20 Jahre Berufsinformationsbörse in Meschede
Text: Britta Melgert
Jahr für Jahr findet im Berufskolleg Meschede eine Berufsinformationsbörse, kurz BIB, statt – bald sogar zum 20. Mal. Was als erste Veranstaltung ihrer Art im HSK begann erwies sich als Erfolgsmodell und war Vorbild für vergleichbare Events in den Nachbarstädten. Durch stetig steigendes Interesse bei Unternehmen und Menschen in der Berufsorientierungs-Phase erlebt die Kreisstadt in diesem Jahr das bisher umfangreichste Informations-Angebot.
Christina Wolff vom Mescheder Stadtmarketing begleitet die BIB bereits seit etlichen Jahren. „Was an zwei Tagen über die Bühne geht, verlangt fast ein Jahr an Vorbereitung. Aber wenn es dann soweit ist und die Türen zum Berufskolleg geöffnet werden, dann strömen die Interessierten nur so herein. Freitags ist traditionell der Tag für die Schulklassen und Lehrer, während der Samstag im Wesentlichen für die gemeinsamen Besuch der Schüler mit ihren Eltern gedacht ist.“
Gute Ausbildung mit vielen Benefits
Knut Langer, Geschäftsführers eines alteingesessenen Familienunternehmens, spricht für die Mescheder Wirtschaft. „Fast alle Branchen suchen nach Nachwuchskräften. Wir bieten neben einer hervorragenden fachlichen Ausbildung meist auch viele, oft individuelle Benefits, angefangen bei flexiblen Arbeitszeiten bis hin zum Fahrrad-Leasing. Auch ein gutes Betriebsklima ist ein wesentlicher Pluspunkt bei der Entscheidung für einen bestimmten Arbeitgeber. Doch diese Vorteile müssen ja erstmal bekannt werden. Da bietet es sich natürlich an, auf der Messe mit unseren Zielgruppen ins Gespräch zu kommen und unsere Unternehmen ins Bewusstsein zu rücken.“
„Wenn die Wellenlänge stimmt, werden Zeugnisnoten unwichtiger.“ - Knut Langer
Erlebnisse an den Ständen der Aussteller
An 125 Ständen kann man sich inzwischen zu 280 Ausbildungsberufen informieren. „Im Jahr 2004 hat das mal viel kleiner angefangen“, weiß Langer. „Inzwischen sind die Auftritte der Aussteller viel professioneller geworden und haben sich mit den Bedürfnissen der Zielgruppen entwickelt. Häufig gibt’s inzwischen nicht mehr nur Flyer und Visitenkarten, sondern kleine Erlebnisse. Mal beispielsweise selbst an einer Maschine zu üben oder das am Stand der Bäckerinnung frisch gefertigte Quarkbällchen zu genießen hinterlässt einen bleibenderen Eindruck als ein schlichtes Plakat. Und wenn dann das Interesse geweckt wurde, gibt’s eine Einladung zum besseren Kennenlernen im Rahmen einer Unternehmenswoche. Auch uns Firmen sind solche Schnuppertage wichtig, um die Bewerber kennenzulernen. Da spielt am Ende eine schlechte Zeugnisnote gar keine Rolle mehr, wenn die Wellenlänge stimmt und der Jugendliche grundsätzlich gut zu uns passt.“
Treffpunkt nicht nur für Berufsstarter
Doch das Angebot der Messe richtet sich nicht nur an Berufsstarter. „Ganz bewusst wenden wir uns auch an Studium-Rückkehrer oder Menschen mit Berufserfahrung, die sich nach einer neuen Perspektive für die Zukunft umsehen wollen“, ergänzt Christina Wollf. „Tatsächlich erleben wir es häufig, dass Menschen mit einer Bewerbung unterm Arm gezielt auf den Stand ihres Wunsch-Arbeitgebers zugehen, um sich in dieser recht gelösten Atmosphäre vorzustellen.“
„Niemand soll in eine bestimmte Richtung gedrängt werden.“ - Christina Wolff
Berufliche oder akademische Ausbildung – ergebnisoffene Beratung
Christina Wolf ist wichtig, dass die Beratung auf der Messe breit gestreut ist. „Niemand soll in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Informieren lassen kann man sich auf unserer Messe sowohl zur klassischen Ausbildung, zu weiterführenden Schulen, zu Studiengängen oder auch zum dualen Studium. Ohne alle Möglichkeiten zu kennen ist die Suche nach dem optimalen Berufsweg schwierig. Oft entwickeln sich Pläne auch nach dem ersten Messebesuch. Daher ist ein Wiederkommen am nächsten Tag oder im Folgejahr immer ein Gewinn.“