Noch vor einiger Zeit sorgten sich viele Arbeitnehmer, dass ihnen Roboter die Arbeitsplätze streitig machen könnten. Heute kann man deutlich sagen, dass diese Sorge nicht berechtigt war, denn durch den digitalen Wandel sind deutlich mehr Berufe entstanden als weggefallen. Auch das hohe Substituierbarkeitspotenzial im HSK ist unter der Prämisse zu sehen, dass so dem Fachkräftemangel - zumindest zum Teil -  entgegengewirkt werden kann. 

Text: Christel Zidi 

Im Sommer 2022 hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie über das Substituierbarkeitspotenzial veröffentlicht. Dabei wurde erforscht, inwiefern Berufe bzw. berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Maschinen ersetzt werden könnten. Wir haben dazu Oliver Schmale, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest befragt. 

ImSauerland: Herr Schmale, wie erklärt es sich, dass das Substituierbarkeitspotenzial im Hochsauerlandkreis mit 42,5 % (NRW: 35,1 %) überdurchschnittlich hoch ist? 

Oliver Schmale: Fertigungs- und Fertigungstechnische Berufe sind laut IAB-Studie besonders stark von Substituierbarkeitspotenzialen betroffen. Hier gibt es bereits viele Technologien, die bestimmte Aufgabenbereiche ersetzen könnten. Da der Hochsauerlandkreis sich durch ein starkes verarbeitendes Gewerbe auszeichnet, gibt es hier auch besonders viele Beschäftigte in Fertigungsberufen. 

Welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitsplätze? 

Die Studie greift dabei das theoretisch Machbare auf und kann nicht darstellen, was tatsächlich realisiert wird. Viele Berufe werden sich voraussichtlich durch die fortschreitende Digitalisierung in ihrer Zusammensetzung und Ausgestaltung verändern. Die Automatisierung könnte sich dabei als Chance entwickeln, dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenzuwirken. 

Ohne Automatisierung würden also mehr Fachkräfte benötigt, die bekanntermaßen nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Renteneintritte könnten durch Automatisierungen teilweise ausgeglichen werden. Die hohen Substituierbarkeitspotentiale finden sich aber nicht nur in Fertigungsberufen?  

Auch bei den Handelsberufen könnten rein theoretisch über die Hälfte der Kerntätigkeiten durch digitale Technologien ersetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Berufsbereiche, deren Aufgaben nur in sehr geringem oder gar nicht automatisiert werden können. Gesundheitsberufe und soziale Dienstleistungsberufe gehören beispielsweise dazu, aber auch Berufskraftfahrer oder Dachdecker. Überall dort, wo individuelle Beratung, Betreuung oder handwerkliches Geschick benötigt werden, sind die Substituierbarkeitspotenziale in der Regel wenig ausgeprägt.

Mensch-Maschine-Interaktionen werden immer relevanter: Immer mehr kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, die als Industrieroboter gemeinsam mit den Menschen arbeiten. Besteht berechtigte Sorge, dass durch künstliche Intelligenz, durch Roboter und Automation den Menschen die Arbeitsplätze streitig gemacht werden? 

Nein!!!!! Das wäre nachgewiesener Weise eine veraltete und total überholte Ansicht. Zwar wurden vor Jahren mit beginnender Automatisierung Stimmen laut, die genau das vorhersagten, heute aber weiß man, dass durch Automatisierungen die Beschäftigung insgesamt stabil bleibt.  

Allerdings können sich Aufgabenfelder und Anforderungen verändern. Wo auf der einen Seite Tätigkeiten automatisiert werden, kommen andere durch den digitalen Wandel hinzu. Kaufmann/-frau E-Commerce ist zum Beispiel ein hinzugekommener Beruf, der sich unmittelbar aus der Digitalisierung ergeben hat. 

Fort- und Weiterbildungen sind dabei das A und O?  

Fakt ist, dass Weiterbildungen schon heute wichtig sind und zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Politisch sind die Wege dafür frühzeitig geebnet worden. Die Arbeitsagenturen freuen sich über entsprechende Anfragen von Arbeitslosen, Beschäftigten und Betrieben. Selbst die anfallenden Kosten je nach Weiterbildung können bis zu 100 Prozent übernommen werden. 

Wie in den vergangenen Jahren werden Unternehmen auch weiterhin Automatisierungen und neue digitale Technologien dort einsetzen, wo es sinnvoll und machbar ist und sich mit den geschäftspolitischen Zielen decken. Weiterbildungen erfordern dabei von allen einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, der wohl überlegt sein will. 

Höher Qualifizierte geben mit dem Weiterbildungsprogramm meist lockerer um. Was ist mit Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau? 

Hier gilt es, Anreize zu schaffen, um die Zukunft dieser Arbeitskräfte zu sichern. Langfristig gesehen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf immer wechselhafter wird. Die Nachfrage wird voraussichtlich immer stärker schwanken, abhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen. Anpassungen durch Weiterbildungen bilden somit eine Lösung, um einen dauerhaften Arbeitsplatz sicherzustellen. 

Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, inwiefern Berufe beziehungsweise berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten.

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Noch vor einiger Zeit sorgten sich viele Arbeitnehmer, dass ihnen Roboter die Arbeitsplätze streitig machen könnten. Heute kann man deutlich sagen, dass diese Sorge nicht berechtigt war, denn durch den digitalen Wandel sind deutlich mehr Berufe entstanden als weggefallen. Auch das hohe Substituierbarkeitspotenzial im HSK ist unter der Prämisse zu sehen, dass so dem Fachkräftemangel - zumindest zum Teil -  entgegengewirkt werden kann. 

Text: Christel Zidi 

Im Sommer 2022 hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie über das Substituierbarkeitspotenzial veröffentlicht. Dabei wurde erforscht, inwiefern Berufe bzw. berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Maschinen ersetzt werden könnten. Wir haben dazu Oliver Schmale, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest befragt. 

ImSauerland: Herr Schmale, wie erklärt es sich, dass das Substituierbarkeitspotenzial im Hochsauerlandkreis mit 42,5 % (NRW: 35,1 %) überdurchschnittlich hoch ist? 

Oliver Schmale: Fertigungs- und Fertigungstechnische Berufe sind laut IAB-Studie besonders stark von Substituierbarkeitspotenzialen betroffen. Hier gibt es bereits viele Technologien, die bestimmte Aufgabenbereiche ersetzen könnten. Da der Hochsauerlandkreis sich durch ein starkes verarbeitendes Gewerbe auszeichnet, gibt es hier auch besonders viele Beschäftigte in Fertigungsberufen. 

Welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitsplätze? 

Die Studie greift dabei das theoretisch Machbare auf und kann nicht darstellen, was tatsächlich realisiert wird. Viele Berufe werden sich voraussichtlich durch die fortschreitende Digitalisierung in ihrer Zusammensetzung und Ausgestaltung verändern. Die Automatisierung könnte sich dabei als Chance entwickeln, dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenzuwirken. 

Ohne Automatisierung würden also mehr Fachkräfte benötigt, die bekanntermaßen nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Renteneintritte könnten durch Automatisierungen teilweise ausgeglichen werden. Die hohen Substituierbarkeitspotentiale finden sich aber nicht nur in Fertigungsberufen?  

Auch bei den Handelsberufen könnten rein theoretisch über die Hälfte der Kerntätigkeiten durch digitale Technologien ersetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Berufsbereiche, deren Aufgaben nur in sehr geringem oder gar nicht automatisiert werden können. Gesundheitsberufe und soziale Dienstleistungsberufe gehören beispielsweise dazu, aber auch Berufskraftfahrer oder Dachdecker. Überall dort, wo individuelle Beratung, Betreuung oder handwerkliches Geschick benötigt werden, sind die Substituierbarkeitspotenziale in der Regel wenig ausgeprägt.

Mensch-Maschine-Interaktionen werden immer relevanter: Immer mehr kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, die als Industrieroboter gemeinsam mit den Menschen arbeiten. Besteht berechtigte Sorge, dass durch künstliche Intelligenz, durch Roboter und Automation den Menschen die Arbeitsplätze streitig gemacht werden? 

Nein!!!!! Das wäre nachgewiesener Weise eine veraltete und total überholte Ansicht. Zwar wurden vor Jahren mit beginnender Automatisierung Stimmen laut, die genau das vorhersagten, heute aber weiß man, dass durch Automatisierungen die Beschäftigung insgesamt stabil bleibt.  

Allerdings können sich Aufgabenfelder und Anforderungen verändern. Wo auf der einen Seite Tätigkeiten automatisiert werden, kommen andere durch den digitalen Wandel hinzu. Kaufmann/-frau E-Commerce ist zum Beispiel ein hinzugekommener Beruf, der sich unmittelbar aus der Digitalisierung ergeben hat. 

Fort- und Weiterbildungen sind dabei das A und O?  

Fakt ist, dass Weiterbildungen schon heute wichtig sind und zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Politisch sind die Wege dafür frühzeitig geebnet worden. Die Arbeitsagenturen freuen sich über entsprechende Anfragen von Arbeitslosen, Beschäftigten und Betrieben. Selbst die anfallenden Kosten je nach Weiterbildung können bis zu 100 Prozent übernommen werden. 

Wie in den vergangenen Jahren werden Unternehmen auch weiterhin Automatisierungen und neue digitale Technologien dort einsetzen, wo es sinnvoll und machbar ist und sich mit den geschäftspolitischen Zielen decken. Weiterbildungen erfordern dabei von allen einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, der wohl überlegt sein will. 

Höher Qualifizierte geben mit dem Weiterbildungsprogramm meist lockerer um. Was ist mit Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau? 

Hier gilt es, Anreize zu schaffen, um die Zukunft dieser Arbeitskräfte zu sichern. Langfristig gesehen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf immer wechselhafter wird. Die Nachfrage wird voraussichtlich immer stärker schwanken, abhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen. Anpassungen durch Weiterbildungen bilden somit eine Lösung, um einen dauerhaften Arbeitsplatz sicherzustellen. 

Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, inwiefern Berufe beziehungsweise berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten.

Noch vor einiger Zeit sorgten sich viele Arbeitnehmer, dass ihnen Roboter die Arbeitsplätze streitig machen könnten. Heute kann man deutlich sagen, dass diese Sorge nicht berechtigt war, denn durch den digitalen Wandel sind deutlich mehr Berufe entstanden als weggefallen. Auch das hohe Substituierbarkeitspotenzial im HSK ist unter der Prämisse zu sehen, dass so dem Fachkräftemangel - zumindest zum Teil -  entgegengewirkt werden kann. 

Text: Christel Zidi 

Im Sommer 2022 hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie über das Substituierbarkeitspotenzial veröffentlicht. Dabei wurde erforscht, inwiefern Berufe bzw. berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Maschinen ersetzt werden könnten. Wir haben dazu Oliver Schmale, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest befragt. 

ImSauerland: Herr Schmale, wie erklärt es sich, dass das Substituierbarkeitspotenzial im Hochsauerlandkreis mit 42,5 % (NRW: 35,1 %) überdurchschnittlich hoch ist? 

Oliver Schmale: Fertigungs- und Fertigungstechnische Berufe sind laut IAB-Studie besonders stark von Substituierbarkeitspotenzialen betroffen. Hier gibt es bereits viele Technologien, die bestimmte Aufgabenbereiche ersetzen könnten. Da der Hochsauerlandkreis sich durch ein starkes verarbeitendes Gewerbe auszeichnet, gibt es hier auch besonders viele Beschäftigte in Fertigungsberufen. 

Welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitsplätze? 

Die Studie greift dabei das theoretisch Machbare auf und kann nicht darstellen, was tatsächlich realisiert wird. Viele Berufe werden sich voraussichtlich durch die fortschreitende Digitalisierung in ihrer Zusammensetzung und Ausgestaltung verändern. Die Automatisierung könnte sich dabei als Chance entwickeln, dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenzuwirken. 

Ohne Automatisierung würden also mehr Fachkräfte benötigt, die bekanntermaßen nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Renteneintritte könnten durch Automatisierungen teilweise ausgeglichen werden. Die hohen Substituierbarkeitspotentiale finden sich aber nicht nur in Fertigungsberufen?  

Auch bei den Handelsberufen könnten rein theoretisch über die Hälfte der Kerntätigkeiten durch digitale Technologien ersetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Berufsbereiche, deren Aufgaben nur in sehr geringem oder gar nicht automatisiert werden können. Gesundheitsberufe und soziale Dienstleistungsberufe gehören beispielsweise dazu, aber auch Berufskraftfahrer oder Dachdecker. Überall dort, wo individuelle Beratung, Betreuung oder handwerkliches Geschick benötigt werden, sind die Substituierbarkeitspotenziale in der Regel wenig ausgeprägt.

Mensch-Maschine-Interaktionen werden immer relevanter: Immer mehr kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, die als Industrieroboter gemeinsam mit den Menschen arbeiten. Besteht berechtigte Sorge, dass durch künstliche Intelligenz, durch Roboter und Automation den Menschen die Arbeitsplätze streitig gemacht werden? 

Nein!!!!! Das wäre nachgewiesener Weise eine veraltete und total überholte Ansicht. Zwar wurden vor Jahren mit beginnender Automatisierung Stimmen laut, die genau das vorhersagten, heute aber weiß man, dass durch Automatisierungen die Beschäftigung insgesamt stabil bleibt.  

Allerdings können sich Aufgabenfelder und Anforderungen verändern. Wo auf der einen Seite Tätigkeiten automatisiert werden, kommen andere durch den digitalen Wandel hinzu. Kaufmann/-frau E-Commerce ist zum Beispiel ein hinzugekommener Beruf, der sich unmittelbar aus der Digitalisierung ergeben hat. 

Fort- und Weiterbildungen sind dabei das A und O?  

Fakt ist, dass Weiterbildungen schon heute wichtig sind und zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Politisch sind die Wege dafür frühzeitig geebnet worden. Die Arbeitsagenturen freuen sich über entsprechende Anfragen von Arbeitslosen, Beschäftigten und Betrieben. Selbst die anfallenden Kosten je nach Weiterbildung können bis zu 100 Prozent übernommen werden. 

Wie in den vergangenen Jahren werden Unternehmen auch weiterhin Automatisierungen und neue digitale Technologien dort einsetzen, wo es sinnvoll und machbar ist und sich mit den geschäftspolitischen Zielen decken. Weiterbildungen erfordern dabei von allen einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, der wohl überlegt sein will. 

Höher Qualifizierte geben mit dem Weiterbildungsprogramm meist lockerer um. Was ist mit Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau? 

Hier gilt es, Anreize zu schaffen, um die Zukunft dieser Arbeitskräfte zu sichern. Langfristig gesehen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf immer wechselhafter wird. Die Nachfrage wird voraussichtlich immer stärker schwanken, abhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen. Anpassungen durch Weiterbildungen bilden somit eine Lösung, um einen dauerhaften Arbeitsplatz sicherzustellen. 

Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, inwiefern Berufe beziehungsweise berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten.

Noch vor einiger Zeit sorgten sich viele Arbeitnehmer, dass ihnen Roboter die Arbeitsplätze streitig machen könnten. Heute kann man deutlich sagen, dass diese Sorge nicht berechtigt war, denn durch den digitalen Wandel sind deutlich mehr Berufe entstanden als weggefallen. Auch das hohe Substituierbarkeitspotenzial im HSK ist unter der Prämisse zu sehen, dass so dem Fachkräftemangel - zumindest zum Teil -  entgegengewirkt werden kann. 

Text: Christel Zidi 

Im Sommer 2022 hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie über das Substituierbarkeitspotenzial veröffentlicht. Dabei wurde erforscht, inwiefern Berufe bzw. berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Maschinen ersetzt werden könnten. Wir haben dazu Oliver Schmale, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest befragt. 

ImSauerland: Herr Schmale, wie erklärt es sich, dass das Substituierbarkeitspotenzial im Hochsauerlandkreis mit 42,5 % (NRW: 35,1 %) überdurchschnittlich hoch ist? 

Oliver Schmale: Fertigungs- und Fertigungstechnische Berufe sind laut IAB-Studie besonders stark von Substituierbarkeitspotenzialen betroffen. Hier gibt es bereits viele Technologien, die bestimmte Aufgabenbereiche ersetzen könnten. Da der Hochsauerlandkreis sich durch ein starkes verarbeitendes Gewerbe auszeichnet, gibt es hier auch besonders viele Beschäftigte in Fertigungsberufen. 

Welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitsplätze? 

Die Studie greift dabei das theoretisch Machbare auf und kann nicht darstellen, was tatsächlich realisiert wird. Viele Berufe werden sich voraussichtlich durch die fortschreitende Digitalisierung in ihrer Zusammensetzung und Ausgestaltung verändern. Die Automatisierung könnte sich dabei als Chance entwickeln, dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenzuwirken. 

Ohne Automatisierung würden also mehr Fachkräfte benötigt, die bekanntermaßen nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Renteneintritte könnten durch Automatisierungen teilweise ausgeglichen werden. Die hohen Substituierbarkeitspotentiale finden sich aber nicht nur in Fertigungsberufen?  

Auch bei den Handelsberufen könnten rein theoretisch über die Hälfte der Kerntätigkeiten durch digitale Technologien ersetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Berufsbereiche, deren Aufgaben nur in sehr geringem oder gar nicht automatisiert werden können. Gesundheitsberufe und soziale Dienstleistungsberufe gehören beispielsweise dazu, aber auch Berufskraftfahrer oder Dachdecker. Überall dort, wo individuelle Beratung, Betreuung oder handwerkliches Geschick benötigt werden, sind die Substituierbarkeitspotenziale in der Regel wenig ausgeprägt.

Mensch-Maschine-Interaktionen werden immer relevanter: Immer mehr kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, die als Industrieroboter gemeinsam mit den Menschen arbeiten. Besteht berechtigte Sorge, dass durch künstliche Intelligenz, durch Roboter und Automation den Menschen die Arbeitsplätze streitig gemacht werden? 

Nein!!!!! Das wäre nachgewiesener Weise eine veraltete und total überholte Ansicht. Zwar wurden vor Jahren mit beginnender Automatisierung Stimmen laut, die genau das vorhersagten, heute aber weiß man, dass durch Automatisierungen die Beschäftigung insgesamt stabil bleibt.  

Allerdings können sich Aufgabenfelder und Anforderungen verändern. Wo auf der einen Seite Tätigkeiten automatisiert werden, kommen andere durch den digitalen Wandel hinzu. Kaufmann/-frau E-Commerce ist zum Beispiel ein hinzugekommener Beruf, der sich unmittelbar aus der Digitalisierung ergeben hat. 

Fort- und Weiterbildungen sind dabei das A und O?  

Fakt ist, dass Weiterbildungen schon heute wichtig sind und zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Politisch sind die Wege dafür frühzeitig geebnet worden. Die Arbeitsagenturen freuen sich über entsprechende Anfragen von Arbeitslosen, Beschäftigten und Betrieben. Selbst die anfallenden Kosten je nach Weiterbildung können bis zu 100 Prozent übernommen werden. 

Wie in den vergangenen Jahren werden Unternehmen auch weiterhin Automatisierungen und neue digitale Technologien dort einsetzen, wo es sinnvoll und machbar ist und sich mit den geschäftspolitischen Zielen decken. Weiterbildungen erfordern dabei von allen einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, der wohl überlegt sein will. 

Höher Qualifizierte geben mit dem Weiterbildungsprogramm meist lockerer um. Was ist mit Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau? 

Hier gilt es, Anreize zu schaffen, um die Zukunft dieser Arbeitskräfte zu sichern. Langfristig gesehen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf immer wechselhafter wird. Die Nachfrage wird voraussichtlich immer stärker schwanken, abhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen. Anpassungen durch Weiterbildungen bilden somit eine Lösung, um einen dauerhaften Arbeitsplatz sicherzustellen. 

Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, inwiefern Berufe beziehungsweise berufliche Tätigkeiten gegenwärtig durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten.

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