Duales Studium mit guten Studienbedingungen und Übernahme-Chancen
Es ist ein Modell mit wertvoller Mischung aus akademischem Wissen und praktischer Unternehmenserfahrung: Das duale Studium mit rund 1.500 Studiengängen an bundesweit über 200 Hochschulen erlebt einen regelrechten Boom und gilt als eines der Erfolgsmodelle der Bildungslandschaft. Größer Pluspunkt ist der Praxisbezug für die Studierenden - und für die Arbeitgeber, die frühzeitig Fach- und Führungskräfte an sich binden können. Nach dem Studium wechseln 90 Prozent der Absolventen direkt in den Beruf.
Das duale Studium wird an Universitäten, (Fach)Hochschulen, Dualen Hochschulen und Berufsakademien angeboten. Grundsätzlich ist das Studium mit Bachelor-Abschluss angelegt. Wenige Hochschulen bieten auch ein duales Masterstudium an. Die Studiengänge beziehen sich primär auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.
Kunst-, Geistes- und Naturwissenschaften sind kaum vorhanden. BWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Pflegemanagement, Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Tourismusmanagement und soziale Arbeit werden bevorzugt studiert. BWL ist mit 101 dualen Studiengängen an 68 Hochschulen offensichtlich der Renner.
Text: Paul Senske
Im Prinzip ist das Studium mit zwei Abschlüssen vorgesehen: Bachelor und die berufliche Ausbildung. Die gängigste Form ist das ausbildungsintegrierende duale Studium mit der Parallelität von Studium und beruflicher Ausbildung mit Abschluss. Beim praxisintegrierenden dualen Studium absolviert der Studierende ein Langzeitpraktikum in einem Betrieb. Der Nachteil: Er erreicht neben dem Bachelor keinen zusätzlichen Berufsabschluss. Eine dritte Möglichkeit ist das berufsintegrierende duale Studium. Der Student ist bereits berufstätig. Der Berufsalltag ist fester Bestandsteil des Studiengangs, der zum beruflichen Aufgabenprofil passt. Die zeitliche und finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber bildet den Unterschied zum nebenberuflichen Studiengang und zum klassischen Fernstudium. Die Fachhochschule Südwestfalen bietet an ihren Standorten in Meschede und Soest das ausbildungs- und praxisorientierende duale Studium an.
Die Voraussetzungen für ein duales Studium sind Abitur und Fachabitur. Aber auch ohne diese Voraussetzungen kann man studieren. Eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens dreijähriger beruflicher Tätigkeit, der Meisterbrief, der Abschluss als Techniker oder Betriebswirt und ähnliche Fortbildungsabschlüsse öffnen ebenfalls den Zugang. Die Studierenden bewerben sich in der Regel bei den Betrieben, die Partnerschaften mit den Hochschulen unterhalten. Wichtig für die Zulassung ist ein Ausbildungs- bzw. Praktikumsvertrag.
Das größte Plus des dualen Studiums ist der enge Praxisbezug und die damit verbundene früh erworbene Berufserfahrung. 90 Prozent der Studierenden werden übernommen bzw. bleiben im Unternehmen. Die Studienbedingungen sind gut. Überfüllte Hörsäle wie beim Vollstudium sind selten. Die Finanzierung ist durch den Arbeitgeber gesichert. Durch die Doppelbelastung lernen die Studierenden unter Druck zu arbeiten, sich selbst gut und zielgerichtet zu organisieren und wechselnde Bedingungen im Beruf und Studium zu lösen.
Auf der anderen Seite können die komprimierte Wissensvermittlung mit straffen Stundenplänen und der hohe Arbeitsaufwand auch belastbar sein, zumal es keine Semesterferien gibt, sondern nur den „normalen Urlaub“. Durch die frühe Festlegung auf einen Arbeitsbereich und die daraus resultierende „Einengung“ fehlt zudem der befreiende Blick über den Tellerrand hinaus. Auch ein Abbruch das Studium kann zu Problemen führen. Der Arbeitgeber könnte zum Beispiel die von ihm übernommenen Studiengebühren zurückfordern.
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