Der Hase und der Fuchs

Ihr kennt die Fabel vom Wettlauf zwischen Igel und Hase? Zumindest die, die wir so von den Gebrüdern Grimm gehört haben. Aber diese beiden kannten die Geschichte ja auch nur aus Erzählungen. Und wie das so ist, wird bei jedem Weitererzählen die Geschichte ein kleines bisschen verändert. Etwas wird dazugedichtet, etwas fällt weg. Doch es gibt da noch eine viel, viel ältere Geschichte und die erzählt von dem, was damals wirklich passiert ist…  

Bei dem Wettrennen waren nicht nur Hase und Igel am Start, sondern auch der Fuchs und die Henne, der Kuckuck, die Eule und der Storch. Sie wetteten nicht um eine Flasche Branntwein, wie das die Gebrüder Grimm schrieben, sondern darum, wer an Ostern die Eier legen, bemalen und verteilen durfte. Eine äußerst wichtige Aufgabe, die im Sauerland und in ganz Westfalen lange Zeit der Fuchs übernommen hatte. Damals war es noch so, dass die Leute nicht einfach in einen Supermarkt spazieren und bunte Ostereier kaufen konnten. Das Ostereier-Bemalen eine hochangesehene und hochwichtige Aufgabe, die alle zehn Jahre neu vergeben wurde. Nur: Wen sollte man dafür auswählen?  

 

Endlich entschied man sich dafür, dass der Schnellste diese ach so wichtige Aufgabe übernehmen sollte. Und wer der Schnellste war, das sollte durch ein Wettrennen entschieden werden. Der Lauf begann. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war der Igel mit seinen kurzen Beinen bald weit hinter den anderen. Nicht besonders schnell, aber immer noch schneller als er war die Eule. Dann kamen der Kuckuck und die Henne. Viel schneller als alle anderen waren Fuchs und Hase. Sie liefen gleichzeitig durchs Ziel.  

Und dann geht die Geschichte – fast – so weiter, wie ihr sie von den Gebrüdern Grimm kennt. Allerdings mit vertauschten Rollen. Der Hase war hungrig geworden und sagte, dass er vor der nächsten Runde unbedingt frühstücken müsse und hoppelte sogleich nach Hause. Dort wartete schon seine Frau und fragte ihn, ob er wahnsinnig sei, ausgerechnet mit dem Fuchs eine solche Wette einzugehen.  

 

Doch Hasen sind nicht dumm. Weder Hasenmänner noch Hasenfrauen. Der Hasenmann hatte sich nämlich schon einen Plan zurechtgelegt.  Da die Hasenfrau – zumindest vom Äußeren her – für die meisten nicht vom Hasenmann zu unterscheiden ist, sollte sie sich am hinteren Ende des Feldes verstecken und sobald sie den Fuchs zu sehen bekam, aus ihrem Versteck kommen und rufen: „Ich bin schon da!“ 

 

So geschah es. Der Fuchs lief los und der Hasenmann ließ sich schon nach wenigen Schritten auf den Boden fallen. Als der Fuchs fast am Ziel angelangte, war er sehr verwundert, dass dort schon der Hase stand, der noch nicht einmal außer Puste war und rief: „Ich bin schon da!“. 

Der Fuchs wollte sich seine Niederlage nicht eingestehen und forderte, dass das Rennen wiederholt würde. Und das geschah dann auch. Insgesamt 73 Mal liefen Fuchs und Hase um die Wette – aber jedes Mal war der Hase schon da, wenn der Fuchs ins Ziel lief. Das 74. Mal schaffte der Fuchs allerdings nicht. Vor Erschöpfung fiel er um und blieb auf dem Acker liegen.  

Seit dieser Zeit bekommen wir zu Ostern die Eier vom Hasen. Aber jedes Mal, wenn seitdem ein Fuchs einen Hasen sieht, fordert der ihn zum Wettrennen auf. Aber Fuchseier hat es trotzdem seitdem im Sauerland nicht mehr gegeben. 

 

Übrigens sind die anderen Wettbewerbsteilnehmer nicht ganz leer ausgegangen. Sie erhielten in anderen Gegenden einen Job als Eierleger: Die Henne in Tirol, der Kuckuck in der Schweiz, Der Storch in Thüringen. Wo die Eule unterkam, kann ich euch nicht sagen. Aber wenn ihr im nächsten Supermarkt das Schokoladenregal durchgeht, seht ihr auf jeden Fall Osterhasen, aber auch Ostereulen. Schokofüchse und Fuchseier werdet ihr dort aber nicht mehr finden.

In Niedersachen und einigen nördlichen Kreisen NRWs brachte der Fuchs noch bis vor 70 Jahren die Eier. Die in Zwiebelschalen gefärbten Eier werden teils auch heute noch Fuchseier genannte, weil sie an die Farbe des Fuchspelzes erinnern.  

Jetzt seid ihr dran:

Liebe Kinder,

habt ihr vom Ostereier-Bemalen noch eure Malstifte auf dem Tisch liegen? Dann könnt ihr gleich loslegen. Aber bitte bemalt nicht die Bildschirme, sondern lasst euch die Ausmal-Bilder ausdrucken und malt sie dann bunt aus. Wenn sie besonders gut gelungen sind, schenkt sie doch euren Eltern – oder schickt uns ein Bild (per Mail an redaktion@imsauerland.de) zu. Wir würden uns freuen.

Freut ihr euch auch schon auf Ostern?

Im Garten sind dann bunte Eier versteckt. Und wer in einer Mietswohnung wohnt, muss nicht lange suchen, sondern findet die Eier in einem Körbchen auf dem Ostertisch. Ein, zwei Schoko-Osterhasen gibt es meist auch noch dazu.

Nicht alle Eier bringt der Osterhase. So viel Zeit hat er ja gar nicht. Deshalb müssen wir ihm helfen und die Eier selbst färben oder bemalen. Das Färben ist eigentlich ganz einfach – und wenn man es so macht, auch noch umweltfreundlich: Damit sie rot werden, kocht man sie in Wasser mit Rote-Bete-Saft oder Rooibostee. Grün, werden sie durch Spinat, Brennnessel oder Petersilie. Kamille, Schwarztee, Kaffee oder Zwiebelschalen färben die Eier gelb bis braun. Und Blau – ja das wissen wir jetzt auch nicht. 

Um sie zu bemalen, müssen sie erst mal geleert werden. Wisst ihr, wie man das Eigelb und das glibbrige Eiweiß aus dem Ei holt? Aufschlagen?! Nein, natürlich nicht, denn dann ist es ja kaputt und kann nicht mehr bemalt werden. Ihr müsst ganz vorsichtig sein und am oberen und unteren Ende mit einem Zahnstocher ein ganz kleines Loch stechen. Dann holt ihr eine Schüssel aus dem Schrank und blast ganz, ganz kräftig in eines der Löcher, so dass das Innere des Eis durch das andere Loch herauskommt und in die Schüssel fällt. Das kann richtig viel Spaß machen. Wenn ihr genug Eier ausgeblasen habt, kann eure Mutter (oder der Vater) einen Osterkuchen daraus backen. Vielleicht habt ihr auch eine Backform, die wie ein Lamm oder wie ein Osterhase aussieht. 

Dann können die Eier mit Stiften und Dekomarkern bemalt werden. Ihr könnt euren Eltern auch sagen, dass es Filzstifte mit essbarer Tinte gibt... 

Den Brauch Ostereier zu verschenken, gibt es schon seit mindestens 200 Jahren. Besonders die armen Leute hatten sich über so ein Extra immer sehr gefreut. Aber was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun? Und wisst ihr eigentlich, dass es nicht überall der Osterhase ist? In der Schweiz versteckt sogar der Kuckuck die Ostereier. Als wenn der nicht schon für genug Durcheinander sorgt, wenn er seine Eier in fremde Nester legt…. 

Bestimmt interessiert euch auch, warum man überhaupt das Osterfest feiert. Vielleicht habt ihr auch Schulfreunde, die das Fest richtig groß feiern, größer noch als Weihnachten? Dann kommen die bestimmt aus Osteuropa, aus Polen, Russland oder der Ukraine. Dort bemalen auch Künstler die Ostereier – die dadurch zu richtigen Schätzen werden. 

Aber egal, aus welchem Land ihr oder eure Schulfreunde kommen, an Ostern geht es darum, dass wir die Wiederauferstehung feiern. Denn Jesus wurde vor über 2000 Jahren – ans Kreuz geschlagen und starb dort. Daran erinnern sich die Menschen besonders am Karfreitag. Nach unserem Glauben nahm Jesus damit die Schulden und Sünden aller Menschen auf sich. Nach drei Tagen hatte Jesus aber den Tod besiegt und stand wieder auf. Und dieses große Wunder, dass Jesus den Sieg über das Leben errungen hat, feiern wir Christen jedes Jahr an Ostern.  

Das neue Leben feiern wir auch mit Eiern und dem Hasen, denn das sind Symbole für das Leben in fast allen Ländern. Und das sogar schon seit der Zeit, als bei uns noch die Germanen wohnten. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir euch später mal erzählen.

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Der Hase und der Fuchs

Ihr kennt die Fabel vom Wettlauf zwischen Igel und Hase? Zumindest die, die wir so von den Gebrüdern Grimm gehört haben. Aber diese beiden kannten die Geschichte ja auch nur aus Erzählungen. Und wie das so ist, wird bei jedem Weitererzählen die Geschichte ein kleines bisschen verändert. Etwas wird dazugedichtet, etwas fällt weg. Doch es gibt da noch eine viel, viel ältere Geschichte und die erzählt von dem, was damals wirklich passiert ist…  

Bei dem Wettrennen waren nicht nur Hase und Igel am Start, sondern auch der Fuchs und die Henne, der Kuckuck, die Eule und der Storch. Sie wetteten nicht um eine Flasche Branntwein, wie das die Gebrüder Grimm schrieben, sondern darum, wer an Ostern die Eier legen, bemalen und verteilen durfte. Eine äußerst wichtige Aufgabe, die im Sauerland und in ganz Westfalen lange Zeit der Fuchs übernommen hatte. Damals war es noch so, dass die Leute nicht einfach in einen Supermarkt spazieren und bunte Ostereier kaufen konnten. Das Ostereier-Bemalen eine hochangesehene und hochwichtige Aufgabe, die alle zehn Jahre neu vergeben wurde. Nur: Wen sollte man dafür auswählen?  

 

Endlich entschied man sich dafür, dass der Schnellste diese ach so wichtige Aufgabe übernehmen sollte. Und wer der Schnellste war, das sollte durch ein Wettrennen entschieden werden. Der Lauf begann. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war der Igel mit seinen kurzen Beinen bald weit hinter den anderen. Nicht besonders schnell, aber immer noch schneller als er war die Eule. Dann kamen der Kuckuck und die Henne. Viel schneller als alle anderen waren Fuchs und Hase. Sie liefen gleichzeitig durchs Ziel.  

Und dann geht die Geschichte – fast – so weiter, wie ihr sie von den Gebrüdern Grimm kennt. Allerdings mit vertauschten Rollen. Der Hase war hungrig geworden und sagte, dass er vor der nächsten Runde unbedingt frühstücken müsse und hoppelte sogleich nach Hause. Dort wartete schon seine Frau und fragte ihn, ob er wahnsinnig sei, ausgerechnet mit dem Fuchs eine solche Wette einzugehen.  

 

Doch Hasen sind nicht dumm. Weder Hasenmänner noch Hasenfrauen. Der Hasenmann hatte sich nämlich schon einen Plan zurechtgelegt.  Da die Hasenfrau – zumindest vom Äußeren her – für die meisten nicht vom Hasenmann zu unterscheiden ist, sollte sie sich am hinteren Ende des Feldes verstecken und sobald sie den Fuchs zu sehen bekam, aus ihrem Versteck kommen und rufen: „Ich bin schon da!“ 

 

So geschah es. Der Fuchs lief los und der Hasenmann ließ sich schon nach wenigen Schritten auf den Boden fallen. Als der Fuchs fast am Ziel angelangte, war er sehr verwundert, dass dort schon der Hase stand, der noch nicht einmal außer Puste war und rief: „Ich bin schon da!“. 

Der Fuchs wollte sich seine Niederlage nicht eingestehen und forderte, dass das Rennen wiederholt würde. Und das geschah dann auch. Insgesamt 73 Mal liefen Fuchs und Hase um die Wette – aber jedes Mal war der Hase schon da, wenn der Fuchs ins Ziel lief. Das 74. Mal schaffte der Fuchs allerdings nicht. Vor Erschöpfung fiel er um und blieb auf dem Acker liegen.  

Seit dieser Zeit bekommen wir zu Ostern die Eier vom Hasen. Aber jedes Mal, wenn seitdem ein Fuchs einen Hasen sieht, fordert der ihn zum Wettrennen auf. Aber Fuchseier hat es trotzdem seitdem im Sauerland nicht mehr gegeben. 

 

Übrigens sind die anderen Wettbewerbsteilnehmer nicht ganz leer ausgegangen. Sie erhielten in anderen Gegenden einen Job als Eierleger: Die Henne in Tirol, der Kuckuck in der Schweiz, Der Storch in Thüringen. Wo die Eule unterkam, kann ich euch nicht sagen. Aber wenn ihr im nächsten Supermarkt das Schokoladenregal durchgeht, seht ihr auf jeden Fall Osterhasen, aber auch Ostereulen. Schokofüchse und Fuchseier werdet ihr dort aber nicht mehr finden.

In Niedersachen und einigen nördlichen Kreisen NRWs brachte der Fuchs noch bis vor 70 Jahren die Eier. Die in Zwiebelschalen gefärbten Eier werden teils auch heute noch Fuchseier genannte, weil sie an die Farbe des Fuchspelzes erinnern.  

Jetzt seid ihr dran:

Liebe Kinder,

habt ihr vom Ostereier-Bemalen noch eure Malstifte auf dem Tisch liegen? Dann könnt ihr gleich loslegen. Aber bitte bemalt nicht die Bildschirme, sondern lasst euch die Ausmal-Bilder ausdrucken und malt sie dann bunt aus. Wenn sie besonders gut gelungen sind, schenkt sie doch euren Eltern – oder schickt uns ein Bild (per Mail an redaktion@imsauerland.de) zu. Wir würden uns freuen.

Freut ihr euch auch schon auf Ostern?

Im Garten sind dann bunte Eier versteckt. Und wer in einer Mietswohnung wohnt, muss nicht lange suchen, sondern findet die Eier in einem Körbchen auf dem Ostertisch. Ein, zwei Schoko-Osterhasen gibt es meist auch noch dazu.

Nicht alle Eier bringt der Osterhase. So viel Zeit hat er ja gar nicht. Deshalb müssen wir ihm helfen und die Eier selbst färben oder bemalen. Das Färben ist eigentlich ganz einfach – und wenn man es so macht, auch noch umweltfreundlich: Damit sie rot werden, kocht man sie in Wasser mit Rote-Bete-Saft oder Rooibostee. Grün, werden sie durch Spinat, Brennnessel oder Petersilie. Kamille, Schwarztee, Kaffee oder Zwiebelschalen färben die Eier gelb bis braun. Und Blau – ja das wissen wir jetzt auch nicht. 

Um sie zu bemalen, müssen sie erst mal geleert werden. Wisst ihr, wie man das Eigelb und das glibbrige Eiweiß aus dem Ei holt? Aufschlagen?! Nein, natürlich nicht, denn dann ist es ja kaputt und kann nicht mehr bemalt werden. Ihr müsst ganz vorsichtig sein und am oberen und unteren Ende mit einem Zahnstocher ein ganz kleines Loch stechen. Dann holt ihr eine Schüssel aus dem Schrank und blast ganz, ganz kräftig in eines der Löcher, so dass das Innere des Eis durch das andere Loch herauskommt und in die Schüssel fällt. Das kann richtig viel Spaß machen. Wenn ihr genug Eier ausgeblasen habt, kann eure Mutter (oder der Vater) einen Osterkuchen daraus backen. Vielleicht habt ihr auch eine Backform, die wie ein Lamm oder wie ein Osterhase aussieht. 

Dann können die Eier mit Stiften und Dekomarkern bemalt werden. Ihr könnt euren Eltern auch sagen, dass es Filzstifte mit essbarer Tinte gibt... 

Den Brauch Ostereier zu verschenken, gibt es schon seit mindestens 200 Jahren. Besonders die armen Leute hatten sich über so ein Extra immer sehr gefreut. Aber was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun? Und wisst ihr eigentlich, dass es nicht überall der Osterhase ist? In der Schweiz versteckt sogar der Kuckuck die Ostereier. Als wenn der nicht schon für genug Durcheinander sorgt, wenn er seine Eier in fremde Nester legt…. 

Bestimmt interessiert euch auch, warum man überhaupt das Osterfest feiert. Vielleicht habt ihr auch Schulfreunde, die das Fest richtig groß feiern, größer noch als Weihnachten? Dann kommen die bestimmt aus Osteuropa, aus Polen, Russland oder der Ukraine. Dort bemalen auch Künstler die Ostereier – die dadurch zu richtigen Schätzen werden. 

Aber egal, aus welchem Land ihr oder eure Schulfreunde kommen, an Ostern geht es darum, dass wir die Wiederauferstehung feiern. Denn Jesus wurde vor über 2000 Jahren – ans Kreuz geschlagen und starb dort. Daran erinnern sich die Menschen besonders am Karfreitag. Nach unserem Glauben nahm Jesus damit die Schulden und Sünden aller Menschen auf sich. Nach drei Tagen hatte Jesus aber den Tod besiegt und stand wieder auf. Und dieses große Wunder, dass Jesus den Sieg über das Leben errungen hat, feiern wir Christen jedes Jahr an Ostern.  

Das neue Leben feiern wir auch mit Eiern und dem Hasen, denn das sind Symbole für das Leben in fast allen Ländern. Und das sogar schon seit der Zeit, als bei uns noch die Germanen wohnten. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir euch später mal erzählen.

Der Hase und der Fuchs

Ihr kennt die Fabel vom Wettlauf zwischen Igel und Hase? Zumindest die, die wir so von den Gebrüdern Grimm gehört haben. Aber diese beiden kannten die Geschichte ja auch nur aus Erzählungen. Und wie das so ist, wird bei jedem Weitererzählen die Geschichte ein kleines bisschen verändert. Etwas wird dazugedichtet, etwas fällt weg. Doch es gibt da noch eine viel, viel ältere Geschichte und die erzählt von dem, was damals wirklich passiert ist…  

Bei dem Wettrennen waren nicht nur Hase und Igel am Start, sondern auch der Fuchs und die Henne, der Kuckuck, die Eule und der Storch. Sie wetteten nicht um eine Flasche Branntwein, wie das die Gebrüder Grimm schrieben, sondern darum, wer an Ostern die Eier legen, bemalen und verteilen durfte. Eine äußerst wichtige Aufgabe, die im Sauerland und in ganz Westfalen lange Zeit der Fuchs übernommen hatte. Damals war es noch so, dass die Leute nicht einfach in einen Supermarkt spazieren und bunte Ostereier kaufen konnten. Das Ostereier-Bemalen eine hochangesehene und hochwichtige Aufgabe, die alle zehn Jahre neu vergeben wurde. Nur: Wen sollte man dafür auswählen?  

 

Endlich entschied man sich dafür, dass der Schnellste diese ach so wichtige Aufgabe übernehmen sollte. Und wer der Schnellste war, das sollte durch ein Wettrennen entschieden werden. Der Lauf begann. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war der Igel mit seinen kurzen Beinen bald weit hinter den anderen. Nicht besonders schnell, aber immer noch schneller als er war die Eule. Dann kamen der Kuckuck und die Henne. Viel schneller als alle anderen waren Fuchs und Hase. Sie liefen gleichzeitig durchs Ziel.  

Und dann geht die Geschichte – fast – so weiter, wie ihr sie von den Gebrüdern Grimm kennt. Allerdings mit vertauschten Rollen. Der Hase war hungrig geworden und sagte, dass er vor der nächsten Runde unbedingt frühstücken müsse und hoppelte sogleich nach Hause. Dort wartete schon seine Frau und fragte ihn, ob er wahnsinnig sei, ausgerechnet mit dem Fuchs eine solche Wette einzugehen.  

 

Doch Hasen sind nicht dumm. Weder Hasenmänner noch Hasenfrauen. Der Hasenmann hatte sich nämlich schon einen Plan zurechtgelegt.  Da die Hasenfrau – zumindest vom Äußeren her – für die meisten nicht vom Hasenmann zu unterscheiden ist, sollte sie sich am hinteren Ende des Feldes verstecken und sobald sie den Fuchs zu sehen bekam, aus ihrem Versteck kommen und rufen: „Ich bin schon da!“ 

 

So geschah es. Der Fuchs lief los und der Hasenmann ließ sich schon nach wenigen Schritten auf den Boden fallen. Als der Fuchs fast am Ziel angelangte, war er sehr verwundert, dass dort schon der Hase stand, der noch nicht einmal außer Puste war und rief: „Ich bin schon da!“. 

Der Fuchs wollte sich seine Niederlage nicht eingestehen und forderte, dass das Rennen wiederholt würde. Und das geschah dann auch. Insgesamt 73 Mal liefen Fuchs und Hase um die Wette – aber jedes Mal war der Hase schon da, wenn der Fuchs ins Ziel lief. Das 74. Mal schaffte der Fuchs allerdings nicht. Vor Erschöpfung fiel er um und blieb auf dem Acker liegen.  

Seit dieser Zeit bekommen wir zu Ostern die Eier vom Hasen. Aber jedes Mal, wenn seitdem ein Fuchs einen Hasen sieht, fordert der ihn zum Wettrennen auf. Aber Fuchseier hat es trotzdem seitdem im Sauerland nicht mehr gegeben. 

 

Übrigens sind die anderen Wettbewerbsteilnehmer nicht ganz leer ausgegangen. Sie erhielten in anderen Gegenden einen Job als Eierleger: Die Henne in Tirol, der Kuckuck in der Schweiz, Der Storch in Thüringen. Wo die Eule unterkam, kann ich euch nicht sagen. Aber wenn ihr im nächsten Supermarkt das Schokoladenregal durchgeht, seht ihr auf jeden Fall Osterhasen, aber auch Ostereulen. Schokofüchse und Fuchseier werdet ihr dort aber nicht mehr finden.

In Niedersachen und einigen nördlichen Kreisen NRWs brachte der Fuchs noch bis vor 70 Jahren die Eier. Die in Zwiebelschalen gefärbten Eier werden teils auch heute noch Fuchseier genannte, weil sie an die Farbe des Fuchspelzes erinnern.  

Jetzt seid ihr dran:

Liebe Kinder,

habt ihr vom Ostereier-Bemalen noch eure Malstifte auf dem Tisch liegen? Dann könnt ihr gleich loslegen. Aber bitte bemalt nicht die Bildschirme, sondern lasst euch die Ausmal-Bilder ausdrucken und malt sie dann bunt aus. Wenn sie besonders gut gelungen sind, schenkt sie doch euren Eltern – oder schickt uns ein Bild (per Mail an redaktion@imsauerland.de) zu. Wir würden uns freuen.

Freut ihr euch auch schon auf Ostern?

Im Garten sind dann bunte Eier versteckt. Und wer in einer Mietswohnung wohnt, muss nicht lange suchen, sondern findet die Eier in einem Körbchen auf dem Ostertisch. Ein, zwei Schoko-Osterhasen gibt es meist auch noch dazu.

Nicht alle Eier bringt der Osterhase. So viel Zeit hat er ja gar nicht. Deshalb müssen wir ihm helfen und die Eier selbst färben oder bemalen. Das Färben ist eigentlich ganz einfach – und wenn man es so macht, auch noch umweltfreundlich: Damit sie rot werden, kocht man sie in Wasser mit Rote-Bete-Saft oder Rooibostee. Grün, werden sie durch Spinat, Brennnessel oder Petersilie. Kamille, Schwarztee, Kaffee oder Zwiebelschalen färben die Eier gelb bis braun. Und Blau – ja das wissen wir jetzt auch nicht. 

Um sie zu bemalen, müssen sie erst mal geleert werden. Wisst ihr, wie man das Eigelb und das glibbrige Eiweiß aus dem Ei holt? Aufschlagen?! Nein, natürlich nicht, denn dann ist es ja kaputt und kann nicht mehr bemalt werden. Ihr müsst ganz vorsichtig sein und am oberen und unteren Ende mit einem Zahnstocher ein ganz kleines Loch stechen. Dann holt ihr eine Schüssel aus dem Schrank und blast ganz, ganz kräftig in eines der Löcher, so dass das Innere des Eis durch das andere Loch herauskommt und in die Schüssel fällt. Das kann richtig viel Spaß machen. Wenn ihr genug Eier ausgeblasen habt, kann eure Mutter (oder der Vater) einen Osterkuchen daraus backen. Vielleicht habt ihr auch eine Backform, die wie ein Lamm oder wie ein Osterhase aussieht. 

Dann können die Eier mit Stiften und Dekomarkern bemalt werden. Ihr könnt euren Eltern auch sagen, dass es Filzstifte mit essbarer Tinte gibt... 

Den Brauch Ostereier zu verschenken, gibt es schon seit mindestens 200 Jahren. Besonders die armen Leute hatten sich über so ein Extra immer sehr gefreut. Aber was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun? Und wisst ihr eigentlich, dass es nicht überall der Osterhase ist? In der Schweiz versteckt sogar der Kuckuck die Ostereier. Als wenn der nicht schon für genug Durcheinander sorgt, wenn er seine Eier in fremde Nester legt…. 

Bestimmt interessiert euch auch, warum man überhaupt das Osterfest feiert. Vielleicht habt ihr auch Schulfreunde, die das Fest richtig groß feiern, größer noch als Weihnachten? Dann kommen die bestimmt aus Osteuropa, aus Polen, Russland oder der Ukraine. Dort bemalen auch Künstler die Ostereier – die dadurch zu richtigen Schätzen werden. 

Aber egal, aus welchem Land ihr oder eure Schulfreunde kommen, an Ostern geht es darum, dass wir die Wiederauferstehung feiern. Denn Jesus wurde vor über 2000 Jahren – ans Kreuz geschlagen und starb dort. Daran erinnern sich die Menschen besonders am Karfreitag. Nach unserem Glauben nahm Jesus damit die Schulden und Sünden aller Menschen auf sich. Nach drei Tagen hatte Jesus aber den Tod besiegt und stand wieder auf. Und dieses große Wunder, dass Jesus den Sieg über das Leben errungen hat, feiern wir Christen jedes Jahr an Ostern.  

Das neue Leben feiern wir auch mit Eiern und dem Hasen, denn das sind Symbole für das Leben in fast allen Ländern. Und das sogar schon seit der Zeit, als bei uns noch die Germanen wohnten. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir euch später mal erzählen.

Der Hase und der Fuchs

Ihr kennt die Fabel vom Wettlauf zwischen Igel und Hase? Zumindest die, die wir so von den Gebrüdern Grimm gehört haben. Aber diese beiden kannten die Geschichte ja auch nur aus Erzählungen. Und wie das so ist, wird bei jedem Weitererzählen die Geschichte ein kleines bisschen verändert. Etwas wird dazugedichtet, etwas fällt weg. Doch es gibt da noch eine viel, viel ältere Geschichte und die erzählt von dem, was damals wirklich passiert ist…  

Bei dem Wettrennen waren nicht nur Hase und Igel am Start, sondern auch der Fuchs und die Henne, der Kuckuck, die Eule und der Storch. Sie wetteten nicht um eine Flasche Branntwein, wie das die Gebrüder Grimm schrieben, sondern darum, wer an Ostern die Eier legen, bemalen und verteilen durfte. Eine äußerst wichtige Aufgabe, die im Sauerland und in ganz Westfalen lange Zeit der Fuchs übernommen hatte. Damals war es noch so, dass die Leute nicht einfach in einen Supermarkt spazieren und bunte Ostereier kaufen konnten. Das Ostereier-Bemalen eine hochangesehene und hochwichtige Aufgabe, die alle zehn Jahre neu vergeben wurde. Nur: Wen sollte man dafür auswählen?  

 

Endlich entschied man sich dafür, dass der Schnellste diese ach so wichtige Aufgabe übernehmen sollte. Und wer der Schnellste war, das sollte durch ein Wettrennen entschieden werden. Der Lauf begann. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war der Igel mit seinen kurzen Beinen bald weit hinter den anderen. Nicht besonders schnell, aber immer noch schneller als er war die Eule. Dann kamen der Kuckuck und die Henne. Viel schneller als alle anderen waren Fuchs und Hase. Sie liefen gleichzeitig durchs Ziel.  

Und dann geht die Geschichte – fast – so weiter, wie ihr sie von den Gebrüdern Grimm kennt. Allerdings mit vertauschten Rollen. Der Hase war hungrig geworden und sagte, dass er vor der nächsten Runde unbedingt frühstücken müsse und hoppelte sogleich nach Hause. Dort wartete schon seine Frau und fragte ihn, ob er wahnsinnig sei, ausgerechnet mit dem Fuchs eine solche Wette einzugehen.  

 

Doch Hasen sind nicht dumm. Weder Hasenmänner noch Hasenfrauen. Der Hasenmann hatte sich nämlich schon einen Plan zurechtgelegt.  Da die Hasenfrau – zumindest vom Äußeren her – für die meisten nicht vom Hasenmann zu unterscheiden ist, sollte sie sich am hinteren Ende des Feldes verstecken und sobald sie den Fuchs zu sehen bekam, aus ihrem Versteck kommen und rufen: „Ich bin schon da!“ 

 

So geschah es. Der Fuchs lief los und der Hasenmann ließ sich schon nach wenigen Schritten auf den Boden fallen. Als der Fuchs fast am Ziel angelangte, war er sehr verwundert, dass dort schon der Hase stand, der noch nicht einmal außer Puste war und rief: „Ich bin schon da!“. 

Der Fuchs wollte sich seine Niederlage nicht eingestehen und forderte, dass das Rennen wiederholt würde. Und das geschah dann auch. Insgesamt 73 Mal liefen Fuchs und Hase um die Wette – aber jedes Mal war der Hase schon da, wenn der Fuchs ins Ziel lief. Das 74. Mal schaffte der Fuchs allerdings nicht. Vor Erschöpfung fiel er um und blieb auf dem Acker liegen.  

Seit dieser Zeit bekommen wir zu Ostern die Eier vom Hasen. Aber jedes Mal, wenn seitdem ein Fuchs einen Hasen sieht, fordert der ihn zum Wettrennen auf. Aber Fuchseier hat es trotzdem seitdem im Sauerland nicht mehr gegeben. 

 

Übrigens sind die anderen Wettbewerbsteilnehmer nicht ganz leer ausgegangen. Sie erhielten in anderen Gegenden einen Job als Eierleger: Die Henne in Tirol, der Kuckuck in der Schweiz, Der Storch in Thüringen. Wo die Eule unterkam, kann ich euch nicht sagen. Aber wenn ihr im nächsten Supermarkt das Schokoladenregal durchgeht, seht ihr auf jeden Fall Osterhasen, aber auch Ostereulen. Schokofüchse und Fuchseier werdet ihr dort aber nicht mehr finden.

In Niedersachen und einigen nördlichen Kreisen NRWs brachte der Fuchs noch bis vor 70 Jahren die Eier. Die in Zwiebelschalen gefärbten Eier werden teils auch heute noch Fuchseier genannte, weil sie an die Farbe des Fuchspelzes erinnern.  

Jetzt seid ihr dran:

Liebe Kinder,

habt ihr vom Ostereier-Bemalen noch eure Malstifte auf dem Tisch liegen? Dann könnt ihr gleich loslegen. Aber bitte bemalt nicht die Bildschirme, sondern lasst euch die Ausmal-Bilder ausdrucken und malt sie dann bunt aus. Wenn sie besonders gut gelungen sind, schenkt sie doch euren Eltern – oder schickt uns ein Bild (per Mail an redaktion@imsauerland.de) zu. Wir würden uns freuen.

Freut ihr euch auch schon auf Ostern?

Im Garten sind dann bunte Eier versteckt. Und wer in einer Mietswohnung wohnt, muss nicht lange suchen, sondern findet die Eier in einem Körbchen auf dem Ostertisch. Ein, zwei Schoko-Osterhasen gibt es meist auch noch dazu.

Nicht alle Eier bringt der Osterhase. So viel Zeit hat er ja gar nicht. Deshalb müssen wir ihm helfen und die Eier selbst färben oder bemalen. Das Färben ist eigentlich ganz einfach – und wenn man es so macht, auch noch umweltfreundlich: Damit sie rot werden, kocht man sie in Wasser mit Rote-Bete-Saft oder Rooibostee. Grün, werden sie durch Spinat, Brennnessel oder Petersilie. Kamille, Schwarztee, Kaffee oder Zwiebelschalen färben die Eier gelb bis braun. Und Blau – ja das wissen wir jetzt auch nicht. 

Um sie zu bemalen, müssen sie erst mal geleert werden. Wisst ihr, wie man das Eigelb und das glibbrige Eiweiß aus dem Ei holt? Aufschlagen?! Nein, natürlich nicht, denn dann ist es ja kaputt und kann nicht mehr bemalt werden. Ihr müsst ganz vorsichtig sein und am oberen und unteren Ende mit einem Zahnstocher ein ganz kleines Loch stechen. Dann holt ihr eine Schüssel aus dem Schrank und blast ganz, ganz kräftig in eines der Löcher, so dass das Innere des Eis durch das andere Loch herauskommt und in die Schüssel fällt. Das kann richtig viel Spaß machen. Wenn ihr genug Eier ausgeblasen habt, kann eure Mutter (oder der Vater) einen Osterkuchen daraus backen. Vielleicht habt ihr auch eine Backform, die wie ein Lamm oder wie ein Osterhase aussieht. 

Dann können die Eier mit Stiften und Dekomarkern bemalt werden. Ihr könnt euren Eltern auch sagen, dass es Filzstifte mit essbarer Tinte gibt... 

Den Brauch Ostereier zu verschenken, gibt es schon seit mindestens 200 Jahren. Besonders die armen Leute hatten sich über so ein Extra immer sehr gefreut. Aber was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun? Und wisst ihr eigentlich, dass es nicht überall der Osterhase ist? In der Schweiz versteckt sogar der Kuckuck die Ostereier. Als wenn der nicht schon für genug Durcheinander sorgt, wenn er seine Eier in fremde Nester legt…. 

Bestimmt interessiert euch auch, warum man überhaupt das Osterfest feiert. Vielleicht habt ihr auch Schulfreunde, die das Fest richtig groß feiern, größer noch als Weihnachten? Dann kommen die bestimmt aus Osteuropa, aus Polen, Russland oder der Ukraine. Dort bemalen auch Künstler die Ostereier – die dadurch zu richtigen Schätzen werden. 

Aber egal, aus welchem Land ihr oder eure Schulfreunde kommen, an Ostern geht es darum, dass wir die Wiederauferstehung feiern. Denn Jesus wurde vor über 2000 Jahren – ans Kreuz geschlagen und starb dort. Daran erinnern sich die Menschen besonders am Karfreitag. Nach unserem Glauben nahm Jesus damit die Schulden und Sünden aller Menschen auf sich. Nach drei Tagen hatte Jesus aber den Tod besiegt und stand wieder auf. Und dieses große Wunder, dass Jesus den Sieg über das Leben errungen hat, feiern wir Christen jedes Jahr an Ostern.  

Das neue Leben feiern wir auch mit Eiern und dem Hasen, denn das sind Symbole für das Leben in fast allen Ländern. Und das sogar schon seit der Zeit, als bei uns noch die Germanen wohnten. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir euch später mal erzählen.

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