Jungen Menschen eine Perspektive bieten Erfolgsmodell duale Ausbildung

Nachwuchs in allen Branchen dringend gesucht

Unsere Kinder sollen es einmal besser haben als wir, sie sollen studieren und Karriere machen. Doch so verständlich der Wunsch vieler Eltern ist, der akademische Berufsweg ist bei weitem nicht der wichtigste Schlüssel zur erfüllenden Teilhabe in Arbeitswelt und Gesellschaft. „Nicht nur Abitur und Studium führen zur beruflichen Erfüllung, es gibt auch andere Wege“, sagt Andreas Rother, der Präsident der IHK Hellweg-Sauerland. Die berufliche Bildung, also die duale Ausbildung im Betrieb und in den beruflichen Schulen, ist für ihn eine „echte Herzensangelegenheit“. Über 300 dual erlernbare Ausbildungsberufe bieten gute bis glänzende Perspektiven.

Einig sind sich Arbeitsmarktexperten, dass die duale Ausbildung entscheidenden Anteil an der geringen Jugendarbeitslosigkeit hat. „Die Bildung in den Betrieben ist genauso viel wert wie die an Universitäten“, betont Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Der Münchner Philosophie-Professor Julian Nida-Rümelin warnt vor einem „Akademisierungswahn“. IHK-Chef Rother zieht den Vergleich: „Rund 50 Prozent der Jugendlichen machen Abitur und studieren. In der Wirtschaft brauchen wir aber im Verhältnis einen Akademiker und zehn Facharbeiter. Die Ausbildung muss jungen Menschen auch Spaß macht“, so Rother, der als „Self-Made-Man“ mit Mittlerer Reife und Ausbildung zum Industriekaufmann da in Ense-Bremen ansässige IT-Unternehmen ahd gründete und zu einer Marke entwickelte.

Text: Paul Senske


Glänzende Perspektiven in Pflegeberufen

Treffend bringt der Caritas-Verband Brilon, mit 1.150 MitarbeiterInnen ein bedeutender Arbeitgeber, die Ausbildungs-Philosophie zum Ausdruck. „Den Fachkräftemangel zu beseitigen und jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten – das motiviert uns, selbst ein Ausbildungsbetrieb zu sein“, sagt stellvertretend Marketing-Leitern Sandra Wamers. Die Caritas bildet Pflegefachfrauen/Pflegefachmänner, HeilerziehungspflegerInnen, Hauswirtschaftskräfte und ErzieherInnen aus.

Foto: Michael Bahr / Südwestfalen Agentur GmbH

Im Jahr 2020 hat die Caritas Brilon 34 Azubis eingestellt. Hinzu kommen fünf Anerkennungspraktikanten als Erzieher und Heilerziehungspfleger. Die Bezahlung der Azubis „kann sich sehen lassen“: Eine Pflegekraft (früher Krankenschwester) verdient im ersten Jahr 1.140 Euro, im zweiten 1.202 Euro, im dritten Jahr 1.303 Euro. Die Caritas Brilon arbeitet in der Ausbildung u. a. mit dem LWL Marsberg, dem DRK Meschede, dem Krankenhaus Brilon, dem Esta Bildungswerk und der Gesundheitsakademie SSMP Geseke zusammen. Vergleichbare Strukturen weisen die Caritas Meschede (450 MitarbeiterInnen) und Arnsberg-Sundern (1400) auf. Der Caritas Verband Arnsberg-Sundern kooperiert mit dem Klinikum Hochsauerland in der gemeinsamen „Bildungsakademie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland gGmbH“. Der Caritasverband für den Kreis Soest ist mit 1.3000 MitarbeiterInnen der führende Anbieter sozialer Dienstleitungen in der Hellweg-Region.

„Jeder, der sich bei uns meldet und sich auf die Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen einlassen kann, erhält bei uns die Perspektive auf einen Ausbildungsplatz“: So wirbt die Soester Caritas um Nachwuchs. Die privaten Pflegedienste sind ebenso intensiv auf Nachwuchssuche.

Das gilt natürlich auch für die Krankenhäuser und Kliniken, die teilweise eigene Pflegeschulen haben oder eng mit Pflegeschulen kooperieren. Die Schule für Gesundheit und Krankenpflege am Städtischen Krankenhaus Maria Hilf Brilon bietet 75 Ausbildungsplätze. Die Albrecht-Schneider-Akademie am Klinikum Stadt Soest („Haus am Park“) weist 155 Ausbildungsplätze auf. Die gemeinsam mit der Caritas betriebene Bildungsakademie des Klinikums Hochsauerland mit ihren zwei Schulstandorten in Arnsberg und Meschede ist mit 450 Ausbildungsplätzen ein großer Player.

Metall- und Elektroindustrie mit großem Berufsspektrum

Intensiv um Nachwuchs wirbt auch die Metallindustrie und Elektroindustrie mit großen Kampagnen in der Region. Der Fachkräftemangel ist in allen Branchen zu finden. „Die Metall- und Elektroindustrie bietet ein breites Spektrum an Berufen mit sehr guter Ausbildung, Weiterbildungsmöglichkeiten und sehr guter Bezahlung“, erklärt Dr. Volker Verch, der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte. „Ein Facharbeiter verdient einschließlich Zulagen usw. knapp 55.000 Euro im Jahr. Es sind also sogenannte auskömmliche Berufe.“ Ausdrücklich lobt Verch dabei die „streitbaren, konstruktiven und sachlichen Tarifverhandlungen“ mit der IG Metall.

Insgesamt sei es nicht leicht, geeignete Kandidaten für die Ausbildung zu finden. Wichtig sei, das Interesse schon früh für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu wecken, um Kinder und Jugendliche für die Berufswelt der Metall- und Elektroindustrie zu sensibilisieren.

Foto: Südwestfalen Agentur GmbH/Dominik Ketz

„Vom Wissen zum Werk“ im Handwerk

Riesig ist der Bedarf an Nachwuchs und Facharbeitern auch im Handwerk. „Vom Wissen zum Werk“ war 2020 der Titel einer Sonderausstellung im Hagener Freilichtmuseum. „Besser kann man das Handwerk nicht beschreiben“, erklärt Markus Kluft, der Pressesprecher der Handwerkskammer Südwestfalen. „Zudem ist die Berufswelt im Handwerk so breit angelegt, dass jeder und jede einen Beruf finden kann, der Spaß macht und greifbar ist.“ Meinolf Niemand, der Hauptgeschäftsführer, meint: „Im Handwerk kommt man aus dem Staunen nicht heraus.“ Für den Nachwuchs bieten sich große Chancen: „Die Babyboomer gehen jetzt in Rente und hinterlassen in den Betrieben große Lücken“, so Pressesprecher Kluft. Die HWK Südwestfalen unterhält eine zehn Personen umfassende Abteilung Fachkräftesicherung.  Während der HSK zur Handwerkskammer Südwestfalen gehört, ist die Handwerkskammer Dortmund für den Kreis Soest zuständig.

Sie unterstützt ebenfalls alle Zielgruppen bei der Suche nach Ausbildungs-Plätzen und Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen. Dabei geht sie den Weg über Projekte wie Willkommens- und Bildungslotsen, Ausbildungsoffensive im Handwerk oder „Passgenaue Besetzung“. Neben der dualen Ausbildung gibt es im Handwerk noch das duale Studium (Ausbildung mit Abschluss und Studium mit Bachelor) sowie die triale Ausbildung mit Ausbildung, Studium und Meisterbrief.  Das duale Studium und die triale Ausbildung richten sich vor allem an Abiturienten und Fachabiturienten.

Foto: Jürgen Eckert

Hotel- und Gaststättengewerbe ist Jobmotor

Ein Riesenmarkt für Azubis ist auch das Hotel- und Gaststättengewerbe. Es ist ein Jobmotor, besonders im Sauerland mit den Zentren Winterberg und Schmallenberg. Der Hochsauerlandkreis weist 445 Übernachtungsbetriebe mit 26.227 Betten auf, im Kreis Soest sind es 153 mit 8.274 Betten (Betriebe ab zehn Betten, August 2020). In der Gastronomie sieht es wie folgt aus: Im HSK gibt es 191 anerkannte Ausbildungsbetriebe, im Kreis Soest sind es 158. Die Ausbildungspalette mit verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten und Qualifizierungen ist groß: Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Hotelkaufmann/-frau, Fachkraft für Systemgastronomie, Restaurantfachmann/-frau, Fachkraft im Gastgewerbe. „Der Fachkräftemangel in der Gastronomie droht nicht, er ist schon längst da“, betont Angela Rademacher von der IHK Hellweg-Sauerland.

Foto: AdobeStock_278250604_davit85

Handel mit Aufstiegschancen

Auch der Handel, speziell der Einzelhandel, ist ein attraktiver Ausbildungsmarkt mit sehr guten Aufstiegschancen. Der Beruf Einzelhandelskaufmann/-frau ist begehrt und landet in der „Hitliste“ der beliebtesten Ausbildungsberufe regelmäßig auf vorderen Plätzen. Dieser Beruf in den Branchen Elektronik, Kosmetik, Möbel, Lebensmittel und Bekleidung lässt sich nach der Ausbildung gut mit einem Studium kombinieren.

Foto: business-888146

„Spurwechsel – Karriere anders denken“

Für junge Menschen, die nicht studieren wollen, bietet sich ein prall gefüllter Ausbildungsmarkt unterschiedlicher Couleur - mit glänzenden Perspektiven. Er ist auch für Studienzweifler und Studienabbrecher offen.

Die Agentur für Arbeit Meschede-Soest, die Handwerkskammer Südwestfalen und die IHK Hellweg-Sauerland arbeiten gemeinsam im Netzwerk „Spurwechsel – Karriere anders denken“. In diesem Netzwerk erhalten junge Menschen individuelle Unterstützung und Beratung beim Studienfach- oder Hochschulwechsel, bei der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle und nach finanziellen Fördermöglichkeiten.


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