Mindestens 90 Minuten lang muss ein Schiedsrichter voll konzentriert sein. Bereit, in jedem Augenblick eine - möglichst richtige - Entscheidung abzurufen. Gleichzeitig neben dieser mentalen Aufmerksamkeit muss er stets nah am Geschehen, also auf Ballhöhe sein. Geistig und körperlich sind allein das schon zwei große Herausforderungen. Als wenn das nicht genug wäre, muss er in jedem Augenblick Autorität, Souveränität und Neutralität ausstrahlen. Selten kommt ein Danke, Pfiffe kommen dafür umso häufiger. Schiedsrichter, Schiedsrichterinnen - sie haben es nicht leicht, ihr Job setzt bestimmte Softskills voraus, die nur wenige Menschen besitzen. Wir haben uns mit drei Sauerländer Schiedsrichtern unterhalten. 

Text und Fotos: Manfred Eigner 

Die Mannschaften gehen nach dem Spiel in ihre Kabinen – feiern, schimpfen, duschen und dann geht´s eventuell zur Spielnachschau ins Vereinslokal. Was macht dann aber der Schiedsrichter?  Zunächst einmal hat der der in den meisten Fällen einige eigene Schiri-Kabine, in kleineren Vereinen benutzt er auch die des Platzwarts. Frisch geduscht, hat er dann so einigen Verwaltungskram zu erledigen. Davon berichtet Klaus Hülsenbeck, Schiedsrichter im Ruhestand (aber sein Leben lang aktiv auf dem Platz von Sauerländer Mannschaften bis hin in die erste Bundesliga):  

„Auch für den Schiedsrichter gibt es eine dritte Halbzeit. Zunächst werden die Formalitäten wie Onlinespielbericht, Abrechnung der Fahrtkosten und Spesen erledigt“, erklärt Klaus Hülsenbeck. „Dann erfolgt bei Spielen mit ‚neutralen Assistenten’ * die Nachbetrachtung des Spiels. Was war gut, was hätte besser laufen können? Nach Abschluss dieses Teils geht es nach dem Duschen in die Verlängerung. Bei einem guten Getränk und z. B. einer Bratwurst im Brötchen tauscht man sich mit dem Schiedsrichterbetreuer des Vereins aus.“ Viele Vereine im HSK, z.B. der SC Neheim, zeichnen sich aber auch durch besondere Gastfreundschaft aus und laden den Schiedsrichter nach dem Spiel zum Essen ein. Eine solche Einladung anzunehmen, ist für einen Schiedsrichter völlig legitim. Aber natürlich muss er immer auf der Hut vor Manipulationen sein.  

Weniger Erfreuliches hat Schiedsrichterin Kirsten Pittke vom BV Alme erlebt: „Die kurioseste Begebenheit war, als mich ein Trainer während eines Spiels so genervt hat, dass er sich bei einer klaren Führung in der 82. Minute noch eine gelbe Karte fing. Als ich dann nach dem Spiel geduscht war und den Spielbericht ausfüllen wollte, war niemand mehr da, um mir mein Geld zu geben.“ Nicht fair, aber Pittke weiß mit negativen Stimmungen umzugehen: „Meistens gehe ich nach dem Spiel erstmal direkt in die Schiri-Kabine, aus dem Augen der Spieler, denn manchmal sind die Gemüter doch recht erhitzt. Dann mache ich die Musik auf meinem Handy an, dusche, ziehe mich um.“ Stichwort Frauen als Schiedsrichter: Mit einem reinen Frauengespann war Kirsten Pittke noch nicht unterwegs, da es leider sehr wenig Schiedsrichterinnen im Kreis gibt. Aber das fände ich auf jeden Fall mal sehr cool.“ Dann fügt sie auf die Frage, was denn dann anders wäre, mit einem Lachen dazu: „Außer, dass sich Frauen die Kabine teilen, wäre es wohl, dass ich länger auf die Dusche warten müsste.“  

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Hochkonzentriert – fast immer 

Hinter jedem Schiedsrichter steckt eben auch ein Mensch. Ein Mensch, dem auch schon mal Missgeschicke passieren. Auch auf dem Spielfeld. „Ich habe einmal bei einem Spiel meinen Stift, mit dem ich alles auf meinen Karten vermerke auf dem Platz verloren“, blickt der junge Schiedsrichter Jendrik Nagel vom TuS Petersborn-Gudenhagen zurück: Ich dachte nur ‚O Gott, wenn ich den jetzt nicht wieder finde, kann ich nicht mehr genau aufschreiben, wenn es eine Karte gab und für wen. Und wer wann ein Tor geschossen hat’. Ich habe mir aber nichts anmerken lassen und habe weiter gemacht in der Hoffnung, er taucht schnell wieder vor mir auf und es passiert in der Zwischenzeit nicht etwas, was ich notieren müsste. Doch dann zwei Minuten später lag er auf einmal wieder vor mir, als die Heimmannschaft eine Ecke ausführen wollte. Dann habe ich ihn unauffällig wieder aufgehoben und das Spiel ging ohne Probleme weiter.“ Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen. 

 

Allerdings solche, denen man mit dem nötigen Respekt begegnen sollte, denn schon mental nicht einfach. Sie haben einen schweren Stand und bekommen dafür nur selten Anerkennung. Aufgrund der zunehmenden Aggressivität seitens der „Fans“, geben immer mehr Schiedsrichter ihre Lizenz zurück. Schade, denn wie heißt es doch: Ohne Schiedsrichter kein Spiel. 

Natürlich ist jeder Schiedsrichter um Neutralität bemüht. Trotzdem gibt es einige Dinge, wie Wissenschaftler festgestellt haben, die Wahrscheinlichkeit eines Foulentscheids fördern: Eine besonders laute Zuschauerkulisse, schwarze Trikots und außergewöhnlich große Spieler. Mehr dazu lesen Sie auf www.spektrum.de 

Interessantes aus der Welt der Schiedsrichter

  • Normaler darf nur der Torwart den Ball mit den Händen festhalten. Eine Ausnahme gilt für die Färöer Inseln. Dort herrschen oft so heftige Winde, dass vor einem Elfmeter der Spieler den Ball festhalten darf, damit er nicht davongeblasen wird.
  • Elf Spieler müssen es sein. Tatsächlich? Laut Regeln reichen aber bereits sieben Spieler. Was natürlich nur selten vorkommt und die Aussicht auf einen Gewinn schmälert.
  • Schon vor Anpfiff kann sich ein Spieler eine rote Karte einfangen. Und zwar, wenn er sich schon vor Spielbeginn besonders aggressiv gezeigt hat. Dann kann seine Mannschaft allerdings einen anderen Spieler wählen, um mit der vollständigen Zahl anzutreten.
  • Torschütze: der Schiedsrichter. Dann kann geschehen, wenn der Schiri von einem Ball getroffen wird, der dann ins Tor geht. Dieses Tor wird gewertet.
  • Für den Schiedsrichter kann es schwer werden, wenn er beurteilen muss, ob es sich um eine Grätsche oder einen Ausrutscher aufgrund des rutschigen Bodens handelt.
  • Wenn der Nebel so stark ist, dass man nicht von einem Tor zum anderen blicken kann, kann das Fußballspiel abgebrochen werden.
  • Während der Halbzeit muss der Schiedsrichter den Fußball in Verwahrung nehmen.
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Mindestens 90 Minuten lang muss ein Schiedsrichter voll konzentriert sein. Bereit, in jedem Augenblick eine - möglichst richtige - Entscheidung abzurufen. Gleichzeitig neben dieser mentalen Aufmerksamkeit muss er stets nah am Geschehen, also auf Ballhöhe sein. Geistig und körperlich sind allein das schon zwei große Herausforderungen. Als wenn das nicht genug wäre, muss er in jedem Augenblick Autorität, Souveränität und Neutralität ausstrahlen. Selten kommt ein Danke, Pfiffe kommen dafür umso häufiger. Schiedsrichter, Schiedsrichterinnen - sie haben es nicht leicht, ihr Job setzt bestimmte Softskills voraus, die nur wenige Menschen besitzen. Wir haben uns mit drei Sauerländer Schiedsrichtern unterhalten. 

Text und Fotos: Manfred Eigner 

Die Mannschaften gehen nach dem Spiel in ihre Kabinen – feiern, schimpfen, duschen und dann geht´s eventuell zur Spielnachschau ins Vereinslokal. Was macht dann aber der Schiedsrichter?  Zunächst einmal hat der der in den meisten Fällen einige eigene Schiri-Kabine, in kleineren Vereinen benutzt er auch die des Platzwarts. Frisch geduscht, hat er dann so einigen Verwaltungskram zu erledigen. Davon berichtet Klaus Hülsenbeck, Schiedsrichter im Ruhestand (aber sein Leben lang aktiv auf dem Platz von Sauerländer Mannschaften bis hin in die erste Bundesliga):  

„Auch für den Schiedsrichter gibt es eine dritte Halbzeit. Zunächst werden die Formalitäten wie Onlinespielbericht, Abrechnung der Fahrtkosten und Spesen erledigt“, erklärt Klaus Hülsenbeck. „Dann erfolgt bei Spielen mit ‚neutralen Assistenten’ * die Nachbetrachtung des Spiels. Was war gut, was hätte besser laufen können? Nach Abschluss dieses Teils geht es nach dem Duschen in die Verlängerung. Bei einem guten Getränk und z. B. einer Bratwurst im Brötchen tauscht man sich mit dem Schiedsrichterbetreuer des Vereins aus.“ Viele Vereine im HSK, z.B. der SC Neheim, zeichnen sich aber auch durch besondere Gastfreundschaft aus und laden den Schiedsrichter nach dem Spiel zum Essen ein. Eine solche Einladung anzunehmen, ist für einen Schiedsrichter völlig legitim. Aber natürlich muss er immer auf der Hut vor Manipulationen sein.  

Weniger Erfreuliches hat Schiedsrichterin Kirsten Pittke vom BV Alme erlebt: „Die kurioseste Begebenheit war, als mich ein Trainer während eines Spiels so genervt hat, dass er sich bei einer klaren Führung in der 82. Minute noch eine gelbe Karte fing. Als ich dann nach dem Spiel geduscht war und den Spielbericht ausfüllen wollte, war niemand mehr da, um mir mein Geld zu geben.“ Nicht fair, aber Pittke weiß mit negativen Stimmungen umzugehen: „Meistens gehe ich nach dem Spiel erstmal direkt in die Schiri-Kabine, aus dem Augen der Spieler, denn manchmal sind die Gemüter doch recht erhitzt. Dann mache ich die Musik auf meinem Handy an, dusche, ziehe mich um.“ Stichwort Frauen als Schiedsrichter: Mit einem reinen Frauengespann war Kirsten Pittke noch nicht unterwegs, da es leider sehr wenig Schiedsrichterinnen im Kreis gibt. Aber das fände ich auf jeden Fall mal sehr cool.“ Dann fügt sie auf die Frage, was denn dann anders wäre, mit einem Lachen dazu: „Außer, dass sich Frauen die Kabine teilen, wäre es wohl, dass ich länger auf die Dusche warten müsste.“  

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Snow & Bike Factory

Bike- und Skiverleih unter einem Dach
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Uppu Biketours und -verleih

Guter Rat zum Rad
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Skiverleih Pro Biker

Ihr Skiverleih für winterlichen Skispaß
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BekleidungFabrik Heiner Bessmann seit 1898 GmbH & Co. KG

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Neue Mitte 3
Winterberg
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Hochkonzentriert – fast immer 

Hinter jedem Schiedsrichter steckt eben auch ein Mensch. Ein Mensch, dem auch schon mal Missgeschicke passieren. Auch auf dem Spielfeld. „Ich habe einmal bei einem Spiel meinen Stift, mit dem ich alles auf meinen Karten vermerke auf dem Platz verloren“, blickt der junge Schiedsrichter Jendrik Nagel vom TuS Petersborn-Gudenhagen zurück: Ich dachte nur ‚O Gott, wenn ich den jetzt nicht wieder finde, kann ich nicht mehr genau aufschreiben, wenn es eine Karte gab und für wen. Und wer wann ein Tor geschossen hat’. Ich habe mir aber nichts anmerken lassen und habe weiter gemacht in der Hoffnung, er taucht schnell wieder vor mir auf und es passiert in der Zwischenzeit nicht etwas, was ich notieren müsste. Doch dann zwei Minuten später lag er auf einmal wieder vor mir, als die Heimmannschaft eine Ecke ausführen wollte. Dann habe ich ihn unauffällig wieder aufgehoben und das Spiel ging ohne Probleme weiter.“ Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen. 

 

Allerdings solche, denen man mit dem nötigen Respekt begegnen sollte, denn schon mental nicht einfach. Sie haben einen schweren Stand und bekommen dafür nur selten Anerkennung. Aufgrund der zunehmenden Aggressivität seitens der „Fans“, geben immer mehr Schiedsrichter ihre Lizenz zurück. Schade, denn wie heißt es doch: Ohne Schiedsrichter kein Spiel. 

Natürlich ist jeder Schiedsrichter um Neutralität bemüht. Trotzdem gibt es einige Dinge, wie Wissenschaftler festgestellt haben, die Wahrscheinlichkeit eines Foulentscheids fördern: Eine besonders laute Zuschauerkulisse, schwarze Trikots und außergewöhnlich große Spieler. Mehr dazu lesen Sie auf www.spektrum.de 

Interessantes aus der Welt der Schiedsrichter

  • Normaler darf nur der Torwart den Ball mit den Händen festhalten. Eine Ausnahme gilt für die Färöer Inseln. Dort herrschen oft so heftige Winde, dass vor einem Elfmeter der Spieler den Ball festhalten darf, damit er nicht davongeblasen wird.
  • Elf Spieler müssen es sein. Tatsächlich? Laut Regeln reichen aber bereits sieben Spieler. Was natürlich nur selten vorkommt und die Aussicht auf einen Gewinn schmälert.
  • Schon vor Anpfiff kann sich ein Spieler eine rote Karte einfangen. Und zwar, wenn er sich schon vor Spielbeginn besonders aggressiv gezeigt hat. Dann kann seine Mannschaft allerdings einen anderen Spieler wählen, um mit der vollständigen Zahl anzutreten.
  • Torschütze: der Schiedsrichter. Dann kann geschehen, wenn der Schiri von einem Ball getroffen wird, der dann ins Tor geht. Dieses Tor wird gewertet.
  • Für den Schiedsrichter kann es schwer werden, wenn er beurteilen muss, ob es sich um eine Grätsche oder einen Ausrutscher aufgrund des rutschigen Bodens handelt.
  • Wenn der Nebel so stark ist, dass man nicht von einem Tor zum anderen blicken kann, kann das Fußballspiel abgebrochen werden.
  • Während der Halbzeit muss der Schiedsrichter den Fußball in Verwahrung nehmen.

Mindestens 90 Minuten lang muss ein Schiedsrichter voll konzentriert sein. Bereit, in jedem Augenblick eine - möglichst richtige - Entscheidung abzurufen. Gleichzeitig neben dieser mentalen Aufmerksamkeit muss er stets nah am Geschehen, also auf Ballhöhe sein. Geistig und körperlich sind allein das schon zwei große Herausforderungen. Als wenn das nicht genug wäre, muss er in jedem Augenblick Autorität, Souveränität und Neutralität ausstrahlen. Selten kommt ein Danke, Pfiffe kommen dafür umso häufiger. Schiedsrichter, Schiedsrichterinnen - sie haben es nicht leicht, ihr Job setzt bestimmte Softskills voraus, die nur wenige Menschen besitzen. Wir haben uns mit drei Sauerländer Schiedsrichtern unterhalten. 

Text und Fotos: Manfred Eigner 

Die Mannschaften gehen nach dem Spiel in ihre Kabinen – feiern, schimpfen, duschen und dann geht´s eventuell zur Spielnachschau ins Vereinslokal. Was macht dann aber der Schiedsrichter?  Zunächst einmal hat der der in den meisten Fällen einige eigene Schiri-Kabine, in kleineren Vereinen benutzt er auch die des Platzwarts. Frisch geduscht, hat er dann so einigen Verwaltungskram zu erledigen. Davon berichtet Klaus Hülsenbeck, Schiedsrichter im Ruhestand (aber sein Leben lang aktiv auf dem Platz von Sauerländer Mannschaften bis hin in die erste Bundesliga):  

„Auch für den Schiedsrichter gibt es eine dritte Halbzeit. Zunächst werden die Formalitäten wie Onlinespielbericht, Abrechnung der Fahrtkosten und Spesen erledigt“, erklärt Klaus Hülsenbeck. „Dann erfolgt bei Spielen mit ‚neutralen Assistenten’ * die Nachbetrachtung des Spiels. Was war gut, was hätte besser laufen können? Nach Abschluss dieses Teils geht es nach dem Duschen in die Verlängerung. Bei einem guten Getränk und z. B. einer Bratwurst im Brötchen tauscht man sich mit dem Schiedsrichterbetreuer des Vereins aus.“ Viele Vereine im HSK, z.B. der SC Neheim, zeichnen sich aber auch durch besondere Gastfreundschaft aus und laden den Schiedsrichter nach dem Spiel zum Essen ein. Eine solche Einladung anzunehmen, ist für einen Schiedsrichter völlig legitim. Aber natürlich muss er immer auf der Hut vor Manipulationen sein.  

Weniger Erfreuliches hat Schiedsrichterin Kirsten Pittke vom BV Alme erlebt: „Die kurioseste Begebenheit war, als mich ein Trainer während eines Spiels so genervt hat, dass er sich bei einer klaren Führung in der 82. Minute noch eine gelbe Karte fing. Als ich dann nach dem Spiel geduscht war und den Spielbericht ausfüllen wollte, war niemand mehr da, um mir mein Geld zu geben.“ Nicht fair, aber Pittke weiß mit negativen Stimmungen umzugehen: „Meistens gehe ich nach dem Spiel erstmal direkt in die Schiri-Kabine, aus dem Augen der Spieler, denn manchmal sind die Gemüter doch recht erhitzt. Dann mache ich die Musik auf meinem Handy an, dusche, ziehe mich um.“ Stichwort Frauen als Schiedsrichter: Mit einem reinen Frauengespann war Kirsten Pittke noch nicht unterwegs, da es leider sehr wenig Schiedsrichterinnen im Kreis gibt. Aber das fände ich auf jeden Fall mal sehr cool.“ Dann fügt sie auf die Frage, was denn dann anders wäre, mit einem Lachen dazu: „Außer, dass sich Frauen die Kabine teilen, wäre es wohl, dass ich länger auf die Dusche warten müsste.“  

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Hochkonzentriert – fast immer 

Hinter jedem Schiedsrichter steckt eben auch ein Mensch. Ein Mensch, dem auch schon mal Missgeschicke passieren. Auch auf dem Spielfeld. „Ich habe einmal bei einem Spiel meinen Stift, mit dem ich alles auf meinen Karten vermerke auf dem Platz verloren“, blickt der junge Schiedsrichter Jendrik Nagel vom TuS Petersborn-Gudenhagen zurück: Ich dachte nur ‚O Gott, wenn ich den jetzt nicht wieder finde, kann ich nicht mehr genau aufschreiben, wenn es eine Karte gab und für wen. Und wer wann ein Tor geschossen hat’. Ich habe mir aber nichts anmerken lassen und habe weiter gemacht in der Hoffnung, er taucht schnell wieder vor mir auf und es passiert in der Zwischenzeit nicht etwas, was ich notieren müsste. Doch dann zwei Minuten später lag er auf einmal wieder vor mir, als die Heimmannschaft eine Ecke ausführen wollte. Dann habe ich ihn unauffällig wieder aufgehoben und das Spiel ging ohne Probleme weiter.“ Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen. 

 

Allerdings solche, denen man mit dem nötigen Respekt begegnen sollte, denn schon mental nicht einfach. Sie haben einen schweren Stand und bekommen dafür nur selten Anerkennung. Aufgrund der zunehmenden Aggressivität seitens der „Fans“, geben immer mehr Schiedsrichter ihre Lizenz zurück. Schade, denn wie heißt es doch: Ohne Schiedsrichter kein Spiel. 

Natürlich ist jeder Schiedsrichter um Neutralität bemüht. Trotzdem gibt es einige Dinge, wie Wissenschaftler festgestellt haben, die Wahrscheinlichkeit eines Foulentscheids fördern: Eine besonders laute Zuschauerkulisse, schwarze Trikots und außergewöhnlich große Spieler. Mehr dazu lesen Sie auf www.spektrum.de 

Interessantes aus der Welt der Schiedsrichter

  • Normaler darf nur der Torwart den Ball mit den Händen festhalten. Eine Ausnahme gilt für die Färöer Inseln. Dort herrschen oft so heftige Winde, dass vor einem Elfmeter der Spieler den Ball festhalten darf, damit er nicht davongeblasen wird.
  • Elf Spieler müssen es sein. Tatsächlich? Laut Regeln reichen aber bereits sieben Spieler. Was natürlich nur selten vorkommt und die Aussicht auf einen Gewinn schmälert.
  • Schon vor Anpfiff kann sich ein Spieler eine rote Karte einfangen. Und zwar, wenn er sich schon vor Spielbeginn besonders aggressiv gezeigt hat. Dann kann seine Mannschaft allerdings einen anderen Spieler wählen, um mit der vollständigen Zahl anzutreten.
  • Torschütze: der Schiedsrichter. Dann kann geschehen, wenn der Schiri von einem Ball getroffen wird, der dann ins Tor geht. Dieses Tor wird gewertet.
  • Für den Schiedsrichter kann es schwer werden, wenn er beurteilen muss, ob es sich um eine Grätsche oder einen Ausrutscher aufgrund des rutschigen Bodens handelt.
  • Wenn der Nebel so stark ist, dass man nicht von einem Tor zum anderen blicken kann, kann das Fußballspiel abgebrochen werden.
  • Während der Halbzeit muss der Schiedsrichter den Fußball in Verwahrung nehmen.

Mindestens 90 Minuten lang muss ein Schiedsrichter voll konzentriert sein. Bereit, in jedem Augenblick eine - möglichst richtige - Entscheidung abzurufen. Gleichzeitig neben dieser mentalen Aufmerksamkeit muss er stets nah am Geschehen, also auf Ballhöhe sein. Geistig und körperlich sind allein das schon zwei große Herausforderungen. Als wenn das nicht genug wäre, muss er in jedem Augenblick Autorität, Souveränität und Neutralität ausstrahlen. Selten kommt ein Danke, Pfiffe kommen dafür umso häufiger. Schiedsrichter, Schiedsrichterinnen - sie haben es nicht leicht, ihr Job setzt bestimmte Softskills voraus, die nur wenige Menschen besitzen. Wir haben uns mit drei Sauerländer Schiedsrichtern unterhalten. 

Text und Fotos: Manfred Eigner 

Die Mannschaften gehen nach dem Spiel in ihre Kabinen – feiern, schimpfen, duschen und dann geht´s eventuell zur Spielnachschau ins Vereinslokal. Was macht dann aber der Schiedsrichter?  Zunächst einmal hat der der in den meisten Fällen einige eigene Schiri-Kabine, in kleineren Vereinen benutzt er auch die des Platzwarts. Frisch geduscht, hat er dann so einigen Verwaltungskram zu erledigen. Davon berichtet Klaus Hülsenbeck, Schiedsrichter im Ruhestand (aber sein Leben lang aktiv auf dem Platz von Sauerländer Mannschaften bis hin in die erste Bundesliga):  

„Auch für den Schiedsrichter gibt es eine dritte Halbzeit. Zunächst werden die Formalitäten wie Onlinespielbericht, Abrechnung der Fahrtkosten und Spesen erledigt“, erklärt Klaus Hülsenbeck. „Dann erfolgt bei Spielen mit ‚neutralen Assistenten’ * die Nachbetrachtung des Spiels. Was war gut, was hätte besser laufen können? Nach Abschluss dieses Teils geht es nach dem Duschen in die Verlängerung. Bei einem guten Getränk und z. B. einer Bratwurst im Brötchen tauscht man sich mit dem Schiedsrichterbetreuer des Vereins aus.“ Viele Vereine im HSK, z.B. der SC Neheim, zeichnen sich aber auch durch besondere Gastfreundschaft aus und laden den Schiedsrichter nach dem Spiel zum Essen ein. Eine solche Einladung anzunehmen, ist für einen Schiedsrichter völlig legitim. Aber natürlich muss er immer auf der Hut vor Manipulationen sein.  

Weniger Erfreuliches hat Schiedsrichterin Kirsten Pittke vom BV Alme erlebt: „Die kurioseste Begebenheit war, als mich ein Trainer während eines Spiels so genervt hat, dass er sich bei einer klaren Führung in der 82. Minute noch eine gelbe Karte fing. Als ich dann nach dem Spiel geduscht war und den Spielbericht ausfüllen wollte, war niemand mehr da, um mir mein Geld zu geben.“ Nicht fair, aber Pittke weiß mit negativen Stimmungen umzugehen: „Meistens gehe ich nach dem Spiel erstmal direkt in die Schiri-Kabine, aus dem Augen der Spieler, denn manchmal sind die Gemüter doch recht erhitzt. Dann mache ich die Musik auf meinem Handy an, dusche, ziehe mich um.“ Stichwort Frauen als Schiedsrichter: Mit einem reinen Frauengespann war Kirsten Pittke noch nicht unterwegs, da es leider sehr wenig Schiedsrichterinnen im Kreis gibt. Aber das fände ich auf jeden Fall mal sehr cool.“ Dann fügt sie auf die Frage, was denn dann anders wäre, mit einem Lachen dazu: „Außer, dass sich Frauen die Kabine teilen, wäre es wohl, dass ich länger auf die Dusche warten müsste.“  

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Hinter jedem Schiedsrichter steckt eben auch ein Mensch. Ein Mensch, dem auch schon mal Missgeschicke passieren. Auch auf dem Spielfeld. „Ich habe einmal bei einem Spiel meinen Stift, mit dem ich alles auf meinen Karten vermerke auf dem Platz verloren“, blickt der junge Schiedsrichter Jendrik Nagel vom TuS Petersborn-Gudenhagen zurück: Ich dachte nur ‚O Gott, wenn ich den jetzt nicht wieder finde, kann ich nicht mehr genau aufschreiben, wenn es eine Karte gab und für wen. Und wer wann ein Tor geschossen hat’. Ich habe mir aber nichts anmerken lassen und habe weiter gemacht in der Hoffnung, er taucht schnell wieder vor mir auf und es passiert in der Zwischenzeit nicht etwas, was ich notieren müsste. Doch dann zwei Minuten später lag er auf einmal wieder vor mir, als die Heimmannschaft eine Ecke ausführen wollte. Dann habe ich ihn unauffällig wieder aufgehoben und das Spiel ging ohne Probleme weiter.“ Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen. 

 

Allerdings solche, denen man mit dem nötigen Respekt begegnen sollte, denn schon mental nicht einfach. Sie haben einen schweren Stand und bekommen dafür nur selten Anerkennung. Aufgrund der zunehmenden Aggressivität seitens der „Fans“, geben immer mehr Schiedsrichter ihre Lizenz zurück. Schade, denn wie heißt es doch: Ohne Schiedsrichter kein Spiel. 

Natürlich ist jeder Schiedsrichter um Neutralität bemüht. Trotzdem gibt es einige Dinge, wie Wissenschaftler festgestellt haben, die Wahrscheinlichkeit eines Foulentscheids fördern: Eine besonders laute Zuschauerkulisse, schwarze Trikots und außergewöhnlich große Spieler. Mehr dazu lesen Sie auf www.spektrum.de 

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  • Normaler darf nur der Torwart den Ball mit den Händen festhalten. Eine Ausnahme gilt für die Färöer Inseln. Dort herrschen oft so heftige Winde, dass vor einem Elfmeter der Spieler den Ball festhalten darf, damit er nicht davongeblasen wird.
  • Elf Spieler müssen es sein. Tatsächlich? Laut Regeln reichen aber bereits sieben Spieler. Was natürlich nur selten vorkommt und die Aussicht auf einen Gewinn schmälert.
  • Schon vor Anpfiff kann sich ein Spieler eine rote Karte einfangen. Und zwar, wenn er sich schon vor Spielbeginn besonders aggressiv gezeigt hat. Dann kann seine Mannschaft allerdings einen anderen Spieler wählen, um mit der vollständigen Zahl anzutreten.
  • Torschütze: der Schiedsrichter. Dann kann geschehen, wenn der Schiri von einem Ball getroffen wird, der dann ins Tor geht. Dieses Tor wird gewertet.
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