Aus der Weihnachtsgeschichte wissen wir, dass die „Hirten auf dem Felde“ die Nacht draußen bei ihren Tieren verbracht haben. Die Gegend rund um Bethlehem ist zwar durch das Steppenklima geprägt und Schnee fällt nur alle paar Jahre, trotzdem kann es in den Winternächten schon mal recht frostig werden. Ohne Wolldecken wäre es für die Hirten bestimmt sehr ungemütlich geworden…

Seit mehr als 10.000 Jahren verarbeitet der Mensch Wolle - zu Decken, Teppichen und Kleidung. Meist, um sich damit vor Kälte zu schützen. Weniger bekannt ist, dass Wolle durchaus auch einen kühlenden Effekt besitzt, der vor Überhitzung bei intensiver Aktivität schützt.

Diese temperaturregulierende Wirkung wird durch die natürlich gekräuselten Fasern möglich, die für kleine Lufttaschen im Garn sorgen. Diese Lufttaschen machen 80 % eines gestrickten Pullovers aus.

Lauter gute Eigenschaften

Selbst mit bis zu 40 % Wasser durchsogen, fühlt sich ein Wollpullover noch immer warm und angenehm an. Die Wollfasern sind sehr elastisch, weshalb Kleidungsstücke aus diesem Material ihre Form behalten. Außerdem ist Wolle sehr hygienisch, hemmt das Wachstum von Bakterien und nimmt keine schlechten Gerüche auf. Außerdem – wichtig zu wissen, wenn man gern am Lagerfeuer sitzt – Wolle fängt nicht so leicht Feuer wie Mischgewebe aus Acryl, Baumwolle oder Polyester. Sie kann auch nicht von Säuren, allerdings von Laugen beschädigt werden.  Wenn mal eine Wäsche für Ihren Wollpullover ansteht, sollten Sie ihn nur mit speziellen Waschmitteln, notfalls mit einem milden Shampoo, waschen. Und bitte nicht in die Waschmaschine stecken, sondern nur per Hand waschen.

Bei all diesen positiven Eigenschaften kommen selbst die besten künstlichen Fasern nicht an die Qualität echter Wolle heran. Eine Alternative als Temperaturschutz ist Daunenkleidung, die durch Lufteinschluss die isolierenden Eigenschaften echter Wolle imitieren. Daunen gibt es übrigens nicht nur aus Federn, sondern auch aus pflanzlichen Materialien wie Bambus, Holzfasern oder sogar aus Wildblumen.

Qualität und Wollarten

Ob die gewählte Wolle von guter Qualität ist, werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie diese auf nackter Haut tragen. Ist diese so richtig rau und kratzig, waren überwiegend Stichel- und die längeren Grannenhaare im Vlies und kaum feine, weiche und nicht durchgerissene Wollhaare (auch Flaumhaare genannt). Angenehm weich ist Merinowolle, die man sogar als Thermo-Unterwäsche, für Schals und Kinderkleidung nutzen kann. Schurwolle ist hochwertig mit längeren Fasern und von gleichmäßiger Qualität. Sie wird ausschließlich aus neuen Fasern hergestellt, die direkt vom Schaf in die Produktion gingen. Von schlechterer Qualität ist Recycelte Wolle (auch Reißwolle oder einfach Wolle genannt), die aus Produktionsresten hergestellt wird. Ein mehrmaliges Recyclen von Wolle ist nicht möglich.

Gut durchgebürstet, wie der Name schon verrät, ist Kammgarn-Wolle. Durch das Bürsten werden die kürzeren Fasern entfernt und nur die glatten, langen Fasern bleiben. Bei dieser Wollsorte braucht man sich nicht über Pillinge, die bekannten kleinen Wollknötchen, zu ärgern. Lambswool ist aus der ersten Schur der Lämmer.

Hersteller von Wolle höchster Qualität lassen diese gern als „Woolmark“ zertifizieren. Aber natürlich gibt es auch Wolle höchster Qualität, die nicht zertifiziert ist und kein Wollsiegel trägt. Durch Beimischung von z. B. Seide und Leinen kann man den Wert einiger Wollarten steigern.

Wolle von Angora-Kaninchen, Yak und Otter

Wenn Sie an Wolle denken, fällt Ihnen wahrscheinlich zuerst das Hausschaf ein, das vom Mufflon abstammt. Doch es gibt noch eine Reihe von Tieren, deren Fell als Wolle bezeichnet wird. Bekannte Woll-Lieferanten sind Alpaka, Kamel, Angora- und Kaschmirziege und das Angorakaninchen. Oft wird deren Wolle mit Schafswolle gemischt. In Tibet nutzen die Nomaden Milch und Wolle des Yaks. Heute weniger bekannt ist die Wolle von Biber und Otter. Aus den langen Grannenhaaren wurde Wolle gewonnen, die später gefilzt und oft zu Hüten verarbeitet wurde. Bekannt war ab dem 17. Jahrhundert der aus diesem Material gefertigte Kastorhut, ein Vorläufer des Zylinders. Für Strümpfe aus Otterwolle – oder einer der anderen oben genannt Wollsorten – mischt(e) man aus Kostengründen Schafswolle zwischen die Biberhaare.

Vor der Kälte in der Arktis kann man sich durch Qiviuq, der Unterwolle des Moschusochsen, schützen. Sie zu gewinnen ist, wie man sich das leicht vorstellen kann, wesentlich mühevoller als die Schur eines Hausschafes. Aber die Arbeit lohnt sich, denn die Wolle ist federleicht, sehr wärmend und wie Seide auf der Haut. Von der Qualität dieser Wolle ist man auch in der letzten Wollspinnerei des Sauerlandes überzeugt. Die Familie Dickel in Hallenberg verarbeitete schon vor über 125 Jahren Wolle, damals ausschließlich heimische Wolle. Heute neben Qiviuq auch die Wolle von Alpakas und Texelschaf.

Infokasten:

Rohwolle von Sauerländer Schafen findet man auch in der Wollstube der Schäferei Brinkmann in Ense, Alpakawolle in Wennigloh (Ennerthof) und Züschen (Hochsauerland-Alpakas).

 

"Auch bei Wolle sollte man auf artgerechte Tierhaltung und auf Regionalität setzen."

 

Wollherstellung

Mindestens einmal im Jahr wird ein Schaf geschert. Das ist extrem wichtig, weil die Wolle ständig weiterwächst und die Schafe sonst verschlingen würde. Das Vlies, also das Schaffell-   wird in aufwändigen Verfahren gründlich gewaschen, um Schmutz, Fette, Kletten, Gräser, Sand und anderes zu entfernen.

Wenn das Vlies später getrocknet ist, geht es ans „Wolfen“. Ein sogenannter „Krempelwolf“, eine Hakenwalzmaschine, reißt große Stück zu kleinen Flocken, entfernt letzte Verunreinigungen, öffnet die Fasern, entwirrt Klumpen, und richtet die Fasern parallel zueinander ausgerichtet. Die Wolle ist jetzt bereit für das Kämmen, bzw. für das Spinnen.

Um die weichen, glatten Kammgarnprodukte herzustellen, verwendet man Rücken und Seites des Vlies´. Dort sind die Wollfäden länger als die am Unterbauch, Beinen und Hinterteil. Die kürzeren Wollen werden in die Spinnerei gebracht und zu Wollspinnprodukten verwendet.

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Aus der Weihnachtsgeschichte wissen wir, dass die „Hirten auf dem Felde“ die Nacht draußen bei ihren Tieren verbracht haben. Die Gegend rund um Bethlehem ist zwar durch das Steppenklima geprägt und Schnee fällt nur alle paar Jahre, trotzdem kann es in den Winternächten schon mal recht frostig werden. Ohne Wolldecken wäre es für die Hirten bestimmt sehr ungemütlich geworden…

Seit mehr als 10.000 Jahren verarbeitet der Mensch Wolle - zu Decken, Teppichen und Kleidung. Meist, um sich damit vor Kälte zu schützen. Weniger bekannt ist, dass Wolle durchaus auch einen kühlenden Effekt besitzt, der vor Überhitzung bei intensiver Aktivität schützt.

Diese temperaturregulierende Wirkung wird durch die natürlich gekräuselten Fasern möglich, die für kleine Lufttaschen im Garn sorgen. Diese Lufttaschen machen 80 % eines gestrickten Pullovers aus.

Lauter gute Eigenschaften

Selbst mit bis zu 40 % Wasser durchsogen, fühlt sich ein Wollpullover noch immer warm und angenehm an. Die Wollfasern sind sehr elastisch, weshalb Kleidungsstücke aus diesem Material ihre Form behalten. Außerdem ist Wolle sehr hygienisch, hemmt das Wachstum von Bakterien und nimmt keine schlechten Gerüche auf. Außerdem – wichtig zu wissen, wenn man gern am Lagerfeuer sitzt – Wolle fängt nicht so leicht Feuer wie Mischgewebe aus Acryl, Baumwolle oder Polyester. Sie kann auch nicht von Säuren, allerdings von Laugen beschädigt werden.  Wenn mal eine Wäsche für Ihren Wollpullover ansteht, sollten Sie ihn nur mit speziellen Waschmitteln, notfalls mit einem milden Shampoo, waschen. Und bitte nicht in die Waschmaschine stecken, sondern nur per Hand waschen.

Bei all diesen positiven Eigenschaften kommen selbst die besten künstlichen Fasern nicht an die Qualität echter Wolle heran. Eine Alternative als Temperaturschutz ist Daunenkleidung, die durch Lufteinschluss die isolierenden Eigenschaften echter Wolle imitieren. Daunen gibt es übrigens nicht nur aus Federn, sondern auch aus pflanzlichen Materialien wie Bambus, Holzfasern oder sogar aus Wildblumen.

Qualität und Wollarten

Ob die gewählte Wolle von guter Qualität ist, werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie diese auf nackter Haut tragen. Ist diese so richtig rau und kratzig, waren überwiegend Stichel- und die längeren Grannenhaare im Vlies und kaum feine, weiche und nicht durchgerissene Wollhaare (auch Flaumhaare genannt). Angenehm weich ist Merinowolle, die man sogar als Thermo-Unterwäsche, für Schals und Kinderkleidung nutzen kann. Schurwolle ist hochwertig mit längeren Fasern und von gleichmäßiger Qualität. Sie wird ausschließlich aus neuen Fasern hergestellt, die direkt vom Schaf in die Produktion gingen. Von schlechterer Qualität ist Recycelte Wolle (auch Reißwolle oder einfach Wolle genannt), die aus Produktionsresten hergestellt wird. Ein mehrmaliges Recyclen von Wolle ist nicht möglich.

Gut durchgebürstet, wie der Name schon verrät, ist Kammgarn-Wolle. Durch das Bürsten werden die kürzeren Fasern entfernt und nur die glatten, langen Fasern bleiben. Bei dieser Wollsorte braucht man sich nicht über Pillinge, die bekannten kleinen Wollknötchen, zu ärgern. Lambswool ist aus der ersten Schur der Lämmer.

Hersteller von Wolle höchster Qualität lassen diese gern als „Woolmark“ zertifizieren. Aber natürlich gibt es auch Wolle höchster Qualität, die nicht zertifiziert ist und kein Wollsiegel trägt. Durch Beimischung von z. B. Seide und Leinen kann man den Wert einiger Wollarten steigern.

Wolle von Angora-Kaninchen, Yak und Otter

Wenn Sie an Wolle denken, fällt Ihnen wahrscheinlich zuerst das Hausschaf ein, das vom Mufflon abstammt. Doch es gibt noch eine Reihe von Tieren, deren Fell als Wolle bezeichnet wird. Bekannte Woll-Lieferanten sind Alpaka, Kamel, Angora- und Kaschmirziege und das Angorakaninchen. Oft wird deren Wolle mit Schafswolle gemischt. In Tibet nutzen die Nomaden Milch und Wolle des Yaks. Heute weniger bekannt ist die Wolle von Biber und Otter. Aus den langen Grannenhaaren wurde Wolle gewonnen, die später gefilzt und oft zu Hüten verarbeitet wurde. Bekannt war ab dem 17. Jahrhundert der aus diesem Material gefertigte Kastorhut, ein Vorläufer des Zylinders. Für Strümpfe aus Otterwolle – oder einer der anderen oben genannt Wollsorten – mischt(e) man aus Kostengründen Schafswolle zwischen die Biberhaare.

Vor der Kälte in der Arktis kann man sich durch Qiviuq, der Unterwolle des Moschusochsen, schützen. Sie zu gewinnen ist, wie man sich das leicht vorstellen kann, wesentlich mühevoller als die Schur eines Hausschafes. Aber die Arbeit lohnt sich, denn die Wolle ist federleicht, sehr wärmend und wie Seide auf der Haut. Von der Qualität dieser Wolle ist man auch in der letzten Wollspinnerei des Sauerlandes überzeugt. Die Familie Dickel in Hallenberg verarbeitete schon vor über 125 Jahren Wolle, damals ausschließlich heimische Wolle. Heute neben Qiviuq auch die Wolle von Alpakas und Texelschaf.

Infokasten:

Rohwolle von Sauerländer Schafen findet man auch in der Wollstube der Schäferei Brinkmann in Ense, Alpakawolle in Wennigloh (Ennerthof) und Züschen (Hochsauerland-Alpakas).

 

"Auch bei Wolle sollte man auf artgerechte Tierhaltung und auf Regionalität setzen."

 

Wollherstellung

Mindestens einmal im Jahr wird ein Schaf geschert. Das ist extrem wichtig, weil die Wolle ständig weiterwächst und die Schafe sonst verschlingen würde. Das Vlies, also das Schaffell-   wird in aufwändigen Verfahren gründlich gewaschen, um Schmutz, Fette, Kletten, Gräser, Sand und anderes zu entfernen.

Wenn das Vlies später getrocknet ist, geht es ans „Wolfen“. Ein sogenannter „Krempelwolf“, eine Hakenwalzmaschine, reißt große Stück zu kleinen Flocken, entfernt letzte Verunreinigungen, öffnet die Fasern, entwirrt Klumpen, und richtet die Fasern parallel zueinander ausgerichtet. Die Wolle ist jetzt bereit für das Kämmen, bzw. für das Spinnen.

Um die weichen, glatten Kammgarnprodukte herzustellen, verwendet man Rücken und Seites des Vlies´. Dort sind die Wollfäden länger als die am Unterbauch, Beinen und Hinterteil. Die kürzeren Wollen werden in die Spinnerei gebracht und zu Wollspinnprodukten verwendet.

Aus der Weihnachtsgeschichte wissen wir, dass die „Hirten auf dem Felde“ die Nacht draußen bei ihren Tieren verbracht haben. Die Gegend rund um Bethlehem ist zwar durch das Steppenklima geprägt und Schnee fällt nur alle paar Jahre, trotzdem kann es in den Winternächten schon mal recht frostig werden. Ohne Wolldecken wäre es für die Hirten bestimmt sehr ungemütlich geworden…

Seit mehr als 10.000 Jahren verarbeitet der Mensch Wolle - zu Decken, Teppichen und Kleidung. Meist, um sich damit vor Kälte zu schützen. Weniger bekannt ist, dass Wolle durchaus auch einen kühlenden Effekt besitzt, der vor Überhitzung bei intensiver Aktivität schützt.

Diese temperaturregulierende Wirkung wird durch die natürlich gekräuselten Fasern möglich, die für kleine Lufttaschen im Garn sorgen. Diese Lufttaschen machen 80 % eines gestrickten Pullovers aus.

Lauter gute Eigenschaften

Selbst mit bis zu 40 % Wasser durchsogen, fühlt sich ein Wollpullover noch immer warm und angenehm an. Die Wollfasern sind sehr elastisch, weshalb Kleidungsstücke aus diesem Material ihre Form behalten. Außerdem ist Wolle sehr hygienisch, hemmt das Wachstum von Bakterien und nimmt keine schlechten Gerüche auf. Außerdem – wichtig zu wissen, wenn man gern am Lagerfeuer sitzt – Wolle fängt nicht so leicht Feuer wie Mischgewebe aus Acryl, Baumwolle oder Polyester. Sie kann auch nicht von Säuren, allerdings von Laugen beschädigt werden.  Wenn mal eine Wäsche für Ihren Wollpullover ansteht, sollten Sie ihn nur mit speziellen Waschmitteln, notfalls mit einem milden Shampoo, waschen. Und bitte nicht in die Waschmaschine stecken, sondern nur per Hand waschen.

Bei all diesen positiven Eigenschaften kommen selbst die besten künstlichen Fasern nicht an die Qualität echter Wolle heran. Eine Alternative als Temperaturschutz ist Daunenkleidung, die durch Lufteinschluss die isolierenden Eigenschaften echter Wolle imitieren. Daunen gibt es übrigens nicht nur aus Federn, sondern auch aus pflanzlichen Materialien wie Bambus, Holzfasern oder sogar aus Wildblumen.

Qualität und Wollarten

Ob die gewählte Wolle von guter Qualität ist, werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie diese auf nackter Haut tragen. Ist diese so richtig rau und kratzig, waren überwiegend Stichel- und die längeren Grannenhaare im Vlies und kaum feine, weiche und nicht durchgerissene Wollhaare (auch Flaumhaare genannt). Angenehm weich ist Merinowolle, die man sogar als Thermo-Unterwäsche, für Schals und Kinderkleidung nutzen kann. Schurwolle ist hochwertig mit längeren Fasern und von gleichmäßiger Qualität. Sie wird ausschließlich aus neuen Fasern hergestellt, die direkt vom Schaf in die Produktion gingen. Von schlechterer Qualität ist Recycelte Wolle (auch Reißwolle oder einfach Wolle genannt), die aus Produktionsresten hergestellt wird. Ein mehrmaliges Recyclen von Wolle ist nicht möglich.

Gut durchgebürstet, wie der Name schon verrät, ist Kammgarn-Wolle. Durch das Bürsten werden die kürzeren Fasern entfernt und nur die glatten, langen Fasern bleiben. Bei dieser Wollsorte braucht man sich nicht über Pillinge, die bekannten kleinen Wollknötchen, zu ärgern. Lambswool ist aus der ersten Schur der Lämmer.

Hersteller von Wolle höchster Qualität lassen diese gern als „Woolmark“ zertifizieren. Aber natürlich gibt es auch Wolle höchster Qualität, die nicht zertifiziert ist und kein Wollsiegel trägt. Durch Beimischung von z. B. Seide und Leinen kann man den Wert einiger Wollarten steigern.

Wolle von Angora-Kaninchen, Yak und Otter

Wenn Sie an Wolle denken, fällt Ihnen wahrscheinlich zuerst das Hausschaf ein, das vom Mufflon abstammt. Doch es gibt noch eine Reihe von Tieren, deren Fell als Wolle bezeichnet wird. Bekannte Woll-Lieferanten sind Alpaka, Kamel, Angora- und Kaschmirziege und das Angorakaninchen. Oft wird deren Wolle mit Schafswolle gemischt. In Tibet nutzen die Nomaden Milch und Wolle des Yaks. Heute weniger bekannt ist die Wolle von Biber und Otter. Aus den langen Grannenhaaren wurde Wolle gewonnen, die später gefilzt und oft zu Hüten verarbeitet wurde. Bekannt war ab dem 17. Jahrhundert der aus diesem Material gefertigte Kastorhut, ein Vorläufer des Zylinders. Für Strümpfe aus Otterwolle – oder einer der anderen oben genannt Wollsorten – mischt(e) man aus Kostengründen Schafswolle zwischen die Biberhaare.

Vor der Kälte in der Arktis kann man sich durch Qiviuq, der Unterwolle des Moschusochsen, schützen. Sie zu gewinnen ist, wie man sich das leicht vorstellen kann, wesentlich mühevoller als die Schur eines Hausschafes. Aber die Arbeit lohnt sich, denn die Wolle ist federleicht, sehr wärmend und wie Seide auf der Haut. Von der Qualität dieser Wolle ist man auch in der letzten Wollspinnerei des Sauerlandes überzeugt. Die Familie Dickel in Hallenberg verarbeitete schon vor über 125 Jahren Wolle, damals ausschließlich heimische Wolle. Heute neben Qiviuq auch die Wolle von Alpakas und Texelschaf.

Infokasten:

Rohwolle von Sauerländer Schafen findet man auch in der Wollstube der Schäferei Brinkmann in Ense, Alpakawolle in Wennigloh (Ennerthof) und Züschen (Hochsauerland-Alpakas).

 

"Auch bei Wolle sollte man auf artgerechte Tierhaltung und auf Regionalität setzen."

 

Wollherstellung

Mindestens einmal im Jahr wird ein Schaf geschert. Das ist extrem wichtig, weil die Wolle ständig weiterwächst und die Schafe sonst verschlingen würde. Das Vlies, also das Schaffell-   wird in aufwändigen Verfahren gründlich gewaschen, um Schmutz, Fette, Kletten, Gräser, Sand und anderes zu entfernen.

Wenn das Vlies später getrocknet ist, geht es ans „Wolfen“. Ein sogenannter „Krempelwolf“, eine Hakenwalzmaschine, reißt große Stück zu kleinen Flocken, entfernt letzte Verunreinigungen, öffnet die Fasern, entwirrt Klumpen, und richtet die Fasern parallel zueinander ausgerichtet. Die Wolle ist jetzt bereit für das Kämmen, bzw. für das Spinnen.

Um die weichen, glatten Kammgarnprodukte herzustellen, verwendet man Rücken und Seites des Vlies´. Dort sind die Wollfäden länger als die am Unterbauch, Beinen und Hinterteil. Die kürzeren Wollen werden in die Spinnerei gebracht und zu Wollspinnprodukten verwendet.

Aus der Weihnachtsgeschichte wissen wir, dass die „Hirten auf dem Felde“ die Nacht draußen bei ihren Tieren verbracht haben. Die Gegend rund um Bethlehem ist zwar durch das Steppenklima geprägt und Schnee fällt nur alle paar Jahre, trotzdem kann es in den Winternächten schon mal recht frostig werden. Ohne Wolldecken wäre es für die Hirten bestimmt sehr ungemütlich geworden…

Seit mehr als 10.000 Jahren verarbeitet der Mensch Wolle - zu Decken, Teppichen und Kleidung. Meist, um sich damit vor Kälte zu schützen. Weniger bekannt ist, dass Wolle durchaus auch einen kühlenden Effekt besitzt, der vor Überhitzung bei intensiver Aktivität schützt.

Diese temperaturregulierende Wirkung wird durch die natürlich gekräuselten Fasern möglich, die für kleine Lufttaschen im Garn sorgen. Diese Lufttaschen machen 80 % eines gestrickten Pullovers aus.

Lauter gute Eigenschaften

Selbst mit bis zu 40 % Wasser durchsogen, fühlt sich ein Wollpullover noch immer warm und angenehm an. Die Wollfasern sind sehr elastisch, weshalb Kleidungsstücke aus diesem Material ihre Form behalten. Außerdem ist Wolle sehr hygienisch, hemmt das Wachstum von Bakterien und nimmt keine schlechten Gerüche auf. Außerdem – wichtig zu wissen, wenn man gern am Lagerfeuer sitzt – Wolle fängt nicht so leicht Feuer wie Mischgewebe aus Acryl, Baumwolle oder Polyester. Sie kann auch nicht von Säuren, allerdings von Laugen beschädigt werden.  Wenn mal eine Wäsche für Ihren Wollpullover ansteht, sollten Sie ihn nur mit speziellen Waschmitteln, notfalls mit einem milden Shampoo, waschen. Und bitte nicht in die Waschmaschine stecken, sondern nur per Hand waschen.

Bei all diesen positiven Eigenschaften kommen selbst die besten künstlichen Fasern nicht an die Qualität echter Wolle heran. Eine Alternative als Temperaturschutz ist Daunenkleidung, die durch Lufteinschluss die isolierenden Eigenschaften echter Wolle imitieren. Daunen gibt es übrigens nicht nur aus Federn, sondern auch aus pflanzlichen Materialien wie Bambus, Holzfasern oder sogar aus Wildblumen.

Qualität und Wollarten

Ob die gewählte Wolle von guter Qualität ist, werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie diese auf nackter Haut tragen. Ist diese so richtig rau und kratzig, waren überwiegend Stichel- und die längeren Grannenhaare im Vlies und kaum feine, weiche und nicht durchgerissene Wollhaare (auch Flaumhaare genannt). Angenehm weich ist Merinowolle, die man sogar als Thermo-Unterwäsche, für Schals und Kinderkleidung nutzen kann. Schurwolle ist hochwertig mit längeren Fasern und von gleichmäßiger Qualität. Sie wird ausschließlich aus neuen Fasern hergestellt, die direkt vom Schaf in die Produktion gingen. Von schlechterer Qualität ist Recycelte Wolle (auch Reißwolle oder einfach Wolle genannt), die aus Produktionsresten hergestellt wird. Ein mehrmaliges Recyclen von Wolle ist nicht möglich.

Gut durchgebürstet, wie der Name schon verrät, ist Kammgarn-Wolle. Durch das Bürsten werden die kürzeren Fasern entfernt und nur die glatten, langen Fasern bleiben. Bei dieser Wollsorte braucht man sich nicht über Pillinge, die bekannten kleinen Wollknötchen, zu ärgern. Lambswool ist aus der ersten Schur der Lämmer.

Hersteller von Wolle höchster Qualität lassen diese gern als „Woolmark“ zertifizieren. Aber natürlich gibt es auch Wolle höchster Qualität, die nicht zertifiziert ist und kein Wollsiegel trägt. Durch Beimischung von z. B. Seide und Leinen kann man den Wert einiger Wollarten steigern.

Wolle von Angora-Kaninchen, Yak und Otter

Wenn Sie an Wolle denken, fällt Ihnen wahrscheinlich zuerst das Hausschaf ein, das vom Mufflon abstammt. Doch es gibt noch eine Reihe von Tieren, deren Fell als Wolle bezeichnet wird. Bekannte Woll-Lieferanten sind Alpaka, Kamel, Angora- und Kaschmirziege und das Angorakaninchen. Oft wird deren Wolle mit Schafswolle gemischt. In Tibet nutzen die Nomaden Milch und Wolle des Yaks. Heute weniger bekannt ist die Wolle von Biber und Otter. Aus den langen Grannenhaaren wurde Wolle gewonnen, die später gefilzt und oft zu Hüten verarbeitet wurde. Bekannt war ab dem 17. Jahrhundert der aus diesem Material gefertigte Kastorhut, ein Vorläufer des Zylinders. Für Strümpfe aus Otterwolle – oder einer der anderen oben genannt Wollsorten – mischt(e) man aus Kostengründen Schafswolle zwischen die Biberhaare.

Vor der Kälte in der Arktis kann man sich durch Qiviuq, der Unterwolle des Moschusochsen, schützen. Sie zu gewinnen ist, wie man sich das leicht vorstellen kann, wesentlich mühevoller als die Schur eines Hausschafes. Aber die Arbeit lohnt sich, denn die Wolle ist federleicht, sehr wärmend und wie Seide auf der Haut. Von der Qualität dieser Wolle ist man auch in der letzten Wollspinnerei des Sauerlandes überzeugt. Die Familie Dickel in Hallenberg verarbeitete schon vor über 125 Jahren Wolle, damals ausschließlich heimische Wolle. Heute neben Qiviuq auch die Wolle von Alpakas und Texelschaf.

Infokasten:

Rohwolle von Sauerländer Schafen findet man auch in der Wollstube der Schäferei Brinkmann in Ense, Alpakawolle in Wennigloh (Ennerthof) und Züschen (Hochsauerland-Alpakas).

 

"Auch bei Wolle sollte man auf artgerechte Tierhaltung und auf Regionalität setzen."

 

Wollherstellung

Mindestens einmal im Jahr wird ein Schaf geschert. Das ist extrem wichtig, weil die Wolle ständig weiterwächst und die Schafe sonst verschlingen würde. Das Vlies, also das Schaffell-   wird in aufwändigen Verfahren gründlich gewaschen, um Schmutz, Fette, Kletten, Gräser, Sand und anderes zu entfernen.

Wenn das Vlies später getrocknet ist, geht es ans „Wolfen“. Ein sogenannter „Krempelwolf“, eine Hakenwalzmaschine, reißt große Stück zu kleinen Flocken, entfernt letzte Verunreinigungen, öffnet die Fasern, entwirrt Klumpen, und richtet die Fasern parallel zueinander ausgerichtet. Die Wolle ist jetzt bereit für das Kämmen, bzw. für das Spinnen.

Um die weichen, glatten Kammgarnprodukte herzustellen, verwendet man Rücken und Seites des Vlies´. Dort sind die Wollfäden länger als die am Unterbauch, Beinen und Hinterteil. Die kürzeren Wollen werden in die Spinnerei gebracht und zu Wollspinnprodukten verwendet.

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