Spargel: Leicht und sooo lecker
Noch liegt der Keim in der Erde verborgen, bis zu sechs Meter tief. Wenn sich der Boden ab April langsam auf 10 Grad erwärmt, beginnt das Liliengewächs zu wachsen. Die Wurzeln schieben die Knospen immer weiter nach oben. Drei bis sieben Zentimeter jeden Tag. Endlich durchbricht die Knospe die Erdoberschicht. Doch das erhoffte Sonnenlicht ist nicht da – stattdessen: eine fast lichtundurchlässige Folie.
Text: Christel Zidi

Und das ist auch gut so. Denn der weiße Spargel hat noch immer die höchsten Beliebtheitswerte. Würde die Folie fehlen, bekämen die Spargelstangen zunächst einen violetten Farbton, anschließend werden sie grün. Einige Spargelanbauer setzen bewusst auf Violett und Grün, denn mit zunehmender Sonneneinstrahlung ändern sich sowohl die Farbe als auch der Geschmack. Während der weiße Spargel mild schmeckt, ist der violette und grüne eher herzhaft. Auch schreibt man den violetten Stangen die höchsten gesundheits- und zellschützenden Wirkungen zu. Welchen Einfluss das Licht hat, erkennt man auch daran, dass der grüne Spargel doppelt so viel Vitamin C und Beta-Carotin enthält wie der weiße.
Dass weißer Spargel teurer ist, liegt daran, dass er “gestochen”, d. h. mit der Hand ausgegraben werden muss, während violetter und grüner Spargel geschnitten werden kann.
Im Sauerland gibt es nicht einen einzigen Spargelhof, die nächsten aber gleich hinter Lippstadt, in Richtung Paderborn und Oelde, und bei Unna. Also immer noch westfälisch-regional. Dass es hier nicht den richtigen Boden für den Spargelanbau gäbe, hört man gelegentlich – was allerdings nur bedingt richtig ist. Auch in Sauerländer Böden würde er wachsen. Allerdings nicht so schön und gerade wie in leichten, sandigen Böden, denn bei ihrem Weg an die Oberfläche hätten die Spargelstangen mit größeren Widerständen zu kämpfen. Außerdem erwärmt sich sandiger Boden schneller, vor allem wenn er zu schmalen Dämmen geformt ist.
Spargel kann auch eingefroren werden und hält sich so etwa sechs bis acht Monate Spargelzeit von Mitte April bis zum Johannistag (24. Juni)
Gesund, kalorienarm und lecker
Für die alten Ägypter, Griechen und Römer war der Spargel eine reine Heilpflanze, die angewendet wurde, um den Stoffwechsel anzuregen und Leber-, Lungen und Nierenfunktion zu unterstützen. Erst ab dem 16. Jahrhundert verwendet man Spargel auch als Gemüse.
Wer im Frühjahr ein paar Weihnachtsplätzchen-Chillen-Speckröllchen verlieren möchte, sollte unbedingt Spargel auf seinem Einkaufszettel setzen. Das Gemüse besteht zu 93 % aus Wasser.
Spargel schmeckt übrigens nicht nur mit Sauce Hollandaise, sondern auch asiatisch, mit Chilischoten und Shiitakepilze. Köstlich ist er auch, wenn man ihn backt.
OFEN-SPARGEL Rezept
Benötigt wird:
1 kg Spargel
100 g Butter
800 g kleine Kartoffeln (Drillinge)
ein paar Kirschtomaten
Außerdem je ein Bund Estragon und Petersilie, 1 kleine Schalotte, Salz und Pfeffer nach Geschmack und 30 g geriebenen Käse
Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
Geschälten Spargel in die Mitte einer Auflaufform geben. Kartoffeln waschen, halbieren und um den Spargel herum verteilen. Butter in einem Topf schmelzen, Kräuter hacken, Zwiebel klein würfen und in die Butter geben. Limette halbieren und den Saft einer Hälfte zur geschmolzenen Butter geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Ganze über den Spargel und die Kartoffeln geben. Ca. 45 Minuten in den Ofen geben. Zwei bis drei Mal wenden. Nach 35 Minuten die Kartoffeln mit Reibekäse bestreuen. Dann die geviertelten Kirschtomaten in die Auflaufform geben.