„Verliebt“ in die Gießereitechnik Leon Gnoyke (23) über seine Lehre als Gießereimechaniker
Eigentlich wollte er nach dem Abitur Psychologie studieren, doch es kam alles anders. Um Geld fürs Studium zu verdienen, heuerte Leon Gnoyke als Zeitarbeiter und Produktionshelfer bei Martinrea Honsel an – und „verliebte sich in die Gießereitechnik“. Ein ganz spezieller Geruch „wie Vanille und Zimt“ spielte dabei eine entscheidende Rolle und lenkte seinen Weg in die Ausbildung zum Gießereimechaniker. Inzwischen empfindet der Bödefelder „reine Freude“ an seinem Beruf.
Text: Paul Senske
Fotos: Philipp Nolte
Von der Psychologie zur Gießerei
Dass er sich einmal in seinen Beruf verlieben würde, hatte Leon nach dem Abitur am Berufskolleg Olsberg nicht geahnt. „Was soll ich machen?“ Zunächst ging es nach Polen: Dort absolvierte Leon als Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes ein freiwilliges soziales Jahr in Kindergärten und Grundschulen. Danach sollte eigentlich ein Studium folgen, Psychologie stand auf der Liste ganz oben. Zunächst wollte Leon aber Geld verdienen. Bei Martinrea Honsel, wo auch sein Stiefvater arbeitet, erhielt er einen Zeitvertrag als Produktionshelfer. „Als ich zum ersten Mal den Geruch eines Gussstücks aus einer frisch präparierten Form in der Nase verspürte - das war der Hammer. Es roch wie Vanille und Zimt, da habe ich mich in die Gießereitechnik verliebt. Den Geruch mag ich heute noch.“ Als eine Stelle in der Gießerei frei wurde, erhielt er diese. „Mein Stiefvater hat mir bei der Vermittlung der Stelle geholfen.“
“Die Gießerei verdient das Geld.” (Leon)
Als angehender, ausgebildeter Gießereimechaniker hat Leon die Verantwortung für die gesamten Produktionsabläufe. „Wir lernen in der Ausbildung alles, weil wir alles brauchen. Die Gießerei verdient das Geld.“ Kurzum: Ein Gießereimechaniker muss das gesamte Knowhow haben. Leon ist dabei offensichtlich auf dem besten Weg. Seine dreieinhalbjährige Ausbildungszeit wird aufgrund seiner guten Leistungen auf drei Jahre verkürzt. Die Anträge sind gestellt. Spätestens im Juni soll die Abschlussprüfung erfolgen.
Natürlich hofft Leon, der in seiner Freizeit neben seinem Engagement beim Deutschen Roten Kreuz bei der SG Siedlinghausen/Silbach kickt, auf eine Übernahme und geht auch davon aus. Er möchte sich danach weiterbilden und auch die Firma weiterentwickeln. Schließlich fühlt sich Leon bei Martinrea Honsel „pudelwohl“, eben als „echter Honselaner“.
