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Gemeinsam durch die Straßen ziehen und mal so richtig Krach machen
Kurz vor Mitternacht erlischt die Straßenbeleuchtung in der zweitkleinsten Stadt NRWs. Knapp 200 Burschen und Männer haben sich auf dem Hallenberger Kirchplatz versammelt. Die Turmuhr schlägt Mitternacht. Nun stimmt die Gruppe das Osterlied an.
Mit dem letzten Ton wird die Burschentrommel angeschlagen: Kurze, schnelle Schlägen - das Signal für den Einsatz der mitgebrachten „Instrumente“, die i. a. aus Handsirenen, Kreissägeblättern, die mit Hämmern geschlagen werden, bestehen. Ein höllischer Lärm setzt ein. Der Zug durch die Straßen und Gassen der Altstadt beginnt.
Text: Christel Zidi
Foto(s): Georg Hennecke
Jedes Jahr wird der alte Brauch erneut zum Leben erweckt. Seit mehr als 240 Jahren. Seiner Faszination kann sich kaum jemand entziehen: „Es ist die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl, das mich immer wieder aufs Neue packt, weil dadurch eine wunderbare Eigendynamik entsteht “, sagt Darius Köhne, der seit 2019 Burschenoberst der Katholischen Burschenschaft Hallenberg ist. So gut wie jeder Hallenberger Mann hat die Osternacht als festen Termin im Kalender notiert und freut sich darauf, gemeinsam mit uns durch die Straßen zu ziehen und mal so richtig Krach zu machen.
Darius Köhne, der 2018 sein Studium im Bereich Elektrotechnik abgeschlossen hat, arbeitet heute als Assistent der Geschäftsführung im elterlichen Betrieb. Ihn fasziniert die lange Tradition und dass er als Burschenoberst jedes Jahr dazu beitragen kann, diesen Brauch fortzuführen und an die Jüngeren weiterzugeben. „Mitglied des Burschenvereins zu sein, ist für die meisten Hallenberger Männer schon ein kleines “Muss“, sagt er. „Und – wie ich finde – eine tolle Möglichkeit, schon in jungen Jahren Teil eines traditionsreichen Vereins zu werden und langjährige Freundschaften zu knüpfen.“
Für den 28-jährigen Darius Köhne ist es aber nicht die einzige Möglichkeit, denn als Sportwart Bob beim BRC Hallenberg ist er ebenfalls fest in Gemeinschaftsleben des Stadt fest integriert. Sein Vater, jahrelang begeisterter Bobfahrer, entfachte auch in ihm das Feuer für den Bobsport: „Diese Leidenschaft teilen wir und so war es für mich eigentlich schon immer klar, auch in diesem Verein Verantwortung zu übernehmen.“