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Die Heide wackelt nicht
Heidelandschaften ziehen keinen Massentourismus an – stattdessen Naturliebhaber. Hier passiert nichts Weltbewegendes. Und doch: Die Biodiversität auf diesen Flächen ist lebendig und bringt zum Staunen. Malerisch schön wird es gar, wenn ab August bis in den September hinein das Heidekraut blüht, ein Blütenmeer aus Lila- und Purpurtönen.
Fotos: Naturpark Diemelsee
Das Projekt „Bergheiden im Rothaargebirge“
Einzigartig sind die Heiden im Rothaargebirge und unbedingt erhaltenswert, auch die kleineren. Deshalb lief vier Jahre lang, bis Ende 2021, das Projekt „Bergheiden im Rothaargebirge – Optimierung des Managements und von Maßnahmen zur Renaturierung“, ein gemeinsames Projekt des Naturparks Diemelsee mit dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge, der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, der Universität Osnabrück und weiteren Akteuren. Es wurde zu einem ausgesprochen erfolgreichen Projekt: der Zustand vieler bestehender Heiden und Borstgrasrasen wurde erhalten und verbessert und ehemalige Heidestandorte konnten rekultiviert werden. Obendrauf wurde das Projekt als „UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020“ ausgezeichnet.
Geschichte der Heide
Einst standen auf diesen Flächen Buchenwälder, die für die Gewinnung von Bau- und Grubenholz sowie zur Eisenverhüttung gerodet wurden. Dann wurden dort auf den Allmenden, den Gemeinschaftsweiden, Kühe, Schafe und Ziegen gehütet. Später wurden viele Flächen aufgeforstet, in Grünland umgewandelt, oder sich selbst überlassen. Das heißt, sie verbuschten. Seit Mitte des 19. Jh. gingen in ganz Deutschland und sogar europaweit Heidelandschaften verloren. Die Bergheiden in den Gemarkungen von Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg machten im Jahr 1840 insgesamt eine Fläche von etwa 8.320 Hektar aus, im Jahr 2000 waren es nur noch 170 ha. Damit verschwanden etwa 98 % der hiesigen Heiden.
Besondere Vielfalt
Man muss schon etwas genauer hinsehen, um zu entdecken, wem sich in der Heide geeignete Habitate bieten: Verschiedene Heuschrecken und Laufkäfer finden sich – ein gefundenes Fressen für Vögel wie Heidelerche, Wiesenpieper und den seltenen Raubwürger. Auch das Nachtpfauenauge und die Waldeidechse. Den Sommer über stehen Arnika, Ginster und Wacholder in Blüte. Im August reifen Heidel- und Preiselbeeren.
Plaggen, Schoppern und Entkusseln
Um Fauna und Flora der Heide zu erhalten, muss der Boden nährstoffarm bleiben. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Neben der Mahd sind es drei Methoden mit recht seltsamen Namen. Beim Schoppern wird bis zu drei Zentimeter Humus abgetragen. Wenn mehr Erdreich bewegt wird, wird geplaggert, mit speziellem Gerät. Entkusseln nennt man es, wenn Pionierpflanzen mit Scheren, Sägen oder den Händen entfernt werden. Dabei haben auch schon viele Schulkinder geholfen. So z. B. rupften die Kinder der Diemeltalschule Usseln als Naturparkschule und auch die der Uplandschule bereits Kiefernschösslinge hinaus. Auch Jugendliche aus aller Welt, u. a. aus Hong Kong und Mexiko halfen schon beim Entholzen der Heide am Kahlen Asten.
Die fleißigsten Landschaftspfleger
Unverzichtbar auf den Hochheiden sind die Schafherden. Die Schafe fressen das Gras aus den Weideflächen heraus. Ginster, Schlehe und Wacholder lassen sie aber stehen. Und damit prägen und erhalten sie für Wanderer und Ausflügler herrliche Heidelandschaften, in denen man zur Ruhe kommt. Wen es aber dorthin zieht, wo „die Heide wackelt“, der findet in den umliegenden Ortschaften bestimmt auch das Richtige. (c.z.)
Der Neuer Hagen / Niedersfelder Hochheide Die Willinger Hochheide ist die größte Bergheide Nordwestdeutschlands
Die größten Heideflächen im Rothaargebirge
Niedersfelder Hochheide (63 Hektar),
Heide Ettelsberg bei Willingen (37 Hektar),
Heide Kahler Asten bei Winterberg (27 Hektar),
Heide auf dem Kahlen Pön bei Usseln (21 Hektar) und
Heide auf dem Osterkopf bei Usseln (12 Hektar)
Blaubeeren, Preiselbeeren und Cranberries
Heidelbeeren (auch Blaubeeren genannt) stärken das Immunsystem, wirken antibakteriell, antiviral und antimykotisch und fördern die Wundheilung. Dass die Blau-Beeren Lippen, Zähne und Zunge dunkel färbt, sollte niemanden vom Genuss abhalten, denn gerade die Farbstoffe wirken als Antioxidantien, sorgen also dafür, dass unsere Körperzellen lange gesund bleiben.
Auch wenn die Zahl der Fuchsbandwurm-Infektionen sehr weit zurückgegangen ist, sollten Sie der Versuchung widerstehen und die kleinen Früchte direkt in den Mund stecken. Lieber warten, bis sie abgewaschen sind.
Auch wenn Sie alle drei zu den Heidelbeergewächsen gehören, sind die drei Beeren doch recht unterschiedlich im Geschmack, in der Farbe und ein bisschen auch in der Größe.
Die Cranberry (auch Amerikanische Moosbeere) wächst in den Hochmooren Nordamerikas. Meist wird sie im großen Stil angebaut. Im Gegensatz zu ihr ist die Preiselbeere kleiner und deutlich saurer. Die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung der dieser beiden Beerensträucher ist ungefähr gleich.
Buchweizenpfannkuchen mit Blaubeeren Rezept
Zutaten:
350 g Buchweizenmehl
½ TL Backpulver
400 ml Milch
2 mittelgroße Eier
1 Prise Salz
1 TL Zucker
Buchweizenmehl mit dem Backpulver mischen. Milch, Salz und Zucker einrühren. Zuletzt die Eier unterrühren. Teig 20 Minuten quellen lassen.
Etwas Öl in eine beschichtete Pfanne geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Für einen Pfannkuchen ein Kelle Teig in die Pfanne geben und ausbacken (ca. 3 Min.) bis der Pfannkuchen goldgelb ist.
Die Blaubeeren können vor dem Backen direkt in den Teig oder anschließend zu den fertigen Pfannkuchen gegeben werden. Dann einen guten Schuss Ahornsirup darüber geben und genießen.