Bau- und Ausbaugewerbe sind die großen Stützen für das Handwerk in Südwestfalen. Die übrigen Gewerke, so die Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen, leiden empfindlich unter der angespannten Situation. Das Geschäftsklima ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Allein Bau- und Ausbaugewerbe bilden eine erfreuliche Ausnahme. Hier sprechen viele Betriebe von einer guten Auftragssituation und allgemein von einer stabilen Lage.

Ausgebremst durch den Krieg in der Ukraine und die weiterandauernde Corona-Pandemie ist der erhoffte Konjunkturaufschwung ausgeblieben, der Aufschwung im Herbst 2021 längs wieder verpufft. Ein Blick auf die Zahlen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer: Derzeit melden noch 43 % der Betriebe gute Geschäfte, 14 Prozent schätzen die Lage der letzten Monate schlechter (minus 13 Prozentpunkte) ein. Pessimistischer zeigt sich der Blick in der Zukunft: 18 Prozent der Betriebe gehen von besseren (minus 3 Prozentpunkte), 29 Prozent von schlechteren Geschäften (plus 10 Prozentpunkte) aus. Im Metallbereich wird die aktuelle Lage ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachtet: 43 % sprechen von einer guten Geschäftslage, bei 19 % herrscht schlechte Stimmung vor. Seitens der Handwerkskammer befürchtet man eine Verschlechterung der Stimmung, die im Laufe des Jahres wohl wachsen wird. 44 % der Befragten sehen schon jetzt dunkle Wolken am Horizont.

„Konjunkturen-Motoren“

Optimistisch dagegen bleiben vorerst noch die, wie die Handwerkskammer sie nennt, „Konjunktur- „Motoren“ aus dem Bau- und Ausbaubereich: Im Erhebungszeitraum melden 64 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes gute Geschäfte – noch zufriedener ist man nur noch im Dachdecker-Handwerk. Im Ausbaugewerbe liegt der Anteil mit 70,75 Prozent sogar noch höher. Für die Zukunft befürchten jedoch auch 46 Prozent der Baubetriebe eine Eintrübung, im Ausbaugewerbe teilen 27 Prozent diese Meinung.

Das sagen Sauerländer Handwerker

Über volle Auftragsbücher freuen sich auch unsere drei befragten Unternehmen: Stuckateurmeister Christian Heitschötter aus Arnsberg-Bruchhausen, Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg sowie Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe aus Olsberg-Wiemeringhausen. Alle drei Geschäftsführer sind mit der derzeitigen Auftragslage sehr zufrieden, die Schwierigkeiten halten sich bei ihnen in Grenzen, die gestiegenen Materialkosten sind aber bei allen „schon langsam zu spüren.“ Lieferengpässen begegnet Markus Schrewe dadurch, „dass ich das Material nicht eine Woche, sondern jetzt schon zwei Wochen vorher bestelle.“ Er räumt allerdings ein, dass er in seinem Betrieb nicht von vielen, sondern nur von zwei, drei Lieferanten abhängig ist.

Lieferkettenproblem
Die globalen Lieferketten funktionieren seit Beginn der Pandemie noch immer nicht reibungslos; durch neue Krisen bleiben sie auch weiter gestört. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) kann in dieser Krisenzeit trotzdem noch etwas Positives entdecken: „Wir stellen fest, dass die Bauwirtschaft erheblich von Russland, Belarus und der Ukraine abhängig ist. Kurzfristig macht das die Materialien schwer erhältlich, könnte langfristig aber zu einem guten Trend führen. Immer mehr Baufirmen versuchen, Baumaterialien zu recyceln. Das gilt etwa für Sand, aber auch für Beton und Steine.“


Auftrags- und Personalsituation
Die Kurven für den Fachkräfte- wie für den Hilfskräftebedarf haben lt. Konjunkturbericht der Handwerkskammer seit dem vergangenen Frühjahr nochmals einen negativen Verlauf genommen. Das bereitet vielen Unternehmen, gerade auch im Bau- und Ausbaugewerbe, weiterhin Sorge. Diese teilt auch Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe: „Die Auftragslage ist gut, sogar gestiegen. Auf der Stelle würde ich gern zwei Leute, Maurer und Trockenbauer, einstellen.” Während sich also viele Unternehmen auf der einen Seite über volle Auftragsbücher freuen, können Aufträge wegen des Personalmangels manchmal nicht in der gewünschten Zeit abgearbeitet werden.

Ähnlich geht es Christian Heitschötter in seinem Stuckerei-Betrieb in Arnsberg-Bruchhausen. Sein Problem ist, dass „gelernte Fachkräfte nur sehr schwer zu bekommen sind.“ Als Gegenmaßnahme setzt er auf Ausbildung. Zwei Azubis hat er gerade eingestellt, ein weiterer kommt im nächsten Jahr hinzu. Wie schwer die Suche nach Auszubildenden war, hat er deutlich zu spüren bekommen. Diesen negativen Trend auf dem Ausbildungsmarkt zeigt auch die Konjunkturumfrage. Die Handwerkskammer führt ihn darauf zurück, dass Betriebe während der Corona-Pandemie kaum Möglichkeiten hatten, sich potenziellen Bewerbern zu präsentieren. Viele Betriebe, so der Handwerkskammer-Bericht, haben nach der letzten Konjunkturumfrage im Herbst 2021 nochmals herbe Personal-Verluste verzeichnen müssen.
Besonders hart hat es die Nahrungsmittelhandwerke getroffen. Hier wurde bei 25 Prozent der Umfrageteilnehmer Personal abgebaut, aber nur bei 20 % der Betriebe Personal aufgebaut. Ähnlich groß war der Stellenabbau im Baugewerbe: 23,1 Prozent gaben an, dass Personal reduziert wurde, aber nur 11,5 Prozent der Betriebe haben auch neue Arbeitsplätze geschaffen. 

Mitarbeiter sind höchstes Gut

Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg ist sich dessen bewusst, dass es in den nächsten Jahren wegen gestiegener Kosten schwieriger werden wird. Trotzdem verschwendet er keinen Gedanken daran, Mitarbeiter einzusparen. „Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Handwerker werden immer gebraucht. Das Handwerk wird weiter wichtig sein“, ist er zuversichtlich.

Zurückhaltung bei Investitionen – auch und besonders im Hausbau
Die eingangs erwähnten Fakten schlagen sich auch beim Investitionsverhalten der einzelnen Gewerke nieder. Im Ausbaugewerbe liegt der Indexwert mit 83 Punkten deutlich unter dem Schnitt von 100. Hier schlägt gewiss auch die Zinsangst zu Buche, so die Handwerkskammer. Höhere Zinsen lassen die Zahl der Bauvorhaben deutlich sinken.


"Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird - befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind."
Bezüglich der Zinsen muss ein wenig revidiert werden: Zwar sind die Zinsen für ein 10-Jahres-Darlehen von durchschnittlich 0,9 % im letzten Dezember auf 2,1 % gestiegen (Mitte Juni lagen sie bei 3,7 %). Allerdings war dies der stärkste Anstieg seit 20 Jahren. Damals lagen die Zinsen im Durchschnitt noch bei 6 %. Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird -befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind.


Preise
Die explodierenden Preise im Bausektor und der damit einhergehende Verlust der Planbarkeit verunsichern die Unternehmen, viele ihrer Kalkulationen werden hinfällig. Die extrem ausgeprägte Preisdynamik hat zur Folge, dass z. B. Baufirmen, die vor Baubeginn mit den Bauherren Festpreise ausgemacht hatten, nun einen Verlust befürchten – trotz voller Auftragsbücher. Durch die geringere Auslastung ist dann auch damit zu rechnen, dass der Personalbedarf in der Baubranche sinkt. Matthias Pape von Zimmermann Haus bewertet die derzeitige Auftragslage noch als positiv: „Die Auftragsvorlage stammt aus der Zeit, als der Einfamilienhaus-Bau noch weiter gefördert wurde.“ Trotzdem spürt er die Zurückhaltung gerade in diesem Bereich deutlich und rechnet damit, dass es auch in den nächsten Jahren schwierig sein wird. Als Geschäftsführer denkt er über verschiedene Strategien nach, um die Zukunft zu sichern. Eine davon ist, sich nicht allein auf den Einfamilienbereich zu konzentrieren: „Wir orientieren uns auch an unseren anderen Standbeinen, an die Bereiche Bürobau, Mehrfamilienhäuser, Schulen, Flüchtlingsheime“. Sein Unternehmen sieht er daher als gut aufgestellt an. Die nächsten Monate werden zeigen, ob
die (Handwerks-)Konjunktur zur Erholung ansetzen kann und in welchem Maß Spätfolgen zu verzeichnen sein werden.

Generell, so sieht das die Handwerkskammer, wird der Umsatz in Südwestfalen nur wenig zulegen und aller Voraussicht nach hinter die allgemeine Preisentwicklung zurückfallen. Diese liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Tendenz: steigend.


Quellen:
Handwerkskammer Südwestfalen,
IHK Arnsberg, FOCUS

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Bau- und Ausbaugewerbe sind die großen Stützen für das Handwerk in Südwestfalen. Die übrigen Gewerke, so die Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen, leiden empfindlich unter der angespannten Situation. Das Geschäftsklima ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Allein Bau- und Ausbaugewerbe bilden eine erfreuliche Ausnahme. Hier sprechen viele Betriebe von einer guten Auftragssituation und allgemein von einer stabilen Lage.

Ausgebremst durch den Krieg in der Ukraine und die weiterandauernde Corona-Pandemie ist der erhoffte Konjunkturaufschwung ausgeblieben, der Aufschwung im Herbst 2021 längs wieder verpufft. Ein Blick auf die Zahlen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer: Derzeit melden noch 43 % der Betriebe gute Geschäfte, 14 Prozent schätzen die Lage der letzten Monate schlechter (minus 13 Prozentpunkte) ein. Pessimistischer zeigt sich der Blick in der Zukunft: 18 Prozent der Betriebe gehen von besseren (minus 3 Prozentpunkte), 29 Prozent von schlechteren Geschäften (plus 10 Prozentpunkte) aus. Im Metallbereich wird die aktuelle Lage ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachtet: 43 % sprechen von einer guten Geschäftslage, bei 19 % herrscht schlechte Stimmung vor. Seitens der Handwerkskammer befürchtet man eine Verschlechterung der Stimmung, die im Laufe des Jahres wohl wachsen wird. 44 % der Befragten sehen schon jetzt dunkle Wolken am Horizont.

„Konjunkturen-Motoren“

Optimistisch dagegen bleiben vorerst noch die, wie die Handwerkskammer sie nennt, „Konjunktur- „Motoren“ aus dem Bau- und Ausbaubereich: Im Erhebungszeitraum melden 64 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes gute Geschäfte – noch zufriedener ist man nur noch im Dachdecker-Handwerk. Im Ausbaugewerbe liegt der Anteil mit 70,75 Prozent sogar noch höher. Für die Zukunft befürchten jedoch auch 46 Prozent der Baubetriebe eine Eintrübung, im Ausbaugewerbe teilen 27 Prozent diese Meinung.

Das sagen Sauerländer Handwerker

Über volle Auftragsbücher freuen sich auch unsere drei befragten Unternehmen: Stuckateurmeister Christian Heitschötter aus Arnsberg-Bruchhausen, Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg sowie Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe aus Olsberg-Wiemeringhausen. Alle drei Geschäftsführer sind mit der derzeitigen Auftragslage sehr zufrieden, die Schwierigkeiten halten sich bei ihnen in Grenzen, die gestiegenen Materialkosten sind aber bei allen „schon langsam zu spüren.“ Lieferengpässen begegnet Markus Schrewe dadurch, „dass ich das Material nicht eine Woche, sondern jetzt schon zwei Wochen vorher bestelle.“ Er räumt allerdings ein, dass er in seinem Betrieb nicht von vielen, sondern nur von zwei, drei Lieferanten abhängig ist.

Lieferkettenproblem
Die globalen Lieferketten funktionieren seit Beginn der Pandemie noch immer nicht reibungslos; durch neue Krisen bleiben sie auch weiter gestört. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) kann in dieser Krisenzeit trotzdem noch etwas Positives entdecken: „Wir stellen fest, dass die Bauwirtschaft erheblich von Russland, Belarus und der Ukraine abhängig ist. Kurzfristig macht das die Materialien schwer erhältlich, könnte langfristig aber zu einem guten Trend führen. Immer mehr Baufirmen versuchen, Baumaterialien zu recyceln. Das gilt etwa für Sand, aber auch für Beton und Steine.“


Auftrags- und Personalsituation
Die Kurven für den Fachkräfte- wie für den Hilfskräftebedarf haben lt. Konjunkturbericht der Handwerkskammer seit dem vergangenen Frühjahr nochmals einen negativen Verlauf genommen. Das bereitet vielen Unternehmen, gerade auch im Bau- und Ausbaugewerbe, weiterhin Sorge. Diese teilt auch Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe: „Die Auftragslage ist gut, sogar gestiegen. Auf der Stelle würde ich gern zwei Leute, Maurer und Trockenbauer, einstellen.” Während sich also viele Unternehmen auf der einen Seite über volle Auftragsbücher freuen, können Aufträge wegen des Personalmangels manchmal nicht in der gewünschten Zeit abgearbeitet werden.

Ähnlich geht es Christian Heitschötter in seinem Stuckerei-Betrieb in Arnsberg-Bruchhausen. Sein Problem ist, dass „gelernte Fachkräfte nur sehr schwer zu bekommen sind.“ Als Gegenmaßnahme setzt er auf Ausbildung. Zwei Azubis hat er gerade eingestellt, ein weiterer kommt im nächsten Jahr hinzu. Wie schwer die Suche nach Auszubildenden war, hat er deutlich zu spüren bekommen. Diesen negativen Trend auf dem Ausbildungsmarkt zeigt auch die Konjunkturumfrage. Die Handwerkskammer führt ihn darauf zurück, dass Betriebe während der Corona-Pandemie kaum Möglichkeiten hatten, sich potenziellen Bewerbern zu präsentieren. Viele Betriebe, so der Handwerkskammer-Bericht, haben nach der letzten Konjunkturumfrage im Herbst 2021 nochmals herbe Personal-Verluste verzeichnen müssen.
Besonders hart hat es die Nahrungsmittelhandwerke getroffen. Hier wurde bei 25 Prozent der Umfrageteilnehmer Personal abgebaut, aber nur bei 20 % der Betriebe Personal aufgebaut. Ähnlich groß war der Stellenabbau im Baugewerbe: 23,1 Prozent gaben an, dass Personal reduziert wurde, aber nur 11,5 Prozent der Betriebe haben auch neue Arbeitsplätze geschaffen. 

Mitarbeiter sind höchstes Gut

Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg ist sich dessen bewusst, dass es in den nächsten Jahren wegen gestiegener Kosten schwieriger werden wird. Trotzdem verschwendet er keinen Gedanken daran, Mitarbeiter einzusparen. „Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Handwerker werden immer gebraucht. Das Handwerk wird weiter wichtig sein“, ist er zuversichtlich.

Zurückhaltung bei Investitionen – auch und besonders im Hausbau
Die eingangs erwähnten Fakten schlagen sich auch beim Investitionsverhalten der einzelnen Gewerke nieder. Im Ausbaugewerbe liegt der Indexwert mit 83 Punkten deutlich unter dem Schnitt von 100. Hier schlägt gewiss auch die Zinsangst zu Buche, so die Handwerkskammer. Höhere Zinsen lassen die Zahl der Bauvorhaben deutlich sinken.


"Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird - befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind."
Bezüglich der Zinsen muss ein wenig revidiert werden: Zwar sind die Zinsen für ein 10-Jahres-Darlehen von durchschnittlich 0,9 % im letzten Dezember auf 2,1 % gestiegen (Mitte Juni lagen sie bei 3,7 %). Allerdings war dies der stärkste Anstieg seit 20 Jahren. Damals lagen die Zinsen im Durchschnitt noch bei 6 %. Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird -befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind.


Preise
Die explodierenden Preise im Bausektor und der damit einhergehende Verlust der Planbarkeit verunsichern die Unternehmen, viele ihrer Kalkulationen werden hinfällig. Die extrem ausgeprägte Preisdynamik hat zur Folge, dass z. B. Baufirmen, die vor Baubeginn mit den Bauherren Festpreise ausgemacht hatten, nun einen Verlust befürchten – trotz voller Auftragsbücher. Durch die geringere Auslastung ist dann auch damit zu rechnen, dass der Personalbedarf in der Baubranche sinkt. Matthias Pape von Zimmermann Haus bewertet die derzeitige Auftragslage noch als positiv: „Die Auftragsvorlage stammt aus der Zeit, als der Einfamilienhaus-Bau noch weiter gefördert wurde.“ Trotzdem spürt er die Zurückhaltung gerade in diesem Bereich deutlich und rechnet damit, dass es auch in den nächsten Jahren schwierig sein wird. Als Geschäftsführer denkt er über verschiedene Strategien nach, um die Zukunft zu sichern. Eine davon ist, sich nicht allein auf den Einfamilienbereich zu konzentrieren: „Wir orientieren uns auch an unseren anderen Standbeinen, an die Bereiche Bürobau, Mehrfamilienhäuser, Schulen, Flüchtlingsheime“. Sein Unternehmen sieht er daher als gut aufgestellt an. Die nächsten Monate werden zeigen, ob
die (Handwerks-)Konjunktur zur Erholung ansetzen kann und in welchem Maß Spätfolgen zu verzeichnen sein werden.

Generell, so sieht das die Handwerkskammer, wird der Umsatz in Südwestfalen nur wenig zulegen und aller Voraussicht nach hinter die allgemeine Preisentwicklung zurückfallen. Diese liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Tendenz: steigend.


Quellen:
Handwerkskammer Südwestfalen,
IHK Arnsberg, FOCUS

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Bau- und Ausbaugewerbe sind die großen Stützen für das Handwerk in Südwestfalen. Die übrigen Gewerke, so die Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen, leiden empfindlich unter der angespannten Situation. Das Geschäftsklima ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Allein Bau- und Ausbaugewerbe bilden eine erfreuliche Ausnahme. Hier sprechen viele Betriebe von einer guten Auftragssituation und allgemein von einer stabilen Lage.

Ausgebremst durch den Krieg in der Ukraine und die weiterandauernde Corona-Pandemie ist der erhoffte Konjunkturaufschwung ausgeblieben, der Aufschwung im Herbst 2021 längs wieder verpufft. Ein Blick auf die Zahlen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer: Derzeit melden noch 43 % der Betriebe gute Geschäfte, 14 Prozent schätzen die Lage der letzten Monate schlechter (minus 13 Prozentpunkte) ein. Pessimistischer zeigt sich der Blick in der Zukunft: 18 Prozent der Betriebe gehen von besseren (minus 3 Prozentpunkte), 29 Prozent von schlechteren Geschäften (plus 10 Prozentpunkte) aus. Im Metallbereich wird die aktuelle Lage ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachtet: 43 % sprechen von einer guten Geschäftslage, bei 19 % herrscht schlechte Stimmung vor. Seitens der Handwerkskammer befürchtet man eine Verschlechterung der Stimmung, die im Laufe des Jahres wohl wachsen wird. 44 % der Befragten sehen schon jetzt dunkle Wolken am Horizont.

„Konjunkturen-Motoren“

Optimistisch dagegen bleiben vorerst noch die, wie die Handwerkskammer sie nennt, „Konjunktur- „Motoren“ aus dem Bau- und Ausbaubereich: Im Erhebungszeitraum melden 64 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes gute Geschäfte – noch zufriedener ist man nur noch im Dachdecker-Handwerk. Im Ausbaugewerbe liegt der Anteil mit 70,75 Prozent sogar noch höher. Für die Zukunft befürchten jedoch auch 46 Prozent der Baubetriebe eine Eintrübung, im Ausbaugewerbe teilen 27 Prozent diese Meinung.

Das sagen Sauerländer Handwerker

Über volle Auftragsbücher freuen sich auch unsere drei befragten Unternehmen: Stuckateurmeister Christian Heitschötter aus Arnsberg-Bruchhausen, Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg sowie Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe aus Olsberg-Wiemeringhausen. Alle drei Geschäftsführer sind mit der derzeitigen Auftragslage sehr zufrieden, die Schwierigkeiten halten sich bei ihnen in Grenzen, die gestiegenen Materialkosten sind aber bei allen „schon langsam zu spüren.“ Lieferengpässen begegnet Markus Schrewe dadurch, „dass ich das Material nicht eine Woche, sondern jetzt schon zwei Wochen vorher bestelle.“ Er räumt allerdings ein, dass er in seinem Betrieb nicht von vielen, sondern nur von zwei, drei Lieferanten abhängig ist.

Lieferkettenproblem
Die globalen Lieferketten funktionieren seit Beginn der Pandemie noch immer nicht reibungslos; durch neue Krisen bleiben sie auch weiter gestört. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) kann in dieser Krisenzeit trotzdem noch etwas Positives entdecken: „Wir stellen fest, dass die Bauwirtschaft erheblich von Russland, Belarus und der Ukraine abhängig ist. Kurzfristig macht das die Materialien schwer erhältlich, könnte langfristig aber zu einem guten Trend führen. Immer mehr Baufirmen versuchen, Baumaterialien zu recyceln. Das gilt etwa für Sand, aber auch für Beton und Steine.“


Auftrags- und Personalsituation
Die Kurven für den Fachkräfte- wie für den Hilfskräftebedarf haben lt. Konjunkturbericht der Handwerkskammer seit dem vergangenen Frühjahr nochmals einen negativen Verlauf genommen. Das bereitet vielen Unternehmen, gerade auch im Bau- und Ausbaugewerbe, weiterhin Sorge. Diese teilt auch Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe: „Die Auftragslage ist gut, sogar gestiegen. Auf der Stelle würde ich gern zwei Leute, Maurer und Trockenbauer, einstellen.” Während sich also viele Unternehmen auf der einen Seite über volle Auftragsbücher freuen, können Aufträge wegen des Personalmangels manchmal nicht in der gewünschten Zeit abgearbeitet werden.

Ähnlich geht es Christian Heitschötter in seinem Stuckerei-Betrieb in Arnsberg-Bruchhausen. Sein Problem ist, dass „gelernte Fachkräfte nur sehr schwer zu bekommen sind.“ Als Gegenmaßnahme setzt er auf Ausbildung. Zwei Azubis hat er gerade eingestellt, ein weiterer kommt im nächsten Jahr hinzu. Wie schwer die Suche nach Auszubildenden war, hat er deutlich zu spüren bekommen. Diesen negativen Trend auf dem Ausbildungsmarkt zeigt auch die Konjunkturumfrage. Die Handwerkskammer führt ihn darauf zurück, dass Betriebe während der Corona-Pandemie kaum Möglichkeiten hatten, sich potenziellen Bewerbern zu präsentieren. Viele Betriebe, so der Handwerkskammer-Bericht, haben nach der letzten Konjunkturumfrage im Herbst 2021 nochmals herbe Personal-Verluste verzeichnen müssen.
Besonders hart hat es die Nahrungsmittelhandwerke getroffen. Hier wurde bei 25 Prozent der Umfrageteilnehmer Personal abgebaut, aber nur bei 20 % der Betriebe Personal aufgebaut. Ähnlich groß war der Stellenabbau im Baugewerbe: 23,1 Prozent gaben an, dass Personal reduziert wurde, aber nur 11,5 Prozent der Betriebe haben auch neue Arbeitsplätze geschaffen. 

Mitarbeiter sind höchstes Gut

Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg ist sich dessen bewusst, dass es in den nächsten Jahren wegen gestiegener Kosten schwieriger werden wird. Trotzdem verschwendet er keinen Gedanken daran, Mitarbeiter einzusparen. „Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Handwerker werden immer gebraucht. Das Handwerk wird weiter wichtig sein“, ist er zuversichtlich.

Zurückhaltung bei Investitionen – auch und besonders im Hausbau
Die eingangs erwähnten Fakten schlagen sich auch beim Investitionsverhalten der einzelnen Gewerke nieder. Im Ausbaugewerbe liegt der Indexwert mit 83 Punkten deutlich unter dem Schnitt von 100. Hier schlägt gewiss auch die Zinsangst zu Buche, so die Handwerkskammer. Höhere Zinsen lassen die Zahl der Bauvorhaben deutlich sinken.


"Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird - befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind."
Bezüglich der Zinsen muss ein wenig revidiert werden: Zwar sind die Zinsen für ein 10-Jahres-Darlehen von durchschnittlich 0,9 % im letzten Dezember auf 2,1 % gestiegen (Mitte Juni lagen sie bei 3,7 %). Allerdings war dies der stärkste Anstieg seit 20 Jahren. Damals lagen die Zinsen im Durchschnitt noch bei 6 %. Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird -befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind.


Preise
Die explodierenden Preise im Bausektor und der damit einhergehende Verlust der Planbarkeit verunsichern die Unternehmen, viele ihrer Kalkulationen werden hinfällig. Die extrem ausgeprägte Preisdynamik hat zur Folge, dass z. B. Baufirmen, die vor Baubeginn mit den Bauherren Festpreise ausgemacht hatten, nun einen Verlust befürchten – trotz voller Auftragsbücher. Durch die geringere Auslastung ist dann auch damit zu rechnen, dass der Personalbedarf in der Baubranche sinkt. Matthias Pape von Zimmermann Haus bewertet die derzeitige Auftragslage noch als positiv: „Die Auftragsvorlage stammt aus der Zeit, als der Einfamilienhaus-Bau noch weiter gefördert wurde.“ Trotzdem spürt er die Zurückhaltung gerade in diesem Bereich deutlich und rechnet damit, dass es auch in den nächsten Jahren schwierig sein wird. Als Geschäftsführer denkt er über verschiedene Strategien nach, um die Zukunft zu sichern. Eine davon ist, sich nicht allein auf den Einfamilienbereich zu konzentrieren: „Wir orientieren uns auch an unseren anderen Standbeinen, an die Bereiche Bürobau, Mehrfamilienhäuser, Schulen, Flüchtlingsheime“. Sein Unternehmen sieht er daher als gut aufgestellt an. Die nächsten Monate werden zeigen, ob
die (Handwerks-)Konjunktur zur Erholung ansetzen kann und in welchem Maß Spätfolgen zu verzeichnen sein werden.

Generell, so sieht das die Handwerkskammer, wird der Umsatz in Südwestfalen nur wenig zulegen und aller Voraussicht nach hinter die allgemeine Preisentwicklung zurückfallen. Diese liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Tendenz: steigend.


Quellen:
Handwerkskammer Südwestfalen,
IHK Arnsberg, FOCUS

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Ausgebremst durch den Krieg in der Ukraine und die weiterandauernde Corona-Pandemie ist der erhoffte Konjunkturaufschwung ausgeblieben, der Aufschwung im Herbst 2021 längs wieder verpufft. Ein Blick auf die Zahlen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer: Derzeit melden noch 43 % der Betriebe gute Geschäfte, 14 Prozent schätzen die Lage der letzten Monate schlechter (minus 13 Prozentpunkte) ein. Pessimistischer zeigt sich der Blick in der Zukunft: 18 Prozent der Betriebe gehen von besseren (minus 3 Prozentpunkte), 29 Prozent von schlechteren Geschäften (plus 10 Prozentpunkte) aus. Im Metallbereich wird die aktuelle Lage ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachtet: 43 % sprechen von einer guten Geschäftslage, bei 19 % herrscht schlechte Stimmung vor. Seitens der Handwerkskammer befürchtet man eine Verschlechterung der Stimmung, die im Laufe des Jahres wohl wachsen wird. 44 % der Befragten sehen schon jetzt dunkle Wolken am Horizont.

„Konjunkturen-Motoren“

Optimistisch dagegen bleiben vorerst noch die, wie die Handwerkskammer sie nennt, „Konjunktur- „Motoren“ aus dem Bau- und Ausbaubereich: Im Erhebungszeitraum melden 64 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes gute Geschäfte – noch zufriedener ist man nur noch im Dachdecker-Handwerk. Im Ausbaugewerbe liegt der Anteil mit 70,75 Prozent sogar noch höher. Für die Zukunft befürchten jedoch auch 46 Prozent der Baubetriebe eine Eintrübung, im Ausbaugewerbe teilen 27 Prozent diese Meinung.

Das sagen Sauerländer Handwerker

Über volle Auftragsbücher freuen sich auch unsere drei befragten Unternehmen: Stuckateurmeister Christian Heitschötter aus Arnsberg-Bruchhausen, Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg sowie Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe aus Olsberg-Wiemeringhausen. Alle drei Geschäftsführer sind mit der derzeitigen Auftragslage sehr zufrieden, die Schwierigkeiten halten sich bei ihnen in Grenzen, die gestiegenen Materialkosten sind aber bei allen „schon langsam zu spüren.“ Lieferengpässen begegnet Markus Schrewe dadurch, „dass ich das Material nicht eine Woche, sondern jetzt schon zwei Wochen vorher bestelle.“ Er räumt allerdings ein, dass er in seinem Betrieb nicht von vielen, sondern nur von zwei, drei Lieferanten abhängig ist.

Lieferkettenproblem
Die globalen Lieferketten funktionieren seit Beginn der Pandemie noch immer nicht reibungslos; durch neue Krisen bleiben sie auch weiter gestört. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) kann in dieser Krisenzeit trotzdem noch etwas Positives entdecken: „Wir stellen fest, dass die Bauwirtschaft erheblich von Russland, Belarus und der Ukraine abhängig ist. Kurzfristig macht das die Materialien schwer erhältlich, könnte langfristig aber zu einem guten Trend führen. Immer mehr Baufirmen versuchen, Baumaterialien zu recyceln. Das gilt etwa für Sand, aber auch für Beton und Steine.“


Auftrags- und Personalsituation
Die Kurven für den Fachkräfte- wie für den Hilfskräftebedarf haben lt. Konjunkturbericht der Handwerkskammer seit dem vergangenen Frühjahr nochmals einen negativen Verlauf genommen. Das bereitet vielen Unternehmen, gerade auch im Bau- und Ausbaugewerbe, weiterhin Sorge. Diese teilt auch Markus Schrewe von Bautenschutz Schrewe: „Die Auftragslage ist gut, sogar gestiegen. Auf der Stelle würde ich gern zwei Leute, Maurer und Trockenbauer, einstellen.” Während sich also viele Unternehmen auf der einen Seite über volle Auftragsbücher freuen, können Aufträge wegen des Personalmangels manchmal nicht in der gewünschten Zeit abgearbeitet werden.

Ähnlich geht es Christian Heitschötter in seinem Stuckerei-Betrieb in Arnsberg-Bruchhausen. Sein Problem ist, dass „gelernte Fachkräfte nur sehr schwer zu bekommen sind.“ Als Gegenmaßnahme setzt er auf Ausbildung. Zwei Azubis hat er gerade eingestellt, ein weiterer kommt im nächsten Jahr hinzu. Wie schwer die Suche nach Auszubildenden war, hat er deutlich zu spüren bekommen. Diesen negativen Trend auf dem Ausbildungsmarkt zeigt auch die Konjunkturumfrage. Die Handwerkskammer führt ihn darauf zurück, dass Betriebe während der Corona-Pandemie kaum Möglichkeiten hatten, sich potenziellen Bewerbern zu präsentieren. Viele Betriebe, so der Handwerkskammer-Bericht, haben nach der letzten Konjunkturumfrage im Herbst 2021 nochmals herbe Personal-Verluste verzeichnen müssen.
Besonders hart hat es die Nahrungsmittelhandwerke getroffen. Hier wurde bei 25 Prozent der Umfrageteilnehmer Personal abgebaut, aber nur bei 20 % der Betriebe Personal aufgebaut. Ähnlich groß war der Stellenabbau im Baugewerbe: 23,1 Prozent gaben an, dass Personal reduziert wurde, aber nur 11,5 Prozent der Betriebe haben auch neue Arbeitsplätze geschaffen. 

Mitarbeiter sind höchstes Gut

Matthias Pape von Zimmermann Haus in Schmallenberg ist sich dessen bewusst, dass es in den nächsten Jahren wegen gestiegener Kosten schwieriger werden wird. Trotzdem verschwendet er keinen Gedanken daran, Mitarbeiter einzusparen. „Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Handwerker werden immer gebraucht. Das Handwerk wird weiter wichtig sein“, ist er zuversichtlich.

Zurückhaltung bei Investitionen – auch und besonders im Hausbau
Die eingangs erwähnten Fakten schlagen sich auch beim Investitionsverhalten der einzelnen Gewerke nieder. Im Ausbaugewerbe liegt der Indexwert mit 83 Punkten deutlich unter dem Schnitt von 100. Hier schlägt gewiss auch die Zinsangst zu Buche, so die Handwerkskammer. Höhere Zinsen lassen die Zahl der Bauvorhaben deutlich sinken.


"Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird - befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind."
Bezüglich der Zinsen muss ein wenig revidiert werden: Zwar sind die Zinsen für ein 10-Jahres-Darlehen von durchschnittlich 0,9 % im letzten Dezember auf 2,1 % gestiegen (Mitte Juni lagen sie bei 3,7 %). Allerdings war dies der stärkste Anstieg seit 20 Jahren. Damals lagen die Zinsen im Durchschnitt noch bei 6 %. Trotz aller Krisen – und der Unsicherheit, wie es weitergehen wird -befindet sich der Immobilienmarkt weiter im Aufwind.


Preise
Die explodierenden Preise im Bausektor und der damit einhergehende Verlust der Planbarkeit verunsichern die Unternehmen, viele ihrer Kalkulationen werden hinfällig. Die extrem ausgeprägte Preisdynamik hat zur Folge, dass z. B. Baufirmen, die vor Baubeginn mit den Bauherren Festpreise ausgemacht hatten, nun einen Verlust befürchten – trotz voller Auftragsbücher. Durch die geringere Auslastung ist dann auch damit zu rechnen, dass der Personalbedarf in der Baubranche sinkt. Matthias Pape von Zimmermann Haus bewertet die derzeitige Auftragslage noch als positiv: „Die Auftragsvorlage stammt aus der Zeit, als der Einfamilienhaus-Bau noch weiter gefördert wurde.“ Trotzdem spürt er die Zurückhaltung gerade in diesem Bereich deutlich und rechnet damit, dass es auch in den nächsten Jahren schwierig sein wird. Als Geschäftsführer denkt er über verschiedene Strategien nach, um die Zukunft zu sichern. Eine davon ist, sich nicht allein auf den Einfamilienbereich zu konzentrieren: „Wir orientieren uns auch an unseren anderen Standbeinen, an die Bereiche Bürobau, Mehrfamilienhäuser, Schulen, Flüchtlingsheime“. Sein Unternehmen sieht er daher als gut aufgestellt an. Die nächsten Monate werden zeigen, ob
die (Handwerks-)Konjunktur zur Erholung ansetzen kann und in welchem Maß Spätfolgen zu verzeichnen sein werden.

Generell, so sieht das die Handwerkskammer, wird der Umsatz in Südwestfalen nur wenig zulegen und aller Voraussicht nach hinter die allgemeine Preisentwicklung zurückfallen. Diese liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Tendenz: steigend.


Quellen:
Handwerkskammer Südwestfalen,
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