Die Arbeit der Floristen
Text: Christel Zidi
In einer kleinen Gasse im Herzen der Altstadt, dort wo sich ein Fachwerkhaus neben das andere reiht, befindet sich ein kleiner Blumenladen. Dieser Laden ist das Reich von Theresa Steilmann. Theresa ist eine leidenschaftliche Floristin, die seit vielen Jahren in ihrem Beruf tätig ist. Als sie noch sehr jung war, hat sie in genau diesem Blumenladen ein Praktikum gemacht und war sogleich von der Schönheit und Vielfalt der Blumenwelt fasziniert. Spätestens seit dieser Zeit wusste sie, dass sie Floristin werden wollte.
Jeder Kunde, der ihren Laden betritt, wird gleich von einem Meer aus Farben und Düften empfangen: Duftende Rosen, gelbe Margeriten und die trendigen Monstera, die sich hier so wohl fühlen, dass sie schon fast bis zur Decke wachsen. Hier ist Theresa in ihrem Element, hier verbringt sie jeden Tag damit, wunderschöne Blumenarrangements zu kreieren. Von einfachen Sträußen über aufwändige Hochzeitsdekorationen bis hin zu Advents- und Grabgestecken. Die Ideen dazu gehen ihr nie aus, sich den Vorgaben der Kunden anzupassen, fällt ihr aber auch nicht schwer. Theresa beherrscht ihr Handwerk und schafft es immer wieder, ihre Kunden zu begeistern und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Einen Tipp zur Pflege der Pflanzen gibt es von ihr für jeden Kunden noch gratis dazu.
Kreativität und Fingerfertigkeit
An manchen Tagen kann es auch mal etwas stressiger werden. Dann nämlich, wenn Hochzeiten oder andere größere Veranstaltungen anstehen. Wie gut, dass sie seit einem Jahr einen Azubi an ihrer Seite hat. Marc ist der erste Junge, der eine Ausbildung in ihrem Geschäft macht. Bevor er bei ihr anfing, hat er – ebenso wie sie – zunächst ein Praktikum absolviert. Dazu war er in einem Blumengroßhandel. Theresa ist froh, dass Marc den Weg zu ihr gefunden hat, denn eines hat sie schon nach kurzer Zeit erkannt: Der Junge besitzt nicht nur Kreativität und Fingerfertigkeit, sondern hat auch einen „grünen Daumen“. Über seine tatkräftige Hilfe ist Theresa besonders dann froh, wenn schwere Blumenkübel gehoben werden müssen. Zu zweit geht eben alles leichter.
In ihrem Blumengeschäft gibt es immer etwas zu tun: Wenn nicht gerade Kunden anwesend sind, müssen die Pflanzen gepflegt werden. Außerdem steht so einiges Kaufmännisches an: Bestellungen verwalten, Einkauf neuer Pflanzen, die Buchhaltung und auch Marketing gehört für sie als Geschäftsfrau dazu. Last but noch least muss auch das Geschäft selbst sauber gehalten werden. Und das ist gar nicht so einfach, denn wenn sie gerade einen Strauß bindet, lässt sie das übrige Grün und die Stile erst einmal auf den Boden fallen. Bei ihr ist der Kunde König – und den lässt man nicht gern warten. Fegen geht auch später noch.
Viele Karrieremöglichkeiten
Gleich nach der Ausbildung hatte Theresa an einer Weiterbildung zur Floristikmeisterin teilgenommen und dann ihr Blumengeschäft eröffnet. Sie hatte erst überlegt, ob sie sich zum Wirtschafter für Floristik oder zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Gartenbau ausbilden lässt, aber dann konnte sie es doch nicht abwarten, ihr eigenes Geschäft zu eröffnen. Einige ihrer Freunde von der Berufsschule arbeiten heute in Gärtnereien und sind auch für die pflanzliche Gestaltung öffentlicher Plätze zuständig. Eine andere unterrichtet jetzt an der Schule: als Ausbilderin für den Bereich Floristik.
Die Arbeit als Floristin ist eine kreative und erfüllende Tätigkeit, die viel Freude bereitet. Wie viel, das zeigt Theresa ihren Kunden jeden Tag aufs Neue, denn ihre Blumenarrangements sind wahre Kunstwerke.
Anm.: Die Personen in dieser Geschichte sind frei erfunden. Die Fakten zum Floristenberuf entsprechen der Realität. Zugunsten der Lesefreundlichkeit verzichten wir auf die explizite Ansprache aller Geschlechter und bauen darauf, dass sich auch so alle gleichermaßen wertgeschätzt fühlen.