3.675* Kindern hat sie in Brilon auf dem Weg ins Leben geholfen. 3.675 Geburten, die ihre Achtsamkeit und ihr Können forderten. 3.675-mal war sie bei einem der größten Wunder der Natur dabei. Intensive Momente: manchmal voll Sorge und Schmerz, doch vor allem – wenn alles gut gelaufen ist – voll höchstem Glück. In ihrer Zeit als Hebamme am Städtischen Krankenhaus Maria Hilf hat Zoe Malawetsis unzählbar viele ergreifende und berührende Augenblicke erlebt. 
Zum Jahresende wird sie den Stab als Leitende Hebamme an Katrin Bunse, mit der sie schon seit über 30 Jahren arbeitet, weiterreichen. Voll Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Nachfolgerin – und trotzdem mit einem blutenden Herzen. „Das Briloner Krankenhaus ist meine zweite Heimat“, sagt die in Griechenland geborene Zoe Malawetsis. 1981 kam sie an das Briloner Krankenhaus, Katrin Bunse 1992. Jeweils drei Jahre, nachdem sie ihre Examen gemacht hatten. Beide Hebammen üben ihren Beruf mit viel Leidenschaft aus.

Text: Christel Zidi
Foto: Sabrinity

Mädchen mit den Hebammenhänden

Bei Katrin Bunse war es ihre Oma, die sie schon recht früh auf diesen Berufsweg gebracht hatte: „Als ich etwa zehn Jahre alt war, meinte sie, ich hätte Hebammenhände. Nachdem sie mir erklärt hat, was eine Hebamme macht und weil ich damals schon von Schwangeren und Neugeborenen fasziniert war, stand für mich sofort fest, ich werde Hebamme.“ Zoe war zwölf, als ihr klar wurde, dass sie diesen Berufsweg einschlagen wollte: „Mein Vater wollte, dass ich eine Banklehre mache, aber dagegen hatte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt. Für mich kam nur der Beruf der Hebamme in Frage.“ Auch die Lehrerin, die sie bekniete, das Abitur zu machen, hatte keinen Erfolg. Das war damals für den Beruf noch nicht nötig und Zoe wollte „keine unnütze Zeit vergeuden“, wie sie es damals sah.

„Aber es ist gut, dass der Hebammenberuf in Deutschland durch die künftige Akademisierung aufgewertet und somit gerade in der Zeit der Globalisierung in der gesamten EU anerkannt wird“, sagt dazu Katrin Bunse. „Seit 2020 muss man ein Bachelorstudium absolvieren, wenn man Hebamme werden will. Die Auswirkungen des zusätzlichen Wissens sind also demnächst zu spüren.“
So einiges hat sich in den letzten Jahrzehnten in der 
Geburtshilfe gewandelt: „Zum Beispiel gab es in meinen Anfangsjahren keine Gebärhocker“, berichtet Zoe. „Auch wird heute viel stärker das Ambiente berücksichtigt, 
darauf geachtet, dass eine angenehme Atmosphäre vorhanden ist. Ganz anders als vor 40 Jahren, als die Frauen in vollständig gekachelte Kreißsäle gegangen sind und dort ihre Kinder bekommen haben. Meist haben sie nicht darüber nachgedacht, sie kriegten ihr Kinder und es war okay.“

Besondere Augenblicke

Schöne Erlebnisse hatten beide Hebammen schon reichlich erfahren. Nach einem ganz besonderen befragt, antwortet Katrin Bunse: „Da gibt es nicht das eine Ereignis. Es ist immer der Moment, in dem die glücklichen Eltern ihr Neugeborenes das erste Mal im Arm halten.“ Zoe Malawetsis erzählt, dass sie ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Speziell an eines kann sie sich noch gut erinnern: „Das war 1982, als eines unserer Kinder im Schneesturm geboren wurde. Im Auto vor dem Briloner Krankenhaus. Die Frau hat es tatsächlich nicht mehr bis in den Kreißsaal geschafft. Wir waren damals alle ziemlich jung, Schwester Marianne war auch dabei. Ich bin dann ins Auto mit eingestiegen, vor die Frau – ja und dann hatten wir das Kind. Alles ist gut gegangen. Der Frau ging es gut, dem Baby ging es gut.“ Und dann ergänzt sie noch schmunzelnd: „Na gut, ich hatte hinterher eine Erkältung.“

Wünsche und Ziele
Darauf, wie es mit Katrin Bunse als neue Leitende Hebamme weitergehen wird, antwortet diese: „In erster Linie gilt es, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzuführen. Für die Zukunft wünsche ich mir, unsere Arbeit wieder transparenter nach außen zu bringen und die Zusammenarbeit mit den außerklinischen Hebammen und Gynäkologen zu vertiefen, was die letzten Jahre pandemiebedingt leider nicht möglich war. Ich hoffe, dass wir dadurch noch mehr werdende Eltern von unserer guten Arbeit hier in Brilon überzeugen können.“

Klein, aber fein
Katrin Bunse mag die familiäre Atmosphäre im Briloner Krankenhaus: „Hier kennt jeder jeden und die Dienstwege sind kurz. Das ist es, was unsere Schwangeren/jungen Mütter auf der Station sehr zu schätzen wissen. Hier ist der Patient nicht einfach nur eine Nummer.“ Und Zoe 
Malawetsis fügt hinzu: „Wir sind klein, aber fein. Wir kennen noch jede Frau mit Namen, wenn wir auf die Station gehen.“

Zum Jahresende wird Zoe in den Ruhestand gehen, nach 43 ½ Jahren als Hebamme, 32 davon in leitender Stellung. „Noch ist es nicht wirklich für mich, dass ich gehe.“ Und wehmütig fügt sie hin: „Das Krankenhaus ist mein 
Zuhause“. 

Betrieb zugehörig zu diesen Beitrag.

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf gGmbH

Mehr Infos
Dienstleistung
Am Schönschede 1
Brilon
02961-780-0
Mehr Infos
Immer auf dem Laufenden

Neues und Lesenswertes im Sauerland

3.675* Kindern hat sie in Brilon auf dem Weg ins Leben geholfen. 3.675 Geburten, die ihre Achtsamkeit und ihr Können forderten. 3.675-mal war sie bei einem der größten Wunder der Natur dabei. Intensive Momente: manchmal voll Sorge und Schmerz, doch vor allem – wenn alles gut gelaufen ist – voll höchstem Glück. In ihrer Zeit als Hebamme am Städtischen Krankenhaus Maria Hilf hat Zoe Malawetsis unzählbar viele ergreifende und berührende Augenblicke erlebt. 
Zum Jahresende wird sie den Stab als Leitende Hebamme an Katrin Bunse, mit der sie schon seit über 30 Jahren arbeitet, weiterreichen. Voll Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Nachfolgerin – und trotzdem mit einem blutenden Herzen. „Das Briloner Krankenhaus ist meine zweite Heimat“, sagt die in Griechenland geborene Zoe Malawetsis. 1981 kam sie an das Briloner Krankenhaus, Katrin Bunse 1992. Jeweils drei Jahre, nachdem sie ihre Examen gemacht hatten. Beide Hebammen üben ihren Beruf mit viel Leidenschaft aus.

Text: Christel Zidi
Foto: Sabrinity

Mädchen mit den Hebammenhänden

Bei Katrin Bunse war es ihre Oma, die sie schon recht früh auf diesen Berufsweg gebracht hatte: „Als ich etwa zehn Jahre alt war, meinte sie, ich hätte Hebammenhände. Nachdem sie mir erklärt hat, was eine Hebamme macht und weil ich damals schon von Schwangeren und Neugeborenen fasziniert war, stand für mich sofort fest, ich werde Hebamme.“ Zoe war zwölf, als ihr klar wurde, dass sie diesen Berufsweg einschlagen wollte: „Mein Vater wollte, dass ich eine Banklehre mache, aber dagegen hatte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt. Für mich kam nur der Beruf der Hebamme in Frage.“ Auch die Lehrerin, die sie bekniete, das Abitur zu machen, hatte keinen Erfolg. Das war damals für den Beruf noch nicht nötig und Zoe wollte „keine unnütze Zeit vergeuden“, wie sie es damals sah.

„Aber es ist gut, dass der Hebammenberuf in Deutschland durch die künftige Akademisierung aufgewertet und somit gerade in der Zeit der Globalisierung in der gesamten EU anerkannt wird“, sagt dazu Katrin Bunse. „Seit 2020 muss man ein Bachelorstudium absolvieren, wenn man Hebamme werden will. Die Auswirkungen des zusätzlichen Wissens sind also demnächst zu spüren.“
So einiges hat sich in den letzten Jahrzehnten in der 
Geburtshilfe gewandelt: „Zum Beispiel gab es in meinen Anfangsjahren keine Gebärhocker“, berichtet Zoe. „Auch wird heute viel stärker das Ambiente berücksichtigt, 
darauf geachtet, dass eine angenehme Atmosphäre vorhanden ist. Ganz anders als vor 40 Jahren, als die Frauen in vollständig gekachelte Kreißsäle gegangen sind und dort ihre Kinder bekommen haben. Meist haben sie nicht darüber nachgedacht, sie kriegten ihr Kinder und es war okay.“

Besondere Augenblicke

Schöne Erlebnisse hatten beide Hebammen schon reichlich erfahren. Nach einem ganz besonderen befragt, antwortet Katrin Bunse: „Da gibt es nicht das eine Ereignis. Es ist immer der Moment, in dem die glücklichen Eltern ihr Neugeborenes das erste Mal im Arm halten.“ Zoe Malawetsis erzählt, dass sie ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Speziell an eines kann sie sich noch gut erinnern: „Das war 1982, als eines unserer Kinder im Schneesturm geboren wurde. Im Auto vor dem Briloner Krankenhaus. Die Frau hat es tatsächlich nicht mehr bis in den Kreißsaal geschafft. Wir waren damals alle ziemlich jung, Schwester Marianne war auch dabei. Ich bin dann ins Auto mit eingestiegen, vor die Frau – ja und dann hatten wir das Kind. Alles ist gut gegangen. Der Frau ging es gut, dem Baby ging es gut.“ Und dann ergänzt sie noch schmunzelnd: „Na gut, ich hatte hinterher eine Erkältung.“

Wünsche und Ziele
Darauf, wie es mit Katrin Bunse als neue Leitende Hebamme weitergehen wird, antwortet diese: „In erster Linie gilt es, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzuführen. Für die Zukunft wünsche ich mir, unsere Arbeit wieder transparenter nach außen zu bringen und die Zusammenarbeit mit den außerklinischen Hebammen und Gynäkologen zu vertiefen, was die letzten Jahre pandemiebedingt leider nicht möglich war. Ich hoffe, dass wir dadurch noch mehr werdende Eltern von unserer guten Arbeit hier in Brilon überzeugen können.“

Klein, aber fein
Katrin Bunse mag die familiäre Atmosphäre im Briloner Krankenhaus: „Hier kennt jeder jeden und die Dienstwege sind kurz. Das ist es, was unsere Schwangeren/jungen Mütter auf der Station sehr zu schätzen wissen. Hier ist der Patient nicht einfach nur eine Nummer.“ Und Zoe 
Malawetsis fügt hinzu: „Wir sind klein, aber fein. Wir kennen noch jede Frau mit Namen, wenn wir auf die Station gehen.“

Zum Jahresende wird Zoe in den Ruhestand gehen, nach 43 ½ Jahren als Hebamme, 32 davon in leitender Stellung. „Noch ist es nicht wirklich für mich, dass ich gehe.“ Und wehmütig fügt sie hin: „Das Krankenhaus ist mein 
Zuhause“. 

Betrieb zugehörig zu diesen Beitrag.

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf gGmbH

Mehr Infos
Dienstleistung
Am Schönschede 1
Brilon
02961-780-0
Mehr Infos

3.675* Kindern hat sie in Brilon auf dem Weg ins Leben geholfen. 3.675 Geburten, die ihre Achtsamkeit und ihr Können forderten. 3.675-mal war sie bei einem der größten Wunder der Natur dabei. Intensive Momente: manchmal voll Sorge und Schmerz, doch vor allem – wenn alles gut gelaufen ist – voll höchstem Glück. In ihrer Zeit als Hebamme am Städtischen Krankenhaus Maria Hilf hat Zoe Malawetsis unzählbar viele ergreifende und berührende Augenblicke erlebt. 
Zum Jahresende wird sie den Stab als Leitende Hebamme an Katrin Bunse, mit der sie schon seit über 30 Jahren arbeitet, weiterreichen. Voll Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Nachfolgerin – und trotzdem mit einem blutenden Herzen. „Das Briloner Krankenhaus ist meine zweite Heimat“, sagt die in Griechenland geborene Zoe Malawetsis. 1981 kam sie an das Briloner Krankenhaus, Katrin Bunse 1992. Jeweils drei Jahre, nachdem sie ihre Examen gemacht hatten. Beide Hebammen üben ihren Beruf mit viel Leidenschaft aus.

Text: Christel Zidi
Foto: Sabrinity

Mädchen mit den Hebammenhänden

Bei Katrin Bunse war es ihre Oma, die sie schon recht früh auf diesen Berufsweg gebracht hatte: „Als ich etwa zehn Jahre alt war, meinte sie, ich hätte Hebammenhände. Nachdem sie mir erklärt hat, was eine Hebamme macht und weil ich damals schon von Schwangeren und Neugeborenen fasziniert war, stand für mich sofort fest, ich werde Hebamme.“ Zoe war zwölf, als ihr klar wurde, dass sie diesen Berufsweg einschlagen wollte: „Mein Vater wollte, dass ich eine Banklehre mache, aber dagegen hatte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt. Für mich kam nur der Beruf der Hebamme in Frage.“ Auch die Lehrerin, die sie bekniete, das Abitur zu machen, hatte keinen Erfolg. Das war damals für den Beruf noch nicht nötig und Zoe wollte „keine unnütze Zeit vergeuden“, wie sie es damals sah.

„Aber es ist gut, dass der Hebammenberuf in Deutschland durch die künftige Akademisierung aufgewertet und somit gerade in der Zeit der Globalisierung in der gesamten EU anerkannt wird“, sagt dazu Katrin Bunse. „Seit 2020 muss man ein Bachelorstudium absolvieren, wenn man Hebamme werden will. Die Auswirkungen des zusätzlichen Wissens sind also demnächst zu spüren.“
So einiges hat sich in den letzten Jahrzehnten in der 
Geburtshilfe gewandelt: „Zum Beispiel gab es in meinen Anfangsjahren keine Gebärhocker“, berichtet Zoe. „Auch wird heute viel stärker das Ambiente berücksichtigt, 
darauf geachtet, dass eine angenehme Atmosphäre vorhanden ist. Ganz anders als vor 40 Jahren, als die Frauen in vollständig gekachelte Kreißsäle gegangen sind und dort ihre Kinder bekommen haben. Meist haben sie nicht darüber nachgedacht, sie kriegten ihr Kinder und es war okay.“

Besondere Augenblicke

Schöne Erlebnisse hatten beide Hebammen schon reichlich erfahren. Nach einem ganz besonderen befragt, antwortet Katrin Bunse: „Da gibt es nicht das eine Ereignis. Es ist immer der Moment, in dem die glücklichen Eltern ihr Neugeborenes das erste Mal im Arm halten.“ Zoe Malawetsis erzählt, dass sie ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Speziell an eines kann sie sich noch gut erinnern: „Das war 1982, als eines unserer Kinder im Schneesturm geboren wurde. Im Auto vor dem Briloner Krankenhaus. Die Frau hat es tatsächlich nicht mehr bis in den Kreißsaal geschafft. Wir waren damals alle ziemlich jung, Schwester Marianne war auch dabei. Ich bin dann ins Auto mit eingestiegen, vor die Frau – ja und dann hatten wir das Kind. Alles ist gut gegangen. Der Frau ging es gut, dem Baby ging es gut.“ Und dann ergänzt sie noch schmunzelnd: „Na gut, ich hatte hinterher eine Erkältung.“

Wünsche und Ziele
Darauf, wie es mit Katrin Bunse als neue Leitende Hebamme weitergehen wird, antwortet diese: „In erster Linie gilt es, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzuführen. Für die Zukunft wünsche ich mir, unsere Arbeit wieder transparenter nach außen zu bringen und die Zusammenarbeit mit den außerklinischen Hebammen und Gynäkologen zu vertiefen, was die letzten Jahre pandemiebedingt leider nicht möglich war. Ich hoffe, dass wir dadurch noch mehr werdende Eltern von unserer guten Arbeit hier in Brilon überzeugen können.“

Klein, aber fein
Katrin Bunse mag die familiäre Atmosphäre im Briloner Krankenhaus: „Hier kennt jeder jeden und die Dienstwege sind kurz. Das ist es, was unsere Schwangeren/jungen Mütter auf der Station sehr zu schätzen wissen. Hier ist der Patient nicht einfach nur eine Nummer.“ Und Zoe 
Malawetsis fügt hinzu: „Wir sind klein, aber fein. Wir kennen noch jede Frau mit Namen, wenn wir auf die Station gehen.“

Zum Jahresende wird Zoe in den Ruhestand gehen, nach 43 ½ Jahren als Hebamme, 32 davon in leitender Stellung. „Noch ist es nicht wirklich für mich, dass ich gehe.“ Und wehmütig fügt sie hin: „Das Krankenhaus ist mein 
Zuhause“. 

Betrieb zugehörig zu diesen Beitrag.

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf gGmbH

Mehr Infos
Dienstleistung
Am Schönschede 1
Brilon
02961-780-0
Mehr Infos

3.675* Kindern hat sie in Brilon auf dem Weg ins Leben geholfen. 3.675 Geburten, die ihre Achtsamkeit und ihr Können forderten. 3.675-mal war sie bei einem der größten Wunder der Natur dabei. Intensive Momente: manchmal voll Sorge und Schmerz, doch vor allem – wenn alles gut gelaufen ist – voll höchstem Glück. In ihrer Zeit als Hebamme am Städtischen Krankenhaus Maria Hilf hat Zoe Malawetsis unzählbar viele ergreifende und berührende Augenblicke erlebt. 
Zum Jahresende wird sie den Stab als Leitende Hebamme an Katrin Bunse, mit der sie schon seit über 30 Jahren arbeitet, weiterreichen. Voll Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Nachfolgerin – und trotzdem mit einem blutenden Herzen. „Das Briloner Krankenhaus ist meine zweite Heimat“, sagt die in Griechenland geborene Zoe Malawetsis. 1981 kam sie an das Briloner Krankenhaus, Katrin Bunse 1992. Jeweils drei Jahre, nachdem sie ihre Examen gemacht hatten. Beide Hebammen üben ihren Beruf mit viel Leidenschaft aus.

Text: Christel Zidi
Foto: Sabrinity

Mädchen mit den Hebammenhänden

Bei Katrin Bunse war es ihre Oma, die sie schon recht früh auf diesen Berufsweg gebracht hatte: „Als ich etwa zehn Jahre alt war, meinte sie, ich hätte Hebammenhände. Nachdem sie mir erklärt hat, was eine Hebamme macht und weil ich damals schon von Schwangeren und Neugeborenen fasziniert war, stand für mich sofort fest, ich werde Hebamme.“ Zoe war zwölf, als ihr klar wurde, dass sie diesen Berufsweg einschlagen wollte: „Mein Vater wollte, dass ich eine Banklehre mache, aber dagegen hatte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt. Für mich kam nur der Beruf der Hebamme in Frage.“ Auch die Lehrerin, die sie bekniete, das Abitur zu machen, hatte keinen Erfolg. Das war damals für den Beruf noch nicht nötig und Zoe wollte „keine unnütze Zeit vergeuden“, wie sie es damals sah.

„Aber es ist gut, dass der Hebammenberuf in Deutschland durch die künftige Akademisierung aufgewertet und somit gerade in der Zeit der Globalisierung in der gesamten EU anerkannt wird“, sagt dazu Katrin Bunse. „Seit 2020 muss man ein Bachelorstudium absolvieren, wenn man Hebamme werden will. Die Auswirkungen des zusätzlichen Wissens sind also demnächst zu spüren.“
So einiges hat sich in den letzten Jahrzehnten in der 
Geburtshilfe gewandelt: „Zum Beispiel gab es in meinen Anfangsjahren keine Gebärhocker“, berichtet Zoe. „Auch wird heute viel stärker das Ambiente berücksichtigt, 
darauf geachtet, dass eine angenehme Atmosphäre vorhanden ist. Ganz anders als vor 40 Jahren, als die Frauen in vollständig gekachelte Kreißsäle gegangen sind und dort ihre Kinder bekommen haben. Meist haben sie nicht darüber nachgedacht, sie kriegten ihr Kinder und es war okay.“

Besondere Augenblicke

Schöne Erlebnisse hatten beide Hebammen schon reichlich erfahren. Nach einem ganz besonderen befragt, antwortet Katrin Bunse: „Da gibt es nicht das eine Ereignis. Es ist immer der Moment, in dem die glücklichen Eltern ihr Neugeborenes das erste Mal im Arm halten.“ Zoe Malawetsis erzählt, dass sie ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Speziell an eines kann sie sich noch gut erinnern: „Das war 1982, als eines unserer Kinder im Schneesturm geboren wurde. Im Auto vor dem Briloner Krankenhaus. Die Frau hat es tatsächlich nicht mehr bis in den Kreißsaal geschafft. Wir waren damals alle ziemlich jung, Schwester Marianne war auch dabei. Ich bin dann ins Auto mit eingestiegen, vor die Frau – ja und dann hatten wir das Kind. Alles ist gut gegangen. Der Frau ging es gut, dem Baby ging es gut.“ Und dann ergänzt sie noch schmunzelnd: „Na gut, ich hatte hinterher eine Erkältung.“

Wünsche und Ziele
Darauf, wie es mit Katrin Bunse als neue Leitende Hebamme weitergehen wird, antwortet diese: „In erster Linie gilt es, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzuführen. Für die Zukunft wünsche ich mir, unsere Arbeit wieder transparenter nach außen zu bringen und die Zusammenarbeit mit den außerklinischen Hebammen und Gynäkologen zu vertiefen, was die letzten Jahre pandemiebedingt leider nicht möglich war. Ich hoffe, dass wir dadurch noch mehr werdende Eltern von unserer guten Arbeit hier in Brilon überzeugen können.“

Klein, aber fein
Katrin Bunse mag die familiäre Atmosphäre im Briloner Krankenhaus: „Hier kennt jeder jeden und die Dienstwege sind kurz. Das ist es, was unsere Schwangeren/jungen Mütter auf der Station sehr zu schätzen wissen. Hier ist der Patient nicht einfach nur eine Nummer.“ Und Zoe 
Malawetsis fügt hinzu: „Wir sind klein, aber fein. Wir kennen noch jede Frau mit Namen, wenn wir auf die Station gehen.“

Zum Jahresende wird Zoe in den Ruhestand gehen, nach 43 ½ Jahren als Hebamme, 32 davon in leitender Stellung. „Noch ist es nicht wirklich für mich, dass ich gehe.“ Und wehmütig fügt sie hin: „Das Krankenhaus ist mein 
Zuhause“. 

Betrieb zugehörig zu diesen Beitrag.

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf gGmbH

Mehr Infos
Dienstleistung
Am Schönschede 1
Brilon
02961-780-0
Mehr Infos
zum neuen
Magazin