Berufliche Sicherheit steht bei jungen Menschen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was also liegt näher, als sich dort umzusehen, wo diese Sicherheit schon sprichwörtlich ist?

Und so ist auch die Aussage „Handwerk hat goldenen Boden“ für Ingomar Schennen, „tatsächlich ein starkes Argument, das, in die heutige Realität übersetzt, jungen Menschen die Vorteile und Chancen einer handwerkwerklichen Karriere nahebringen kann“. Seiner Meinung nach sollten jedoch einige Aspekte berücksichtigt werden, damit diese Botschaft überzeugend wird.

„In vielen handwerklichen Berufen herrscht ein erheblicher Fachkräftemangel, sodass gut ausgebildete Handwerker hervorragende Berufsaussichten haben“, betont Schennen. „Zudem sind handwerkliche Berufe oft weniger stark von wirtschaftlichen Krisen betroffen, da viele Dienstleistungen durchweg benötigt werden (z. B.  Bau, Reparaturen, Energieversorgung). Nicht zuletzt die Coronakrise hat dieses eindrucksvoll gezeigt. Hier konnte das Handwerk fast vollständig weiterarbeiten und war bis auf wenige Ausnahmen von Kurzarbeit nicht betroffen. Insofern kann man nicht genug betonen, dass handwerkliche Tätigkeiten essenziell für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind, ob im Bau, in der Energieversorgung oder in der Lebensmittelherstellung. Das Handwerk ist systemrelevant!“

Schennen wies auch darauf hin, dass das Handwerk nicht nur eine solide Berufsausbildung, sondern auch hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B.  Meister, Techniker, Betriebswirt) bietet und sogar ein Sprungbrett zur Selbstständigkeit sein kann.

„Darüber hinaus wird das Handwerk durch Digitalisierung und moderne Technologien (zum Beispiel Smart Home, CNC-Maschinen) bereichert und weiterentwickelt“, so Schennen. „Durch energieeffizientes Bauen, Recycling oder die Entwicklung nachhaltiger Produkte steht das Thema Nachhaltigkeit auch im Handwerk ganz oben auf der Agenda. Das Handwerk ist insofern modern und innovativ.“

„Als Quintessenz kann man festhalten, dass die Kombination aus beruflicher Sicherheit, finanzieller Attraktivität und Innovationspotenzial das Handwerk zu einer zukunftssicheren Wahl für junge Menschen macht und damit auch weiterhin ‘goldenen Boden’ hat.“

 

 

Elternratgeber: Wie kann es Ihrer Meinung nach gelingen kann, bereits Schüler für das Handwerk zu begeistern?

Ingomar Schennen: Um Schüler für das Handwerk zu begeistern, ist es wichtig, die Relevanz und den Wert praktischer Fähigkeiten sowie die Freude am Schaffen mit den Händen zu betonen. Hier sind einige Ansätze, um dies zu fördern: Sinnvoll wäre es, handwerkliche Themen in den Unterricht zu integrieren. Möglichkeiten bestünden hier zum Beispiel im Physikunterricht oder auch im Kunst- oder Technikunterricht. Insbesondere geben auch Praktika und Betriebsbesichtigungen Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufe. Hierbei können auch im Rahmen von Projektwochen handwerkliche Workshops organisiert werden, bei denen Schüler von den Experten aus der Praxis lernen. Im Rahmen von Kooperationen sollte Handwerksmeistern die Gelegenheit gegeben werden, ihr Handwerk im Unterricht vorzustellen. Hier gibt es mittlerweile einige erfolgreiche Beispiele. Ebenso ist das seit einigen Jahren praktizierte Projekt „Ausbildungsbotschafter“ eine gute Gelegenheit, dass Auszubildende auf Augenhöhe zu den Schülern ihr Handwerk im Unterricht attraktiv darstellen.

 

Gibt es besondere Programme oder Unterstützung für bestimmte Zielgruppen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen, um sie für handwerkliche Berufe zu gewinnen?

Es gibt eine Vielzahl an speziellen Programmen und Unterstützungsangeboten, die darauf abzielen, unterschiedliche Zielgruppen gezielt für handwerkliche Berufe zu fördern und ihnen den Einstieg in diesen Bereich zu erleichtern. Dazu gehören u. a. Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen mit Fachklassenbesuch an Berufskollegs, sprachliche Unterstützung durch Kolping (ASA-Flex) oder überbetriebliche Ausbildungsstätten, sowie spezifische Maßnahmen wie Fachpraktiker-Ausbildungen für REHA-Fälle, Teilzeitausbildungen für Eltern und kooperative Ausbildungsmodelle bei Beeinträchtigungen.

 

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk? Gibt es spezielle Förderprogramme, die hierbei helfen?

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk stehen vielfältige Karrieremöglichkeiten offen. Ein klassischer Weg ist die Meisterprüfung, die mit finanzieller Unterstützung wie dem „Meister-BAföG“ und der „Meister-Prämie“ gefördert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben und ein Studium anzuschließen. Weitere Optionen sind der Besuch einer Technikerschule oder die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks. Zudem gibt es zahlreiche gewerkspezifische Fortbildungen, wie beispielsweise zum Kfz-Servicetechniker, zur Verkaufsleitung im Bäckerhandwerk, zum geprüften Polier oder zum geprüften Restaurator. Diese Programme bieten maßgeschneiderte Qualifikationen für die jeweiligen Handwerksbereiche und eröffnen vielseitige Perspektiven.

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Berufliche Sicherheit steht bei jungen Menschen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was also liegt näher, als sich dort umzusehen, wo diese Sicherheit schon sprichwörtlich ist?

Und so ist auch die Aussage „Handwerk hat goldenen Boden“ für Ingomar Schennen, „tatsächlich ein starkes Argument, das, in die heutige Realität übersetzt, jungen Menschen die Vorteile und Chancen einer handwerkwerklichen Karriere nahebringen kann“. Seiner Meinung nach sollten jedoch einige Aspekte berücksichtigt werden, damit diese Botschaft überzeugend wird.

„In vielen handwerklichen Berufen herrscht ein erheblicher Fachkräftemangel, sodass gut ausgebildete Handwerker hervorragende Berufsaussichten haben“, betont Schennen. „Zudem sind handwerkliche Berufe oft weniger stark von wirtschaftlichen Krisen betroffen, da viele Dienstleistungen durchweg benötigt werden (z. B.  Bau, Reparaturen, Energieversorgung). Nicht zuletzt die Coronakrise hat dieses eindrucksvoll gezeigt. Hier konnte das Handwerk fast vollständig weiterarbeiten und war bis auf wenige Ausnahmen von Kurzarbeit nicht betroffen. Insofern kann man nicht genug betonen, dass handwerkliche Tätigkeiten essenziell für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind, ob im Bau, in der Energieversorgung oder in der Lebensmittelherstellung. Das Handwerk ist systemrelevant!“

Schennen wies auch darauf hin, dass das Handwerk nicht nur eine solide Berufsausbildung, sondern auch hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B.  Meister, Techniker, Betriebswirt) bietet und sogar ein Sprungbrett zur Selbstständigkeit sein kann.

„Darüber hinaus wird das Handwerk durch Digitalisierung und moderne Technologien (zum Beispiel Smart Home, CNC-Maschinen) bereichert und weiterentwickelt“, so Schennen. „Durch energieeffizientes Bauen, Recycling oder die Entwicklung nachhaltiger Produkte steht das Thema Nachhaltigkeit auch im Handwerk ganz oben auf der Agenda. Das Handwerk ist insofern modern und innovativ.“

„Als Quintessenz kann man festhalten, dass die Kombination aus beruflicher Sicherheit, finanzieller Attraktivität und Innovationspotenzial das Handwerk zu einer zukunftssicheren Wahl für junge Menschen macht und damit auch weiterhin ‘goldenen Boden’ hat.“

 

 

Elternratgeber: Wie kann es Ihrer Meinung nach gelingen kann, bereits Schüler für das Handwerk zu begeistern?

Ingomar Schennen: Um Schüler für das Handwerk zu begeistern, ist es wichtig, die Relevanz und den Wert praktischer Fähigkeiten sowie die Freude am Schaffen mit den Händen zu betonen. Hier sind einige Ansätze, um dies zu fördern: Sinnvoll wäre es, handwerkliche Themen in den Unterricht zu integrieren. Möglichkeiten bestünden hier zum Beispiel im Physikunterricht oder auch im Kunst- oder Technikunterricht. Insbesondere geben auch Praktika und Betriebsbesichtigungen Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufe. Hierbei können auch im Rahmen von Projektwochen handwerkliche Workshops organisiert werden, bei denen Schüler von den Experten aus der Praxis lernen. Im Rahmen von Kooperationen sollte Handwerksmeistern die Gelegenheit gegeben werden, ihr Handwerk im Unterricht vorzustellen. Hier gibt es mittlerweile einige erfolgreiche Beispiele. Ebenso ist das seit einigen Jahren praktizierte Projekt „Ausbildungsbotschafter“ eine gute Gelegenheit, dass Auszubildende auf Augenhöhe zu den Schülern ihr Handwerk im Unterricht attraktiv darstellen.

 

Gibt es besondere Programme oder Unterstützung für bestimmte Zielgruppen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen, um sie für handwerkliche Berufe zu gewinnen?

Es gibt eine Vielzahl an speziellen Programmen und Unterstützungsangeboten, die darauf abzielen, unterschiedliche Zielgruppen gezielt für handwerkliche Berufe zu fördern und ihnen den Einstieg in diesen Bereich zu erleichtern. Dazu gehören u. a. Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen mit Fachklassenbesuch an Berufskollegs, sprachliche Unterstützung durch Kolping (ASA-Flex) oder überbetriebliche Ausbildungsstätten, sowie spezifische Maßnahmen wie Fachpraktiker-Ausbildungen für REHA-Fälle, Teilzeitausbildungen für Eltern und kooperative Ausbildungsmodelle bei Beeinträchtigungen.

 

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk? Gibt es spezielle Förderprogramme, die hierbei helfen?

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk stehen vielfältige Karrieremöglichkeiten offen. Ein klassischer Weg ist die Meisterprüfung, die mit finanzieller Unterstützung wie dem „Meister-BAföG“ und der „Meister-Prämie“ gefördert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben und ein Studium anzuschließen. Weitere Optionen sind der Besuch einer Technikerschule oder die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks. Zudem gibt es zahlreiche gewerkspezifische Fortbildungen, wie beispielsweise zum Kfz-Servicetechniker, zur Verkaufsleitung im Bäckerhandwerk, zum geprüften Polier oder zum geprüften Restaurator. Diese Programme bieten maßgeschneiderte Qualifikationen für die jeweiligen Handwerksbereiche und eröffnen vielseitige Perspektiven.

Berufliche Sicherheit steht bei jungen Menschen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was also liegt näher, als sich dort umzusehen, wo diese Sicherheit schon sprichwörtlich ist?

Und so ist auch die Aussage „Handwerk hat goldenen Boden“ für Ingomar Schennen, „tatsächlich ein starkes Argument, das, in die heutige Realität übersetzt, jungen Menschen die Vorteile und Chancen einer handwerkwerklichen Karriere nahebringen kann“. Seiner Meinung nach sollten jedoch einige Aspekte berücksichtigt werden, damit diese Botschaft überzeugend wird.

„In vielen handwerklichen Berufen herrscht ein erheblicher Fachkräftemangel, sodass gut ausgebildete Handwerker hervorragende Berufsaussichten haben“, betont Schennen. „Zudem sind handwerkliche Berufe oft weniger stark von wirtschaftlichen Krisen betroffen, da viele Dienstleistungen durchweg benötigt werden (z. B.  Bau, Reparaturen, Energieversorgung). Nicht zuletzt die Coronakrise hat dieses eindrucksvoll gezeigt. Hier konnte das Handwerk fast vollständig weiterarbeiten und war bis auf wenige Ausnahmen von Kurzarbeit nicht betroffen. Insofern kann man nicht genug betonen, dass handwerkliche Tätigkeiten essenziell für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind, ob im Bau, in der Energieversorgung oder in der Lebensmittelherstellung. Das Handwerk ist systemrelevant!“

Schennen wies auch darauf hin, dass das Handwerk nicht nur eine solide Berufsausbildung, sondern auch hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B.  Meister, Techniker, Betriebswirt) bietet und sogar ein Sprungbrett zur Selbstständigkeit sein kann.

„Darüber hinaus wird das Handwerk durch Digitalisierung und moderne Technologien (zum Beispiel Smart Home, CNC-Maschinen) bereichert und weiterentwickelt“, so Schennen. „Durch energieeffizientes Bauen, Recycling oder die Entwicklung nachhaltiger Produkte steht das Thema Nachhaltigkeit auch im Handwerk ganz oben auf der Agenda. Das Handwerk ist insofern modern und innovativ.“

„Als Quintessenz kann man festhalten, dass die Kombination aus beruflicher Sicherheit, finanzieller Attraktivität und Innovationspotenzial das Handwerk zu einer zukunftssicheren Wahl für junge Menschen macht und damit auch weiterhin ‘goldenen Boden’ hat.“

 

 

Elternratgeber: Wie kann es Ihrer Meinung nach gelingen kann, bereits Schüler für das Handwerk zu begeistern?

Ingomar Schennen: Um Schüler für das Handwerk zu begeistern, ist es wichtig, die Relevanz und den Wert praktischer Fähigkeiten sowie die Freude am Schaffen mit den Händen zu betonen. Hier sind einige Ansätze, um dies zu fördern: Sinnvoll wäre es, handwerkliche Themen in den Unterricht zu integrieren. Möglichkeiten bestünden hier zum Beispiel im Physikunterricht oder auch im Kunst- oder Technikunterricht. Insbesondere geben auch Praktika und Betriebsbesichtigungen Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufe. Hierbei können auch im Rahmen von Projektwochen handwerkliche Workshops organisiert werden, bei denen Schüler von den Experten aus der Praxis lernen. Im Rahmen von Kooperationen sollte Handwerksmeistern die Gelegenheit gegeben werden, ihr Handwerk im Unterricht vorzustellen. Hier gibt es mittlerweile einige erfolgreiche Beispiele. Ebenso ist das seit einigen Jahren praktizierte Projekt „Ausbildungsbotschafter“ eine gute Gelegenheit, dass Auszubildende auf Augenhöhe zu den Schülern ihr Handwerk im Unterricht attraktiv darstellen.

 

Gibt es besondere Programme oder Unterstützung für bestimmte Zielgruppen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen, um sie für handwerkliche Berufe zu gewinnen?

Es gibt eine Vielzahl an speziellen Programmen und Unterstützungsangeboten, die darauf abzielen, unterschiedliche Zielgruppen gezielt für handwerkliche Berufe zu fördern und ihnen den Einstieg in diesen Bereich zu erleichtern. Dazu gehören u. a. Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen mit Fachklassenbesuch an Berufskollegs, sprachliche Unterstützung durch Kolping (ASA-Flex) oder überbetriebliche Ausbildungsstätten, sowie spezifische Maßnahmen wie Fachpraktiker-Ausbildungen für REHA-Fälle, Teilzeitausbildungen für Eltern und kooperative Ausbildungsmodelle bei Beeinträchtigungen.

 

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk? Gibt es spezielle Förderprogramme, die hierbei helfen?

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk stehen vielfältige Karrieremöglichkeiten offen. Ein klassischer Weg ist die Meisterprüfung, die mit finanzieller Unterstützung wie dem „Meister-BAföG“ und der „Meister-Prämie“ gefördert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben und ein Studium anzuschließen. Weitere Optionen sind der Besuch einer Technikerschule oder die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks. Zudem gibt es zahlreiche gewerkspezifische Fortbildungen, wie beispielsweise zum Kfz-Servicetechniker, zur Verkaufsleitung im Bäckerhandwerk, zum geprüften Polier oder zum geprüften Restaurator. Diese Programme bieten maßgeschneiderte Qualifikationen für die jeweiligen Handwerksbereiche und eröffnen vielseitige Perspektiven.

Berufliche Sicherheit steht bei jungen Menschen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was also liegt näher, als sich dort umzusehen, wo diese Sicherheit schon sprichwörtlich ist?

Und so ist auch die Aussage „Handwerk hat goldenen Boden“ für Ingomar Schennen, „tatsächlich ein starkes Argument, das, in die heutige Realität übersetzt, jungen Menschen die Vorteile und Chancen einer handwerkwerklichen Karriere nahebringen kann“. Seiner Meinung nach sollten jedoch einige Aspekte berücksichtigt werden, damit diese Botschaft überzeugend wird.

„In vielen handwerklichen Berufen herrscht ein erheblicher Fachkräftemangel, sodass gut ausgebildete Handwerker hervorragende Berufsaussichten haben“, betont Schennen. „Zudem sind handwerkliche Berufe oft weniger stark von wirtschaftlichen Krisen betroffen, da viele Dienstleistungen durchweg benötigt werden (z. B.  Bau, Reparaturen, Energieversorgung). Nicht zuletzt die Coronakrise hat dieses eindrucksvoll gezeigt. Hier konnte das Handwerk fast vollständig weiterarbeiten und war bis auf wenige Ausnahmen von Kurzarbeit nicht betroffen. Insofern kann man nicht genug betonen, dass handwerkliche Tätigkeiten essenziell für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind, ob im Bau, in der Energieversorgung oder in der Lebensmittelherstellung. Das Handwerk ist systemrelevant!“

Schennen wies auch darauf hin, dass das Handwerk nicht nur eine solide Berufsausbildung, sondern auch hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B.  Meister, Techniker, Betriebswirt) bietet und sogar ein Sprungbrett zur Selbstständigkeit sein kann.

„Darüber hinaus wird das Handwerk durch Digitalisierung und moderne Technologien (zum Beispiel Smart Home, CNC-Maschinen) bereichert und weiterentwickelt“, so Schennen. „Durch energieeffizientes Bauen, Recycling oder die Entwicklung nachhaltiger Produkte steht das Thema Nachhaltigkeit auch im Handwerk ganz oben auf der Agenda. Das Handwerk ist insofern modern und innovativ.“

„Als Quintessenz kann man festhalten, dass die Kombination aus beruflicher Sicherheit, finanzieller Attraktivität und Innovationspotenzial das Handwerk zu einer zukunftssicheren Wahl für junge Menschen macht und damit auch weiterhin ‘goldenen Boden’ hat.“

 

 

Elternratgeber: Wie kann es Ihrer Meinung nach gelingen kann, bereits Schüler für das Handwerk zu begeistern?

Ingomar Schennen: Um Schüler für das Handwerk zu begeistern, ist es wichtig, die Relevanz und den Wert praktischer Fähigkeiten sowie die Freude am Schaffen mit den Händen zu betonen. Hier sind einige Ansätze, um dies zu fördern: Sinnvoll wäre es, handwerkliche Themen in den Unterricht zu integrieren. Möglichkeiten bestünden hier zum Beispiel im Physikunterricht oder auch im Kunst- oder Technikunterricht. Insbesondere geben auch Praktika und Betriebsbesichtigungen Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufe. Hierbei können auch im Rahmen von Projektwochen handwerkliche Workshops organisiert werden, bei denen Schüler von den Experten aus der Praxis lernen. Im Rahmen von Kooperationen sollte Handwerksmeistern die Gelegenheit gegeben werden, ihr Handwerk im Unterricht vorzustellen. Hier gibt es mittlerweile einige erfolgreiche Beispiele. Ebenso ist das seit einigen Jahren praktizierte Projekt „Ausbildungsbotschafter“ eine gute Gelegenheit, dass Auszubildende auf Augenhöhe zu den Schülern ihr Handwerk im Unterricht attraktiv darstellen.

 

Gibt es besondere Programme oder Unterstützung für bestimmte Zielgruppen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen, um sie für handwerkliche Berufe zu gewinnen?

Es gibt eine Vielzahl an speziellen Programmen und Unterstützungsangeboten, die darauf abzielen, unterschiedliche Zielgruppen gezielt für handwerkliche Berufe zu fördern und ihnen den Einstieg in diesen Bereich zu erleichtern. Dazu gehören u. a. Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen mit Fachklassenbesuch an Berufskollegs, sprachliche Unterstützung durch Kolping (ASA-Flex) oder überbetriebliche Ausbildungsstätten, sowie spezifische Maßnahmen wie Fachpraktiker-Ausbildungen für REHA-Fälle, Teilzeitausbildungen für Eltern und kooperative Ausbildungsmodelle bei Beeinträchtigungen.

 

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk? Gibt es spezielle Förderprogramme, die hierbei helfen?

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk stehen vielfältige Karrieremöglichkeiten offen. Ein klassischer Weg ist die Meisterprüfung, die mit finanzieller Unterstützung wie dem „Meister-BAföG“ und der „Meister-Prämie“ gefördert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben und ein Studium anzuschließen. Weitere Optionen sind der Besuch einer Technikerschule oder die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks. Zudem gibt es zahlreiche gewerkspezifische Fortbildungen, wie beispielsweise zum Kfz-Servicetechniker, zur Verkaufsleitung im Bäckerhandwerk, zum geprüften Polier oder zum geprüften Restaurator. Diese Programme bieten maßgeschneiderte Qualifikationen für die jeweiligen Handwerksbereiche und eröffnen vielseitige Perspektiven.

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