Der Möhnesee hat seit jeher Künstler angezogen: Bildhauer, Maler, Schriftsteller. ImSauerland-Autorin Monika Loerchner, selbst Schriftstellerin, traf im März M.M. und Bodo Gerlach. Alle Drei sind Mitglieder im Verein der BördeAutoren.

Text: Monika Loerchner    Fotos: Bianca Ptasinski

Im Sauerland / Monika Loerchner: Gleich zu Beginn habe ich eine gemeine Aufgabe für euch: Beschreibt euch in drei Wörtern!

Mel M.:  Ich würde sagen, ich bin kreativ, dynamisch und emphatisch.

B.G.: Bei mir wäre das naturliebend, empathisch und ausgeglichen.

ImSauerland: Das kann ich bestätigen! Ihr erwähnt beide Empathie – ist das eine Voraussetzung, um ein guter Schriftsteller, eine gute Schriftstellerin zu sein?

M.M. Ich sage mal so: sie kann nicht schaden. Vor allem nicht im Bereich der Lyrik.

B.G.: Als Schriftsteller muss man nicht unbedingt empathisch sein. Aber als Mensch.

ImSauerland: Ihr agiert als „M.M.“ und „Bo Sauer“. Wieso?

M.M.: Mein Künstlername ist aus meiner Signatur entstanden. M.M., das bin einfach ich.

B.G.: Wenn ich unter Pseudonym schreibe, fühle ich mich freier. Sauer ist der Mädchenname meiner Mutter und eignet sich gut für Wortspiele.

ImSauerland: Stimmt, „Sauer“ wie „Sauerland“, was mich direkt zur nächsten Frage führt: Ihr lebt beide am Möhnesee. Woher kommt ihr ursprünglich und wie hat es euch hierher verschlagen?

B.G.: Ich komme aus Dortmund. Irgendwann wollte ich einfach raus aus der Großstadt. Dann habe ich mich in den Möhnesee und die Landschaft hier verliebt. Mittlerweile lebe ich seit über 40 Jahren hier.

M.M.: Ich stamme aus Arnsberg. Seit ich den Führerschein gemacht habe, bin ich immer wieder hierhergefahren. Seit 2006 ist die Region hier meine Wahlheimat, der Möhnesee mein Refugium.

„Ich versuche, mit Ausdrücken Bilder zu malen.“ (B.G.)“

ImSauerland: Seit wann schreibt ihr?

B.G.: Vor 15 oder 20 Jahren schrieb ich einige kleine Alltagstexte. Aber richtig schreiben tue ich erst seit circa 7 Jahren.

M.M.: Seit ich einen Stift halten kann.

ImSauerland: Wieso schreibt ihr?

B.G.: Weil ich für den Leser vielleicht eine positive, eine tröstende Botschaft habe. Und weil ich es liebe.

M.M.: Weil ich nicht anders kann.

ImSauerland: Was schreibt ihr, wie schreibt ihr?

M.M.: Unterschiedlich. Manchmal bahnt sich ein Text einfach an, den brauche ich dann nur noch aufzuschreiben. Ich mache aber auch sehr gern, etwa auf Instagram, bei Schreibchallenges mit. Dabei kann es sein, dass nur ein Wort vorgegeben wird, etwa „Vollkommen“. Dazu gilt es dann, einen Text zu verfassen.

B.G.: Ich schreibe in erster Linie für mich. Schreibe über Themen, die mich beschäftigen, über Erinnerungen oder um etwas aufzuarbeiten. Meine Geschichten sind meist zeitgenössisch, oft freundlich, aber manchmal auch nachdenklich oder traurig. Sie enthalten aber immer eine positive Botschaft für den Leser. Dabei versuche ich immer, mit Ausdrücken Bilder zu malen.

M.M.: Ich schreibe je nach Lust und Laune Ernstes, aber auch Heiteres. Viele sagen, ich hätte die Gabe, Gefühle in wenige Worte zu fassen und Leser und Leserinnen damit zu berühren. Das ist ja Schönste, was ich erreichen kann.

ImSauerland: Spielen bei dir auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, so wie bei Bodo?

M.M.: Nicht alles, was ich schreibe, ist autobiografisch. Das ist ja die Kunst, es so klingen zu lasen. Aber: in jedem Gedicht, in jeder Geschichte steckt auch immer etwas vom Autor oder der Autorin.

ImSauerland: Also ein klares „Jein“. Habt ihr Lieblingsautoren?

M.M.: Ulrich Schaffer, der genau wie ich Gedichte schreibt und als Fotografien macht. Hans Kruppa, der wahnsinnig schöne Lyrik über die Liebe verfasst.

B.G.: Ich habe tatsächlich keinen Lieblingsautor. Am liebsten lese ich spannende Thriller.

„In Kurzgeschichten darf man nicht groß drumherum reden.“ (B.G.)

ImSauerland: Du, Bodo verfasst Geschichten und Romane, dein Fachgebiet, Mel, sind Gedichte. Mel, wieso Lyrik?

M.M.: Das ist einfach so. In der Lyrik kann ich viel in nur einem Satz ausdrücken. Anders als in der Prosa, wo ich vielleicht 10 Sätze bräuchte.

ImSauerland: Bodo, wieso keine Lyrik?

B.G. (lacht): Damit habe ich mich einfach noch nicht beschäftigt.

ImSauerland: Du hast ja auch einen Golf-Roman verfasst. Ist Golf deine zweite Leidenschaft?

B.G.: Ich spiele tatsächlich sehr gern Golf, hier am Möhnesee aber auch woanders. Golf ist keine Leidenschaft, sondern eine Lebenseinstellung!

ImSauerland: Ist das so? Das musst du mir bitte erklären!

B.G.: Beim Golfspiel hast du hast Demut. Es ist immer wieder herausfordernd, jeden Tag anders und du kannst es nie perfekt.

M.M.: Wie ist dein Handicap?

B.G.: 23.

M.M.: Das ist dann wohl die Demut. (beide lachen)

ImSauerland: Spielt die Region eine Rolle in euren Werken?

M.M.: Auf jeden Fall! Zum Beispiel gibt es da einen ganz besonderen Baum oben auf der Haar

B.G.: Natürlich! Ich schreibe ja über Dinge, die mich beschäftigen. So spielen meine beiden Kinderbücher auch im Arnsberger Wald.

ImSauerland: Es ist auffällig, wie viele Kunstschaffende an und um den Möhnesee leben. Woran liegt das eurer Meinung nach?

M.M.: Das hier, das ist wie Südfrankreich für Monet. Mich als Naturfreund inspiriert sie ungemein. Wenn ich hier morgens vor der Arbeit spazieren gehe, treffe ich auch immer Menschen, die genauso naturverrückt sind wie ich. Das liebe ich. Überhaupt ist das hier eine multikulturelle Touristen-Region. Ich habe hier noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich den See sehe, fällt einfach alles von mir ab, dann lasse ich Dinge wie Ärger oder Stress einfach hinter mir.

B.G.: Es ist diese Kombination zwischen dem See und dem Wald drum herum, dass wir hier eben keine flache Ebene haben, sondern auch Hügeln. Das hat man kaum so in diesem Land. Diese Vielseitigkeit inspiriert mich: die Ruhe des Sees und dahinter die mystische Natur.

ImSauerland: Klingt, als wärt Ihr generell gern draußen unterwegs?

M.M.: Definitiv! Ich bin ja auch viel als Fotografin unterwegs! Und wenn man über die Kanzelbrücke geht, da gibt es an der Nordseite des Südufers so eine herrliche Bank mit Blick auf den See…

B.G.: Ich gehe gern im Arnsberger Wald spazieren. Dort gibt es ja unzählige Wege. Oft begegnet man keinem einzigen Menschen.

„Der Möhnesee ist mein Refugium. Hier fällt alles von mir ab.“ (M.M.)

ImSauerland: Schreibt ihr dann auch?

M.M.: Nein. Aber wenn ich über die Haar gehe, formen sich aber oft wie von selbst Sätze in meinem Kopf. Zuhause muss ich die dann quasi nur noch runter schreiben.

B.G.: Beim Spazierengehen mir oft viele Gedanken durch den Kopf, die zuhause manchmal wieder weg sind. Da wünschte ich mir manchmal schon, ein Diktiergerät dabei gehabt zu haben.

ImSauerland: Was hindert dich daran, eins mitzunehmen?

B.G.: Das habe ich tatsächlich auch schon einmal überlegt. Aber tatsächlich brauche ich diesen Prozess, meine Gedanken handschriftlich vorzuschreiben.

ImSauerland: Tatsächlich? Dann musst du das ja hinter nochmal extra abtippen? Wieso der Zwischenschritt?

B.G.: Das gehört für mich zum Schreibprozess. Während ich dann das Geschriebene abtippe, findet dann im Grunde schon die erste Überarbeitung statt.

ImSauerland: Ach so. Mel, wie ist das bei dir?

Mel M: Ich habe einen Tintenroller, auf dem steht „Gebt mir einen Zettel und einen Stift und ich hebe die Welt aus den Angeln!“.

 

 

„Meine Leser zu berühren ist dann ja das Schönste, was ich erreichen kann.“ (M.M.)

 

ImSauerland: Bodo, was genau hast du vor deinem Ruhestand beruflich gemacht?

B.G.: Ich bin gelernter Dipl. Verwaltungswirt.

ImSauerland: Dein Traumjob?

B.G.: Im Nachhinein schon. Ich hatte nie diese typische Beamtenlaufbahn, sondern immer viel Freiraum.

ImSauerland: Womit verdienst du außer mit der Schriftstellerei deine Brötchen, Mel?

Mel M: Ich bin technische Produktdesignerin im Bereich Konstruktion für Maschinen und Anlagetechnik. Außerdem bin ich als Fotografin unterwegs.

ImSauerland: Was können wir als Nächstes von euch erwarten?

B.G.: Ich schreibe derzeit an einem Roman mit biografischen Zügen, erwäge allerdings, daraus dann doch einen Thriller zu machen.

M.M.: Ich arbeite an einem neuen Gedichtband, in den ich meine Fotos einfließen lasse und denke über einen bebilderten Wanderführer nach.

ImSauerland: Zum Abschied noch eine besonders fiese Frage: Worauf würdet ihr eher verzichten, aufs Lesen oder Schreiben?

Beide: Aufs Lesen! (beide lachen)

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Neues und Lesenswertes im Sauerland

Der Möhnesee hat seit jeher Künstler angezogen: Bildhauer, Maler, Schriftsteller. ImSauerland-Autorin Monika Loerchner, selbst Schriftstellerin, traf im März M.M. und Bodo Gerlach. Alle Drei sind Mitglieder im Verein der BördeAutoren.

Text: Monika Loerchner    Fotos: Bianca Ptasinski

Im Sauerland / Monika Loerchner: Gleich zu Beginn habe ich eine gemeine Aufgabe für euch: Beschreibt euch in drei Wörtern!

Mel M.:  Ich würde sagen, ich bin kreativ, dynamisch und emphatisch.

B.G.: Bei mir wäre das naturliebend, empathisch und ausgeglichen.

ImSauerland: Das kann ich bestätigen! Ihr erwähnt beide Empathie – ist das eine Voraussetzung, um ein guter Schriftsteller, eine gute Schriftstellerin zu sein?

M.M. Ich sage mal so: sie kann nicht schaden. Vor allem nicht im Bereich der Lyrik.

B.G.: Als Schriftsteller muss man nicht unbedingt empathisch sein. Aber als Mensch.

ImSauerland: Ihr agiert als „M.M.“ und „Bo Sauer“. Wieso?

M.M.: Mein Künstlername ist aus meiner Signatur entstanden. M.M., das bin einfach ich.

B.G.: Wenn ich unter Pseudonym schreibe, fühle ich mich freier. Sauer ist der Mädchenname meiner Mutter und eignet sich gut für Wortspiele.

ImSauerland: Stimmt, „Sauer“ wie „Sauerland“, was mich direkt zur nächsten Frage führt: Ihr lebt beide am Möhnesee. Woher kommt ihr ursprünglich und wie hat es euch hierher verschlagen?

B.G.: Ich komme aus Dortmund. Irgendwann wollte ich einfach raus aus der Großstadt. Dann habe ich mich in den Möhnesee und die Landschaft hier verliebt. Mittlerweile lebe ich seit über 40 Jahren hier.

M.M.: Ich stamme aus Arnsberg. Seit ich den Führerschein gemacht habe, bin ich immer wieder hierhergefahren. Seit 2006 ist die Region hier meine Wahlheimat, der Möhnesee mein Refugium.

„Ich versuche, mit Ausdrücken Bilder zu malen.“ (B.G.)“

ImSauerland: Seit wann schreibt ihr?

B.G.: Vor 15 oder 20 Jahren schrieb ich einige kleine Alltagstexte. Aber richtig schreiben tue ich erst seit circa 7 Jahren.

M.M.: Seit ich einen Stift halten kann.

ImSauerland: Wieso schreibt ihr?

B.G.: Weil ich für den Leser vielleicht eine positive, eine tröstende Botschaft habe. Und weil ich es liebe.

M.M.: Weil ich nicht anders kann.

ImSauerland: Was schreibt ihr, wie schreibt ihr?

M.M.: Unterschiedlich. Manchmal bahnt sich ein Text einfach an, den brauche ich dann nur noch aufzuschreiben. Ich mache aber auch sehr gern, etwa auf Instagram, bei Schreibchallenges mit. Dabei kann es sein, dass nur ein Wort vorgegeben wird, etwa „Vollkommen“. Dazu gilt es dann, einen Text zu verfassen.

B.G.: Ich schreibe in erster Linie für mich. Schreibe über Themen, die mich beschäftigen, über Erinnerungen oder um etwas aufzuarbeiten. Meine Geschichten sind meist zeitgenössisch, oft freundlich, aber manchmal auch nachdenklich oder traurig. Sie enthalten aber immer eine positive Botschaft für den Leser. Dabei versuche ich immer, mit Ausdrücken Bilder zu malen.

M.M.: Ich schreibe je nach Lust und Laune Ernstes, aber auch Heiteres. Viele sagen, ich hätte die Gabe, Gefühle in wenige Worte zu fassen und Leser und Leserinnen damit zu berühren. Das ist ja Schönste, was ich erreichen kann.

ImSauerland: Spielen bei dir auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, so wie bei Bodo?

M.M.: Nicht alles, was ich schreibe, ist autobiografisch. Das ist ja die Kunst, es so klingen zu lasen. Aber: in jedem Gedicht, in jeder Geschichte steckt auch immer etwas vom Autor oder der Autorin.

ImSauerland: Also ein klares „Jein“. Habt ihr Lieblingsautoren?

M.M.: Ulrich Schaffer, der genau wie ich Gedichte schreibt und als Fotografien macht. Hans Kruppa, der wahnsinnig schöne Lyrik über die Liebe verfasst.

B.G.: Ich habe tatsächlich keinen Lieblingsautor. Am liebsten lese ich spannende Thriller.

„In Kurzgeschichten darf man nicht groß drumherum reden.“ (B.G.)

ImSauerland: Du, Bodo verfasst Geschichten und Romane, dein Fachgebiet, Mel, sind Gedichte. Mel, wieso Lyrik?

M.M.: Das ist einfach so. In der Lyrik kann ich viel in nur einem Satz ausdrücken. Anders als in der Prosa, wo ich vielleicht 10 Sätze bräuchte.

ImSauerland: Bodo, wieso keine Lyrik?

B.G. (lacht): Damit habe ich mich einfach noch nicht beschäftigt.

ImSauerland: Du hast ja auch einen Golf-Roman verfasst. Ist Golf deine zweite Leidenschaft?

B.G.: Ich spiele tatsächlich sehr gern Golf, hier am Möhnesee aber auch woanders. Golf ist keine Leidenschaft, sondern eine Lebenseinstellung!

ImSauerland: Ist das so? Das musst du mir bitte erklären!

B.G.: Beim Golfspiel hast du hast Demut. Es ist immer wieder herausfordernd, jeden Tag anders und du kannst es nie perfekt.

M.M.: Wie ist dein Handicap?

B.G.: 23.

M.M.: Das ist dann wohl die Demut. (beide lachen)

ImSauerland: Spielt die Region eine Rolle in euren Werken?

M.M.: Auf jeden Fall! Zum Beispiel gibt es da einen ganz besonderen Baum oben auf der Haar

B.G.: Natürlich! Ich schreibe ja über Dinge, die mich beschäftigen. So spielen meine beiden Kinderbücher auch im Arnsberger Wald.

ImSauerland: Es ist auffällig, wie viele Kunstschaffende an und um den Möhnesee leben. Woran liegt das eurer Meinung nach?

M.M.: Das hier, das ist wie Südfrankreich für Monet. Mich als Naturfreund inspiriert sie ungemein. Wenn ich hier morgens vor der Arbeit spazieren gehe, treffe ich auch immer Menschen, die genauso naturverrückt sind wie ich. Das liebe ich. Überhaupt ist das hier eine multikulturelle Touristen-Region. Ich habe hier noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich den See sehe, fällt einfach alles von mir ab, dann lasse ich Dinge wie Ärger oder Stress einfach hinter mir.

B.G.: Es ist diese Kombination zwischen dem See und dem Wald drum herum, dass wir hier eben keine flache Ebene haben, sondern auch Hügeln. Das hat man kaum so in diesem Land. Diese Vielseitigkeit inspiriert mich: die Ruhe des Sees und dahinter die mystische Natur.

ImSauerland: Klingt, als wärt Ihr generell gern draußen unterwegs?

M.M.: Definitiv! Ich bin ja auch viel als Fotografin unterwegs! Und wenn man über die Kanzelbrücke geht, da gibt es an der Nordseite des Südufers so eine herrliche Bank mit Blick auf den See…

B.G.: Ich gehe gern im Arnsberger Wald spazieren. Dort gibt es ja unzählige Wege. Oft begegnet man keinem einzigen Menschen.

„Der Möhnesee ist mein Refugium. Hier fällt alles von mir ab.“ (M.M.)

ImSauerland: Schreibt ihr dann auch?

M.M.: Nein. Aber wenn ich über die Haar gehe, formen sich aber oft wie von selbst Sätze in meinem Kopf. Zuhause muss ich die dann quasi nur noch runter schreiben.

B.G.: Beim Spazierengehen mir oft viele Gedanken durch den Kopf, die zuhause manchmal wieder weg sind. Da wünschte ich mir manchmal schon, ein Diktiergerät dabei gehabt zu haben.

ImSauerland: Was hindert dich daran, eins mitzunehmen?

B.G.: Das habe ich tatsächlich auch schon einmal überlegt. Aber tatsächlich brauche ich diesen Prozess, meine Gedanken handschriftlich vorzuschreiben.

ImSauerland: Tatsächlich? Dann musst du das ja hinter nochmal extra abtippen? Wieso der Zwischenschritt?

B.G.: Das gehört für mich zum Schreibprozess. Während ich dann das Geschriebene abtippe, findet dann im Grunde schon die erste Überarbeitung statt.

ImSauerland: Ach so. Mel, wie ist das bei dir?

Mel M: Ich habe einen Tintenroller, auf dem steht „Gebt mir einen Zettel und einen Stift und ich hebe die Welt aus den Angeln!“.

 

 

„Meine Leser zu berühren ist dann ja das Schönste, was ich erreichen kann.“ (M.M.)

 

ImSauerland: Bodo, was genau hast du vor deinem Ruhestand beruflich gemacht?

B.G.: Ich bin gelernter Dipl. Verwaltungswirt.

ImSauerland: Dein Traumjob?

B.G.: Im Nachhinein schon. Ich hatte nie diese typische Beamtenlaufbahn, sondern immer viel Freiraum.

ImSauerland: Womit verdienst du außer mit der Schriftstellerei deine Brötchen, Mel?

Mel M: Ich bin technische Produktdesignerin im Bereich Konstruktion für Maschinen und Anlagetechnik. Außerdem bin ich als Fotografin unterwegs.

ImSauerland: Was können wir als Nächstes von euch erwarten?

B.G.: Ich schreibe derzeit an einem Roman mit biografischen Zügen, erwäge allerdings, daraus dann doch einen Thriller zu machen.

M.M.: Ich arbeite an einem neuen Gedichtband, in den ich meine Fotos einfließen lasse und denke über einen bebilderten Wanderführer nach.

ImSauerland: Zum Abschied noch eine besonders fiese Frage: Worauf würdet ihr eher verzichten, aufs Lesen oder Schreiben?

Beide: Aufs Lesen! (beide lachen)

Der Möhnesee hat seit jeher Künstler angezogen: Bildhauer, Maler, Schriftsteller. ImSauerland-Autorin Monika Loerchner, selbst Schriftstellerin, traf im März M.M. und Bodo Gerlach. Alle Drei sind Mitglieder im Verein der BördeAutoren.

Text: Monika Loerchner    Fotos: Bianca Ptasinski

Im Sauerland / Monika Loerchner: Gleich zu Beginn habe ich eine gemeine Aufgabe für euch: Beschreibt euch in drei Wörtern!

Mel M.:  Ich würde sagen, ich bin kreativ, dynamisch und emphatisch.

B.G.: Bei mir wäre das naturliebend, empathisch und ausgeglichen.

ImSauerland: Das kann ich bestätigen! Ihr erwähnt beide Empathie – ist das eine Voraussetzung, um ein guter Schriftsteller, eine gute Schriftstellerin zu sein?

M.M. Ich sage mal so: sie kann nicht schaden. Vor allem nicht im Bereich der Lyrik.

B.G.: Als Schriftsteller muss man nicht unbedingt empathisch sein. Aber als Mensch.

ImSauerland: Ihr agiert als „M.M.“ und „Bo Sauer“. Wieso?

M.M.: Mein Künstlername ist aus meiner Signatur entstanden. M.M., das bin einfach ich.

B.G.: Wenn ich unter Pseudonym schreibe, fühle ich mich freier. Sauer ist der Mädchenname meiner Mutter und eignet sich gut für Wortspiele.

ImSauerland: Stimmt, „Sauer“ wie „Sauerland“, was mich direkt zur nächsten Frage führt: Ihr lebt beide am Möhnesee. Woher kommt ihr ursprünglich und wie hat es euch hierher verschlagen?

B.G.: Ich komme aus Dortmund. Irgendwann wollte ich einfach raus aus der Großstadt. Dann habe ich mich in den Möhnesee und die Landschaft hier verliebt. Mittlerweile lebe ich seit über 40 Jahren hier.

M.M.: Ich stamme aus Arnsberg. Seit ich den Führerschein gemacht habe, bin ich immer wieder hierhergefahren. Seit 2006 ist die Region hier meine Wahlheimat, der Möhnesee mein Refugium.

„Ich versuche, mit Ausdrücken Bilder zu malen.“ (B.G.)“

ImSauerland: Seit wann schreibt ihr?

B.G.: Vor 15 oder 20 Jahren schrieb ich einige kleine Alltagstexte. Aber richtig schreiben tue ich erst seit circa 7 Jahren.

M.M.: Seit ich einen Stift halten kann.

ImSauerland: Wieso schreibt ihr?

B.G.: Weil ich für den Leser vielleicht eine positive, eine tröstende Botschaft habe. Und weil ich es liebe.

M.M.: Weil ich nicht anders kann.

ImSauerland: Was schreibt ihr, wie schreibt ihr?

M.M.: Unterschiedlich. Manchmal bahnt sich ein Text einfach an, den brauche ich dann nur noch aufzuschreiben. Ich mache aber auch sehr gern, etwa auf Instagram, bei Schreibchallenges mit. Dabei kann es sein, dass nur ein Wort vorgegeben wird, etwa „Vollkommen“. Dazu gilt es dann, einen Text zu verfassen.

B.G.: Ich schreibe in erster Linie für mich. Schreibe über Themen, die mich beschäftigen, über Erinnerungen oder um etwas aufzuarbeiten. Meine Geschichten sind meist zeitgenössisch, oft freundlich, aber manchmal auch nachdenklich oder traurig. Sie enthalten aber immer eine positive Botschaft für den Leser. Dabei versuche ich immer, mit Ausdrücken Bilder zu malen.

M.M.: Ich schreibe je nach Lust und Laune Ernstes, aber auch Heiteres. Viele sagen, ich hätte die Gabe, Gefühle in wenige Worte zu fassen und Leser und Leserinnen damit zu berühren. Das ist ja Schönste, was ich erreichen kann.

ImSauerland: Spielen bei dir auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, so wie bei Bodo?

M.M.: Nicht alles, was ich schreibe, ist autobiografisch. Das ist ja die Kunst, es so klingen zu lasen. Aber: in jedem Gedicht, in jeder Geschichte steckt auch immer etwas vom Autor oder der Autorin.

ImSauerland: Also ein klares „Jein“. Habt ihr Lieblingsautoren?

M.M.: Ulrich Schaffer, der genau wie ich Gedichte schreibt und als Fotografien macht. Hans Kruppa, der wahnsinnig schöne Lyrik über die Liebe verfasst.

B.G.: Ich habe tatsächlich keinen Lieblingsautor. Am liebsten lese ich spannende Thriller.

„In Kurzgeschichten darf man nicht groß drumherum reden.“ (B.G.)

ImSauerland: Du, Bodo verfasst Geschichten und Romane, dein Fachgebiet, Mel, sind Gedichte. Mel, wieso Lyrik?

M.M.: Das ist einfach so. In der Lyrik kann ich viel in nur einem Satz ausdrücken. Anders als in der Prosa, wo ich vielleicht 10 Sätze bräuchte.

ImSauerland: Bodo, wieso keine Lyrik?

B.G. (lacht): Damit habe ich mich einfach noch nicht beschäftigt.

ImSauerland: Du hast ja auch einen Golf-Roman verfasst. Ist Golf deine zweite Leidenschaft?

B.G.: Ich spiele tatsächlich sehr gern Golf, hier am Möhnesee aber auch woanders. Golf ist keine Leidenschaft, sondern eine Lebenseinstellung!

ImSauerland: Ist das so? Das musst du mir bitte erklären!

B.G.: Beim Golfspiel hast du hast Demut. Es ist immer wieder herausfordernd, jeden Tag anders und du kannst es nie perfekt.

M.M.: Wie ist dein Handicap?

B.G.: 23.

M.M.: Das ist dann wohl die Demut. (beide lachen)

ImSauerland: Spielt die Region eine Rolle in euren Werken?

M.M.: Auf jeden Fall! Zum Beispiel gibt es da einen ganz besonderen Baum oben auf der Haar

B.G.: Natürlich! Ich schreibe ja über Dinge, die mich beschäftigen. So spielen meine beiden Kinderbücher auch im Arnsberger Wald.

ImSauerland: Es ist auffällig, wie viele Kunstschaffende an und um den Möhnesee leben. Woran liegt das eurer Meinung nach?

M.M.: Das hier, das ist wie Südfrankreich für Monet. Mich als Naturfreund inspiriert sie ungemein. Wenn ich hier morgens vor der Arbeit spazieren gehe, treffe ich auch immer Menschen, die genauso naturverrückt sind wie ich. Das liebe ich. Überhaupt ist das hier eine multikulturelle Touristen-Region. Ich habe hier noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich den See sehe, fällt einfach alles von mir ab, dann lasse ich Dinge wie Ärger oder Stress einfach hinter mir.

B.G.: Es ist diese Kombination zwischen dem See und dem Wald drum herum, dass wir hier eben keine flache Ebene haben, sondern auch Hügeln. Das hat man kaum so in diesem Land. Diese Vielseitigkeit inspiriert mich: die Ruhe des Sees und dahinter die mystische Natur.

ImSauerland: Klingt, als wärt Ihr generell gern draußen unterwegs?

M.M.: Definitiv! Ich bin ja auch viel als Fotografin unterwegs! Und wenn man über die Kanzelbrücke geht, da gibt es an der Nordseite des Südufers so eine herrliche Bank mit Blick auf den See…

B.G.: Ich gehe gern im Arnsberger Wald spazieren. Dort gibt es ja unzählige Wege. Oft begegnet man keinem einzigen Menschen.

„Der Möhnesee ist mein Refugium. Hier fällt alles von mir ab.“ (M.M.)

ImSauerland: Schreibt ihr dann auch?

M.M.: Nein. Aber wenn ich über die Haar gehe, formen sich aber oft wie von selbst Sätze in meinem Kopf. Zuhause muss ich die dann quasi nur noch runter schreiben.

B.G.: Beim Spazierengehen mir oft viele Gedanken durch den Kopf, die zuhause manchmal wieder weg sind. Da wünschte ich mir manchmal schon, ein Diktiergerät dabei gehabt zu haben.

ImSauerland: Was hindert dich daran, eins mitzunehmen?

B.G.: Das habe ich tatsächlich auch schon einmal überlegt. Aber tatsächlich brauche ich diesen Prozess, meine Gedanken handschriftlich vorzuschreiben.

ImSauerland: Tatsächlich? Dann musst du das ja hinter nochmal extra abtippen? Wieso der Zwischenschritt?

B.G.: Das gehört für mich zum Schreibprozess. Während ich dann das Geschriebene abtippe, findet dann im Grunde schon die erste Überarbeitung statt.

ImSauerland: Ach so. Mel, wie ist das bei dir?

Mel M: Ich habe einen Tintenroller, auf dem steht „Gebt mir einen Zettel und einen Stift und ich hebe die Welt aus den Angeln!“.

 

 

„Meine Leser zu berühren ist dann ja das Schönste, was ich erreichen kann.“ (M.M.)

 

ImSauerland: Bodo, was genau hast du vor deinem Ruhestand beruflich gemacht?

B.G.: Ich bin gelernter Dipl. Verwaltungswirt.

ImSauerland: Dein Traumjob?

B.G.: Im Nachhinein schon. Ich hatte nie diese typische Beamtenlaufbahn, sondern immer viel Freiraum.

ImSauerland: Womit verdienst du außer mit der Schriftstellerei deine Brötchen, Mel?

Mel M: Ich bin technische Produktdesignerin im Bereich Konstruktion für Maschinen und Anlagetechnik. Außerdem bin ich als Fotografin unterwegs.

ImSauerland: Was können wir als Nächstes von euch erwarten?

B.G.: Ich schreibe derzeit an einem Roman mit biografischen Zügen, erwäge allerdings, daraus dann doch einen Thriller zu machen.

M.M.: Ich arbeite an einem neuen Gedichtband, in den ich meine Fotos einfließen lasse und denke über einen bebilderten Wanderführer nach.

ImSauerland: Zum Abschied noch eine besonders fiese Frage: Worauf würdet ihr eher verzichten, aufs Lesen oder Schreiben?

Beide: Aufs Lesen! (beide lachen)

Der Möhnesee hat seit jeher Künstler angezogen: Bildhauer, Maler, Schriftsteller. ImSauerland-Autorin Monika Loerchner, selbst Schriftstellerin, traf im März M.M. und Bodo Gerlach. Alle Drei sind Mitglieder im Verein der BördeAutoren.

Text: Monika Loerchner    Fotos: Bianca Ptasinski

Im Sauerland / Monika Loerchner: Gleich zu Beginn habe ich eine gemeine Aufgabe für euch: Beschreibt euch in drei Wörtern!

Mel M.:  Ich würde sagen, ich bin kreativ, dynamisch und emphatisch.

B.G.: Bei mir wäre das naturliebend, empathisch und ausgeglichen.

ImSauerland: Das kann ich bestätigen! Ihr erwähnt beide Empathie – ist das eine Voraussetzung, um ein guter Schriftsteller, eine gute Schriftstellerin zu sein?

M.M. Ich sage mal so: sie kann nicht schaden. Vor allem nicht im Bereich der Lyrik.

B.G.: Als Schriftsteller muss man nicht unbedingt empathisch sein. Aber als Mensch.

ImSauerland: Ihr agiert als „M.M.“ und „Bo Sauer“. Wieso?

M.M.: Mein Künstlername ist aus meiner Signatur entstanden. M.M., das bin einfach ich.

B.G.: Wenn ich unter Pseudonym schreibe, fühle ich mich freier. Sauer ist der Mädchenname meiner Mutter und eignet sich gut für Wortspiele.

ImSauerland: Stimmt, „Sauer“ wie „Sauerland“, was mich direkt zur nächsten Frage führt: Ihr lebt beide am Möhnesee. Woher kommt ihr ursprünglich und wie hat es euch hierher verschlagen?

B.G.: Ich komme aus Dortmund. Irgendwann wollte ich einfach raus aus der Großstadt. Dann habe ich mich in den Möhnesee und die Landschaft hier verliebt. Mittlerweile lebe ich seit über 40 Jahren hier.

M.M.: Ich stamme aus Arnsberg. Seit ich den Führerschein gemacht habe, bin ich immer wieder hierhergefahren. Seit 2006 ist die Region hier meine Wahlheimat, der Möhnesee mein Refugium.

„Ich versuche, mit Ausdrücken Bilder zu malen.“ (B.G.)“

ImSauerland: Seit wann schreibt ihr?

B.G.: Vor 15 oder 20 Jahren schrieb ich einige kleine Alltagstexte. Aber richtig schreiben tue ich erst seit circa 7 Jahren.

M.M.: Seit ich einen Stift halten kann.

ImSauerland: Wieso schreibt ihr?

B.G.: Weil ich für den Leser vielleicht eine positive, eine tröstende Botschaft habe. Und weil ich es liebe.

M.M.: Weil ich nicht anders kann.

ImSauerland: Was schreibt ihr, wie schreibt ihr?

M.M.: Unterschiedlich. Manchmal bahnt sich ein Text einfach an, den brauche ich dann nur noch aufzuschreiben. Ich mache aber auch sehr gern, etwa auf Instagram, bei Schreibchallenges mit. Dabei kann es sein, dass nur ein Wort vorgegeben wird, etwa „Vollkommen“. Dazu gilt es dann, einen Text zu verfassen.

B.G.: Ich schreibe in erster Linie für mich. Schreibe über Themen, die mich beschäftigen, über Erinnerungen oder um etwas aufzuarbeiten. Meine Geschichten sind meist zeitgenössisch, oft freundlich, aber manchmal auch nachdenklich oder traurig. Sie enthalten aber immer eine positive Botschaft für den Leser. Dabei versuche ich immer, mit Ausdrücken Bilder zu malen.

M.M.: Ich schreibe je nach Lust und Laune Ernstes, aber auch Heiteres. Viele sagen, ich hätte die Gabe, Gefühle in wenige Worte zu fassen und Leser und Leserinnen damit zu berühren. Das ist ja Schönste, was ich erreichen kann.

ImSauerland: Spielen bei dir auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, so wie bei Bodo?

M.M.: Nicht alles, was ich schreibe, ist autobiografisch. Das ist ja die Kunst, es so klingen zu lasen. Aber: in jedem Gedicht, in jeder Geschichte steckt auch immer etwas vom Autor oder der Autorin.

ImSauerland: Also ein klares „Jein“. Habt ihr Lieblingsautoren?

M.M.: Ulrich Schaffer, der genau wie ich Gedichte schreibt und als Fotografien macht. Hans Kruppa, der wahnsinnig schöne Lyrik über die Liebe verfasst.

B.G.: Ich habe tatsächlich keinen Lieblingsautor. Am liebsten lese ich spannende Thriller.

„In Kurzgeschichten darf man nicht groß drumherum reden.“ (B.G.)

ImSauerland: Du, Bodo verfasst Geschichten und Romane, dein Fachgebiet, Mel, sind Gedichte. Mel, wieso Lyrik?

M.M.: Das ist einfach so. In der Lyrik kann ich viel in nur einem Satz ausdrücken. Anders als in der Prosa, wo ich vielleicht 10 Sätze bräuchte.

ImSauerland: Bodo, wieso keine Lyrik?

B.G. (lacht): Damit habe ich mich einfach noch nicht beschäftigt.

ImSauerland: Du hast ja auch einen Golf-Roman verfasst. Ist Golf deine zweite Leidenschaft?

B.G.: Ich spiele tatsächlich sehr gern Golf, hier am Möhnesee aber auch woanders. Golf ist keine Leidenschaft, sondern eine Lebenseinstellung!

ImSauerland: Ist das so? Das musst du mir bitte erklären!

B.G.: Beim Golfspiel hast du hast Demut. Es ist immer wieder herausfordernd, jeden Tag anders und du kannst es nie perfekt.

M.M.: Wie ist dein Handicap?

B.G.: 23.

M.M.: Das ist dann wohl die Demut. (beide lachen)

ImSauerland: Spielt die Region eine Rolle in euren Werken?

M.M.: Auf jeden Fall! Zum Beispiel gibt es da einen ganz besonderen Baum oben auf der Haar

B.G.: Natürlich! Ich schreibe ja über Dinge, die mich beschäftigen. So spielen meine beiden Kinderbücher auch im Arnsberger Wald.

ImSauerland: Es ist auffällig, wie viele Kunstschaffende an und um den Möhnesee leben. Woran liegt das eurer Meinung nach?

M.M.: Das hier, das ist wie Südfrankreich für Monet. Mich als Naturfreund inspiriert sie ungemein. Wenn ich hier morgens vor der Arbeit spazieren gehe, treffe ich auch immer Menschen, die genauso naturverrückt sind wie ich. Das liebe ich. Überhaupt ist das hier eine multikulturelle Touristen-Region. Ich habe hier noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich den See sehe, fällt einfach alles von mir ab, dann lasse ich Dinge wie Ärger oder Stress einfach hinter mir.

B.G.: Es ist diese Kombination zwischen dem See und dem Wald drum herum, dass wir hier eben keine flache Ebene haben, sondern auch Hügeln. Das hat man kaum so in diesem Land. Diese Vielseitigkeit inspiriert mich: die Ruhe des Sees und dahinter die mystische Natur.

ImSauerland: Klingt, als wärt Ihr generell gern draußen unterwegs?

M.M.: Definitiv! Ich bin ja auch viel als Fotografin unterwegs! Und wenn man über die Kanzelbrücke geht, da gibt es an der Nordseite des Südufers so eine herrliche Bank mit Blick auf den See…

B.G.: Ich gehe gern im Arnsberger Wald spazieren. Dort gibt es ja unzählige Wege. Oft begegnet man keinem einzigen Menschen.

„Der Möhnesee ist mein Refugium. Hier fällt alles von mir ab.“ (M.M.)

ImSauerland: Schreibt ihr dann auch?

M.M.: Nein. Aber wenn ich über die Haar gehe, formen sich aber oft wie von selbst Sätze in meinem Kopf. Zuhause muss ich die dann quasi nur noch runter schreiben.

B.G.: Beim Spazierengehen mir oft viele Gedanken durch den Kopf, die zuhause manchmal wieder weg sind. Da wünschte ich mir manchmal schon, ein Diktiergerät dabei gehabt zu haben.

ImSauerland: Was hindert dich daran, eins mitzunehmen?

B.G.: Das habe ich tatsächlich auch schon einmal überlegt. Aber tatsächlich brauche ich diesen Prozess, meine Gedanken handschriftlich vorzuschreiben.

ImSauerland: Tatsächlich? Dann musst du das ja hinter nochmal extra abtippen? Wieso der Zwischenschritt?

B.G.: Das gehört für mich zum Schreibprozess. Während ich dann das Geschriebene abtippe, findet dann im Grunde schon die erste Überarbeitung statt.

ImSauerland: Ach so. Mel, wie ist das bei dir?

Mel M: Ich habe einen Tintenroller, auf dem steht „Gebt mir einen Zettel und einen Stift und ich hebe die Welt aus den Angeln!“.

 

 

„Meine Leser zu berühren ist dann ja das Schönste, was ich erreichen kann.“ (M.M.)

 

ImSauerland: Bodo, was genau hast du vor deinem Ruhestand beruflich gemacht?

B.G.: Ich bin gelernter Dipl. Verwaltungswirt.

ImSauerland: Dein Traumjob?

B.G.: Im Nachhinein schon. Ich hatte nie diese typische Beamtenlaufbahn, sondern immer viel Freiraum.

ImSauerland: Womit verdienst du außer mit der Schriftstellerei deine Brötchen, Mel?

Mel M: Ich bin technische Produktdesignerin im Bereich Konstruktion für Maschinen und Anlagetechnik. Außerdem bin ich als Fotografin unterwegs.

ImSauerland: Was können wir als Nächstes von euch erwarten?

B.G.: Ich schreibe derzeit an einem Roman mit biografischen Zügen, erwäge allerdings, daraus dann doch einen Thriller zu machen.

M.M.: Ich arbeite an einem neuen Gedichtband, in den ich meine Fotos einfließen lasse und denke über einen bebilderten Wanderführer nach.

ImSauerland: Zum Abschied noch eine besonders fiese Frage: Worauf würdet ihr eher verzichten, aufs Lesen oder Schreiben?

Beide: Aufs Lesen! (beide lachen)

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