Ein Praxisbericht!
Zwei-Zimmer-Altbauwohnung mit Küche, Bad und Balkon zu vermieten:  

Für ein erfolgreiches Zeitungsinserat reichen diese Angaben bald nicht mehr aus. Künftig steht die Energieeffizienz von Wohngebäuden auf dem Prüfstand, denn dann können sich potenzielle Mieter und Käufer einen Energieausweis vorlegen lassen. Für Eigentümer eine Chance, die Sparsamkeit ihres Hauses zu dokumentieren – und damit auf dem Immobilienmarkt zu punkten. Die Wohnungsgesellschaft TreuHandStelle GmbH (THS) nutzte in einem Modellprojekt der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) „Niedrigenergiehaus im Bestand“ den Bedarfsausweis bereits vor der gesetzlichen Einführung, um ein Altbau-Ensemble in Castrop-Rauxel auf den Stand eines Niedrigenergiehauses zu bringen. 

Ab dem 1. Juli 2008 wird der Energieausweis für alle Gebäude schrittweise bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung Pflicht. Der Vorteil für Mieter und Käufer: Ein Blick in den Ausweis genügt, um die anfallenden Kosten für Heizung und Warmwasser tendenziell abzuschätzen. Der Vorteil für Hausbesitzer: Sie können mit dem Ausweis belegen, wie energieeffizient ihr Gebäude ist.  „Sparsame Immobilien werden angesichts steigender Preise von Gas, Öl und Strom immer attraktiver für Mieter oder Käufer“, sagt Dr. Marie Mense, Unternehmenssprecherin der THS. „Zukünftig wird für die Energieeffizienz eines Gebäudes genauso geworben werden, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst Praxis ist.

“ Der Ausweis ist künftig jedoch nicht nur ein Beleg dafür, wie viel Energie ein Gebäude benötigt, sondern auch eine wichtige Grundlage, um es energetisch auf den neusten Stand zu bringen: „Mit dem Energieausweis können sich Wohnungsbaugesellschaften und Vermieter schnell einen Überblick über den Zustand ihres Bestands verschaffen und erhalten Informationen über mögliche Modernisierungsmaßnahmen“, sagt Felicitas Kraus, Leiterin des Gebäudebereichs bei der dena. „Generell und besonders bei Modernisierung empfiehlt sich die Ausstellung eines Bedarfsausweises.“  

Mehrfamilienhäuser auf dem Prüfstand
Der Bedarfsausweis erfasst mittels einer technischen Analyse den energetischen Zustand des Hauses und ermittelt den Energiebedarf der Immobilie. Er ermöglicht sehr präzise Modernisierungsempfehlungen und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten. Im Gegensatz dazu basiert ein Verbrauchsausweis lediglich auf den Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre.  Um den Bedarfsausweis zu erstellen und energetische Schwachstellen aufzudecken, ging Simone Simon, Energieberaterin bei der THS Consulting, zunächst die vorhandenen Unterlagen durch. Hier fanden sich Informationen zur Qualität der verarbeiteten Materialien, zum Heizungssystem und zu den Abmessungen der einzelnen Bauteile.

Schnell wurde klar:
Die Häuser mit Baujahr 1929 waren längst nicht mehr auf dem neuesten Stand: Weder das Dach noch die Außenwände besaßen eine Wärmedämmung und die 14 Wohneinheiten waren teilweise noch mit Kohleöfen ausgestattet. Nach der ersten Bestandsaufnahme begutachtete die Ingenieurin die Altbauten vor Ort. 

Mithilfe einer Infrarot-Kamera deckte sie Wärmebrücken auf. Ein Blower-Door-Test zeigte die Defizite in puncto Luftdichtigkeit. Nachdem alle notwendigen Daten zusammengetragen waren, wurden die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile berechnet, der Energiebedarf der Häuser ermittelt und Modernisierungsvorschläge entwickelt. Mit 352 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter erwiesen sie sich als richtige Energiefresser und lagen eindeutig im roten Bereich der Energieausweis-Skala. Zum Vergleich:

Ein Neubau benötigt maximal 120 Kilowattstunden.  „Um die Energieeffizienz der Immobilien zu steigern, wurden sie hochwertig saniert“, erklärt Simon. „Ein ausreichender Wärmeschutz und moderne Anlagetechnik sind dabei unverzichtbar.“ Auf die Außenfassaden wurden 20 Zentimeter starke Polystyroldämmplatten montiert. Die obere Geschossdecke erhielt eine Wärmedämmung, die 27 Zentimeter beträgt, und 10-Zentimeter dicke Dämmschichten isolieren Kellerwände und -decken. Dreifach verglaste Kunststofffenster minimieren zudem die Wärmeverluste.

Energiespartalent: Die neue Lüftungsanlage saugt verbrauchte Luft ab und transportiert sie nach außen. Durch den Unterdruck strömt Frischluft nach –  ein Austausch mit geringen Wärmeverlusten

Für Frischluft sorgen Lüftungsgeräte, die über 90 Prozent der Wärme zurückgewinnen. Und die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser erfolgt jetzt zentral über eine sparsame Brennwertheizung. Unterstützt wird sie von Solarkollektoren auf dem Dach.

Nach der Modernisierung liegt der Energiebedarf der Mehrfamilienhäuser bei knapp 40 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Der Energiebedarf ist damit um zwei Drittel niedriger als es die Energiesparverordnung für Neubauten vorschreibt. Mit diesen ausgezeichneten Werten ist das Gebäudeensemble jetzt in den grünen Bereich der Ausweisskala vorgerückt.

„Da der Ausweis für das gesamte Haus erstellt wird, ist es jedoch nicht möglich, den genauen Energiebedarf pro Wohnung abzulesen“, sagt Simon. „Für Räume im Erdgeschoss oder unter dem Dach kann er geringfügig abweichen, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.“

Energetische Sanierung lohnt sich
Um den Niedrigenergiebaustandard zu erfüllen, musste die THS ihr Investitionsvolumen um 20 Prozent steigern – im Vergleich zu einer klassischen Sanierung. Das spiegelt sich in entsprechend höheren Mietpreisen wieder, rechnet sich jedoch schnell für die Bewohner, denn sie sparen erheblich bei den Nebenkosten.
„Die ‚Energiesparer’ überzeugen viele Wohnungsinteressenten, denn sie versprechen nicht nur ein Plus im Portemonnaie, sondern bieten zudem einen hohen Wohnkomfort“, so THS-Sprecherin Dr. Mense. „Und nicht zuletzt steigt der Wert unserer Immobilien.“ 

Die dena informiert rund um den Energieausweis
Mieter, Eigentümer und Fachleute erhalten bei der Deutschen Energie-Agentur umfassende Informationen zum Energieausweis. Zu ihrem Angebot gehören Flyer, Broschüren, Arbeitshilfen für die Aussteller von Energieausweisen sowie Informationsveranstaltungen. Begleitend zur Einführung des Energieausweises führt die dena zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und ihren privaten Partnern eine bundesweite Werbekampagne durch.

Weitere Informationen zum Energieausweis und eine Datenbank mit 14.000 registrierten Ausstellern finden sich im Internet unter  www.dena-energieausweis.de.

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Zwei-Zimmer-Altbauwohnung mit Küche, Bad und Balkon zu vermieten:  

Für ein erfolgreiches Zeitungsinserat reichen diese Angaben bald nicht mehr aus. Künftig steht die Energieeffizienz von Wohngebäuden auf dem Prüfstand, denn dann können sich potenzielle Mieter und Käufer einen Energieausweis vorlegen lassen. Für Eigentümer eine Chance, die Sparsamkeit ihres Hauses zu dokumentieren – und damit auf dem Immobilienmarkt zu punkten. Die Wohnungsgesellschaft TreuHandStelle GmbH (THS) nutzte in einem Modellprojekt der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) „Niedrigenergiehaus im Bestand“ den Bedarfsausweis bereits vor der gesetzlichen Einführung, um ein Altbau-Ensemble in Castrop-Rauxel auf den Stand eines Niedrigenergiehauses zu bringen. 

Ab dem 1. Juli 2008 wird der Energieausweis für alle Gebäude schrittweise bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung Pflicht. Der Vorteil für Mieter und Käufer: Ein Blick in den Ausweis genügt, um die anfallenden Kosten für Heizung und Warmwasser tendenziell abzuschätzen. Der Vorteil für Hausbesitzer: Sie können mit dem Ausweis belegen, wie energieeffizient ihr Gebäude ist.  „Sparsame Immobilien werden angesichts steigender Preise von Gas, Öl und Strom immer attraktiver für Mieter oder Käufer“, sagt Dr. Marie Mense, Unternehmenssprecherin der THS. „Zukünftig wird für die Energieeffizienz eines Gebäudes genauso geworben werden, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst Praxis ist.

“ Der Ausweis ist künftig jedoch nicht nur ein Beleg dafür, wie viel Energie ein Gebäude benötigt, sondern auch eine wichtige Grundlage, um es energetisch auf den neusten Stand zu bringen: „Mit dem Energieausweis können sich Wohnungsbaugesellschaften und Vermieter schnell einen Überblick über den Zustand ihres Bestands verschaffen und erhalten Informationen über mögliche Modernisierungsmaßnahmen“, sagt Felicitas Kraus, Leiterin des Gebäudebereichs bei der dena. „Generell und besonders bei Modernisierung empfiehlt sich die Ausstellung eines Bedarfsausweises.“  

Mehrfamilienhäuser auf dem Prüfstand
Der Bedarfsausweis erfasst mittels einer technischen Analyse den energetischen Zustand des Hauses und ermittelt den Energiebedarf der Immobilie. Er ermöglicht sehr präzise Modernisierungsempfehlungen und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten. Im Gegensatz dazu basiert ein Verbrauchsausweis lediglich auf den Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre.  Um den Bedarfsausweis zu erstellen und energetische Schwachstellen aufzudecken, ging Simone Simon, Energieberaterin bei der THS Consulting, zunächst die vorhandenen Unterlagen durch. Hier fanden sich Informationen zur Qualität der verarbeiteten Materialien, zum Heizungssystem und zu den Abmessungen der einzelnen Bauteile.

Schnell wurde klar:
Die Häuser mit Baujahr 1929 waren längst nicht mehr auf dem neuesten Stand: Weder das Dach noch die Außenwände besaßen eine Wärmedämmung und die 14 Wohneinheiten waren teilweise noch mit Kohleöfen ausgestattet. Nach der ersten Bestandsaufnahme begutachtete die Ingenieurin die Altbauten vor Ort. 

Mithilfe einer Infrarot-Kamera deckte sie Wärmebrücken auf. Ein Blower-Door-Test zeigte die Defizite in puncto Luftdichtigkeit. Nachdem alle notwendigen Daten zusammengetragen waren, wurden die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile berechnet, der Energiebedarf der Häuser ermittelt und Modernisierungsvorschläge entwickelt. Mit 352 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter erwiesen sie sich als richtige Energiefresser und lagen eindeutig im roten Bereich der Energieausweis-Skala. Zum Vergleich:

Ein Neubau benötigt maximal 120 Kilowattstunden.  „Um die Energieeffizienz der Immobilien zu steigern, wurden sie hochwertig saniert“, erklärt Simon. „Ein ausreichender Wärmeschutz und moderne Anlagetechnik sind dabei unverzichtbar.“ Auf die Außenfassaden wurden 20 Zentimeter starke Polystyroldämmplatten montiert. Die obere Geschossdecke erhielt eine Wärmedämmung, die 27 Zentimeter beträgt, und 10-Zentimeter dicke Dämmschichten isolieren Kellerwände und -decken. Dreifach verglaste Kunststofffenster minimieren zudem die Wärmeverluste.

Energiespartalent: Die neue Lüftungsanlage saugt verbrauchte Luft ab und transportiert sie nach außen. Durch den Unterdruck strömt Frischluft nach –  ein Austausch mit geringen Wärmeverlusten

Für Frischluft sorgen Lüftungsgeräte, die über 90 Prozent der Wärme zurückgewinnen. Und die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser erfolgt jetzt zentral über eine sparsame Brennwertheizung. Unterstützt wird sie von Solarkollektoren auf dem Dach.

Nach der Modernisierung liegt der Energiebedarf der Mehrfamilienhäuser bei knapp 40 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Der Energiebedarf ist damit um zwei Drittel niedriger als es die Energiesparverordnung für Neubauten vorschreibt. Mit diesen ausgezeichneten Werten ist das Gebäudeensemble jetzt in den grünen Bereich der Ausweisskala vorgerückt.

„Da der Ausweis für das gesamte Haus erstellt wird, ist es jedoch nicht möglich, den genauen Energiebedarf pro Wohnung abzulesen“, sagt Simon. „Für Räume im Erdgeschoss oder unter dem Dach kann er geringfügig abweichen, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.“

Energetische Sanierung lohnt sich
Um den Niedrigenergiebaustandard zu erfüllen, musste die THS ihr Investitionsvolumen um 20 Prozent steigern – im Vergleich zu einer klassischen Sanierung. Das spiegelt sich in entsprechend höheren Mietpreisen wieder, rechnet sich jedoch schnell für die Bewohner, denn sie sparen erheblich bei den Nebenkosten.
„Die ‚Energiesparer’ überzeugen viele Wohnungsinteressenten, denn sie versprechen nicht nur ein Plus im Portemonnaie, sondern bieten zudem einen hohen Wohnkomfort“, so THS-Sprecherin Dr. Mense. „Und nicht zuletzt steigt der Wert unserer Immobilien.“ 

Die dena informiert rund um den Energieausweis
Mieter, Eigentümer und Fachleute erhalten bei der Deutschen Energie-Agentur umfassende Informationen zum Energieausweis. Zu ihrem Angebot gehören Flyer, Broschüren, Arbeitshilfen für die Aussteller von Energieausweisen sowie Informationsveranstaltungen. Begleitend zur Einführung des Energieausweises führt die dena zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und ihren privaten Partnern eine bundesweite Werbekampagne durch.

Weitere Informationen zum Energieausweis und eine Datenbank mit 14.000 registrierten Ausstellern finden sich im Internet unter  www.dena-energieausweis.de.

Ein Praxisbericht!
Zwei-Zimmer-Altbauwohnung mit Küche, Bad und Balkon zu vermieten:  

Für ein erfolgreiches Zeitungsinserat reichen diese Angaben bald nicht mehr aus. Künftig steht die Energieeffizienz von Wohngebäuden auf dem Prüfstand, denn dann können sich potenzielle Mieter und Käufer einen Energieausweis vorlegen lassen. Für Eigentümer eine Chance, die Sparsamkeit ihres Hauses zu dokumentieren – und damit auf dem Immobilienmarkt zu punkten. Die Wohnungsgesellschaft TreuHandStelle GmbH (THS) nutzte in einem Modellprojekt der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) „Niedrigenergiehaus im Bestand“ den Bedarfsausweis bereits vor der gesetzlichen Einführung, um ein Altbau-Ensemble in Castrop-Rauxel auf den Stand eines Niedrigenergiehauses zu bringen. 

Ab dem 1. Juli 2008 wird der Energieausweis für alle Gebäude schrittweise bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung Pflicht. Der Vorteil für Mieter und Käufer: Ein Blick in den Ausweis genügt, um die anfallenden Kosten für Heizung und Warmwasser tendenziell abzuschätzen. Der Vorteil für Hausbesitzer: Sie können mit dem Ausweis belegen, wie energieeffizient ihr Gebäude ist.  „Sparsame Immobilien werden angesichts steigender Preise von Gas, Öl und Strom immer attraktiver für Mieter oder Käufer“, sagt Dr. Marie Mense, Unternehmenssprecherin der THS. „Zukünftig wird für die Energieeffizienz eines Gebäudes genauso geworben werden, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst Praxis ist.

“ Der Ausweis ist künftig jedoch nicht nur ein Beleg dafür, wie viel Energie ein Gebäude benötigt, sondern auch eine wichtige Grundlage, um es energetisch auf den neusten Stand zu bringen: „Mit dem Energieausweis können sich Wohnungsbaugesellschaften und Vermieter schnell einen Überblick über den Zustand ihres Bestands verschaffen und erhalten Informationen über mögliche Modernisierungsmaßnahmen“, sagt Felicitas Kraus, Leiterin des Gebäudebereichs bei der dena. „Generell und besonders bei Modernisierung empfiehlt sich die Ausstellung eines Bedarfsausweises.“  

Mehrfamilienhäuser auf dem Prüfstand
Der Bedarfsausweis erfasst mittels einer technischen Analyse den energetischen Zustand des Hauses und ermittelt den Energiebedarf der Immobilie. Er ermöglicht sehr präzise Modernisierungsempfehlungen und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten. Im Gegensatz dazu basiert ein Verbrauchsausweis lediglich auf den Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre.  Um den Bedarfsausweis zu erstellen und energetische Schwachstellen aufzudecken, ging Simone Simon, Energieberaterin bei der THS Consulting, zunächst die vorhandenen Unterlagen durch. Hier fanden sich Informationen zur Qualität der verarbeiteten Materialien, zum Heizungssystem und zu den Abmessungen der einzelnen Bauteile.

Schnell wurde klar:
Die Häuser mit Baujahr 1929 waren längst nicht mehr auf dem neuesten Stand: Weder das Dach noch die Außenwände besaßen eine Wärmedämmung und die 14 Wohneinheiten waren teilweise noch mit Kohleöfen ausgestattet. Nach der ersten Bestandsaufnahme begutachtete die Ingenieurin die Altbauten vor Ort. 

Mithilfe einer Infrarot-Kamera deckte sie Wärmebrücken auf. Ein Blower-Door-Test zeigte die Defizite in puncto Luftdichtigkeit. Nachdem alle notwendigen Daten zusammengetragen waren, wurden die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile berechnet, der Energiebedarf der Häuser ermittelt und Modernisierungsvorschläge entwickelt. Mit 352 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter erwiesen sie sich als richtige Energiefresser und lagen eindeutig im roten Bereich der Energieausweis-Skala. Zum Vergleich:

Ein Neubau benötigt maximal 120 Kilowattstunden.  „Um die Energieeffizienz der Immobilien zu steigern, wurden sie hochwertig saniert“, erklärt Simon. „Ein ausreichender Wärmeschutz und moderne Anlagetechnik sind dabei unverzichtbar.“ Auf die Außenfassaden wurden 20 Zentimeter starke Polystyroldämmplatten montiert. Die obere Geschossdecke erhielt eine Wärmedämmung, die 27 Zentimeter beträgt, und 10-Zentimeter dicke Dämmschichten isolieren Kellerwände und -decken. Dreifach verglaste Kunststofffenster minimieren zudem die Wärmeverluste.

Energiespartalent: Die neue Lüftungsanlage saugt verbrauchte Luft ab und transportiert sie nach außen. Durch den Unterdruck strömt Frischluft nach –  ein Austausch mit geringen Wärmeverlusten

Für Frischluft sorgen Lüftungsgeräte, die über 90 Prozent der Wärme zurückgewinnen. Und die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser erfolgt jetzt zentral über eine sparsame Brennwertheizung. Unterstützt wird sie von Solarkollektoren auf dem Dach.

Nach der Modernisierung liegt der Energiebedarf der Mehrfamilienhäuser bei knapp 40 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Der Energiebedarf ist damit um zwei Drittel niedriger als es die Energiesparverordnung für Neubauten vorschreibt. Mit diesen ausgezeichneten Werten ist das Gebäudeensemble jetzt in den grünen Bereich der Ausweisskala vorgerückt.

„Da der Ausweis für das gesamte Haus erstellt wird, ist es jedoch nicht möglich, den genauen Energiebedarf pro Wohnung abzulesen“, sagt Simon. „Für Räume im Erdgeschoss oder unter dem Dach kann er geringfügig abweichen, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.“

Energetische Sanierung lohnt sich
Um den Niedrigenergiebaustandard zu erfüllen, musste die THS ihr Investitionsvolumen um 20 Prozent steigern – im Vergleich zu einer klassischen Sanierung. Das spiegelt sich in entsprechend höheren Mietpreisen wieder, rechnet sich jedoch schnell für die Bewohner, denn sie sparen erheblich bei den Nebenkosten.
„Die ‚Energiesparer’ überzeugen viele Wohnungsinteressenten, denn sie versprechen nicht nur ein Plus im Portemonnaie, sondern bieten zudem einen hohen Wohnkomfort“, so THS-Sprecherin Dr. Mense. „Und nicht zuletzt steigt der Wert unserer Immobilien.“ 

Die dena informiert rund um den Energieausweis
Mieter, Eigentümer und Fachleute erhalten bei der Deutschen Energie-Agentur umfassende Informationen zum Energieausweis. Zu ihrem Angebot gehören Flyer, Broschüren, Arbeitshilfen für die Aussteller von Energieausweisen sowie Informationsveranstaltungen. Begleitend zur Einführung des Energieausweises führt die dena zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und ihren privaten Partnern eine bundesweite Werbekampagne durch.

Weitere Informationen zum Energieausweis und eine Datenbank mit 14.000 registrierten Ausstellern finden sich im Internet unter  www.dena-energieausweis.de.

Ein Praxisbericht!
Zwei-Zimmer-Altbauwohnung mit Küche, Bad und Balkon zu vermieten:  

Für ein erfolgreiches Zeitungsinserat reichen diese Angaben bald nicht mehr aus. Künftig steht die Energieeffizienz von Wohngebäuden auf dem Prüfstand, denn dann können sich potenzielle Mieter und Käufer einen Energieausweis vorlegen lassen. Für Eigentümer eine Chance, die Sparsamkeit ihres Hauses zu dokumentieren – und damit auf dem Immobilienmarkt zu punkten. Die Wohnungsgesellschaft TreuHandStelle GmbH (THS) nutzte in einem Modellprojekt der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) „Niedrigenergiehaus im Bestand“ den Bedarfsausweis bereits vor der gesetzlichen Einführung, um ein Altbau-Ensemble in Castrop-Rauxel auf den Stand eines Niedrigenergiehauses zu bringen. 

Ab dem 1. Juli 2008 wird der Energieausweis für alle Gebäude schrittweise bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung Pflicht. Der Vorteil für Mieter und Käufer: Ein Blick in den Ausweis genügt, um die anfallenden Kosten für Heizung und Warmwasser tendenziell abzuschätzen. Der Vorteil für Hausbesitzer: Sie können mit dem Ausweis belegen, wie energieeffizient ihr Gebäude ist.  „Sparsame Immobilien werden angesichts steigender Preise von Gas, Öl und Strom immer attraktiver für Mieter oder Käufer“, sagt Dr. Marie Mense, Unternehmenssprecherin der THS. „Zukünftig wird für die Energieeffizienz eines Gebäudes genauso geworben werden, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst Praxis ist.

“ Der Ausweis ist künftig jedoch nicht nur ein Beleg dafür, wie viel Energie ein Gebäude benötigt, sondern auch eine wichtige Grundlage, um es energetisch auf den neusten Stand zu bringen: „Mit dem Energieausweis können sich Wohnungsbaugesellschaften und Vermieter schnell einen Überblick über den Zustand ihres Bestands verschaffen und erhalten Informationen über mögliche Modernisierungsmaßnahmen“, sagt Felicitas Kraus, Leiterin des Gebäudebereichs bei der dena. „Generell und besonders bei Modernisierung empfiehlt sich die Ausstellung eines Bedarfsausweises.“  

Mehrfamilienhäuser auf dem Prüfstand
Der Bedarfsausweis erfasst mittels einer technischen Analyse den energetischen Zustand des Hauses und ermittelt den Energiebedarf der Immobilie. Er ermöglicht sehr präzise Modernisierungsempfehlungen und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten. Im Gegensatz dazu basiert ein Verbrauchsausweis lediglich auf den Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre.  Um den Bedarfsausweis zu erstellen und energetische Schwachstellen aufzudecken, ging Simone Simon, Energieberaterin bei der THS Consulting, zunächst die vorhandenen Unterlagen durch. Hier fanden sich Informationen zur Qualität der verarbeiteten Materialien, zum Heizungssystem und zu den Abmessungen der einzelnen Bauteile.

Schnell wurde klar:
Die Häuser mit Baujahr 1929 waren längst nicht mehr auf dem neuesten Stand: Weder das Dach noch die Außenwände besaßen eine Wärmedämmung und die 14 Wohneinheiten waren teilweise noch mit Kohleöfen ausgestattet. Nach der ersten Bestandsaufnahme begutachtete die Ingenieurin die Altbauten vor Ort. 

Mithilfe einer Infrarot-Kamera deckte sie Wärmebrücken auf. Ein Blower-Door-Test zeigte die Defizite in puncto Luftdichtigkeit. Nachdem alle notwendigen Daten zusammengetragen waren, wurden die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile berechnet, der Energiebedarf der Häuser ermittelt und Modernisierungsvorschläge entwickelt. Mit 352 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter erwiesen sie sich als richtige Energiefresser und lagen eindeutig im roten Bereich der Energieausweis-Skala. Zum Vergleich:

Ein Neubau benötigt maximal 120 Kilowattstunden.  „Um die Energieeffizienz der Immobilien zu steigern, wurden sie hochwertig saniert“, erklärt Simon. „Ein ausreichender Wärmeschutz und moderne Anlagetechnik sind dabei unverzichtbar.“ Auf die Außenfassaden wurden 20 Zentimeter starke Polystyroldämmplatten montiert. Die obere Geschossdecke erhielt eine Wärmedämmung, die 27 Zentimeter beträgt, und 10-Zentimeter dicke Dämmschichten isolieren Kellerwände und -decken. Dreifach verglaste Kunststofffenster minimieren zudem die Wärmeverluste.

Energiespartalent: Die neue Lüftungsanlage saugt verbrauchte Luft ab und transportiert sie nach außen. Durch den Unterdruck strömt Frischluft nach –  ein Austausch mit geringen Wärmeverlusten

Für Frischluft sorgen Lüftungsgeräte, die über 90 Prozent der Wärme zurückgewinnen. Und die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser erfolgt jetzt zentral über eine sparsame Brennwertheizung. Unterstützt wird sie von Solarkollektoren auf dem Dach.

Nach der Modernisierung liegt der Energiebedarf der Mehrfamilienhäuser bei knapp 40 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Der Energiebedarf ist damit um zwei Drittel niedriger als es die Energiesparverordnung für Neubauten vorschreibt. Mit diesen ausgezeichneten Werten ist das Gebäudeensemble jetzt in den grünen Bereich der Ausweisskala vorgerückt.

„Da der Ausweis für das gesamte Haus erstellt wird, ist es jedoch nicht möglich, den genauen Energiebedarf pro Wohnung abzulesen“, sagt Simon. „Für Räume im Erdgeschoss oder unter dem Dach kann er geringfügig abweichen, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.“

Energetische Sanierung lohnt sich
Um den Niedrigenergiebaustandard zu erfüllen, musste die THS ihr Investitionsvolumen um 20 Prozent steigern – im Vergleich zu einer klassischen Sanierung. Das spiegelt sich in entsprechend höheren Mietpreisen wieder, rechnet sich jedoch schnell für die Bewohner, denn sie sparen erheblich bei den Nebenkosten.
„Die ‚Energiesparer’ überzeugen viele Wohnungsinteressenten, denn sie versprechen nicht nur ein Plus im Portemonnaie, sondern bieten zudem einen hohen Wohnkomfort“, so THS-Sprecherin Dr. Mense. „Und nicht zuletzt steigt der Wert unserer Immobilien.“ 

Die dena informiert rund um den Energieausweis
Mieter, Eigentümer und Fachleute erhalten bei der Deutschen Energie-Agentur umfassende Informationen zum Energieausweis. Zu ihrem Angebot gehören Flyer, Broschüren, Arbeitshilfen für die Aussteller von Energieausweisen sowie Informationsveranstaltungen. Begleitend zur Einführung des Energieausweises führt die dena zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und ihren privaten Partnern eine bundesweite Werbekampagne durch.

Weitere Informationen zum Energieausweis und eine Datenbank mit 14.000 registrierten Ausstellern finden sich im Internet unter  www.dena-energieausweis.de.

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