Was für ein Bild: Matthias Berger aus Eslohe hoch über Detroit, mit einem Sundowner in der Hand das Ende des Tages genießend. Man möchte neidisch werden, doch ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Moment will mit viel Energie erarbeitet werden. Der Reihe nach:

Vor den Lohn haben die Götter den Fleiß gesetzt

„Pimp my ride“ – das war vor 20 Jahren der große Hit im TV, als man aus, sagen wir, sehr unauffälligen Autos was richtig Tolles, um nicht zu sagen Einzigartiges zauberte. Vielleicht hat Matthias Berger sich damals in seinen sehr jungen Jahren schon etwas abgeschaut, denn das Thema „Auto“ blieb, und „etwas aus seinem Leben zu machen“ ist etwas, was ihn grundsätzlich zu beschäftigen scheint.

So war es ein kluger Plan, dem Realschulabschluss noch das Abitur im Jahr 2018 folgen zu lassen, um dann zunächst bei der Firma „Auto-Technik Schulte“ in Meschede eine dank Abi verkürzte Lehre als Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Fachrichtung PKW, zu absolvieren. Die Idee dazu lag nah, weil er bereits in der Schulzeit praktische Erfahrungen bei der Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen gesammelt hatte: „Da habe ich schon gemerkt, dass mir das Schrauben Spaß macht, fand aber auch schnell die filigrane Elektrik und Elektrotechnik noch spannender als Mechanik“, erinnert er sich. „Noch einmal verstärkt hat sich das während der Lehrzeit (Abschluss als Innungsbester des Jahrgangs 2021). Und ich wollte mehr, habe mir Informationen über entsprechende Studiengänge besorgt.“

„Studieren folgt auf Probieren: Vor dem Studium eine Lehre zu absolvieren, ist definitiv eine Empfehlung.“

Weiter ging es im September 2021: Matthias Berger hatte sich für den Bachelor-Studiengang „Fahrzeugelektronik und Elektromobilität“ an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim entschieden. Für ihn bedeutete seine Lehrzeit in einer modern eingerichteten Kfz-Werkstatt nicht nur fachlich eine große Hilfe: „In der Lehre lernt man zu arbeiten. Man muss was dafür tun, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, lernt Eigeninitiative und natürlich Kfz-Fachkenntnisse, die vor allem in den ersten 1-2 Semestern helfen. Vieles war nicht mehr völlig neu für mich.“ Man lernt aber auch, den Zahnriemen seines eigenen Autos selbst auszutauschen, was ihm als Student ganz aktuell Ausgaben über 1.000 Euro ersparte.

Die Studieninhalte: Wer hoch hinaus will, ist hier richtig

Kein leichtes Studium also, so scheint es. Denn wem schwirrt nicht der Kopf bei Begriff en wie Ingenieurmathematik, Fahrzeugelektronik, Mikrocontrollertechnik, modellbasierte Softwareentwicklung oder Leistungs- und Hochvoltelektronik? Zu diesen Pflichtfächern kommen noch die Wahlmodule, die nicht weniger fordernd klingen. Oder faszinierend? Man kann es ja auch mal von dieser Seite betrachten… Nur eine Auswahl: Automotive Software und Systems Engineering, Cybersecurity, Fahrzeug-Bussysteme, Microtechnology, und schließlich auch KI-Grundlagen.

Etwas einfacher und formaler ausgedrückt: Das Ziel ist die Entwicklung von elektronischen Systemen für Fahrzeuge, und zwar rund um Lichttechnik, elektrische Antriebstechnik, Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Leistungselektronik, intelligente Sensoren und Kommunikationssysteme. Die Mindeststudiendauer ist auf sieben Semester festgelegt, fast immer werden es mehr oder deutlich mehr. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, nach acht Semestern fertig zu sein“, sagt Matthias Berger entschlossen, und das sieht bei ihm - aktuell im fünften Semester - durchaus realistisch aus.

Praxisnah und international: Ein COIL-Projekt (Colloberative Online International Learning)

Bei allem Anspruch dieses Studiengangs: Nicht nur spannend, sondern praxisnah ist er auch. Er kann sogar das angenehme Gefühl vermitteln, an einer besseren Welt mitzuwirken. So kann es später mal darum gehen, Lösungen zu entwickeln, damit sich ABS-Bremssysteme verschiedener Autos miteinander „vertragen“, sobald man sich im dichten Verkehr zu nah kommt.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür erlebte Matthias Berger im Rahmen einer internationalen Projektarbeit und Kooperation mit der Wayne State University in Detroit. Hier wurde ein Warnsystem entwickelt, das im Auto zurückgelassene Babys und Kleinkinder erkennt und deren Eltern bei drohender Überhitzung per Smartphone warnt und über Notruf einen Rettungswagen ruft. Einwöchige gegenseitige Gastbesuche zur Präsentation der Ergebnisse rundeten das mit Erfolg abgeschlossene Projekt ab, welches im Übrigen fast ausschließlich über Online-Meetings durchgeführt wurde. Zum guten Schluss avancierte Matthias Berger zum Mitautor eines wissenschaftlichen Papers über diese Arbeit, veröffentlicht in Fachzeitschriften. Der Sundowner über den Dächern von Detroit war daher wohlverdient.

Ein Tipp am Rande: Es schadet auch für den weiteren beruflichen Weg nicht, seine Fremdsprachen-Kenntnisse, vor allem Englisch, nicht nur aufzufrischen, sondern um notwendige fachspezifische Sprachkenntnisse zu erweitern. Englisch ist die vorherrschende Sprache in der Wissenschaft, sei es bei Vorträgen auf Konferenzen, Publikationen und wissenschaftlichen Diskursen.

Wie finanziert man diese „kostbare“ Zeit?

Für die Finanzierung seines Studiums hatte Matthias Berger schon vor Beginn eine ganz besondere Idee: Mit seiner Agentur „MTB-Eventtechnik“ bietet er an den Wochenenden seinen DJ-Service oder PA- und Lichtanlagen für Parties oder Veranstaltungen an. Schöner Nebeneffekt: „Man lernt, Anspruch an sich selbst zu haben. Ich will beste Qualität liefern.“ Doch er denkt noch weiter: Denn es reizt ihn, konzeptionell vorzugehen, dabei aber off en für Entwicklungen zu sein: „Wer weiß, vielleicht ergibt sich aus beiden Welten noch einmal ein Job, in dem ich das Beste daraus kombinieren kann“, sagt er, als er über Entwicklungsmöglichkeiten nachdenkt. Berufsbegleitend kann er sich zusätzlich den Masterstudiengang „Master of Business and Administration“ vorstellen, Mindestdauer vier Semester. Sein Motto: „Versuche, in jeder Lebenssituation 110 Prozent von dir zu geben, und verliere deine Ziele nie aus dem Blickwinkel.“

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Was für ein Bild: Matthias Berger aus Eslohe hoch über Detroit, mit einem Sundowner in der Hand das Ende des Tages genießend. Man möchte neidisch werden, doch ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Moment will mit viel Energie erarbeitet werden. Der Reihe nach:

Vor den Lohn haben die Götter den Fleiß gesetzt

„Pimp my ride“ – das war vor 20 Jahren der große Hit im TV, als man aus, sagen wir, sehr unauffälligen Autos was richtig Tolles, um nicht zu sagen Einzigartiges zauberte. Vielleicht hat Matthias Berger sich damals in seinen sehr jungen Jahren schon etwas abgeschaut, denn das Thema „Auto“ blieb, und „etwas aus seinem Leben zu machen“ ist etwas, was ihn grundsätzlich zu beschäftigen scheint.

So war es ein kluger Plan, dem Realschulabschluss noch das Abitur im Jahr 2018 folgen zu lassen, um dann zunächst bei der Firma „Auto-Technik Schulte“ in Meschede eine dank Abi verkürzte Lehre als Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Fachrichtung PKW, zu absolvieren. Die Idee dazu lag nah, weil er bereits in der Schulzeit praktische Erfahrungen bei der Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen gesammelt hatte: „Da habe ich schon gemerkt, dass mir das Schrauben Spaß macht, fand aber auch schnell die filigrane Elektrik und Elektrotechnik noch spannender als Mechanik“, erinnert er sich. „Noch einmal verstärkt hat sich das während der Lehrzeit (Abschluss als Innungsbester des Jahrgangs 2021). Und ich wollte mehr, habe mir Informationen über entsprechende Studiengänge besorgt.“

„Studieren folgt auf Probieren: Vor dem Studium eine Lehre zu absolvieren, ist definitiv eine Empfehlung.“

Weiter ging es im September 2021: Matthias Berger hatte sich für den Bachelor-Studiengang „Fahrzeugelektronik und Elektromobilität“ an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim entschieden. Für ihn bedeutete seine Lehrzeit in einer modern eingerichteten Kfz-Werkstatt nicht nur fachlich eine große Hilfe: „In der Lehre lernt man zu arbeiten. Man muss was dafür tun, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, lernt Eigeninitiative und natürlich Kfz-Fachkenntnisse, die vor allem in den ersten 1-2 Semestern helfen. Vieles war nicht mehr völlig neu für mich.“ Man lernt aber auch, den Zahnriemen seines eigenen Autos selbst auszutauschen, was ihm als Student ganz aktuell Ausgaben über 1.000 Euro ersparte.

Die Studieninhalte: Wer hoch hinaus will, ist hier richtig

Kein leichtes Studium also, so scheint es. Denn wem schwirrt nicht der Kopf bei Begriff en wie Ingenieurmathematik, Fahrzeugelektronik, Mikrocontrollertechnik, modellbasierte Softwareentwicklung oder Leistungs- und Hochvoltelektronik? Zu diesen Pflichtfächern kommen noch die Wahlmodule, die nicht weniger fordernd klingen. Oder faszinierend? Man kann es ja auch mal von dieser Seite betrachten… Nur eine Auswahl: Automotive Software und Systems Engineering, Cybersecurity, Fahrzeug-Bussysteme, Microtechnology, und schließlich auch KI-Grundlagen.

Etwas einfacher und formaler ausgedrückt: Das Ziel ist die Entwicklung von elektronischen Systemen für Fahrzeuge, und zwar rund um Lichttechnik, elektrische Antriebstechnik, Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Leistungselektronik, intelligente Sensoren und Kommunikationssysteme. Die Mindeststudiendauer ist auf sieben Semester festgelegt, fast immer werden es mehr oder deutlich mehr. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, nach acht Semestern fertig zu sein“, sagt Matthias Berger entschlossen, und das sieht bei ihm - aktuell im fünften Semester - durchaus realistisch aus.

Praxisnah und international: Ein COIL-Projekt (Colloberative Online International Learning)

Bei allem Anspruch dieses Studiengangs: Nicht nur spannend, sondern praxisnah ist er auch. Er kann sogar das angenehme Gefühl vermitteln, an einer besseren Welt mitzuwirken. So kann es später mal darum gehen, Lösungen zu entwickeln, damit sich ABS-Bremssysteme verschiedener Autos miteinander „vertragen“, sobald man sich im dichten Verkehr zu nah kommt.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür erlebte Matthias Berger im Rahmen einer internationalen Projektarbeit und Kooperation mit der Wayne State University in Detroit. Hier wurde ein Warnsystem entwickelt, das im Auto zurückgelassene Babys und Kleinkinder erkennt und deren Eltern bei drohender Überhitzung per Smartphone warnt und über Notruf einen Rettungswagen ruft. Einwöchige gegenseitige Gastbesuche zur Präsentation der Ergebnisse rundeten das mit Erfolg abgeschlossene Projekt ab, welches im Übrigen fast ausschließlich über Online-Meetings durchgeführt wurde. Zum guten Schluss avancierte Matthias Berger zum Mitautor eines wissenschaftlichen Papers über diese Arbeit, veröffentlicht in Fachzeitschriften. Der Sundowner über den Dächern von Detroit war daher wohlverdient.

Ein Tipp am Rande: Es schadet auch für den weiteren beruflichen Weg nicht, seine Fremdsprachen-Kenntnisse, vor allem Englisch, nicht nur aufzufrischen, sondern um notwendige fachspezifische Sprachkenntnisse zu erweitern. Englisch ist die vorherrschende Sprache in der Wissenschaft, sei es bei Vorträgen auf Konferenzen, Publikationen und wissenschaftlichen Diskursen.

Wie finanziert man diese „kostbare“ Zeit?

Für die Finanzierung seines Studiums hatte Matthias Berger schon vor Beginn eine ganz besondere Idee: Mit seiner Agentur „MTB-Eventtechnik“ bietet er an den Wochenenden seinen DJ-Service oder PA- und Lichtanlagen für Parties oder Veranstaltungen an. Schöner Nebeneffekt: „Man lernt, Anspruch an sich selbst zu haben. Ich will beste Qualität liefern.“ Doch er denkt noch weiter: Denn es reizt ihn, konzeptionell vorzugehen, dabei aber off en für Entwicklungen zu sein: „Wer weiß, vielleicht ergibt sich aus beiden Welten noch einmal ein Job, in dem ich das Beste daraus kombinieren kann“, sagt er, als er über Entwicklungsmöglichkeiten nachdenkt. Berufsbegleitend kann er sich zusätzlich den Masterstudiengang „Master of Business and Administration“ vorstellen, Mindestdauer vier Semester. Sein Motto: „Versuche, in jeder Lebenssituation 110 Prozent von dir zu geben, und verliere deine Ziele nie aus dem Blickwinkel.“

Was für ein Bild: Matthias Berger aus Eslohe hoch über Detroit, mit einem Sundowner in der Hand das Ende des Tages genießend. Man möchte neidisch werden, doch ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Moment will mit viel Energie erarbeitet werden. Der Reihe nach:

Vor den Lohn haben die Götter den Fleiß gesetzt

„Pimp my ride“ – das war vor 20 Jahren der große Hit im TV, als man aus, sagen wir, sehr unauffälligen Autos was richtig Tolles, um nicht zu sagen Einzigartiges zauberte. Vielleicht hat Matthias Berger sich damals in seinen sehr jungen Jahren schon etwas abgeschaut, denn das Thema „Auto“ blieb, und „etwas aus seinem Leben zu machen“ ist etwas, was ihn grundsätzlich zu beschäftigen scheint.

So war es ein kluger Plan, dem Realschulabschluss noch das Abitur im Jahr 2018 folgen zu lassen, um dann zunächst bei der Firma „Auto-Technik Schulte“ in Meschede eine dank Abi verkürzte Lehre als Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Fachrichtung PKW, zu absolvieren. Die Idee dazu lag nah, weil er bereits in der Schulzeit praktische Erfahrungen bei der Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen gesammelt hatte: „Da habe ich schon gemerkt, dass mir das Schrauben Spaß macht, fand aber auch schnell die filigrane Elektrik und Elektrotechnik noch spannender als Mechanik“, erinnert er sich. „Noch einmal verstärkt hat sich das während der Lehrzeit (Abschluss als Innungsbester des Jahrgangs 2021). Und ich wollte mehr, habe mir Informationen über entsprechende Studiengänge besorgt.“

„Studieren folgt auf Probieren: Vor dem Studium eine Lehre zu absolvieren, ist definitiv eine Empfehlung.“

Weiter ging es im September 2021: Matthias Berger hatte sich für den Bachelor-Studiengang „Fahrzeugelektronik und Elektromobilität“ an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim entschieden. Für ihn bedeutete seine Lehrzeit in einer modern eingerichteten Kfz-Werkstatt nicht nur fachlich eine große Hilfe: „In der Lehre lernt man zu arbeiten. Man muss was dafür tun, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, lernt Eigeninitiative und natürlich Kfz-Fachkenntnisse, die vor allem in den ersten 1-2 Semestern helfen. Vieles war nicht mehr völlig neu für mich.“ Man lernt aber auch, den Zahnriemen seines eigenen Autos selbst auszutauschen, was ihm als Student ganz aktuell Ausgaben über 1.000 Euro ersparte.

Die Studieninhalte: Wer hoch hinaus will, ist hier richtig

Kein leichtes Studium also, so scheint es. Denn wem schwirrt nicht der Kopf bei Begriff en wie Ingenieurmathematik, Fahrzeugelektronik, Mikrocontrollertechnik, modellbasierte Softwareentwicklung oder Leistungs- und Hochvoltelektronik? Zu diesen Pflichtfächern kommen noch die Wahlmodule, die nicht weniger fordernd klingen. Oder faszinierend? Man kann es ja auch mal von dieser Seite betrachten… Nur eine Auswahl: Automotive Software und Systems Engineering, Cybersecurity, Fahrzeug-Bussysteme, Microtechnology, und schließlich auch KI-Grundlagen.

Etwas einfacher und formaler ausgedrückt: Das Ziel ist die Entwicklung von elektronischen Systemen für Fahrzeuge, und zwar rund um Lichttechnik, elektrische Antriebstechnik, Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Leistungselektronik, intelligente Sensoren und Kommunikationssysteme. Die Mindeststudiendauer ist auf sieben Semester festgelegt, fast immer werden es mehr oder deutlich mehr. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, nach acht Semestern fertig zu sein“, sagt Matthias Berger entschlossen, und das sieht bei ihm - aktuell im fünften Semester - durchaus realistisch aus.

Praxisnah und international: Ein COIL-Projekt (Colloberative Online International Learning)

Bei allem Anspruch dieses Studiengangs: Nicht nur spannend, sondern praxisnah ist er auch. Er kann sogar das angenehme Gefühl vermitteln, an einer besseren Welt mitzuwirken. So kann es später mal darum gehen, Lösungen zu entwickeln, damit sich ABS-Bremssysteme verschiedener Autos miteinander „vertragen“, sobald man sich im dichten Verkehr zu nah kommt.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür erlebte Matthias Berger im Rahmen einer internationalen Projektarbeit und Kooperation mit der Wayne State University in Detroit. Hier wurde ein Warnsystem entwickelt, das im Auto zurückgelassene Babys und Kleinkinder erkennt und deren Eltern bei drohender Überhitzung per Smartphone warnt und über Notruf einen Rettungswagen ruft. Einwöchige gegenseitige Gastbesuche zur Präsentation der Ergebnisse rundeten das mit Erfolg abgeschlossene Projekt ab, welches im Übrigen fast ausschließlich über Online-Meetings durchgeführt wurde. Zum guten Schluss avancierte Matthias Berger zum Mitautor eines wissenschaftlichen Papers über diese Arbeit, veröffentlicht in Fachzeitschriften. Der Sundowner über den Dächern von Detroit war daher wohlverdient.

Ein Tipp am Rande: Es schadet auch für den weiteren beruflichen Weg nicht, seine Fremdsprachen-Kenntnisse, vor allem Englisch, nicht nur aufzufrischen, sondern um notwendige fachspezifische Sprachkenntnisse zu erweitern. Englisch ist die vorherrschende Sprache in der Wissenschaft, sei es bei Vorträgen auf Konferenzen, Publikationen und wissenschaftlichen Diskursen.

Wie finanziert man diese „kostbare“ Zeit?

Für die Finanzierung seines Studiums hatte Matthias Berger schon vor Beginn eine ganz besondere Idee: Mit seiner Agentur „MTB-Eventtechnik“ bietet er an den Wochenenden seinen DJ-Service oder PA- und Lichtanlagen für Parties oder Veranstaltungen an. Schöner Nebeneffekt: „Man lernt, Anspruch an sich selbst zu haben. Ich will beste Qualität liefern.“ Doch er denkt noch weiter: Denn es reizt ihn, konzeptionell vorzugehen, dabei aber off en für Entwicklungen zu sein: „Wer weiß, vielleicht ergibt sich aus beiden Welten noch einmal ein Job, in dem ich das Beste daraus kombinieren kann“, sagt er, als er über Entwicklungsmöglichkeiten nachdenkt. Berufsbegleitend kann er sich zusätzlich den Masterstudiengang „Master of Business and Administration“ vorstellen, Mindestdauer vier Semester. Sein Motto: „Versuche, in jeder Lebenssituation 110 Prozent von dir zu geben, und verliere deine Ziele nie aus dem Blickwinkel.“

Was für ein Bild: Matthias Berger aus Eslohe hoch über Detroit, mit einem Sundowner in der Hand das Ende des Tages genießend. Man möchte neidisch werden, doch ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Moment will mit viel Energie erarbeitet werden. Der Reihe nach:

Vor den Lohn haben die Götter den Fleiß gesetzt

„Pimp my ride“ – das war vor 20 Jahren der große Hit im TV, als man aus, sagen wir, sehr unauffälligen Autos was richtig Tolles, um nicht zu sagen Einzigartiges zauberte. Vielleicht hat Matthias Berger sich damals in seinen sehr jungen Jahren schon etwas abgeschaut, denn das Thema „Auto“ blieb, und „etwas aus seinem Leben zu machen“ ist etwas, was ihn grundsätzlich zu beschäftigen scheint.

So war es ein kluger Plan, dem Realschulabschluss noch das Abitur im Jahr 2018 folgen zu lassen, um dann zunächst bei der Firma „Auto-Technik Schulte“ in Meschede eine dank Abi verkürzte Lehre als Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Fachrichtung PKW, zu absolvieren. Die Idee dazu lag nah, weil er bereits in der Schulzeit praktische Erfahrungen bei der Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen gesammelt hatte: „Da habe ich schon gemerkt, dass mir das Schrauben Spaß macht, fand aber auch schnell die filigrane Elektrik und Elektrotechnik noch spannender als Mechanik“, erinnert er sich. „Noch einmal verstärkt hat sich das während der Lehrzeit (Abschluss als Innungsbester des Jahrgangs 2021). Und ich wollte mehr, habe mir Informationen über entsprechende Studiengänge besorgt.“

„Studieren folgt auf Probieren: Vor dem Studium eine Lehre zu absolvieren, ist definitiv eine Empfehlung.“

Weiter ging es im September 2021: Matthias Berger hatte sich für den Bachelor-Studiengang „Fahrzeugelektronik und Elektromobilität“ an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim entschieden. Für ihn bedeutete seine Lehrzeit in einer modern eingerichteten Kfz-Werkstatt nicht nur fachlich eine große Hilfe: „In der Lehre lernt man zu arbeiten. Man muss was dafür tun, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, lernt Eigeninitiative und natürlich Kfz-Fachkenntnisse, die vor allem in den ersten 1-2 Semestern helfen. Vieles war nicht mehr völlig neu für mich.“ Man lernt aber auch, den Zahnriemen seines eigenen Autos selbst auszutauschen, was ihm als Student ganz aktuell Ausgaben über 1.000 Euro ersparte.

Die Studieninhalte: Wer hoch hinaus will, ist hier richtig

Kein leichtes Studium also, so scheint es. Denn wem schwirrt nicht der Kopf bei Begriff en wie Ingenieurmathematik, Fahrzeugelektronik, Mikrocontrollertechnik, modellbasierte Softwareentwicklung oder Leistungs- und Hochvoltelektronik? Zu diesen Pflichtfächern kommen noch die Wahlmodule, die nicht weniger fordernd klingen. Oder faszinierend? Man kann es ja auch mal von dieser Seite betrachten… Nur eine Auswahl: Automotive Software und Systems Engineering, Cybersecurity, Fahrzeug-Bussysteme, Microtechnology, und schließlich auch KI-Grundlagen.

Etwas einfacher und formaler ausgedrückt: Das Ziel ist die Entwicklung von elektronischen Systemen für Fahrzeuge, und zwar rund um Lichttechnik, elektrische Antriebstechnik, Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Leistungselektronik, intelligente Sensoren und Kommunikationssysteme. Die Mindeststudiendauer ist auf sieben Semester festgelegt, fast immer werden es mehr oder deutlich mehr. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, nach acht Semestern fertig zu sein“, sagt Matthias Berger entschlossen, und das sieht bei ihm - aktuell im fünften Semester - durchaus realistisch aus.

Praxisnah und international: Ein COIL-Projekt (Colloberative Online International Learning)

Bei allem Anspruch dieses Studiengangs: Nicht nur spannend, sondern praxisnah ist er auch. Er kann sogar das angenehme Gefühl vermitteln, an einer besseren Welt mitzuwirken. So kann es später mal darum gehen, Lösungen zu entwickeln, damit sich ABS-Bremssysteme verschiedener Autos miteinander „vertragen“, sobald man sich im dichten Verkehr zu nah kommt.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür erlebte Matthias Berger im Rahmen einer internationalen Projektarbeit und Kooperation mit der Wayne State University in Detroit. Hier wurde ein Warnsystem entwickelt, das im Auto zurückgelassene Babys und Kleinkinder erkennt und deren Eltern bei drohender Überhitzung per Smartphone warnt und über Notruf einen Rettungswagen ruft. Einwöchige gegenseitige Gastbesuche zur Präsentation der Ergebnisse rundeten das mit Erfolg abgeschlossene Projekt ab, welches im Übrigen fast ausschließlich über Online-Meetings durchgeführt wurde. Zum guten Schluss avancierte Matthias Berger zum Mitautor eines wissenschaftlichen Papers über diese Arbeit, veröffentlicht in Fachzeitschriften. Der Sundowner über den Dächern von Detroit war daher wohlverdient.

Ein Tipp am Rande: Es schadet auch für den weiteren beruflichen Weg nicht, seine Fremdsprachen-Kenntnisse, vor allem Englisch, nicht nur aufzufrischen, sondern um notwendige fachspezifische Sprachkenntnisse zu erweitern. Englisch ist die vorherrschende Sprache in der Wissenschaft, sei es bei Vorträgen auf Konferenzen, Publikationen und wissenschaftlichen Diskursen.

Wie finanziert man diese „kostbare“ Zeit?

Für die Finanzierung seines Studiums hatte Matthias Berger schon vor Beginn eine ganz besondere Idee: Mit seiner Agentur „MTB-Eventtechnik“ bietet er an den Wochenenden seinen DJ-Service oder PA- und Lichtanlagen für Parties oder Veranstaltungen an. Schöner Nebeneffekt: „Man lernt, Anspruch an sich selbst zu haben. Ich will beste Qualität liefern.“ Doch er denkt noch weiter: Denn es reizt ihn, konzeptionell vorzugehen, dabei aber off en für Entwicklungen zu sein: „Wer weiß, vielleicht ergibt sich aus beiden Welten noch einmal ein Job, in dem ich das Beste daraus kombinieren kann“, sagt er, als er über Entwicklungsmöglichkeiten nachdenkt. Berufsbegleitend kann er sich zusätzlich den Masterstudiengang „Master of Business and Administration“ vorstellen, Mindestdauer vier Semester. Sein Motto: „Versuche, in jeder Lebenssituation 110 Prozent von dir zu geben, und verliere deine Ziele nie aus dem Blickwinkel.“

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