Traumberuf Kinderkrankenpfleger
Text: Christel Zidi
Kann man sich Säuglinge ansehen, ohne dass einem das Herz aufgeht? Ganz egal wie verknautscht das kleine Gesicht ist. Auch außerhalb der Säuglingsstation, auf der Kinderstation wirkt das „Kindchenschema“, also die typischen Proportionen des Kleinkindgesichtes. Die großen, runden Augen, die kleine Nase und das Kinn lösen sofort ein Schutz- und Fürsorgeverhalten aus. Das ist evolutionsbiologisch bedingt – und es wirkt.
Bei den Mädels steht dieser Beruf nach wie vor besonders ganz hoch im Kurs. Jungs gibt es in diesem Ausbildungsberuf – bisher - nur sehr wenige. Liegt es vielleicht daran, dass man gerade in diesem Beruf viel mit körperlicher Nähe zu tun hat? Ein Kriterium, mit dem sich vor allem männliche Jugendliche etwas schwertun. Definitiv ist es so, dass Männer in Pflegeberufen qualitativ gleichwerte Leistungen erbringen und die Anerkennung seitens der Patienten mindestens genauso hoch ist.
Männer sind in der Pflege generell in der Unterzahl. Im Jahr 2020 waren, so ein Bericht der Bundesagentur für Arbeit im Mai 2021, 80 Prozent der in der Krankenpflege Beschäftigten ohnehin Frauen, in der Altenpflege lag der Anteil gar bei 83 %. Zuwächse sind kaum zu verzeichnen. Außerdem fand man heraus, dass die Geschlechterverteilung in den Metropolen ausgeglichener ist als in den ländlichen Regionen.
Um Kinderkrankenpfleger/in zu werden, muss man zunächst eine generalistische Ausbildung als Pflegefachmann/-frau an einer Pflegeschule beginnen. Im letzten Ausbildungsjahr kann man dann den Schwerpunkt auf die Pflege von Kindern legen, um dann den Abschluss Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in zu erwerben. Später kann dann sowohl in Krankenhäusern, in Kinderkliniken und Kinderheim, bei ambulanten Pflegediensten und in Facharztpraxen für Kinder und Jugendliche tätig werden. Auch im Rahmen eines dualen Studiums (Abschluss Bachelor) kann der Beruf erlernt werden, dann mit der Option auf Tätigkeiten mit Leitungsfunktion.