Freienohl feiert 750 Jahre

MEIN SCHÖNSTER PLATZ IN FREIENOHL

„Ganz klar ist, dass das Thema Lieblingsplätze ohne die Nennung unseres Küppelturmes nicht vorstellbar wäre“, sind sich Selina und Andreas Günter sicher. Doch solange er nicht wiederaufgebaut ist, finden unsere Spaziergänge beispielsweise auch gern über den Unteren Küppelweg statt. „Eine perfekte Länge, auch für unseren Sohn Enno, der grad erste Erfahrungen auf seinem kleinen Fahrrad macht“, findet Selina. Andreas freut sich dabei immer über ein Päuschen auf der Bank an der Kapelle. „Ein Ort, an dem man gut zur Ruhe kommen kann und zudem einen fantastischen Blick über unseren schönen Ort hat.“

„Ein idyllischer Ort, nur wenige Schritte abseits der Hauptverkehrsstraße.“ Agnes und Dennis Pingel und ihre Kinder Julius, Pauline und Charlotte zieht es immer gern auf den Ruhrtalradweg, insbesondere aber in den Bereich des Eisenbahntunnels. „Hier ist immer etwas los“, weiß Julius zu berichten. „Es gibt viele Tiere, z.B. Enten, Fischreiher oder Gänse. Und besonders spannend wird es, wenn mit viel Krach wieder ein Zug aus dem Tunnel kommt.“ Die Mutter ergänzt: „Da die Ruhr hier echt seicht verläuft, ist an heißen Sommertagen sogar mal ein erfrischendes Fußbad möglich.“

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Irgendwer hat mal gesagt, die Sportstätten im Ohl wären wie eine auf-gereihte Perlenkette. Claas Lichte bestätigt: Tatsächlich gibt’s dort für fast jede Sportart den richten Platz. Unser Mats spielt hier Fußball und Tennis und unsere Maja trainiert aktuell im Schwimmbad für ihr Seepferdchen. Die Schulsporthalle ergänzt das Angebot perfekt.“ Seine Frau Kathrin ergänzt: „Als zusätzliches Highlight muss aber unbedingt der schöne, weitläufige Spielplatz ganz am Ende erwähnt werden. Seinen Namen „Acht“ hat er wegen seiner der Zahl nachempfunden Wege erhalten.“

Für Holger Assmann steht fest, dass sein Freienohler Lieblingsort nur sein Elternhaus in der Krummestraße 24 sein kann. „1785 wurde das Bauerhaus gebaut und ist damit bloß drei Jahre jünger als unsere Kirche. Wir leben hier in der sechsten Generation und würden es für kein Geld der Welt eintauschen. Als traditionsbewusster Mensch möchte ich mir und meinen Nachkommen den Besitz in Ehren halten und pflegen. Mit viel Sinn für Heimatliebe fühle ich mich hier, aber generell in Freienohl, rundum wohl, was aber auch für den Rest der fünfköpfigen Familie und für meine Mutter Karola gilt.“

HERZBLUT FÜR FREIENOHL „freienohler.de“ erreicht das Level 2.0

Gibt es etwas Schöneres von einem Ort zu behaupten, als dass er auch nach 750 Jahren noch lebendig, modern und zukunftsorientiert ist? Zwei Freienohler fühlten sich berufen, alle im Ort mitzunehmen auf ihrem Weg, neu mit den Themen Kommunikation, Information und vor allem Freude an Gemeinsamkeit umzugehen. Der große Erfolg gibt ihnen Recht.

Die Geburtsstunde von freienohler.de

„Ich war immer ein begeisterter Sammler“, erzählt Karl-Heinz Kordel. „Alles, was es irgendwo über Freienohl gab, habe ich mir besorgt, doch es war natürlich viel zu schade, all das in Regalen schlummern zu lassen. Deshalb suchte ich lange nach einer Möglichkeit, meine Schätze der Öf-fentlichkeit zu präsentieren. Ein Museum wollte ich nicht einrichten. Das Internet war zwar noch recht jung, aber mit Hilfe meines Sohnes habe ich es dann einfach mal angepackt.“

Die Geburtsstunde von freienohler.de

Freienohler.de war geboren, noch recht überschaubar vom Inhalt her, aber stetig wachsend. Kordel erinnert sich: „Das war ähnlich wie mit meinen Programmierkenntnissen, die quasi bei null starteten. Learning by doing – mit viel Mut und Akribie musste ich mir das, was heute Programme eigenständig erledigen, noch selbst anlesen und erlernen. Aber die Freude über die wachsende Seite und erste positi-ven Feedbacks haben mich immer weiter angespornt.“Und so waren sie fortan online und frei zugänglich, sei-ne Ansichtskarten, die alten Fotos und Dokumente über Freienohl. Die Abbildungen des alten Notgeldes kamen hinzu, dann die Information aus der Zeit, als Freienohl noch Zollstelle war oder als der Ort mit 36 Gastronomie-betrieben bundesweit die zweithöchste Durchdringung pro Einwohner hatte, direkt nach Hamburg, oder als sich der FC Schalke 04 mit dem Gewinn der ersten Meister-schaft einen gemeinsamen Sommerurlaub in Freienohl verdient hatte. Register für BeinamenKordel hatte Blut geleckt. „Ich wollte auch Informationen zu alten Brauchtümern für die Nachwelt festhalten. Wer würde wohl sonst in 50 Jahren noch wissen, dass man bei-spielsweise früher an Neujahr singend um die Häuser zog, um Würste auf einem Spieß zu sammeln?“ Was auch mit der Zeit in Vergessenheit geraten könnte, sind die Beina-men, die viele Familien hatten und die teils auch noch ver-wendet werden. „Ich habe dazu ein Register angelegt, das bis heute für Zugezogene eine hilfreiche Unterstützung bei der Who’s who-Frage darstellt“, verrät er augenzwinkernd.

Neustart nach Staffelübergabe

Vor rund zehn Jahren war für Kordel der perfekte Zeitpunkt gekommen, die Arbeit, an der er immer mit Herz-blut gehangen hat, an Sebastian Severin abzugeben. Dieser erinnert sich: „Anfangs habe ich lediglich ein wenig am Design gearbeitet. Um dann aber das Ziel 2.0 anzugehen, habe ich mir Julian Geppert fürs Technische sowie meinen Bruder Michael für den Bereich Social Media mit ins Boot geholt.“

Plattform für alle, die was zu berichten haben

Örtliche Unternehmen und Vereine können inzwischen deren Veranstaltungen oder Fotos eigenständig auf freienohler.de posten. „Das macht unsere Seite so interessant, dass viele sie sich sogar als Startseite gesetzt haben“, weiß Severin. Der Datenschutz erlaubt es zwar nicht mehr, dass wir sehen können, wie viele Besucher täglich bei uns rein-schauen, aber es müssen einige sein, denn das Feedback ist nicht nur direkt aus Freienohl gut. Oft hören wir auch von Fortgezogenen, wie schön es doch ist, auf diese Art weiter am Ortgeschehen teilhaben zu können“, verrät er schmunzelnd. „Und ziemlich stolz sind wir letzten Endes sogar darauf, dass etliche Senioren allein deshalb, weil so gut über unse-re Seite gesprochen wird, überhaut den Zugang zum In-ternet fanden und somit heute nicht von der sich immer schneller ändernden Welt abgeschnitten sind. Wenn das nicht ein wirklich gutes Zeichen dafür ist, wie modern unser Freienohl ist!“ 

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