Text: Britta Melgert

Ein gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder liegt sowohl Eltern als auch uns als Gesellschaft am Herzen. Dabei verlassen wir uns auf geschulte Fachkräfte in den Kitas. Der beliebte Ausbildungsberuf unterliegt ständigem Wandel und hat sich inzwischen organisatorisch teilweise neu aufgestellt.  

"Grundsätzlich werden beide Modelle der Ausbildung angeboten", informiert uns Kerstin Düllberg , die stellvertretende Leiterin der Arnsberger Liebfrauen-Kita. Sie ergänzt: "Wir empfinden die neue Variante als sinnvolle Verbesserung."  Marcel Werner lässt sich in der Kita Liebfrauen bereits mit der neuen, praxisintegrierten Ausbildung (kurz: PiA) zum Erzieher ausbilden. Seine Kollegin Chiara Vietinghoff nutzt die klassische Ausbildung und befindet sich beim Kindergarten und Familienzentrum "St. Johannes" in Welschen Ennest im Anerkennungsjahr, also im Praxisjahr nach zwei vorwiegend schulischen Ausbildungsjahren. Beide wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.  
 
 

Das erlernte Theoriewissen in der Praxis einsetzen

"Ich habe bereits als Mädchen gern mit jüngeren Kindern gespielt und auf sie aufgepasst", erinnert sich Chiara. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt im Praxisjahr die zuvor erlernte Theorie anwenden kann. Oft entdecke ich in bestimmten Situationen, dass ich das damit verbundene, in der Berufsschule erworbene Fachwissen ja tatsächlich noch abrufen und einsetzen kann, auch wenn der zeitliche Abstand schon groß ist."  "Diesbezüglich habe ich es mit meiner PiA-Ausbildung natürlich leichter", freut sich Marcel. Praxisarbeit und Theorieunterricht finden beide wöchentlich statt. Im Durchschnitt liegt das Verhältnis je bei ca. 50 Prozent. So kann ich das frisch Erlernte schnell im Kita-Alltag umsetzen. Und tatsächlich ergeben sich genau dann Fragen, wenn man trotz Theoriewissen an seine Grenzen stößt. Natürlich helfen die Kollegen vor Ort weiter, aber den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich auch nicht missen"

Aufwändige Projektarbeiten

Der Ausbildungsalltag beinhaltet in beiden Modellen nicht nur das Betreuen der Kids. Es sind verschiedene Projekte zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. "Bei der PiA-Ausbildung kommt man dabei auf rund 80 Seiten Dokumentation, die über die gesamten drei Jahre anfallen", informiert uns Marcel. Chiara kommt im klassischen Modell mit 16 Seiten Dokumentation aus, was mit der erheblich umfangreicheren Berufsschule während der Ausbildungszeit zusammenhängt. Beide finden den hohen Aufwand für das schriftliche Festhalten ihrer Projekte als zeitliche Belastung, sind aber trotzdem stolz, ihre Aktionen zeigen zu können. Chiara berichtet: "Ich betreue eine Gruppe mit Drei- bis Fünfjährigen. Kürzlich habe ich mit den Kindern über die Polizei gesprochen. Die Kleinen brauchen oft noch Impulse, um darauf zu kommen, welches Equipment ein Polizist benötigt. Doch wenn erstmal "Uniform" oder "Stern" genannt wurden, dann  
läuft es. Das Highlight war der Besuch einer Polizistin in unserer Gruppe."

"Das Bewusstsein für unsere Vorbildrolle macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend" - Chiara Vietinghoff 

Projekt unter Berücksichtigung von Partizipation

"Ich habe für eins meiner Projekte eine Gruppe mit künftigen Schulkindern separiert und sie eine Zeitlang unter dem Aspekt Partizipation begleitet und angeleitet," erzählt Marcel und erklärt: "Partizipation meint Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern. Als Grundstein für das demokratische Verständnis sollen die Kinder gemäß ihren Bedürfnissen an Entscheidungen beteiligt werden und in ihrer Individualität gefördert werden. Das fängt an bei der einfachen Abstimmung über das nächste Gruppenspiel (Mehrheit entscheidet) und hört bei umfangreichen Planungen nicht auf. Ziele sind u.a. der respektvolle Umgang miteinander, aber auch das Lernen von selbstwirksamem Agieren. Die Sechsjährigen sind dafür im richtigen Alter. So haben wir gemeinsam ganz partizipativ eine Pyjamaparty für die Kinder und deren Eltern geplant und durchgeführt."  

Beide sind froh, sich für den gewählten Ausbildungsberuf entschieden zu haben. Ich spüre, dass ich durch die Ausbildung persönlich sehr gewachsen bin", erzählt Chiara und sie erinnert sich: "Meine Eltern hatten sich für mich etwas Anderes gewünscht und Gehaltsvorteile in anderen Berufen als Grund genannt. Tatsächlich habe ich dann auch zuerst eine andere Ausbildung absolviert, mich danach aber entschieden, doch noch meinem Herzenswunsch zu folgen. Nun habe ich also bald zwei ganz unterschiedliche Abschlüsse in der Tasche und freue mich auf meine erste feste Stelle als staatlich anerkannte Erzieherin, vermutlich in einer Kita in der Region".  
 

"Den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich nicht missen" - Marcel Werner

"Für mich kämen auch andere Einsatzorte, z.B. in der Jugendhilfe infrage", findet Marcel. "Doch wo auch immer ich lande, wichtig finde ich, das dann motiviert durchzuziehen. Die Kinder nehmen sich viel von einem an und da kann im Zweifel eine Menge kaputtgehen." Lächelnd ergänzt Chiara: "Genau das Bewusstsein für diese Vorbildrolle und deren Wirkung auf die Kinder macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend".

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Text: Britta Melgert

Ein gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder liegt sowohl Eltern als auch uns als Gesellschaft am Herzen. Dabei verlassen wir uns auf geschulte Fachkräfte in den Kitas. Der beliebte Ausbildungsberuf unterliegt ständigem Wandel und hat sich inzwischen organisatorisch teilweise neu aufgestellt.  

"Grundsätzlich werden beide Modelle der Ausbildung angeboten", informiert uns Kerstin Düllberg , die stellvertretende Leiterin der Arnsberger Liebfrauen-Kita. Sie ergänzt: "Wir empfinden die neue Variante als sinnvolle Verbesserung."  Marcel Werner lässt sich in der Kita Liebfrauen bereits mit der neuen, praxisintegrierten Ausbildung (kurz: PiA) zum Erzieher ausbilden. Seine Kollegin Chiara Vietinghoff nutzt die klassische Ausbildung und befindet sich beim Kindergarten und Familienzentrum "St. Johannes" in Welschen Ennest im Anerkennungsjahr, also im Praxisjahr nach zwei vorwiegend schulischen Ausbildungsjahren. Beide wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.  
 
 

Das erlernte Theoriewissen in der Praxis einsetzen

"Ich habe bereits als Mädchen gern mit jüngeren Kindern gespielt und auf sie aufgepasst", erinnert sich Chiara. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt im Praxisjahr die zuvor erlernte Theorie anwenden kann. Oft entdecke ich in bestimmten Situationen, dass ich das damit verbundene, in der Berufsschule erworbene Fachwissen ja tatsächlich noch abrufen und einsetzen kann, auch wenn der zeitliche Abstand schon groß ist."  "Diesbezüglich habe ich es mit meiner PiA-Ausbildung natürlich leichter", freut sich Marcel. Praxisarbeit und Theorieunterricht finden beide wöchentlich statt. Im Durchschnitt liegt das Verhältnis je bei ca. 50 Prozent. So kann ich das frisch Erlernte schnell im Kita-Alltag umsetzen. Und tatsächlich ergeben sich genau dann Fragen, wenn man trotz Theoriewissen an seine Grenzen stößt. Natürlich helfen die Kollegen vor Ort weiter, aber den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich auch nicht missen"

Aufwändige Projektarbeiten

Der Ausbildungsalltag beinhaltet in beiden Modellen nicht nur das Betreuen der Kids. Es sind verschiedene Projekte zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. "Bei der PiA-Ausbildung kommt man dabei auf rund 80 Seiten Dokumentation, die über die gesamten drei Jahre anfallen", informiert uns Marcel. Chiara kommt im klassischen Modell mit 16 Seiten Dokumentation aus, was mit der erheblich umfangreicheren Berufsschule während der Ausbildungszeit zusammenhängt. Beide finden den hohen Aufwand für das schriftliche Festhalten ihrer Projekte als zeitliche Belastung, sind aber trotzdem stolz, ihre Aktionen zeigen zu können. Chiara berichtet: "Ich betreue eine Gruppe mit Drei- bis Fünfjährigen. Kürzlich habe ich mit den Kindern über die Polizei gesprochen. Die Kleinen brauchen oft noch Impulse, um darauf zu kommen, welches Equipment ein Polizist benötigt. Doch wenn erstmal "Uniform" oder "Stern" genannt wurden, dann  
läuft es. Das Highlight war der Besuch einer Polizistin in unserer Gruppe."

"Das Bewusstsein für unsere Vorbildrolle macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend" - Chiara Vietinghoff 

Projekt unter Berücksichtigung von Partizipation

"Ich habe für eins meiner Projekte eine Gruppe mit künftigen Schulkindern separiert und sie eine Zeitlang unter dem Aspekt Partizipation begleitet und angeleitet," erzählt Marcel und erklärt: "Partizipation meint Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern. Als Grundstein für das demokratische Verständnis sollen die Kinder gemäß ihren Bedürfnissen an Entscheidungen beteiligt werden und in ihrer Individualität gefördert werden. Das fängt an bei der einfachen Abstimmung über das nächste Gruppenspiel (Mehrheit entscheidet) und hört bei umfangreichen Planungen nicht auf. Ziele sind u.a. der respektvolle Umgang miteinander, aber auch das Lernen von selbstwirksamem Agieren. Die Sechsjährigen sind dafür im richtigen Alter. So haben wir gemeinsam ganz partizipativ eine Pyjamaparty für die Kinder und deren Eltern geplant und durchgeführt."  

Beide sind froh, sich für den gewählten Ausbildungsberuf entschieden zu haben. Ich spüre, dass ich durch die Ausbildung persönlich sehr gewachsen bin", erzählt Chiara und sie erinnert sich: "Meine Eltern hatten sich für mich etwas Anderes gewünscht und Gehaltsvorteile in anderen Berufen als Grund genannt. Tatsächlich habe ich dann auch zuerst eine andere Ausbildung absolviert, mich danach aber entschieden, doch noch meinem Herzenswunsch zu folgen. Nun habe ich also bald zwei ganz unterschiedliche Abschlüsse in der Tasche und freue mich auf meine erste feste Stelle als staatlich anerkannte Erzieherin, vermutlich in einer Kita in der Region".  
 

"Den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich nicht missen" - Marcel Werner

"Für mich kämen auch andere Einsatzorte, z.B. in der Jugendhilfe infrage", findet Marcel. "Doch wo auch immer ich lande, wichtig finde ich, das dann motiviert durchzuziehen. Die Kinder nehmen sich viel von einem an und da kann im Zweifel eine Menge kaputtgehen." Lächelnd ergänzt Chiara: "Genau das Bewusstsein für diese Vorbildrolle und deren Wirkung auf die Kinder macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend".

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"Grundsätzlich werden beide Modelle der Ausbildung angeboten", informiert uns Kerstin Düllberg , die stellvertretende Leiterin der Arnsberger Liebfrauen-Kita. Sie ergänzt: "Wir empfinden die neue Variante als sinnvolle Verbesserung."  Marcel Werner lässt sich in der Kita Liebfrauen bereits mit der neuen, praxisintegrierten Ausbildung (kurz: PiA) zum Erzieher ausbilden. Seine Kollegin Chiara Vietinghoff nutzt die klassische Ausbildung und befindet sich beim Kindergarten und Familienzentrum "St. Johannes" in Welschen Ennest im Anerkennungsjahr, also im Praxisjahr nach zwei vorwiegend schulischen Ausbildungsjahren. Beide wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.  
 
 

Das erlernte Theoriewissen in der Praxis einsetzen

"Ich habe bereits als Mädchen gern mit jüngeren Kindern gespielt und auf sie aufgepasst", erinnert sich Chiara. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt im Praxisjahr die zuvor erlernte Theorie anwenden kann. Oft entdecke ich in bestimmten Situationen, dass ich das damit verbundene, in der Berufsschule erworbene Fachwissen ja tatsächlich noch abrufen und einsetzen kann, auch wenn der zeitliche Abstand schon groß ist."  "Diesbezüglich habe ich es mit meiner PiA-Ausbildung natürlich leichter", freut sich Marcel. Praxisarbeit und Theorieunterricht finden beide wöchentlich statt. Im Durchschnitt liegt das Verhältnis je bei ca. 50 Prozent. So kann ich das frisch Erlernte schnell im Kita-Alltag umsetzen. Und tatsächlich ergeben sich genau dann Fragen, wenn man trotz Theoriewissen an seine Grenzen stößt. Natürlich helfen die Kollegen vor Ort weiter, aber den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich auch nicht missen"

Aufwändige Projektarbeiten

Der Ausbildungsalltag beinhaltet in beiden Modellen nicht nur das Betreuen der Kids. Es sind verschiedene Projekte zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. "Bei der PiA-Ausbildung kommt man dabei auf rund 80 Seiten Dokumentation, die über die gesamten drei Jahre anfallen", informiert uns Marcel. Chiara kommt im klassischen Modell mit 16 Seiten Dokumentation aus, was mit der erheblich umfangreicheren Berufsschule während der Ausbildungszeit zusammenhängt. Beide finden den hohen Aufwand für das schriftliche Festhalten ihrer Projekte als zeitliche Belastung, sind aber trotzdem stolz, ihre Aktionen zeigen zu können. Chiara berichtet: "Ich betreue eine Gruppe mit Drei- bis Fünfjährigen. Kürzlich habe ich mit den Kindern über die Polizei gesprochen. Die Kleinen brauchen oft noch Impulse, um darauf zu kommen, welches Equipment ein Polizist benötigt. Doch wenn erstmal "Uniform" oder "Stern" genannt wurden, dann  
läuft es. Das Highlight war der Besuch einer Polizistin in unserer Gruppe."

"Das Bewusstsein für unsere Vorbildrolle macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend" - Chiara Vietinghoff 

Projekt unter Berücksichtigung von Partizipation

"Ich habe für eins meiner Projekte eine Gruppe mit künftigen Schulkindern separiert und sie eine Zeitlang unter dem Aspekt Partizipation begleitet und angeleitet," erzählt Marcel und erklärt: "Partizipation meint Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern. Als Grundstein für das demokratische Verständnis sollen die Kinder gemäß ihren Bedürfnissen an Entscheidungen beteiligt werden und in ihrer Individualität gefördert werden. Das fängt an bei der einfachen Abstimmung über das nächste Gruppenspiel (Mehrheit entscheidet) und hört bei umfangreichen Planungen nicht auf. Ziele sind u.a. der respektvolle Umgang miteinander, aber auch das Lernen von selbstwirksamem Agieren. Die Sechsjährigen sind dafür im richtigen Alter. So haben wir gemeinsam ganz partizipativ eine Pyjamaparty für die Kinder und deren Eltern geplant und durchgeführt."  

Beide sind froh, sich für den gewählten Ausbildungsberuf entschieden zu haben. Ich spüre, dass ich durch die Ausbildung persönlich sehr gewachsen bin", erzählt Chiara und sie erinnert sich: "Meine Eltern hatten sich für mich etwas Anderes gewünscht und Gehaltsvorteile in anderen Berufen als Grund genannt. Tatsächlich habe ich dann auch zuerst eine andere Ausbildung absolviert, mich danach aber entschieden, doch noch meinem Herzenswunsch zu folgen. Nun habe ich also bald zwei ganz unterschiedliche Abschlüsse in der Tasche und freue mich auf meine erste feste Stelle als staatlich anerkannte Erzieherin, vermutlich in einer Kita in der Region".  
 

"Den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich nicht missen" - Marcel Werner

"Für mich kämen auch andere Einsatzorte, z.B. in der Jugendhilfe infrage", findet Marcel. "Doch wo auch immer ich lande, wichtig finde ich, das dann motiviert durchzuziehen. Die Kinder nehmen sich viel von einem an und da kann im Zweifel eine Menge kaputtgehen." Lächelnd ergänzt Chiara: "Genau das Bewusstsein für diese Vorbildrolle und deren Wirkung auf die Kinder macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend".

Text: Britta Melgert

Ein gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder liegt sowohl Eltern als auch uns als Gesellschaft am Herzen. Dabei verlassen wir uns auf geschulte Fachkräfte in den Kitas. Der beliebte Ausbildungsberuf unterliegt ständigem Wandel und hat sich inzwischen organisatorisch teilweise neu aufgestellt.  

"Grundsätzlich werden beide Modelle der Ausbildung angeboten", informiert uns Kerstin Düllberg , die stellvertretende Leiterin der Arnsberger Liebfrauen-Kita. Sie ergänzt: "Wir empfinden die neue Variante als sinnvolle Verbesserung."  Marcel Werner lässt sich in der Kita Liebfrauen bereits mit der neuen, praxisintegrierten Ausbildung (kurz: PiA) zum Erzieher ausbilden. Seine Kollegin Chiara Vietinghoff nutzt die klassische Ausbildung und befindet sich beim Kindergarten und Familienzentrum "St. Johannes" in Welschen Ennest im Anerkennungsjahr, also im Praxisjahr nach zwei vorwiegend schulischen Ausbildungsjahren. Beide wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.  
 
 

Das erlernte Theoriewissen in der Praxis einsetzen

"Ich habe bereits als Mädchen gern mit jüngeren Kindern gespielt und auf sie aufgepasst", erinnert sich Chiara. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt im Praxisjahr die zuvor erlernte Theorie anwenden kann. Oft entdecke ich in bestimmten Situationen, dass ich das damit verbundene, in der Berufsschule erworbene Fachwissen ja tatsächlich noch abrufen und einsetzen kann, auch wenn der zeitliche Abstand schon groß ist."  "Diesbezüglich habe ich es mit meiner PiA-Ausbildung natürlich leichter", freut sich Marcel. Praxisarbeit und Theorieunterricht finden beide wöchentlich statt. Im Durchschnitt liegt das Verhältnis je bei ca. 50 Prozent. So kann ich das frisch Erlernte schnell im Kita-Alltag umsetzen. Und tatsächlich ergeben sich genau dann Fragen, wenn man trotz Theoriewissen an seine Grenzen stößt. Natürlich helfen die Kollegen vor Ort weiter, aber den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich auch nicht missen"

Aufwändige Projektarbeiten

Der Ausbildungsalltag beinhaltet in beiden Modellen nicht nur das Betreuen der Kids. Es sind verschiedene Projekte zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. "Bei der PiA-Ausbildung kommt man dabei auf rund 80 Seiten Dokumentation, die über die gesamten drei Jahre anfallen", informiert uns Marcel. Chiara kommt im klassischen Modell mit 16 Seiten Dokumentation aus, was mit der erheblich umfangreicheren Berufsschule während der Ausbildungszeit zusammenhängt. Beide finden den hohen Aufwand für das schriftliche Festhalten ihrer Projekte als zeitliche Belastung, sind aber trotzdem stolz, ihre Aktionen zeigen zu können. Chiara berichtet: "Ich betreue eine Gruppe mit Drei- bis Fünfjährigen. Kürzlich habe ich mit den Kindern über die Polizei gesprochen. Die Kleinen brauchen oft noch Impulse, um darauf zu kommen, welches Equipment ein Polizist benötigt. Doch wenn erstmal "Uniform" oder "Stern" genannt wurden, dann  
läuft es. Das Highlight war der Besuch einer Polizistin in unserer Gruppe."

"Das Bewusstsein für unsere Vorbildrolle macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend" - Chiara Vietinghoff 

Projekt unter Berücksichtigung von Partizipation

"Ich habe für eins meiner Projekte eine Gruppe mit künftigen Schulkindern separiert und sie eine Zeitlang unter dem Aspekt Partizipation begleitet und angeleitet," erzählt Marcel und erklärt: "Partizipation meint Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern. Als Grundstein für das demokratische Verständnis sollen die Kinder gemäß ihren Bedürfnissen an Entscheidungen beteiligt werden und in ihrer Individualität gefördert werden. Das fängt an bei der einfachen Abstimmung über das nächste Gruppenspiel (Mehrheit entscheidet) und hört bei umfangreichen Planungen nicht auf. Ziele sind u.a. der respektvolle Umgang miteinander, aber auch das Lernen von selbstwirksamem Agieren. Die Sechsjährigen sind dafür im richtigen Alter. So haben wir gemeinsam ganz partizipativ eine Pyjamaparty für die Kinder und deren Eltern geplant und durchgeführt."  

Beide sind froh, sich für den gewählten Ausbildungsberuf entschieden zu haben. Ich spüre, dass ich durch die Ausbildung persönlich sehr gewachsen bin", erzählt Chiara und sie erinnert sich: "Meine Eltern hatten sich für mich etwas Anderes gewünscht und Gehaltsvorteile in anderen Berufen als Grund genannt. Tatsächlich habe ich dann auch zuerst eine andere Ausbildung absolviert, mich danach aber entschieden, doch noch meinem Herzenswunsch zu folgen. Nun habe ich also bald zwei ganz unterschiedliche Abschlüsse in der Tasche und freue mich auf meine erste feste Stelle als staatlich anerkannte Erzieherin, vermutlich in einer Kita in der Region".  
 

"Den lebendigen Erfahrungsaustausch in der Berufsschule möchte ich nicht missen" - Marcel Werner

"Für mich kämen auch andere Einsatzorte, z.B. in der Jugendhilfe infrage", findet Marcel. "Doch wo auch immer ich lande, wichtig finde ich, das dann motiviert durchzuziehen. Die Kinder nehmen sich viel von einem an und da kann im Zweifel eine Menge kaputtgehen." Lächelnd ergänzt Chiara: "Genau das Bewusstsein für diese Vorbildrolle und deren Wirkung auf die Kinder macht unseren Beruf so sinnvoll und befriedigend".

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