unterstützungsbeitrag zur Berufswahl hat sich in den vergangenen Jahren systematisch weiterentwickelt“, so Dr. Padberg. „Das Ziel ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’ wird durch das landesweite Übergangssystem Schule-Beruf flächendeckend verfolgt. Schüler aller Schulformen und Schulen in NRW können somit durch Potentialanalysen, Berufsfelderkundung und Praktika Schritt für Schritt herausfinden, worin die eigenen Stärken und Neigungen bestehen und in welchen Berufsbereich diese Stärken möglicherweise besonders gut eingesetzt werden können.“ Zunächst einmal geht es allerdings oft darum, die Lust der Jugendlichen an der Berufsorientierung zu wecken und ihre Berufswahlkompetenz zu fördern: „Lehrkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche auch unabhängig von konkreten Berufswahlprojekten und schon früh im schulischen Alltag durch persönliche, stärkenorientierte Rückmeldungen darin, eine Art ‚Wissen über sich selbst’ zu gewinnen und zu erkennen, wo andere sie als kompetent und bereichernd wahrnehmen.“

Damit sie dies später mit dem Wissen über bestimmte Berufe zusammenbringen können, ist es wichtig, so die Schulpsychologin, „dass die Jugendlichen sich als selbstwirksam erleben, also grundsätzlich die Erfahrung machen, handlungsfähig zu sein, gute Entscheidungen treffen und auch mit kleinen Rückschlägen umgehen zu können. Diese Erfahrungen w e r d e n gleichermaßen über Kindheit und Jugend hinweg in Schule und Elternhaus gemacht.“ Grundsätzlich ergänzen sich dabei zwei „Expertensysteme“: „Lehrkräfte bringen ihr pädagogisches Wissen und ihre Erfahrung mit vielen Jugendlichen in Gruppen- und Leistungssituationen in die Begleitung der Schülerinnen und Schüler ein. Zusammengeführt wird dies mit den Beobachtungen und Einschätzungen der Eltern, die immer Experten für ihr eigenes Kind sind. Beides zusammen kann eine hilfreiche Ausgangsbasis für die Jugendlichen sein, sich mit den nicht immer einfach zu überblickenden Möglichkeiten auf dem Berufs-und Ausbildungsmarkt auseinanderzusetzen.“

Eltern als „Expertinnen und Experten für ihr Kind“

Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft.

Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“Neben den schulischen Unterstützungsstrukturen und Expertinnen kommt den Eltern der Jugendlichen als „Experten für ihr Kind“ also eine besondere Bedeutung zu. Sie sind in dieser Phase wichtige „Prozessbegleiter“ für ihr Kind. „Das heißt, dass sie nicht die Entscheidung über den geeigneten Beruf oder Ausbildungsplatz treffen, sondern als Unterstützer ihrem Kind helfen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können“, so Jutta Padberg. Diese Unterstützung kann sich z. B. auf den informationellen Bereich beziehen (Woher kannst Du notwendige Informationen bekommen? Wen könntest Du fragen? Wie kannst Du mit Schwierigkeiten auf diesem Weg umgehen?), aber auch ganz praktisch instrumentellermaterieller Natur sein (Ich fahre Dich zum Praktikum, helfe Dir dabei, Unterlagen zusammenzustellen, vermittle Dir einen Kontakt usw.). „Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die emotionale Unterstützung durch die Eltern (Zuhören, über Sorgen sprechen können und Verständnis und Trost erfahren). Das gibt Jugendlichen Sicherheit, ebenso wie die Rückmeldungen der Eltern darüber, welche Stärke, Fähigkeiten und Bedürfnisse sie bei ihrem Kind sehen. Die Erfahrung, dass ihre Eltern ihnen die erfolgreiche Bewältigung der einzelnen Schritte zutrauen und gleichzeitig quasi die Leitplanken und manchmal den Anstoß dafür liefern, dass der Prozess weiter vorangeht, hilft. Den Jugendlichen Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, selbst zu entscheiden, darum geht es.“ 

„Der Druck, die beste Entscheidung treffen zu müssen, kann Unsicherheit auslösen“

Eltern sind also wichtige Akteure in diesen Fragen. Dr. Padberg weiß, dass das Thema Berufswahl auch häufig eher von den Eltern als von den Jugendlichen angestoßen wird. Und zwar meistens dann, wenn die Kinder 14 bis 15 Jahre alt sind: „Für viele Jugendliche scheint das Berufsleben dann noch weit entfernt zu sein. Die nächste Klassenarbeit ist konkret und drängend, die Frage, welchen der vielen potenziell zur Auswahl stehenden Berufe man in einigen Jahren oder einem Jahr ergreifen möchte, erscheint unkonkreter und schwerer zu greifen zu sein. Insbesondere dann, wenn viele Optionen offenzustehen scheinen, kann der Druck, „die beste Entscheidung“ treffen zu müssen, Unsicherheit auslösen. Oft ist auch die Selbsteinschätzung darüber schwierig, welcher Beruf wirklich zu einem passt. Allerdings können wir hierbei nicht von „den“ Jugendlichen allgemein sprechen, denn unterschiedliche Jugendliche gehen den Prozess der Berufswahl selbstverständlich auch unterschiedlich an. Studien zu den Lebenswelten von Jugendlichen (wie die Sinus-Studie, 2020) zeigen aber, dass es der Mehrzahl der Jugendlichen wichtig ist, einen Beruf zu haben, der Spaß macht und abgesicherte Lebensverhältnisse sowie Gesundheit und die Vereinbarkeit mit dem Privatleben ermöglicht – das ist den meisten Jugendlichen heute wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg.

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