Kaum hat sich der letzte Schnee im Frühling verzogen und die ersten warmen Sonnenstrahlen streichen über die Sauerländer Wiesen und Gärten, schon beginnt es zu sprießen. Doch was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Nicht jeder freut sich, wenn im eigenen Garten aus jeder Ritze Pflanzen hervorlugen, die man dort eigentlich gar nicht brauchen kann. "Unkraut", brummelt der ein oder andere vor sich hin, während mit flinker Hand das ausgerissen und auf dem Kompost entsorgt wird, was sich eigentlich wunderbar auf dem eigenen Teller macht.  

Text: Kristin Grosche 

Der Geschmack der Kindheit  

Es ist ein Spätfrühlingstag in den Neunzigern. Ich bin sieben, acht, vielleicht neun Jahre alt und die Vorfreude nach der Schule ist groß. Ich weiß, heute Mittag wird es Grün-Gemüse geben, wie es in unserer Familie genannt wird. Handgepflückte Wildkräuter und -pflanzen, die zu einer Art Spinat verarbeitet und mit Kartoffeln und Spiegelei gegessen werden. Was für manches Kind ein grüner Albtraum gewesen wäre, ist in der Verwandtschaft bis heute ein absolutes Highlight – ähnlich wie Sauerampfersuppe. Nicht nur, weil beides extrem lecker schmeckt, sondern auch, weil es diese Gerichte selten gibt. Suchen, pflücken, zubereiten - das alles ist schließlich etwas aufwendiger, als ein Päckchen Tiefkühlspinat aufzureißen. 

Was sind eigentlich Ferkelfüßchen?

Ja, wir müssen mit unserer Mutter im Frühling mal Grün-Gemüse sammeln gehen, nehmen meine Schwester und ich uns vor. Denn wie schade wäre es, wenn solche Familienrezepte irgendwann verloren gehen? Und das, wo unsere heimischen Pflanzen und Kräuter den teuren, weit gereisten Superfoods im Supermarkt in nichts nachstehen? Doch es scheint, als sei heute das Wissen um Wildpflanzen und -kräuter, das vor einigen Generationen gerade auf dem Land noch wichtig und verbreitet war, nicht mehr so präsent. Auch mich stellt es vor Rätsel, wenn meine Tanten von Sliperten und Ferkelfüßchen sprechen. Pflanzennamen, die sich in meiner Familie vor Jahrzehnten eingebürgert haben, jage ich heute verzweifelt durch Google. Ich laufe mit der Pflanzenbestimmungs-App über die Wiese, um rauszufinden, wie die gesunden Pflänzchen denn wirklich heißen und was ich für mein eigenes Grün-Gemüse brauche. Und das sind:

Giersch (Ferkelfüßchen)

Lästiges Unkraut? Nichts da! Giersch steckt voller Vitamin C und A, Magnesium, Kalium und Kupfer. Die Blätter schmecken nicht nur als Wildspinat zubereitet, sondern auch in Smoothies, Pesto oder als Petersilienersatz. 

Wiesenknöterich-Blätter 

Die rosa Blüten vom Wiesenknöterich erinnern etwas an kleine, buschige Zahnbürsten. Die Blätter aber können vor allem vor der Blüte für Wildspinat und Wildsalat genutzt werden. Da sie reich an Oxalsäure und Gerbstoffen sind, sollte man nicht zu viel verzehren. 

Brennnesseln  

Das regionale Superfood ist vielleicht nicht einfach zu händeln, dafür wirkt es nicht nur entwässernd und entzündungshemmend, es steckt auch noch voller Eisen und Eiweiß. Die frischen Triebe eignen sich auch perfekt für Tees, als Salat oder Pesto. 

Löwenzahn

Löwenzahn schmeckt nicht nur Langohren. Man kann daraus beispielsweise leckere Marmeladen oder Pestos machen und Blätter und Blüten im Salat genießen. Er ist außerdem gut für die Verdauung und voller Vitamine. 

Grün-Gemüse selbstgemacht  Familienrezept:

Die Pflanzen sollten nur dann gesammelt werden, wenn man sie zuvor sicher bestimmt hat. Außerdem sollten sie nicht an Wegesrändern oder viel befahrenen Straßen gesammelt werden. Unsicher? Dann schaut, ob in eurer Nähe Kräuterführungen angeboten werden.

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Kaum hat sich der letzte Schnee im Frühling verzogen und die ersten warmen Sonnenstrahlen streichen über die Sauerländer Wiesen und Gärten, schon beginnt es zu sprießen. Doch was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Nicht jeder freut sich, wenn im eigenen Garten aus jeder Ritze Pflanzen hervorlugen, die man dort eigentlich gar nicht brauchen kann. "Unkraut", brummelt der ein oder andere vor sich hin, während mit flinker Hand das ausgerissen und auf dem Kompost entsorgt wird, was sich eigentlich wunderbar auf dem eigenen Teller macht.  

Text: Kristin Grosche 

Der Geschmack der Kindheit  

Es ist ein Spätfrühlingstag in den Neunzigern. Ich bin sieben, acht, vielleicht neun Jahre alt und die Vorfreude nach der Schule ist groß. Ich weiß, heute Mittag wird es Grün-Gemüse geben, wie es in unserer Familie genannt wird. Handgepflückte Wildkräuter und -pflanzen, die zu einer Art Spinat verarbeitet und mit Kartoffeln und Spiegelei gegessen werden. Was für manches Kind ein grüner Albtraum gewesen wäre, ist in der Verwandtschaft bis heute ein absolutes Highlight – ähnlich wie Sauerampfersuppe. Nicht nur, weil beides extrem lecker schmeckt, sondern auch, weil es diese Gerichte selten gibt. Suchen, pflücken, zubereiten - das alles ist schließlich etwas aufwendiger, als ein Päckchen Tiefkühlspinat aufzureißen. 

Was sind eigentlich Ferkelfüßchen?

Ja, wir müssen mit unserer Mutter im Frühling mal Grün-Gemüse sammeln gehen, nehmen meine Schwester und ich uns vor. Denn wie schade wäre es, wenn solche Familienrezepte irgendwann verloren gehen? Und das, wo unsere heimischen Pflanzen und Kräuter den teuren, weit gereisten Superfoods im Supermarkt in nichts nachstehen? Doch es scheint, als sei heute das Wissen um Wildpflanzen und -kräuter, das vor einigen Generationen gerade auf dem Land noch wichtig und verbreitet war, nicht mehr so präsent. Auch mich stellt es vor Rätsel, wenn meine Tanten von Sliperten und Ferkelfüßchen sprechen. Pflanzennamen, die sich in meiner Familie vor Jahrzehnten eingebürgert haben, jage ich heute verzweifelt durch Google. Ich laufe mit der Pflanzenbestimmungs-App über die Wiese, um rauszufinden, wie die gesunden Pflänzchen denn wirklich heißen und was ich für mein eigenes Grün-Gemüse brauche. Und das sind:

Giersch (Ferkelfüßchen)

Lästiges Unkraut? Nichts da! Giersch steckt voller Vitamin C und A, Magnesium, Kalium und Kupfer. Die Blätter schmecken nicht nur als Wildspinat zubereitet, sondern auch in Smoothies, Pesto oder als Petersilienersatz. 

Wiesenknöterich-Blätter 

Die rosa Blüten vom Wiesenknöterich erinnern etwas an kleine, buschige Zahnbürsten. Die Blätter aber können vor allem vor der Blüte für Wildspinat und Wildsalat genutzt werden. Da sie reich an Oxalsäure und Gerbstoffen sind, sollte man nicht zu viel verzehren. 

Brennnesseln  

Das regionale Superfood ist vielleicht nicht einfach zu händeln, dafür wirkt es nicht nur entwässernd und entzündungshemmend, es steckt auch noch voller Eisen und Eiweiß. Die frischen Triebe eignen sich auch perfekt für Tees, als Salat oder Pesto. 

Löwenzahn

Löwenzahn schmeckt nicht nur Langohren. Man kann daraus beispielsweise leckere Marmeladen oder Pestos machen und Blätter und Blüten im Salat genießen. Er ist außerdem gut für die Verdauung und voller Vitamine. 

Grün-Gemüse selbstgemacht  Familienrezept:

Die Pflanzen sollten nur dann gesammelt werden, wenn man sie zuvor sicher bestimmt hat. Außerdem sollten sie nicht an Wegesrändern oder viel befahrenen Straßen gesammelt werden. Unsicher? Dann schaut, ob in eurer Nähe Kräuterführungen angeboten werden.

Kaum hat sich der letzte Schnee im Frühling verzogen und die ersten warmen Sonnenstrahlen streichen über die Sauerländer Wiesen und Gärten, schon beginnt es zu sprießen. Doch was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Nicht jeder freut sich, wenn im eigenen Garten aus jeder Ritze Pflanzen hervorlugen, die man dort eigentlich gar nicht brauchen kann. "Unkraut", brummelt der ein oder andere vor sich hin, während mit flinker Hand das ausgerissen und auf dem Kompost entsorgt wird, was sich eigentlich wunderbar auf dem eigenen Teller macht.  

Text: Kristin Grosche 

Der Geschmack der Kindheit  

Es ist ein Spätfrühlingstag in den Neunzigern. Ich bin sieben, acht, vielleicht neun Jahre alt und die Vorfreude nach der Schule ist groß. Ich weiß, heute Mittag wird es Grün-Gemüse geben, wie es in unserer Familie genannt wird. Handgepflückte Wildkräuter und -pflanzen, die zu einer Art Spinat verarbeitet und mit Kartoffeln und Spiegelei gegessen werden. Was für manches Kind ein grüner Albtraum gewesen wäre, ist in der Verwandtschaft bis heute ein absolutes Highlight – ähnlich wie Sauerampfersuppe. Nicht nur, weil beides extrem lecker schmeckt, sondern auch, weil es diese Gerichte selten gibt. Suchen, pflücken, zubereiten - das alles ist schließlich etwas aufwendiger, als ein Päckchen Tiefkühlspinat aufzureißen. 

Was sind eigentlich Ferkelfüßchen?

Ja, wir müssen mit unserer Mutter im Frühling mal Grün-Gemüse sammeln gehen, nehmen meine Schwester und ich uns vor. Denn wie schade wäre es, wenn solche Familienrezepte irgendwann verloren gehen? Und das, wo unsere heimischen Pflanzen und Kräuter den teuren, weit gereisten Superfoods im Supermarkt in nichts nachstehen? Doch es scheint, als sei heute das Wissen um Wildpflanzen und -kräuter, das vor einigen Generationen gerade auf dem Land noch wichtig und verbreitet war, nicht mehr so präsent. Auch mich stellt es vor Rätsel, wenn meine Tanten von Sliperten und Ferkelfüßchen sprechen. Pflanzennamen, die sich in meiner Familie vor Jahrzehnten eingebürgert haben, jage ich heute verzweifelt durch Google. Ich laufe mit der Pflanzenbestimmungs-App über die Wiese, um rauszufinden, wie die gesunden Pflänzchen denn wirklich heißen und was ich für mein eigenes Grün-Gemüse brauche. Und das sind:

Giersch (Ferkelfüßchen)

Lästiges Unkraut? Nichts da! Giersch steckt voller Vitamin C und A, Magnesium, Kalium und Kupfer. Die Blätter schmecken nicht nur als Wildspinat zubereitet, sondern auch in Smoothies, Pesto oder als Petersilienersatz. 

Wiesenknöterich-Blätter 

Die rosa Blüten vom Wiesenknöterich erinnern etwas an kleine, buschige Zahnbürsten. Die Blätter aber können vor allem vor der Blüte für Wildspinat und Wildsalat genutzt werden. Da sie reich an Oxalsäure und Gerbstoffen sind, sollte man nicht zu viel verzehren. 

Brennnesseln  

Das regionale Superfood ist vielleicht nicht einfach zu händeln, dafür wirkt es nicht nur entwässernd und entzündungshemmend, es steckt auch noch voller Eisen und Eiweiß. Die frischen Triebe eignen sich auch perfekt für Tees, als Salat oder Pesto. 

Löwenzahn

Löwenzahn schmeckt nicht nur Langohren. Man kann daraus beispielsweise leckere Marmeladen oder Pestos machen und Blätter und Blüten im Salat genießen. Er ist außerdem gut für die Verdauung und voller Vitamine. 

Grün-Gemüse selbstgemacht  Familienrezept:

Die Pflanzen sollten nur dann gesammelt werden, wenn man sie zuvor sicher bestimmt hat. Außerdem sollten sie nicht an Wegesrändern oder viel befahrenen Straßen gesammelt werden. Unsicher? Dann schaut, ob in eurer Nähe Kräuterführungen angeboten werden.

Kaum hat sich der letzte Schnee im Frühling verzogen und die ersten warmen Sonnenstrahlen streichen über die Sauerländer Wiesen und Gärten, schon beginnt es zu sprießen. Doch was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Nicht jeder freut sich, wenn im eigenen Garten aus jeder Ritze Pflanzen hervorlugen, die man dort eigentlich gar nicht brauchen kann. "Unkraut", brummelt der ein oder andere vor sich hin, während mit flinker Hand das ausgerissen und auf dem Kompost entsorgt wird, was sich eigentlich wunderbar auf dem eigenen Teller macht.  

Text: Kristin Grosche 

Der Geschmack der Kindheit  

Es ist ein Spätfrühlingstag in den Neunzigern. Ich bin sieben, acht, vielleicht neun Jahre alt und die Vorfreude nach der Schule ist groß. Ich weiß, heute Mittag wird es Grün-Gemüse geben, wie es in unserer Familie genannt wird. Handgepflückte Wildkräuter und -pflanzen, die zu einer Art Spinat verarbeitet und mit Kartoffeln und Spiegelei gegessen werden. Was für manches Kind ein grüner Albtraum gewesen wäre, ist in der Verwandtschaft bis heute ein absolutes Highlight – ähnlich wie Sauerampfersuppe. Nicht nur, weil beides extrem lecker schmeckt, sondern auch, weil es diese Gerichte selten gibt. Suchen, pflücken, zubereiten - das alles ist schließlich etwas aufwendiger, als ein Päckchen Tiefkühlspinat aufzureißen. 

Was sind eigentlich Ferkelfüßchen?

Ja, wir müssen mit unserer Mutter im Frühling mal Grün-Gemüse sammeln gehen, nehmen meine Schwester und ich uns vor. Denn wie schade wäre es, wenn solche Familienrezepte irgendwann verloren gehen? Und das, wo unsere heimischen Pflanzen und Kräuter den teuren, weit gereisten Superfoods im Supermarkt in nichts nachstehen? Doch es scheint, als sei heute das Wissen um Wildpflanzen und -kräuter, das vor einigen Generationen gerade auf dem Land noch wichtig und verbreitet war, nicht mehr so präsent. Auch mich stellt es vor Rätsel, wenn meine Tanten von Sliperten und Ferkelfüßchen sprechen. Pflanzennamen, die sich in meiner Familie vor Jahrzehnten eingebürgert haben, jage ich heute verzweifelt durch Google. Ich laufe mit der Pflanzenbestimmungs-App über die Wiese, um rauszufinden, wie die gesunden Pflänzchen denn wirklich heißen und was ich für mein eigenes Grün-Gemüse brauche. Und das sind:

Giersch (Ferkelfüßchen)

Lästiges Unkraut? Nichts da! Giersch steckt voller Vitamin C und A, Magnesium, Kalium und Kupfer. Die Blätter schmecken nicht nur als Wildspinat zubereitet, sondern auch in Smoothies, Pesto oder als Petersilienersatz. 

Wiesenknöterich-Blätter 

Die rosa Blüten vom Wiesenknöterich erinnern etwas an kleine, buschige Zahnbürsten. Die Blätter aber können vor allem vor der Blüte für Wildspinat und Wildsalat genutzt werden. Da sie reich an Oxalsäure und Gerbstoffen sind, sollte man nicht zu viel verzehren. 

Brennnesseln  

Das regionale Superfood ist vielleicht nicht einfach zu händeln, dafür wirkt es nicht nur entwässernd und entzündungshemmend, es steckt auch noch voller Eisen und Eiweiß. Die frischen Triebe eignen sich auch perfekt für Tees, als Salat oder Pesto. 

Löwenzahn

Löwenzahn schmeckt nicht nur Langohren. Man kann daraus beispielsweise leckere Marmeladen oder Pestos machen und Blätter und Blüten im Salat genießen. Er ist außerdem gut für die Verdauung und voller Vitamine. 

Grün-Gemüse selbstgemacht  Familienrezept:

Die Pflanzen sollten nur dann gesammelt werden, wenn man sie zuvor sicher bestimmt hat. Außerdem sollten sie nicht an Wegesrändern oder viel befahrenen Straßen gesammelt werden. Unsicher? Dann schaut, ob in eurer Nähe Kräuterführungen angeboten werden.

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