Wenn Malermeister Gerhard Luce aus Marsberg-Bredelar von weiter weg Besuch bekommt, dann weiß es meist das ganze Dorf sehr schnell. Es flattert nämlich zur Begrüßung eine sehr persönliche Flagge am Fahnenmast direkt an der Garagenauffahrt. „Wenn unsere Freunde aus Berlin sich ansagen, dann wird natürlich der Berliner Bär aufgezogen“, erklärt der 73-Jährige wie selbstverständlich, „und solange sie hier sind, bleibt er auch oben!“ Wenn’s nach seinem Vorrat geht, könnten noch sehr viel mehr Besucher kommen, auch aus den entlegensten Winkeln. Denn mittlerweile liegen knapp über 100 Fahnen bereit, alphabetisch geordnet und sauber gefaltet im Schrank. Von A wie Argentinien bis U wie Utah.

Text: Andreas Melliwa
Fotos: Raphael Sprenger

Zwischen 10 und 20 Euro kosten die Fahnen im Internet, Luce hat sich auf die Größe 50x80 cm festgelegt. In der Regel ist die bestellte Ware nur wenige Tage unterwegs. „Nur zu Beginn des Ukraine-Krieges war die Nationalflagge der Ukraine kaum zu bekommen, die Händler waren ausverkauft. Da hab ich länger warten müssen.“ Mittlerweile zieht er in regelmäßigen Abständen die blau-gelbe Flagge hoch, als Zeichen des Mitgefühls. Eine russische Fahne, sogar die Fahne der Stadt Moskau, hat er natürlich auch – „aber die bleiben erstmal im Schrank!“ 

„Mit den Fahnen hab ich zur Fußball-WM 2014 in Brasilien begonnen“, blickt Gerhard Luce auf den Anfang seiner Sammlung zurück, „da gab es ein Set mit allen teilnehmenden Nationen, das hab ich komplett bestellt. Danach war’s dann irgendwie um mich geschehen!“ Deutschland wurde Weltmeister, und „Schwarz-Rot-Gold“ flatterte noch länger als gewöhnlich über dem modernen Flachdach-Bungalow. „Leider konnte ich bei der letzten WM im vergangenen Jahr den Bundesadler schon sehr früh wieder einpacken. Da war ja in der Vorrunde Schluss“. Natürlich wurde dann nach dem Finale die argentinische Flagge hochgezogen.“

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Die hing dann allerdings nur so lange wie nötig. Das beträchtlich angewachsene Arsenal erlaubt mittlerweile einen 14-tägigen Wechsel. Nackt bleibt der Fahnenmast nie. „Manchmal muss ich schon überlegen, was ich nun aufziehen könnte“, lacht Gerhard Luce verschmitzt, „aber irgendein Anlass ist mir bisher immer eingefallen.“ Mal ist es ein weltweites Formel-1-Rennen, dann hängt entweder die Länderfahne oder das knallrote Banner von Ferrari. Regelmäßig wird schwarz-gelb geflaggt – und wenn Borussia Dortmund gewinnt, bleibt die Fahne auch in der Woche am Mast. Eine Schalke-Fahne hat der glühende BVB-Fan auch – „aber die wird eher selten und mit spitzen Fingern aufgehängt!“ Beim Aussuchen der Fahnen helfen mittlerweile auch schon die beiden 10-jährigen Enkel Emil und Mathilda. Opa Gerhard hofft, dass so die stetig wachsende Fahnensammlung eines Tages in die nächste Generation übergeht.  

Bei aller Qual der Wahl: am liebsten sind ihm nach wie vor die Fahnen seiner Urlaubsländer. Immer nach Rückkehr weiß das Dorf, wo „Luces“ wieder gewesen sind. Vorausgesetzt, man kennt die Flaggen. „Ich werde öfters mal beim Bäcker oder im Supermarkt gefragt, welche Fahne denn da bei mir gerade weht. Manche sind ja auch ziemlich exotisch.“ Besonders nach Kreuzfahrten muss auch er erst recherchieren und entsprechend im Internet nachbestellen. Wenn er mit seiner Frau Conny in seinem Lieblingsland USA unterwegs war, dann hängt auch schon mal das Banner der „Route 66“ am Mast. Oder das Wappen von St. Franzisko. Muss man dann schon kennen.  

Das Sammeln scheint dem Seniorchef des Malergeschäfts in vierter Generation (gegründet 1921) im Blut zu liegen. Seine sechs Oldtimer stehen in einer eigenen Garage in der Marsberger Kernstadt. „Damit sie laufen und bewegt werden, vermiete ich sie regelmäßigt, besonders häufig an Brautpaare. Das Geschäft läuft gut!“ sagt der umtriebige Rentner. Am Steuer sitzt allerdings stets der Chef persönlich.  

Im ehemaligen historischen Güterschuppen des Bredelarer Bahnhofs hat Gerhard Luce seine stattliche Sammlung von Eisenbahn-Erinnerungsstücken untergebracht. „Bredelar hat seit 1873 eine wichtige Rolle in der Geschichte der Oberen Ruhrtalbahn gespielt. Erst als Verladestation für Erze aus der Region, dann bis in die 1990er-Jahre als Panzer-Verladestation der belgischen Armee. Diese Geschichte möchte ich bewahren.“ Als Sahnehäubchen hat er vor Jahren sogar einen ausrangierten Waggon an die Seite des Schuppens rollen lassen und zum „Partyraum“ um- und ausgebaut.  

Im ersten Stock des Güterschuppens hat sich der Malermeister für sein Haupthobby Platz geschaffen – das Malen. Aber nicht Streichen und Lackieren sind gemeint, sondern das Zeichnen mit Acrylfarben. Hier, mit Blick auf die Gleise, hat er sich einen Rückzugsraum geschaffen. Steht das Firmenauto vor der Tür und oben brennt Licht – dann sitzt der Meister vor der Staffelei und entspannt. „Ich hab’s erst spät für mich entdeckt, aber es ist eine große Leidenschaft geworden!“ 

Malen, Sammeln, Oldtimer ausfahren, alles das tritt in den Hintergrund, wenn über Pfingsten Schützenfest angesagt ist. Dann wird sogar ein zweiter Fahnenmast eingestielt. An einem flattert die offizielle grün-weiße Fahne des „Bürgerschützenvereins Bredelar 1920“, am anderen wird vor Schützenbrüdern gewarnt, die dann schon mal reichlich angedüdelt im Dorf unterwegs sind. Zu Fuß, versteht sich. Oder genauer: auf allen Vieren.  

Die Fahne im Wind, dazu „Dicke-Backen-Musik“, das gefällt Gerhard Luce besonders gut. „Ich hab schon überlegt, ob ich das nicht bei jedem Fahnenwechsel machen sollte. Bei Hamburg gibt’s ein Ausflugslokal an der Elbe, da wird jedes Schiff mit der entsprechende Nationalhymne vom Band begrüßt. So in etwa könnte ich mir das auch vorstellen!“ Da will er aber vorher die Nachbarn mit ins Boot holen. Besser wär das wohl… 

Fahne oder Flagge? 

Grob gesagt: Flaggen werden gehisst und Fahnen werden getragen. Anders als Flaggen, die meist in hoher Stückzahl hergestellt werden, zählt eine Fahne immer als Unikat. 

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Wenn Malermeister Gerhard Luce aus Marsberg-Bredelar von weiter weg Besuch bekommt, dann weiß es meist das ganze Dorf sehr schnell. Es flattert nämlich zur Begrüßung eine sehr persönliche Flagge am Fahnenmast direkt an der Garagenauffahrt. „Wenn unsere Freunde aus Berlin sich ansagen, dann wird natürlich der Berliner Bär aufgezogen“, erklärt der 73-Jährige wie selbstverständlich, „und solange sie hier sind, bleibt er auch oben!“ Wenn’s nach seinem Vorrat geht, könnten noch sehr viel mehr Besucher kommen, auch aus den entlegensten Winkeln. Denn mittlerweile liegen knapp über 100 Fahnen bereit, alphabetisch geordnet und sauber gefaltet im Schrank. Von A wie Argentinien bis U wie Utah.

Text: Andreas Melliwa
Fotos: Raphael Sprenger

Zwischen 10 und 20 Euro kosten die Fahnen im Internet, Luce hat sich auf die Größe 50x80 cm festgelegt. In der Regel ist die bestellte Ware nur wenige Tage unterwegs. „Nur zu Beginn des Ukraine-Krieges war die Nationalflagge der Ukraine kaum zu bekommen, die Händler waren ausverkauft. Da hab ich länger warten müssen.“ Mittlerweile zieht er in regelmäßigen Abständen die blau-gelbe Flagge hoch, als Zeichen des Mitgefühls. Eine russische Fahne, sogar die Fahne der Stadt Moskau, hat er natürlich auch – „aber die bleiben erstmal im Schrank!“ 

„Mit den Fahnen hab ich zur Fußball-WM 2014 in Brasilien begonnen“, blickt Gerhard Luce auf den Anfang seiner Sammlung zurück, „da gab es ein Set mit allen teilnehmenden Nationen, das hab ich komplett bestellt. Danach war’s dann irgendwie um mich geschehen!“ Deutschland wurde Weltmeister, und „Schwarz-Rot-Gold“ flatterte noch länger als gewöhnlich über dem modernen Flachdach-Bungalow. „Leider konnte ich bei der letzten WM im vergangenen Jahr den Bundesadler schon sehr früh wieder einpacken. Da war ja in der Vorrunde Schluss“. Natürlich wurde dann nach dem Finale die argentinische Flagge hochgezogen.“

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Die hing dann allerdings nur so lange wie nötig. Das beträchtlich angewachsene Arsenal erlaubt mittlerweile einen 14-tägigen Wechsel. Nackt bleibt der Fahnenmast nie. „Manchmal muss ich schon überlegen, was ich nun aufziehen könnte“, lacht Gerhard Luce verschmitzt, „aber irgendein Anlass ist mir bisher immer eingefallen.“ Mal ist es ein weltweites Formel-1-Rennen, dann hängt entweder die Länderfahne oder das knallrote Banner von Ferrari. Regelmäßig wird schwarz-gelb geflaggt – und wenn Borussia Dortmund gewinnt, bleibt die Fahne auch in der Woche am Mast. Eine Schalke-Fahne hat der glühende BVB-Fan auch – „aber die wird eher selten und mit spitzen Fingern aufgehängt!“ Beim Aussuchen der Fahnen helfen mittlerweile auch schon die beiden 10-jährigen Enkel Emil und Mathilda. Opa Gerhard hofft, dass so die stetig wachsende Fahnensammlung eines Tages in die nächste Generation übergeht.  

Bei aller Qual der Wahl: am liebsten sind ihm nach wie vor die Fahnen seiner Urlaubsländer. Immer nach Rückkehr weiß das Dorf, wo „Luces“ wieder gewesen sind. Vorausgesetzt, man kennt die Flaggen. „Ich werde öfters mal beim Bäcker oder im Supermarkt gefragt, welche Fahne denn da bei mir gerade weht. Manche sind ja auch ziemlich exotisch.“ Besonders nach Kreuzfahrten muss auch er erst recherchieren und entsprechend im Internet nachbestellen. Wenn er mit seiner Frau Conny in seinem Lieblingsland USA unterwegs war, dann hängt auch schon mal das Banner der „Route 66“ am Mast. Oder das Wappen von St. Franzisko. Muss man dann schon kennen.  

Das Sammeln scheint dem Seniorchef des Malergeschäfts in vierter Generation (gegründet 1921) im Blut zu liegen. Seine sechs Oldtimer stehen in einer eigenen Garage in der Marsberger Kernstadt. „Damit sie laufen und bewegt werden, vermiete ich sie regelmäßigt, besonders häufig an Brautpaare. Das Geschäft läuft gut!“ sagt der umtriebige Rentner. Am Steuer sitzt allerdings stets der Chef persönlich.  

Im ehemaligen historischen Güterschuppen des Bredelarer Bahnhofs hat Gerhard Luce seine stattliche Sammlung von Eisenbahn-Erinnerungsstücken untergebracht. „Bredelar hat seit 1873 eine wichtige Rolle in der Geschichte der Oberen Ruhrtalbahn gespielt. Erst als Verladestation für Erze aus der Region, dann bis in die 1990er-Jahre als Panzer-Verladestation der belgischen Armee. Diese Geschichte möchte ich bewahren.“ Als Sahnehäubchen hat er vor Jahren sogar einen ausrangierten Waggon an die Seite des Schuppens rollen lassen und zum „Partyraum“ um- und ausgebaut.  

Im ersten Stock des Güterschuppens hat sich der Malermeister für sein Haupthobby Platz geschaffen – das Malen. Aber nicht Streichen und Lackieren sind gemeint, sondern das Zeichnen mit Acrylfarben. Hier, mit Blick auf die Gleise, hat er sich einen Rückzugsraum geschaffen. Steht das Firmenauto vor der Tür und oben brennt Licht – dann sitzt der Meister vor der Staffelei und entspannt. „Ich hab’s erst spät für mich entdeckt, aber es ist eine große Leidenschaft geworden!“ 

Malen, Sammeln, Oldtimer ausfahren, alles das tritt in den Hintergrund, wenn über Pfingsten Schützenfest angesagt ist. Dann wird sogar ein zweiter Fahnenmast eingestielt. An einem flattert die offizielle grün-weiße Fahne des „Bürgerschützenvereins Bredelar 1920“, am anderen wird vor Schützenbrüdern gewarnt, die dann schon mal reichlich angedüdelt im Dorf unterwegs sind. Zu Fuß, versteht sich. Oder genauer: auf allen Vieren.  

Die Fahne im Wind, dazu „Dicke-Backen-Musik“, das gefällt Gerhard Luce besonders gut. „Ich hab schon überlegt, ob ich das nicht bei jedem Fahnenwechsel machen sollte. Bei Hamburg gibt’s ein Ausflugslokal an der Elbe, da wird jedes Schiff mit der entsprechende Nationalhymne vom Band begrüßt. So in etwa könnte ich mir das auch vorstellen!“ Da will er aber vorher die Nachbarn mit ins Boot holen. Besser wär das wohl… 

Fahne oder Flagge? 

Grob gesagt: Flaggen werden gehisst und Fahnen werden getragen. Anders als Flaggen, die meist in hoher Stückzahl hergestellt werden, zählt eine Fahne immer als Unikat. 

Wenn Malermeister Gerhard Luce aus Marsberg-Bredelar von weiter weg Besuch bekommt, dann weiß es meist das ganze Dorf sehr schnell. Es flattert nämlich zur Begrüßung eine sehr persönliche Flagge am Fahnenmast direkt an der Garagenauffahrt. „Wenn unsere Freunde aus Berlin sich ansagen, dann wird natürlich der Berliner Bär aufgezogen“, erklärt der 73-Jährige wie selbstverständlich, „und solange sie hier sind, bleibt er auch oben!“ Wenn’s nach seinem Vorrat geht, könnten noch sehr viel mehr Besucher kommen, auch aus den entlegensten Winkeln. Denn mittlerweile liegen knapp über 100 Fahnen bereit, alphabetisch geordnet und sauber gefaltet im Schrank. Von A wie Argentinien bis U wie Utah.

Text: Andreas Melliwa
Fotos: Raphael Sprenger

Zwischen 10 und 20 Euro kosten die Fahnen im Internet, Luce hat sich auf die Größe 50x80 cm festgelegt. In der Regel ist die bestellte Ware nur wenige Tage unterwegs. „Nur zu Beginn des Ukraine-Krieges war die Nationalflagge der Ukraine kaum zu bekommen, die Händler waren ausverkauft. Da hab ich länger warten müssen.“ Mittlerweile zieht er in regelmäßigen Abständen die blau-gelbe Flagge hoch, als Zeichen des Mitgefühls. Eine russische Fahne, sogar die Fahne der Stadt Moskau, hat er natürlich auch – „aber die bleiben erstmal im Schrank!“ 

„Mit den Fahnen hab ich zur Fußball-WM 2014 in Brasilien begonnen“, blickt Gerhard Luce auf den Anfang seiner Sammlung zurück, „da gab es ein Set mit allen teilnehmenden Nationen, das hab ich komplett bestellt. Danach war’s dann irgendwie um mich geschehen!“ Deutschland wurde Weltmeister, und „Schwarz-Rot-Gold“ flatterte noch länger als gewöhnlich über dem modernen Flachdach-Bungalow. „Leider konnte ich bei der letzten WM im vergangenen Jahr den Bundesadler schon sehr früh wieder einpacken. Da war ja in der Vorrunde Schluss“. Natürlich wurde dann nach dem Finale die argentinische Flagge hochgezogen.“

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Bei aller Qual der Wahl: am liebsten sind ihm nach wie vor die Fahnen seiner Urlaubsländer. Immer nach Rückkehr weiß das Dorf, wo „Luces“ wieder gewesen sind. Vorausgesetzt, man kennt die Flaggen. „Ich werde öfters mal beim Bäcker oder im Supermarkt gefragt, welche Fahne denn da bei mir gerade weht. Manche sind ja auch ziemlich exotisch.“ Besonders nach Kreuzfahrten muss auch er erst recherchieren und entsprechend im Internet nachbestellen. Wenn er mit seiner Frau Conny in seinem Lieblingsland USA unterwegs war, dann hängt auch schon mal das Banner der „Route 66“ am Mast. Oder das Wappen von St. Franzisko. Muss man dann schon kennen.  

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Im ehemaligen historischen Güterschuppen des Bredelarer Bahnhofs hat Gerhard Luce seine stattliche Sammlung von Eisenbahn-Erinnerungsstücken untergebracht. „Bredelar hat seit 1873 eine wichtige Rolle in der Geschichte der Oberen Ruhrtalbahn gespielt. Erst als Verladestation für Erze aus der Region, dann bis in die 1990er-Jahre als Panzer-Verladestation der belgischen Armee. Diese Geschichte möchte ich bewahren.“ Als Sahnehäubchen hat er vor Jahren sogar einen ausrangierten Waggon an die Seite des Schuppens rollen lassen und zum „Partyraum“ um- und ausgebaut.  

Im ersten Stock des Güterschuppens hat sich der Malermeister für sein Haupthobby Platz geschaffen – das Malen. Aber nicht Streichen und Lackieren sind gemeint, sondern das Zeichnen mit Acrylfarben. Hier, mit Blick auf die Gleise, hat er sich einen Rückzugsraum geschaffen. Steht das Firmenauto vor der Tür und oben brennt Licht – dann sitzt der Meister vor der Staffelei und entspannt. „Ich hab’s erst spät für mich entdeckt, aber es ist eine große Leidenschaft geworden!“ 

Malen, Sammeln, Oldtimer ausfahren, alles das tritt in den Hintergrund, wenn über Pfingsten Schützenfest angesagt ist. Dann wird sogar ein zweiter Fahnenmast eingestielt. An einem flattert die offizielle grün-weiße Fahne des „Bürgerschützenvereins Bredelar 1920“, am anderen wird vor Schützenbrüdern gewarnt, die dann schon mal reichlich angedüdelt im Dorf unterwegs sind. Zu Fuß, versteht sich. Oder genauer: auf allen Vieren.  

Die Fahne im Wind, dazu „Dicke-Backen-Musik“, das gefällt Gerhard Luce besonders gut. „Ich hab schon überlegt, ob ich das nicht bei jedem Fahnenwechsel machen sollte. Bei Hamburg gibt’s ein Ausflugslokal an der Elbe, da wird jedes Schiff mit der entsprechende Nationalhymne vom Band begrüßt. So in etwa könnte ich mir das auch vorstellen!“ Da will er aber vorher die Nachbarn mit ins Boot holen. Besser wär das wohl… 

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Wenn Malermeister Gerhard Luce aus Marsberg-Bredelar von weiter weg Besuch bekommt, dann weiß es meist das ganze Dorf sehr schnell. Es flattert nämlich zur Begrüßung eine sehr persönliche Flagge am Fahnenmast direkt an der Garagenauffahrt. „Wenn unsere Freunde aus Berlin sich ansagen, dann wird natürlich der Berliner Bär aufgezogen“, erklärt der 73-Jährige wie selbstverständlich, „und solange sie hier sind, bleibt er auch oben!“ Wenn’s nach seinem Vorrat geht, könnten noch sehr viel mehr Besucher kommen, auch aus den entlegensten Winkeln. Denn mittlerweile liegen knapp über 100 Fahnen bereit, alphabetisch geordnet und sauber gefaltet im Schrank. Von A wie Argentinien bis U wie Utah.

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Im ersten Stock des Güterschuppens hat sich der Malermeister für sein Haupthobby Platz geschaffen – das Malen. Aber nicht Streichen und Lackieren sind gemeint, sondern das Zeichnen mit Acrylfarben. Hier, mit Blick auf die Gleise, hat er sich einen Rückzugsraum geschaffen. Steht das Firmenauto vor der Tür und oben brennt Licht – dann sitzt der Meister vor der Staffelei und entspannt. „Ich hab’s erst spät für mich entdeckt, aber es ist eine große Leidenschaft geworden!“ 

Malen, Sammeln, Oldtimer ausfahren, alles das tritt in den Hintergrund, wenn über Pfingsten Schützenfest angesagt ist. Dann wird sogar ein zweiter Fahnenmast eingestielt. An einem flattert die offizielle grün-weiße Fahne des „Bürgerschützenvereins Bredelar 1920“, am anderen wird vor Schützenbrüdern gewarnt, die dann schon mal reichlich angedüdelt im Dorf unterwegs sind. Zu Fuß, versteht sich. Oder genauer: auf allen Vieren.  

Die Fahne im Wind, dazu „Dicke-Backen-Musik“, das gefällt Gerhard Luce besonders gut. „Ich hab schon überlegt, ob ich das nicht bei jedem Fahnenwechsel machen sollte. Bei Hamburg gibt’s ein Ausflugslokal an der Elbe, da wird jedes Schiff mit der entsprechende Nationalhymne vom Band begrüßt. So in etwa könnte ich mir das auch vorstellen!“ Da will er aber vorher die Nachbarn mit ins Boot holen. Besser wär das wohl… 

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